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Die Anwendung von HTML-Erweiterungen

Schreiben für Online-Leser

Gestaltung und Seitenlayout

Verknüpfungen anwenden

Bilder verwenden

Andere gute Angewohnheiten und Tips

Zusammenfassung

Fragen und Antworten



Tag 6


Kapitel 11 - Schreiben und Gestalten von Webseiten: Tips

Sie werden in diesem Kapitel nichts über irgendwelche HTML-Tags erfahren oder darüber, wie Sie Dateien aus einem seltsamen Format in ein anderes konvertieren. Sie sind mit dem HTML-Teil der Gestaltung von Webseiten fast fertig; als nächstes folgt das nicht direkt Greifbare, die Sachen, die Ihre Dokumente von denen eines anderen Web-Autoren unterscheiden, der bloß die Tags kennt und mit Text und Grafik um sich wirft und das dann eine Präsentation nennt.


Gewappnet mit den Informationen aus den letzten fünf Tagen könnten Sie das Buch eigentlich beiseitepacken und damit loslegen, fröhlich Webseiten zu erzeugen, wie's Ihr Herz erfreut. Ausgerüstet indes sowohl mit jenen Informationen wie auch mit dem, was Sie heute lernen, können Sie bessere Webseiten erzeugen. Brauchen Sie noch mehr Anreize, um weiterzulesen?


Dieses Kapitel enthält Hinweise zur Erstellung gut geschriebener und gut gestalteter Webseiten und beleuchtet, was Sie hinsichtlich dessen tun und was Sie unterlassen sollten.



Die Anwendung von HTML-Erweiterungen

Früher, bevor alle Browser-Hersteller ihre eigenen neuen HTML-Kennungen herausbrachten, war es einfach, ein Web-Designer zu sein. Die einzigen HTML-Tags, mit denen Sie sich abgeben mußten, waren die von HTML 2.0, und die große Mehrzahl der Browser im Web konnte Ihre Seiten problemlos lesen. Inzwischen ist es viel komplizierter geworden. Denn jetzt haben sie verschiedene Gruppen von Kennungen:


Wenn Sie alles dies ziemlich verwirrend finden, dann stehen Sie nicht allein da. Autoren und Entwickler wie Sie versuchen allesamt, sich in der Unordnung zurechtzufinden und Entscheidungen darüber zu treffen, die auf ihren Vorlieben für das Aussehen ihrer Seiten beruhen. Die HTML-Erweiterungen geben Ihnen zwar mehr Flexibilität beim Layout, beschränken aber das Publikum, das diese Seiten auf eine Weise sehen kann, wie Sie es beabsichtigen.


Eine Strategie über den Einsatz von HTML-Erweiterungen ist eine der bedeutenderen Designentscheidungen, die Sie treffen, wenn Sie mit Ihren Webseiten anfangen. Es kann Ihnen helfen, wenn Sie die Ihnen zur Verfügung stehenden Wahlmöglicheiten als eine Art kontinuierliche Skala betrachten, die sich vom konservativen bis zum experimentierfreudigen Web-Autor erstreckt (siehe Abbildung 11.1).


siehe Abbildung

Abbildung 11.1:
Das Kontinuum der Web-Autoren

Betrachten Sie die Endpunkte der Skala nicht als Wertungen; konservativ ist nicht schlimmer als experimentell oder umgekehrt. Es gibt Vorteile an beiden Polen und beträchtliche Vorteile in der Mitte.

Die konservativen Web-Entwickler wünschen sich das größtmögliche Publikum für ihre Webseiten. Sie halten sich strikt an die HTML-2.0-Kennungen. Das bedeutet nicht, daß die konservativen Entwickler langweilig sind. Sie können wunderbaren Web-Inhalt mit HTML-2.0-Kennungen hervorbringen, und dieser Inhalt ist dadurch im Vorteil gegenüber experimentierfreudigerem Inhalt, daß er ohne Probleme von der größten Anzahl von Browsern unterstützt wird und deshalb auch das größte Publikum erreichen wird.


Experimentierfreudige Web-Entwickler andererseits wünschen sich das Maß an Kontrolle übers Layout, das die fortgeschritteneren Kennungen, wie z.B. die neuesten Netscape- oder Microsoft-Erweiterungen oder die vorgeschlagenen Erweiterungen für HTML in Cougar, ihnen zur Verfügung stellen, und sind bereit, einen Teil ihres Publikums auszuschließen, um diese Kontrolle zu erhalten. Die Seiten des experimentierfreudigen Web-Designers sind auf einen einzigen Browser (oder meisten für zwei bzw. drei) hin konzipiert, in einem einzigen getestet und können sogar eine große Ankündigung auf den Seiten haben, die besagt: »Diese Seiten müssen mit dem Browser X betrachtet werden.« Diese Seiten dann mit einem anderen Browser zu betrachten, kann das Design unlesbar machen oder wenigstens verwirrend - aber es kann auch gutgehen.


Die beste Position hinsichtlich der Wahl zwischen interessantem Design und einem breiten Publikum ein Mittelweg zwischen den beiden Arten von Web-Entwicklern. Wenn Sie im voraus den Effekt von HTML-Erweiterungen auf Ihre Seiten abschätzen können, sowohl für Browser, die diese Erweiterungen unterstützen, als auch für die, die dies nicht tun, können Sie leichte Modifikationen an Ihrem Design durchführen, mit denen Sie die Vorteile beider Seiten nutzen können. Ihre Seiten sind dann in älteren Browsern und über eine breite Auswahl von Browsern immer noch nützlich und lesbar, können aber die fortgeschritteneren Möglichkeiten der neueren Browser anwenden.


