Das

Benutzerhandbuch

Konfiguration von ISA Plug&Play Karten



Im folgenden wird beschrieben, wie bei der Installation einer Plug&Play-Karte vorzugehen ist. Wir erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit und können nicht garantieren, daß die Karte bei Befolgen dieser Anweisungen unter Linux zum Laufen gebracht werden kann.

1. Das isapnptools-Paket
2. Das HiSax-Modul


1. Das isapnptools-Paket

Um mit den zur Zeit erhältlichen stabilen Kerneln (2.0.x Serie) Plug&Play (im folgenden kurz mit PnP bezeichnet) Karten benutzen zu können, empfiehlt sich die Installation des isapnptools-Pakets; es gibt zwar noch andere Pakete, die die Benutzung solcher Karten ermöglichen sollen, jedoch ist isapnptools das unserer Meinung nach am weitesten verbreitete Paket. Alle Hinweise in diesem Benutzerhandbuch beziehen sich daher ausschließlich auf die isapnptools (z.Z. Release 1.12), das man unter http://www.roestock.demon.co.uk/isapnptools/index.html finden kann.
Die Installation dieses Pakets gestaltet sich unspektakulär, dennoch sollte man das enthaltene INSTALL-File unbedingt vollständig lesen, insbesondere, wenn man eine neuere libc als libc-5.2.18 benutzt (was recht wahrscheinlich ist).
Nach der Installation (die als root erfolgen muß) verfügt man über zwei neue Kommandos ('Binaries'), nämlich pnpdump und isapnp.
Das Binary pnpdump dient dem Auslesen der an den ISA-Bus angeschlossenen PnP-Karten, zweckmäßigerweise läßt man dessen Ausgabe gleich in ein File schreiben: pnpdump > /etc/isapnp.conf
Natürlich benötigt man für diese Aktion root-Rechte, da einerseits direkt auf die Hardware zugegriffen wird und andererseits in einen Systemordner geschrieben wird.
Das erzeugte Konfigurationsfile enthält nun alle möglichen Konfigurationen von IRQs und I/O-Basisadressen, die jede der eingesteckten ISA-PnP-Karten akzeptiert. Unter Zuhilfenahme von /proc/interrupts und /proc/pci läßt sich nun ermitteln, welche IRQs noch frei sind, diese sind sinnvoll auf die ISA-Karten zu verteilen. Es gibt aber eine einfachere Methode zur Bestimmung der passenden IRQs und I/O-Adressen, vorausgesetzt, man hat auf einer weiteren Harddisk-Partition Windows installiert. Unter Windows '95 etwa finden sich die gesuchten Daten unter "Systemsteuerung/Eigenschaften von...". Die Daten der ISA-Karten (dies sind die ISDN-Karte und sehr häufig noch eine Soundkarte) notiert man sich sorgfältig und bootet dann wieder Linux.
Nun nimmt man sich, mit root-Rechten ausgestattet, das File /etc/isapnp.conf vor. Im wesentlichen schaut man sich die verschiedenen Kombinationen von IRQ und I/O-Adressen an und wählt - quasi per 'multiple choice' eine davon aus. Die nicht gewählten Einträge kann man löschen, oder auch einfach auskommentieren (durch Voranstellen eines '#'); letzteres hat den Vorzug, das man im Falle der Nichterkennung der Karte beim Booten noch eine andere Kombination versuchen kann, nach erfolgter (und erfolgreicher) Konfiguration empfiehlt sich aber das Löschen, schon der Übersichtlichkeit halber. Gewarnt werden muß in diesem Zusammenhang davor, pnpdump zu starten, wenn bereits Karten mit isapnp eingebunden wurden; nicht selten hängt sich die Maschine dann vollständig auf...
Hier ist, als Beispiel, die Konfiguration für meine Elsa Quickstep 1000:


Dieses Script konfiguriert die Karte mit IRQ 10 und I/O-Basisadresse 0x0160. Im tatsächlichen Output finden sich dann noch weitere Einträge, abhängig davon, wieviele ISA-PnP-Karten in Ihrem Rechner eingebaut sind, ich empfehle, diese Einträge erst einmal unberührt zu lassen, da nicht alle Kartentypen so leicht zu konfigurieren sind, wie passive ISDN-Karten (so benötigt man etwa für die Soundblaster AWE32/64 noch zusätzliche Kniffe, damit sie korrekt erkannt wird).
Bevor man jetzt einen isapnp-Aufruf für das Konfigurationsfile in seine Boot-Skripte schreibt, empfiehlt sich dringend, isapnp einmal 'per Hand' aufzurufen (sollte ein gravierender Fehler zur Bootzeit auftreten, so ist das allemal haariger, als wenn er bei gebootetem System auftritt): isapnp /etc/isapnp.conf
Irgendwelche Fehler, die beim Editieren entstanden sind (häufig: zuviele/zuwenig Klammern bzw. ein vergessenes (ACT Y) ), werden jetzt angezeigt und können nachträglich korrigiert werden. Ist auch dies erledigt, kann man einen isapnp-Aufruf in seinen Bootskripten eintragen, bei der Slackware-Distribution etwa bietet sich /etc/rc.d/rc.M (Multiuser-Level) an.


2. Das HiSax-Modul

kISDN kann zur Zeit nur das HiSax-Modul laden; für alle nicht in der Hardware-Liste aufgeführten Karten muß das Modul zuvor von Hand geladen werden (mit all den Parametern, die dazu erforderlich sind), Dokumentation zum Linux ISDN-Treiber findet man unter /usr/src/linux/Documentation/isdn.
Wir raten übrigens von der Verwendung von Kerneln vor 2.2.12 ab, da es in der Vergangenheit einige Probleme mit dem ISDN-Support gegeben hat; diese Probleme sind seit Kernel 2.2.12 bzw. 2.3.16 gelöst.

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T. Westheider / 9. Oktober 1999 - kISDN Release 1.1