Das K Desktop Environment

Kapitel 2. Einfhrung

640 Kilobyte Speicher sollten eigentlich genug fr jeden sein (...sagte der Chef einer groen Softwarefirma zu Beginn der 80er Jahre.)

Seit Anbeginn der UNIX-Entwicklung gab es ein groes Problem: Es existierten stabile Kernel und solide, mchtige Software. Unglcklicherweise konnten nur wenige Leute UNIX benutzen, da es hauptschlich fr Studenten und professionelle Benutzer geschrieben war, die das System ber lange Zeit kennengelernt hatten. So war z.B. die Standardmethode, um Usenet-News zu lesen, der folgende Befehl:

 find /var/spool/news -name '0-9*' -exec cat {}\;|more

Dieses Problem wurde gelst. Heute sind viele gute Oberflchen wie tin und knews verfgbar, die einfach benutzbare und intuitive grafische Benutzerschnittstellen bieten (Graphical User Interfaces, GUIs). Leider fehlt den GUIs ein gemeinsames Aussehen und Verhalten. Kommerzielle Bibliotheken fr Programmierer wie Motif versprachen, diese Mangel zu beseitigen, aber sie waren viel zu teuer und viel zu langsam.

Die Einrichtung von Programmen blieb ebenfalls oft schwierig. Auch wenn das Kompilieren blicherweise mit

 ./configure && make && make install

bewerkstelligt wird, knnen nur wenige Programme ber Mens oder Skripte eingerichtet werden. In den meisten Fllen hat man selbst Konfigurationsdateien zu bearbeiten. Es kann passieren, da ein falsch gesetzter Punkt die gesamte Datei zerstrt und man die Konfiguration von neuem beginnen mu. Falls man die Einstellungen ndert oder ein Programm anders konfiguriert, mu man sich mit allen Erfordernissen wieder neu beschftigen.

Dies alles trgt zur Tatsache bei, da Linux und andere UNIXe bisher keine grere Anhngerschaft gefunden haben. Dabei sind viele Leute mit ihrem derzeitigen Betriebssystem unzufrieden, hauptschlich aus Mangel an Stabilitt und Geschwindigkeit, der dort oft zu finden ist. Andere Leute mchten sich nicht jedesmal einen neuen Computer kaufen, wenn die neue Version eines wichtigen Programms herauskommt, nur weil es mehr RAM und Festplattenplatz beansprucht. Und das oft wegen zustzlicher Funktionen, die nur wenige Menschen wirklich brauchen.

KDE ist anders. Wir versuchen nicht, die gewohnte UNIX-Shell zu ersetzen, sondern wir arbeiten an einem Werkzeug, das die Benutzung von UNIX einfacher machen wird. Wir mchten auch mehr Benutzer zur UNIX-Umgebung bringen. Einfache Dinge werden einfach ausfhrbar, und komplexe Dinge werden immer noch mglich sein. Vorgesehen ist dabei eine einzige Schnittstelle, wo jetzt noch Dutzende ntig sind.

2.1. Was KDE fr Sie tun kann

Wir haben KDE hauptschlich fr diejenigen entworfen, die neu zu UNIX kommen. Ebenso fr die anderen, die das Erlernen komplexer neuer Techniken und Befehle vermeiden wollen, die ihr altes Betriebssystem nicht besa. Wir bieten aber auch etwas fr erfahrene UNIX-Benutzer.