Bisher habe ich in diesem Buch immer wieder erklärt, welche Kennungen Teil von HTML 3.2 sind und welche in welchen der wichtigsten Browser verfügbar sind. Ich habe auch für jede Kennung die Alternativen angegeben, die Sie einsetzen können, wenn ein Browser diese Kennung nicht versteht. Mit diesen Informationen sollten Sie dazu in der Lage sein, mit jeder Kennung in verschiedenen Browsern zu experimentieren, um herauszufinden, was für eine Auswirkung sie auf Ihr Design hat.


Die wichtigste Strategie, die ich für die Anwendung der HTML-Erweiterungen vorschlagen kann, wenn Sie die Kompatibilität mit anderen Browsen aufrechterhalten wollen, ist das Testen Ihrer Dateien in diesen anderen Browsern. Die meisten Browser können kostenlos oder als Shareware heruntergeladen werden, so daß Sie sie nur herunterzuladen und zu installieren brauchen. Wenn Sie einen Unix-Zugang haben, ist die Lynx-Software wahrscheinlich installiert, so daß Sie sie ebenfalls verwenden können. Indem Sie Ihre Seiten testen, können Sie eine Vorstellung davon bekommen, wie die verschiedenen Browser die unterschiedlichen Kennungen interpretieren, und schließlich werden Sie ein Gefühl dafür bekommen, welche Erweiterungen die meiste Flexibilität bieten, welche speziellen Kodierungen als Alternativen in älteren Browsern benötigt werden und welche Kennungen unbesorgt ohne Komplikationen bei allen Browsern eingesetzt werden können.



Schreiben für Online-Leser

Das Schreiben fürs Web ist nicht anders als das Schreiben in der realen Welt. Obgleich das fürs Web Geschriebene nicht auf Papier verkauft wird, so ist es doch »veröffentlicht« und spiegelt Sie und Ihre Arbeitsweise wider. Genaugenommen müssen Sie, weil Sie online schreiben und Ihre Texte daher für Ihre Leser viel vergänglicher sind, den Regeln für gutes Schreiben viel eher Folge leisten, weil Ihre Leser weniger nachsichtig sein werden.


Wegen der Unmengen der im Web verfügbaren Informationen werden Ihre Leser nicht allzuviel Geduld aufbringen, wenn Ihre Seite voller Rechtschreibfehler steckt oder schlecht organisiert ist. Viel eher neigen sie dazu, nach den ersten paar Sätzen aufzugeben und zur Seite eines anderen Anbieters zu wechseln. Und schließlich gibt es einige Millionen Seiten da draußen. Keine Zeit, sie mit schlechten Seiten zu vergeuden.


Dies bedeutet nun nicht, daß Sie losgehen und erst ein professioneller Autor werden müssen, um gute Webseiten erschaffen zu können. Aber hier folgen ein paar Hinweise, um Ihre Webseite leichter lesbar und verständlicher zu machen.



Schreiben Sie kurz und bündig

Solange Sie nicht das Große Abendländische Web-Epos schreiben, werden Ihre Leser Ihre Seite nicht aufsuchen, um sich liebevoll bei Ihren Wörtern aufzuhalten. Einer der besten Wege, den Text Ihrer Seite wirkungsvoll zu gestalten, ist, so klar und prägnant zu schreiben, wie Sie können, Ihre Gesichtspunkte zu benennen und dann aufzuhören. Das, was Sie sagen wollen, mit zusätzlichen Wörtern auszuwalzen, macht's für Ihre Leser bloß schwer, herauszukriegen, was Sie eigentlich sagen wollen.


Wenn Sie noch kein Exemplar von Strunk und Whites »The Elements of Style« besitzen, legen Sie dieses Buch gleich weg, kaufen jenes und lesen es. Und dann lesen Sie's erneut, vergegenwärtigen sich den Inhalt, inhalieren ihn, schlafen mit ihm unter dem Kopfkissen, zeigen es all Ihren Freunden, zitieren es auf Parties, machen es zum Teil Ihres Lebens. Es gibt keine bessere Anleitung für die Kunst, gut und klar zu schreiben, als jenes Buch. (Ein Tip für die deutschen Leser: Werner Raith, Gut schreiben, ein Leitfaden; Campus, Frankfurt/Main, 1988.)



Organisieren Sie Ihre Dokumente leicht überschaubar

Selbst wenn Sie die klarste, knappste und schillerndste Prosa schreiben, die man je im Web gesehen hat, ist die Chance ziemlich hoch, daß Ihre Leser nicht am Anfang Ihrer Webseite beginnen und dann sorgsam jedes Wort bis zum Ende der Seite lesen.


Das »Überfliegen« ist in diesem Zusammenhang ein erster schneller Blick, den Ihre Leser auf die Seite werfen, um einen allgemeinen Eindruck vom Inhalt zu bekommen. Je nachdem, was Ihre Leser von den Dokumenten erwarten, mögen sie jene Teile überfliegen, die ihnen entgegenspringen (Überschriften, Verknüpfungen, andere hervorgehobene Wörter), oder vielleicht lesen sie einige zusammenhängende Absätze und wandern dann weiter. Indem Sie Ihre Dokumente im Hinblick auf ein solches »Überfliegen« schreiben und organisieren, können Sie Ihren Lesern helfen, die Informationen, die sie suchen, so schnell wie möglich zu finden.


