SuSE Support-Datenbank

Titel: Anleitung zur Behebung von Netzwerkstörungen

---

Übersicht ---- Stichwortsuche ---- History ---- Versionen ---- Kategorien ---- Alle Artikel ---

Anleitung zur Behebung von Netzwerkstörungen

Bezieht sich auf

Kernel: Versionen ab 2.0.

Anliegen:

Die Netzwerkfunktionalität steht nicht zur Verfügung.

Vorgehen:

Zuerst ist festzustellen, ob das Netzwerk-Gerät, die Netzwerk-Karte vom Kernel erkannt wird. Das richtige Funktionieren kann in der Datei /var/log/messages kontrolliert werden, wo je nach Typ des Netzwerk-Gerätes oder der Netzwerk-Karte nach den Schlüsseln gesucht werden sollte.

Bei direkter, fest im Kernel eingebauter, Unterstützung ist zu kontrollieren, ob gegebenenfalls, beispielsweise mit Lilo, Bootparameter für spezielle Hardware-Konfiguration anzugeben sind.

Bei der Unterstützung als Modul ist in der Datei /etc/conf.modules zu kontrollieren, ob die dort eingetragenen Parameter für Ports, Interrupts, Speicher und Interface mit den realen Gegebenheiten übereinstimmt.

Ein typischer Eintrag sieht so aus:

# Aliases - specify your hardware

alias eth0 tulip
und weiter unten
options tulip      options=0

Zudem ist das Laden des Moduls mit dem Befehl lsmod nachzuprüfen.

Wenn Modul oder festeingebundener Treiber das Netzwerk-Gerät laut /var/log/messages gefunden wurde, wird die Konfiguration mit ifconfig geprüft.

Eine typische Ausgabe sieht so aus:

eth0      Link encap:10Mbps Ethernet  HWaddr 00:40:05:41:4C:51
          inet addr:192.168.1.1  Bcast:192.168.1.255  Mask:255.255.255.0
          UP BROADCAST RUNNING MULTICAST  MTU:1500  Metric:1
          RX packets:22369990 errors:0 dropped:0 overruns:0
          TX packets:13964874 errors:2514 dropped:0 overruns:0
          Interrupt:9 Base address:0x6100
Wichtig ist, dass bei Karten mit echter Hardware-Adresse (Ethernet, Arcnet, FDDI) eine HWaddr, nicht 00:00:00:00:00:00 oder ff:ff:ff:ff:ff:ff angegeben wird. Die IP-Adresse wird dem Interface mithilfe von YaST zugwiesen.

Wenn das Modul nicht geladen werden kann, oder wenn der fest in den Kernel eingebundene Treiber das Gerät nicht ansprechen kann, dann ist zu prüfen:

  1. Wird überhaupt der richtige Treiber verwendet? (Der moderne ne-Treiber ist z.B. nicht für PCI-ne-Karten zuständig.
  2. Gibt es einen neuen Treiber für das Gerät? Dieser ist zu verwenden. Gegebenenfalls muß er heruntergeladen werden, siehe Hinweis am Ende.
  3. Ist die Karte, das Interface überhaupt physikalisch vorhanden?
  4. Ist die Karte, das Interface in Bezug auf Interrupt, I/O-Port, Shared Memory und DMA-Kanal richtig konfiguriert? Gegebenenfalls sind Linux oder DOS-Programme zur Konfiguration zu verwenden.
  5. Liegen Hardware-Konflikte vor?
  6. Bei Netzwerk-Karten mit mehereren möglichen Übertragungsmedien (10MB/s 10Base2, 10BaseTP und AUI) oder mehreren Übertragungs-Standards (10MB/s, 100MB/s) ist zu prüfen, ob das richtige Medium ausgewählt wird. Bei PCMCIA-Netzwerk-Karten gibt es ein spezielles Linux-Programm, das ein Umschalten im Betrieb erlaubt.
  7. Fehler im Übertragungsmedium sind auszuschließen. Dazu sind bei mehr als zwei Rechnern im Netz wechselseitig Verbindungen aufzubauen, der Sitz und die Vollständigkeit von Verkabelung zu prüfen, Kabel und Hilfsgeräte (Terminatoren, Verbinder) auszutauschen, Hubs und andere Backend-Geräte auf Funktion zu prüfen.
Gegebenenfalls kann der Austausch der inkriminierten Karte durch eine baugleiche und danach durch eine mit vollkommen anderer Bauform sehr hilfreich sein, den Fehler einzugrenzen.

Wenn der Treiber korrekt geladen wird, kann mit

ifconfig eth0 192.168.110.1 broadcast 192.168.110.255 netmask 255.255.255.0 up
beispielsweise dem Interface eth0 testweise die IP-Adresse 192.168.110.1 zugewiesen werden. Danach kann testweise eine route gesetzt werden mit
route add -net 192.168.110.0 netmask 255.255.255.0 eth0
Danach muß das Interface mit dem Befehl
ping 192.168.110.1
anzusprechen sein. Wenn der ifconfig oder der route add Befehl scheitern, ist auf Konflikte mit schon vergebenen IP-Adressen, Routen oder Interface-Name zu achten. Die genannte Konfiguration von Hand sollte nur zu Testzwecken gemacht werden, wenn die kanonischen Konfiguration mit YaST nicht zum Ziel führt. Die abschließende Konfiguration wird selbstverständlich mit YaST vorgenommen.

---

Siehe auch:

---

Stichwörter: NETZWERK, NETZWERKKARTE, SLIP, PPP, ISDN

---

Kategorien: Netzwerk

---

Übersicht ---- Stichwortsuche ---- History ---- Versionen ---- Kategorien ---- Alle Artikel ---

SDB-cep_net_troubleshooting, Copyright SuSE GmbH, Nuremberg, Germany - Version: 01. Oct 1998
Impressum - Zuletzt generiert: 24. Feb 1999 10:50:13 by maddin with sdb_gen 1.00.0