Um die Überfliegbarkeit Ihrer Webseiten zu verbessern,


Abbildung 11.2 zeigt die Art von Schreibtechnik, die Sie vermeiden sollten.


Da alle Informationen dieser Seite in Absatzform dargeboten werden, müssen Ihre Leser alle drei Absätze der Reihe nach lesen, um das herauszufinden, was sie wollen und wohin sie als nächstes gehen möchten.


siehe Abbildung

Abbildung 11.2:
Eine Webseite, die schwer zu überfliegen ist

Wie würden Sie dieses Beispiel verbessern? Versuchen Sie, den Absatz neu zu schreiben, so daß die wesentlichen Gesichtspunkte dem Text besser entnommen werden können.


Bedenken Sie, daß


Abbildung 11.3 zeigt, wie man diese Seite verbessern könnte.


siehe Abbildung

Abbildung 11.3:
Verbesserungsvorschlag für die schwierige Webseite


Lassen Sie jede Seite für sich selbst sprechen

Denken Sie, während Sie schreiben, daran, daß Ihre Leser von irgendwoher in jede Ihrer Seiten einsteigen können. Obgleich Sie Ihre Sachen so strukturiert haben mögen, daß Abschnitt vier folgerichtig auf Abschnitt drei folgt und es keine anderen Verknüpfungen dorthin gibt, könnte jemand, den Sie nicht einmal kennen, eine Verbindung mit der Seite, auf der Abschnitt vier beginnt, erzeugen, und ein Leser könnte sich dann in Abschnitt vier wiederfinden, ohne überhaupt zu wissen, daß es einen Abschnitt drei gibt.


Achten Sie darauf, jede Seite so zu schreiben, daß sie für sich selbst zu stehen vermag. Die folgenden Richtlinien mögen Ihnen dabei helfen:



Seien Sie zurückhaltend mit Hervorhebungen

Benutzen Sie Hervorhebungen in Ihren Texten nur sparsam. Absätze mit einer Menge fetter und kursiver Schrift oder Wörtern in GROSSBUCHSTABEN sind schwer zu lesen, sowohl wenn Sie eines davon mehrfach in einem Absatz verwenden, als auch dann, wenn Sie größere Teile des Textes hervorheben. Am besten, Sie heben nur kurze Wörter (wie, und, dies, oder, aber) hervor.


Verknüpfungs-Text ist ebenfalls eine Form der Hervorhebung. Benutzen Sie einzelne Wörter oder kurze Ausdrücke als Verknüpfungs-Text. Verwenden Sie keine ganzen Passagen oder Absätze für Verknüpfungen.


Abbildung 11.4 illustriert ein besonders schlechtes Beispiel für zu viele Hervorhebungen, die den Rest des Textes schwer verständlich machen.


siehe Abbildung

Abbildung 11.4:
Zuviel Hervorhebung

Durch das Entfernen der Fettschrift und die Verwendung von weniger Text für die Verknüpfungen können Sie das Ausmaß der Verwirrung in dem Absatz spürbar verringern (vgl. Abbildung 11.5).


siehe Abbildung

Abbildung 11.5:
Weniger Hervorhebung

Seien Sie besonders zurückhaltend mit Hervorhebungen, die Bewegung oder Veränderungen verwenden, wie z.B. rollende Textfahnen, blinkender Text oder Animation. Wenn die Animation nicht der Schwerpunkt der Seite ist, sollten Sie Bewegung und Sound extrem sparsam einsetzen, um nicht vom Rest der Seite abzulenken.



Vermeiden Sie Browser-spezifische Terminologie

Vermeiden Sie in Ihrem Text, sich auf spezielle Möglichkeiten eines bestimmten Browser zu beziehen.


Benutzen Sie zum Beispiel keine Formulierungen wie:



Rechtschreibung prüfen und Korrekturlesen

Das Überprüfen der Rechtschreibung und Korrekturlesen mag als überflüssige Empfehlung erscheinen, doch bei der Anzahl von Dokumenten, die ich im Web gesehen habe und bei denen dies offensichtlich nicht beherzigt wurde, scheint der Rat angemessen.


Das Entwerfen einer Reihe von Webseiten und deren Veröffentlichung im Web ist wie das Publizieren eines Buchs, die Herstellung einer Zeitschrift oder die Veröffentlichung eines Produkts. Es ist natürlich spürbar einfacher, Webseiten zu publizieren, als es bei Büchern, Zeitschriften oder anderen Produkten der Fall ist, doch daß es einfach ist, bedeutet nicht, daß man dabei nachlässig sein darf.


Womöglich Tausende von Leuten könnten die Inhalte, die Sie anbieten, lesen und durchgehen. Schreibfehler und schlechte Grammatik werfen ein schlechtes Licht auf Ihre Arbeit, auf Sie und auf die Inhalte, die Sie beschreiben. Eine schlechter Schreibstil mag Ihre Leser schon so weit abschrecken, daß sie sich kaum weiter in Ihre Seiten vertiefen werden, selbst wenn das Thema, über das Sie schreiben, faszinierend ist.


Lesen Sie jede Seite Korrektur, und prüfen Sie die Rechtschreibung. Wenn möglich, lassen Sie jemand anders lesen - andere Leute entdecken oft Fehler, die Sie als Autor übersehen. Selbst einfaches Redigieren kann viele Dokumente stark verbessern, ihre Lesbarkeit erhöhen und das Navigieren vereinfachen.



Gestaltung und Seitenlayout

Obwohl die Designmöglichkeiten von HTML und die des Web ziemlich beschränkt sind, gibt es da noch eine Menge, mit dem Sie etwas anfangen können, und auch genügend Gelegenheiten für Leute, die keinen Sinn für Design haben, etwas wirklich Schreckliches hervorzubringen.


Die wohl wichtigste Regel, die man stets befolgen sollte, wenn man Webseiten gestaltet, ist diese: Halten Sie die Gestaltung so einfach wie möglich. Reduzieren Sie die Anzahl der Elemente (Abbildungen, Überschriften, Trennlinien), und achten Sie darauf, daß das Auge zunächst vom wichtigsten Teil der Seite angezogen wird.


Behalten Sie diese Grundregel im Hinterkopf, während Sie die nächsten Abschnitte lesen, die noch ein paar weitere Vorschläge für den grundlegenden Entwurf und die Gestaltung von Webseiten anbieten.



Benutzen Sie Überschriften als Überschriften

Überschriften werden in grafikfähigen Browsern oft in einer größeren oder fetteren Schrift dargestellt. Daher ist es häufig verlockend, eine Überschriften-Kennung zu verwenden, um irgendwelche Warnungen, Hinweise oder andere Hervorhebungen im regulären Text darzustellen, siehe Abbildung 11.6.


siehe Abbildung

Abbildung 11.6:
Der falsche Weg, Überschriften zu verwenden

Überschriften wirken am besten, wenn sie auch als Überschriften benutzt werden, weil sie vom Text abgesetzt sind und den Anfang eines neuen Themas signalisieren. Wenn Sie tatsächlich einen bestimmten Textabschnitt hervorheben wollen, erwägen Sie statt dessen die Benutzung von Trennlinien und einem kleinen Symbol oder einer anderen Methode der Hervorhebung. Abbildung 11.7 zeigt ein Beispiel mit demselben Text wie in Abbildung 11.6, aber einer anderen Art visueller Hervorhebung.


siehe Abbildung

Abbildung 11.7:
Eine Alternative zum falschen Weg, Überschriften zu verwenden


Fassen Sie zusammengehörige Informationen optisch zusammen

Verwandte Informationen zusammenzugruppieren, ist eine Aufgabe sowohl beim Entwurf als auch beim Schreiben. Indem Sie solche Informationen unter Überschriften zusammenfassen, wie ich in den Hinweisen zum Schreiben vorschlug, erhöhen Sie die Lesbarkeit jener Informationen. Jeden dieser Abschnitte optisch vom anderen abzusetzen, macht jeden Abschnitt eigenständig und hebt die Verwandtschaft der Informationen hervor.


Enthält eine Webseite verschiedene Abschnitte mit Informationen, überlegen Sie sich einen Weg, diese Abschnitte optisch voneinander abzutrennen, beispielsweise mit einer Überschrift oder einer Trennlinie (<HR>), vgl. Abbildung 11.8.


siehe Abbildung

Abbildung 11.8:
Abschnitte optisch
unterteilen


Verwenden Sie ein durchgehendes Layout

Wenn Sie ein Buch oder eine Zeitschrift lesen, haben jede Seite und jeder Abschnitt üblicherweise dasselbe Layout. Die Seitennummern sind da, wo Sie sie erwarten, und das erste Wort auf jeder Seite beginnt an derselben Stelle.


Dieselbe Art gleichmäßigen Layouts eignet sich genausogut für Webseiten. Ein gleichmäßiges Erscheinungsbild aller Seiten in Ihrer Web-Präsentation ist für Ihre Leser angenehm. Nach zwei oder drei Seiten werden sie wissen, was die einzelnen Elemente auf jeder Seite bedeuten und wie sie zu finden sind. Bei einer gleichmäßigen Gestaltung können Ihre Leser die Informationen, die sie möchten, finden und sich durch Ihre Seiten bewegen, ohne auf jeder Seite innezuhalten, um herauszukriegen, wie die Dinge liegen.


Eine gleichmäßige Gestaltung kann bestehen aus:



Verknüpfungen anwenden

Ohne Verknüpfungen wären Webseiten ziemlich eintönig, und es wäre fast unmöglich, irgend etwas Interessantes auf dem Web zu finden. Die Qualität Ihrer Verknüpfungen kann in vieler Weise genau so wichtig sein wie das Schreiben und Design Ihrer eigentlichen Seiten. Hier ist etwas gutgemeinter Rat über das Erstellen und die Anwendung von Verknüpfungen.



Verwenden Sie Verknüpfungs-Menüs mit beschreibendem Text

Wie ich bereits des öfteren erwähnt habe, sind Verknüpfungs-Menüs eine wunderbare Art, wie Sie den Inhalt und die Verknüpfungen auf einer Seite organisieren können. Indem Sie Ihre Verknüpfungen in Form von Listen oder anderen Menü-artigen Strukturen anordnen, können Ihre Leser die Optionen für die Seite schnell und einfach überfliegen.


Oft reicht es jedoch nicht, einfach nur Ihre Verknüpfungen in Menüs anzuordnen. Vergewissern Sie sich, daß die Beschreibungen der Verknüpfungen in Ihren Menüs nicht zu knapp sind. Es ist verlockend, Menüs, bestehend aus Datei-Namen oder anderen wenig eingängigen Verknüpfungen, zu erstellen, wie in Abbildung 11.9 gezeigt wird:


siehe Abbildung

Abbildung 11.9:
Einfaches Verknüpfungs-Menü

Nun ja, das ist ein Verknüpfungs-Menü, und die Verbindungen beschreiben das eigentliche Dokument, auf das sie verweisen, doch sie sind nicht aussagekräftig genug. Woher sollen Ihre Leser wissen, was auf der anderen Seite der Verbindung ist, und wie sollen sie anhand der begrenzten Information, die Sie ihnen gegeben haben, entscheiden, ob sie daran interessiert sind oder nicht? Von den drei Verbindungen hier gibt nur die letzte (pesto.recipe.txt) einen Hinweis darauf, was die Leser sehen werden, wenn sie zur Datei springen.


siehe Abbildung

Abbildung 11.10:
Ein besseres Verknüpfungs-Menü

siehe Abbildung

Abbildung 11.11:
Ein weiteres besseres Verknüpfungs-Menü

Besser wäre es, etwas zusätzlichen Text aufzunehmen, der den Inhalt der Dateien beschreibt (vgl. Abbildung 11.10), oder die Datei-Namen ganz zu vermeiden (wen kümmert's?) und in dem Menü einfach den Inhalt der Dateien zu beschreiben, in dem der entsprechende Text hervorgehoben wird (vgl. Abbildung 11.11).


Der beste Weg, Verbindungen innerhalb des Textes anzubieten, besteht darin, den Text zunächst ohne die Verknüpfungen zu schreiben und dann später die passenden Wörter, die auf die Verbindung hinweisen, hervorzuheben. Achten Sie darauf, daß Sie den Fluß des Dokuments nicht unterbrechen, wenn Sie eine Verknüpfung einfügen. Der Gedanke hinter dem Integrieren von Verbindungen in den Text ist der, daß der Text für sich allein stehen kann, so daß die Verknüpfungen zusätzliche oder weiterreichende Informationen bieten und Ihre Leser nach eigener Laune entscheiden können, ob Sie sie ignorieren oder ihnen folgen.


Hier ist ein weiteres Beispiel für die Benutzung von Verknüpfungen innerhalb des Textes (dargestellt in Abbildung 11.12), jedoch eines, in dem der Text selbst nicht besonders wichtig ist, er dient lediglich dazu, die Verknüpfungen zusammenzufassen. Wenn Sie Text auf diese Weise benutzen, nur um Verknüpfungen zusammenzustellen, sollten Sie besser ein Verknüpfungs-Menü anstelle eines Absatzes verwenden. Es wird für Ihre Leser leichter, die Information zu finden, die sie wollen. Anstatt den ganzen Absatz lesen zu müssen, können sie die Seite danach durchsehen, was sie interessiert.


siehe Abbildung

Abbildung 11.12:
Verknüpfungen im Text, die nicht gut aussehen

Vermutlich die leichteste Art herauszufinden, ob Sie die Verknüpfungen innerhalb des Textes gut gemacht haben, ist, die formatierte Webseite aus Ihrem Browser heraus auszudrucken. Ist der Absatz als Ausdruck (Hardcopy) ohne Hypertext noch immer sinnvoll und verständlich? Wenn die Seite auf Papier etwas albern wirkt, liest sie sich auch online entsprechend. Das einfache Umformulieren einzelner Sätze hilft dabei oft enorm, den Text auf Ihrer Seite lesbarer und sowohl online als auch ausgedruckt brauchbarer zu machen.



Vermeiden Sie das »Hier«-Syndrom

Ein verbreiteter Fehler, den viele Web-Autoren beim Einfügen von Verknüpfungen in den Text machen, ist das sogenannte »Hier«-Syndrom. Das »Hier«-Syndrom bezeichnet die Neigung, Verknüpfungen mit einem einzeln hervorgehobenen Wort (»hier«) zu erzeugen und die Verbindung selbst irgendwo anders im Text zu erklären. Hier ein paar Beispiele (wobei der unterstrichene Text die Verknüpfungen angibt):


Information about ostrich socialization is contained here.
Select this link for a tutorial on the internal combustion engine.


Da Verknüpfungen ja auf der Webseite hervorgehoben werden, springen diese Verbindungen mehr als der umgebende Text ins Auge. Ihre Leser werden die Verknüpfung zuerst wahrnehmen, bevor sie den Text lesen. Probieren Sie's aus. Abbildung 11.13 zeigt einige besonders unglücklich gewählte Verknüpfungen. Schließen Sie die Augen, und öffnen Sie sie dann schnell, suchen Sie sich ein beliebiges »Hier« heraus, und schauen Sie, wie lange Sie brauchen, um herauszubekommen, für was das »Hier« überhaupt steht.


siehe Abbildung

Abbildung 11.13:
Das Hier-Syndrom

Nun versuchen Sie das gleiche mit einem gut organisierten Menü, das dieselben Informationen zur Verfügung stellt; siehe Abbildung 11.14.


siehe Abbildung

Abbildung 11.14:
Die gleiche Seite, anders gestaltet

Da »hier« nichts darüber aussagt, wozu die Verbindung überhaupt dient, müssen Ihre armen Leser den Text vor und hinter der Verknüpfung selbst daraufhin durchsuchen, was das »Hier« überhaupt bedeuten soll. In Absätzen, die viele »Hier« oder andere undurchschaubare Verknüpfungen enthalten, wird es schwierig, die Verknüpfungen selbst mit dem in Verbindung zu bringen, wofür sie stehen, so daß Sie Ihre Leser zwingen, hart zu arbeiten, um die Dinge zu verstehen.


Anstelle einer Verbindung also wie dieser:


Information about ostrich socialization is contained here.


lautet eine bessere Formulierung ungefähr so:


The Palo Alto Zoo has lots of information about ostrich socialization.


oder einfach:


The Palo Alto Zoo has lots of information about ostrich socialization.



Verknüpfen oder nicht?

Genauso wie bei Abbildungen sollten Sie sich auch jedesmal, wenn Sie eine Verknüpfung erzeugen wollen, fragen, weshalb Sie zwei Dokumente oder Abschnitte miteinander verbinden. Ist die Verknüpfung für Ihre Leser nützlich? Wird sie ihnen zusätzliche Informationen bieten oder sie näher an ihr Ziel führen? Ist die Verbindung in irgendeiner Weise wichtig für den aktuellen Inhalt?


Jede Verknüpfung sollte einem Zwecke dienen. Verknüpfen Sie nur aus wichtigem Grund. Bloß weil Sie das Wort »Kaffee« tief in einer Seite über ein anderes Thema erwähnen, müssen Sie das Wort noch nicht mit der Kaffee-Homepage verbinden. Es mag schlau erscheinen, doch wenn eine Verknüpfung für den aktuellen Inhalt unbedeutend ist, verwirrt sie Ihre Leser nur.


Dieser Abschnitt beschreibt einige Kategorien von Verbindungen, die in Web-Dokumenten nützlich sind. Wenn Ihre Verknüpfungen in keine dieser Kategorien passen, sollten Sie sich fragen, weshalb Sie sie in Ihr Dokument aufnehmen.


An dieser Stelle möchte ich Nathan Torkington für seine »Taxonomy of Tags«, veröffentlicht in der www-talk-Mailing-Liste danken, welche mir Anregungen für diesen Abschnitt gab.

Explizite Navigationsverbindungen sind Verknüpfungen, die auf bestimmte Wege verweisen, die man durch Ihre Web-Dokumente nehmen kann: vorwärts, zurück, hoch, zurück zum Anfang (auf die Homepage). Diese Verbindungen werden häufig durch Navigations-Symbole bezeichnet (vgl. Abbildung 11.15).


siehe Abbildung

Abbildung 11.15:
Explizite Navigationsverbindungen

Implizite Navigationsverbindungen (Abbildung 11.16) unterscheiden sich von expliziten insofern, als der Verknüpfungs-Text eine Verbindung enthält, aber nicht direkt auf sie hinweist. Verknüpfungs-Menüs sind das beste Beispiel hierfür; die Hervorhebung des Verknüpfungs-Textes macht es offensichtlich, daß Sie weitere Informationen zu dem Thema erhalten, wenn Sie die Verbindung anwählen, doch der Text selbst drückt dies nicht unbedingt aus. Der Hauptunterschied zwischen expliziten und impliziten Navigationsverbindungen besteht darin, daß Sie nach dem Ausdrucken einer Seite mit diesen beiden die impliziten Verbindungen womöglich nicht mehr erkennen können.


siehe Abbildung

Abbildung 11.16:
Implizite Navigationsverbindungen

Implizite Navigationsverbindungen können auch aus Strukturen bestehen wie beispielsweise einem Inhaltsverzeichnis oder aus ähnlichen Übersichten, die vollständig aus Verknüpfungen bestehen.


Wort- oder Begriffsdefinitionen ergeben ausgezeichnete Verbindungen, insbesondere wenn Sie ein großes Netzwerk aus Dokumenten erzeugen, die Wörterbücher enthalten. Indem Sie beim ersten Auftauchen eines Worts dieses mit der entsprechenden Definition irgendwo anders verbinden, können Sie den Lesern, die es nicht kennen, die Bedeutung des Worts erklären, ohne jene Leser abzulenken, die sie bereits wissen (vgl. Abbildung 11.17).


siehe Abbildung

Abbildung 11.17:
Definitionsverbindungen

Schließlich sind Verbindungen mit ähnlichen und verwandten Informationen wertvoll, wenn deren Inhalt vom Hauptzweck des Dokuments ablenken würde. Stellen Sie sich solche Verbindungen ähnlich wie Fußnoten in einem gedruckten Text (vgl. Abbildung 11.18) vor; sie können sich auf Zitate aus anderen Werken beziehen oder auf zusätzliche Informationen, die interessant sind, aber nicht unbedingt mit dem Thema Ihrer Webseite zu tun haben.


siehe Abbildung

Abbildung 11.18:
Fußnoten-Verbindungen

Sehen Sie sich vor, daß Sie's mit den Verbindungen zu ähnlichen und verwandten Informationen nicht übertreiben. Es ist möglich, so viele Verknüpfungen zu verwandten Themen aufzustellen, daß Ihre Leser zuviel Zeit damit verbringen und schließlich den Faden verlieren. Widerstehen Sie der Versuchung, bei jeder Gelegenheit zu verknüpfen, sondern tun Sie es nur, wenn es erforderlich ist.


Vermeiden Sie es auch, zum selben Thema mehrfach zu verknüpfen - beispielsweise indem Sie jedes Auftauchen der Buchstaben "WWW" auf Ihrer Seite mit der Homepage des WWW-Projekts in der Schweiz verknüpfen. Wenn Sie zweimal oder häufiger auf dieselbe Stelle auf derselben Seite verweisen, überlegen Sie, ob Sie nicht die meisten zusätzlichen Verknüpfungen entfernen können. Ihre Leser haben die Möglichkeit, eine der Verknüpfungen anzuwählen, wenn sie an den Informationen interessiert sind.



Bilder verwenden

An Tag 4, »Bilder und Hintergründe«, haben Sie alles über das Erzeugen und die Verwendung von Bildern auf Webseiten gelernt. Dieser Abschnitt faßt vieles von dem zusammen, was Sie bereits über Bilder gelernt haben.



Übertreiben Sie es mit den Abbildungen nicht

Nehmen Sie sich davor in acht, Unmengen von Abbildungen in Ihre Webseite aufzunehmen. Abgesehen von dem Umstand, daß jede Abbildung die Zeit verlängert, die zum Laden des Dokuments benötigt wird, kann das Aufnehmen vieler Abbildungen Ihr Dokument aufdringlich und überladen erscheinen lassen und von dem ablenken, worauf Sie eigentlich hinweisen wollen (vgl. Abbildung 11.19).


siehe Abbildung

Abbildung 11.19:
Zu viele Abbildungen

Erinnern Sie sich an die Tips, die ich Ihnen in Kapitel 7, »Die Verwendung von Bildern, Farben und Hintergründen«, gab. Fragen Sie sich mittlerweile, wofür Sie die jeweilige Abbildung brauchen, bevor Sie sie in Ihre Seite einfügen, und lassen Sie sie weg, wenn Sie keine direkte Bereicherung des Inhalts darstellt?



Verwenden Sie Alternativen zu Abbildungen

Natürlich muß ich, sobald ich auf Abbildungen zu sprechen komme, wieder darauf hinweisen, daß nicht alle Browser diese Abbildungen darstellen können. Um Ihre Dokumente für das größtmögliche Publikum verfügbar zu machen, müssen Sie auch die textbasierten Browser berücksichtigen, wenn Sie Ihre Webseiten entwerfen. Diese beiden Anregungen sollen Ihnen dabei helfen:



Halten Sie Ihre Abbildungen klein

Bedenken Sie, wenn Sie Bilder einsetzen, daß jedes eine separate Netzwerk-Verbindung benötigt und Zeit braucht, um über das Netzwerk geladen zu werden; mit anderen Worten, jedes Bild verlängert die Zeit, die benötigt wird, bis Ihre Seite geladen ist. Versuchen Sie, die Anzahl der Bilder auf einer Seite geringzuhalten und halten Sie die Bilder sowohl in ihrer Dateigröße als auch in ihren physikalischen Dimensionen klein. Behalten sie insbesondere die folgenden Hinweise im Hinterkopf:



Vorsicht bei zu hohen Systemvoraussetzungen

Viele Web-Entwickler bereiten ihren Lesern Probleme, indem Sie einige leichtfertige Annahmen über die Hardware anderer Leute treffen. Wenn Sie Webseiten entwickeln, seien Sie so nett und denken Sie an diese beiden Punkte:



Seien Sie vorsichtig bei Hintergründen und Verknüpfungs-Farben

Mit HTML-Erweiterungen können Sie Hintergrundfarben und -muster einsetzen und die Farben des Textes auf Ihrer Seite verändern. Die Anwendung dieses Merkmals kann sehr verlockend sein, seien Sie aber sehr vorsichtig, wenn Sie sich dafür entscheiden. Die Fähigkeit, die Farbe Ihrer Seiten und Schrift zu verändern und schicke Hintergrundbilder einzusetzen, könnte auch bewirken, daß Sie Ihre Seiten schnell und einfach völlig unlesbar machen. Hier folgen einige Hinweise, wie Sie dies vermeiden können:


Im Zweifelsfall bitten Sie einfach einen Freund, sich Ihre Seiten anzusehen. Da Sie den Inhalt und Text bereits kennen, fällt Ihnen vielleicht gar nicht auf, wie schwer Ihre Seiten zu lesen sind. Jemand, für den dies neu ist, wird Ihre Vorurteile nicht teilen und dazu in der Lage sein, zu beurteilen, ob Ihre Farben zu ähnlich sind oder das Hintergrundmuster den Text beeinträchtigt. Vorausgesetzt, der Freund ist aufrichtig.



Andere gute Angewohnheiten und Tips

In diesem Abschnitt habe ich einige Tips und Hinweise beim Arbeiten mit mehreren Webseiten zusammengetragen. Hinzu kommen einige Bemerkungen darüber, welchen Umfang jede Seite Ihrer Präsentation haben sollte und wie Sie Ihre Dokumente kennzeichnen.



Eine Verbindung mit der Homepage

Erwägen Sie für jede einzelne Seite Ihrer Präsentation eine Verbindung, die Ihre Leser zurück zur obersten Ebene oder Ihrer Homepage führt. Das Angebot einer solchen Verknüpfung erlaubt Ihren Lesern, schnell aus den Tiefen Ihrer Inhalte zu entkommen. Die Benutzung einer Verbindung zur Homepage ist für Ihre Leser viel einfacher, als zu versuchen, durch eine Hierarchie zurückzunavigieren oder, schlimmer noch, mit der »Zurück«-Möglichkeit ihres Browser all ihre Schritte einzeln zurück zu machen.



Verteilen Sie Themen nicht über mehrere Seiten

Jedes Web-Dokument wirkt am besten, wenn es ein Thema in seiner Gesamtheit behandelt. Verteilen Sie Ihre Themen nicht über mehrere Seiten; selbst wenn Sie diese miteinander verknüpfen, mögen die Übergänge verwirrend sein. Und erst recht irritierend wird's sein, wenn jemand auf die zweite oder dritte Seite springt, die das Thema behandelt, und sich dann fragt, worum es eigentlich geht.


Wenn Sie meinen, ein Thema werde zu groß für ein einzelnes Dokument, dann überlegen Sie, wie Sie den Inhalt, anstatt das Dokument an willkürlichen Stellen aufzuteilen, so reorganisieren, daß Sie das Thema in Unterthemen zerlegen können. Dies funktioniert besonders gut in hierarchischen Organisationen, da sie Ihnen erlauben, genau zu erkennen, in welche Ebene der Hierarchie eine bestimmte Detailebene gehört und wie groß und vollständig jede Seite sein sollte.



Erzeugen Sie nicht zu viele und nicht zu wenige Dokumente

Es gibt keine Regel dafür, wie viele Seiten Sie in Ihrer Web-Präsentation haben müssen, und keine Regel, wie lang jede Seite sein sollte. Sie können eine einzige Seite haben oder einige Tausend, je nach der Menge an Inhalten, die Sie behandeln wollen und wie Sie diese organisiert haben.


Dies im Sinn, können Sie sich für das eine oder das andere Extrem entscheiden, jedes hat Vorzüge und Nachteile. Nehmen wir zum Beispiel an, Sie schrieben all Ihre Inhalte auf eine große Seite und erzeugten Verknüpfungen mit den einzelnen Abschnitten des Dokuments (wie in Abbildung 11.20 illustriert).


siehe Abbildung

Abbildung 11.20:
Ein großes Dokument

Vorzüge:


Nachteile:


Andererseits könnten Sie eine Reihe kleiner Dokumente erzeugen und zwischen ihnen viele Verbindungen haben, wie es Abbildung 11.21 zeigt.


siehe Abbildung

Abbildung 11.21:
Eine Menge kleiner Seiten

Vorzüge:


Nachteile:


Was also wäre also Lösung? Häufig werden die Inhalte, die Sie beschreiben, die Größe und Anzahl der Seiten, die Sie dafür brauchen, vorgeben, insbesondere wenn Sie dem Vorschlag »ein Thema pro Seite« folgen. Oft können Sie auch erkennen, ob ein Dokument zu groß ist, wenn Sie Ihre Webseiten auf verschiedenen Plattformen und mit unterschiedlichen Netzwerk-Geschwindigkeiten testen. Wenn Sie viel Zeit damit verbringen herumzublättern oder wenn beispielsweise mehr Zeit, als Sie erwartet haben, zum Laden benötigt wird, dürften die Seiten zu groß sein.



Unterzeichnen Sie Ihre Dokumente

Jedes Dokument sollte irgendeine Art von Information am Ende der Seite enthalten, die als »Unterschrift« des Dokuments dient. Ich sprach in Kapitel 5, »Noch mehr Text-formatieren mit HTML«, ausführlich bei der Beschreibung der <ADDRESS>-Kennung darüber; diese besondere Kennung ist genau für diesen Zweck gedacht.


Hier ist eine Liste mit einigen nützlichen Informationen, die Sie möglicherweise in die <ADDRESS>-Kennung auf jeder Seite schreiben können:


Abbildung 11.22 zeigt ein nettes Beispiel für einen ADDRESS-Block.


siehe Abbildung

Abbildung 11.22:
Ein Adressen-Beispiel

Ein netter Zug auf Ihrer Webseite wäre es, den Text, der die E-Mail-Adresse des Webmaster enthält, wie hier mit einer mailto-URL auszuzeichnen:


<ADDRESS>
Laura Lemay <A HREF="mailto:lemay@netcom.com"> lemay@netcom.com </A>
</ADDRESS>


Dies erlaubt jenen Lesern des Dokuments, die Browser benutzen, welche die mailto-URL unterstützen, einfach diese Verknüpfung anzuwählen und Post an die für die Seite verantwortliche Person zu schicken, ohne die Adresse für ihr Mail-Programm abschreiben zu müssen.


Das funktioniert nur mit Browsern, die mailto-URLs unterstützen. Doch selbst in Browsern, die das nicht akzeptieren, wird der Verknüpfungs-Text wie gewohnt dargestellt, also schadet's nicht, diese Verbindung in jedem Fall einzusetzen.

Falls Sie indes nicht jede Seite mit persönlichen Kontaktmöglichkeiten oder siedendheißen Urheberrechts-Informationen vollstopfen mögen, so wäre hier eine einfache Lösung, für diese zusätzlichen Informationen eine eigene Seite zu erzeugen und dann die Unterschrift mit jener Seite zu verbinden wie hier:


<ADDRESS>
<A HREF="copyright.html">Copyright</A> and
<A HREF="webmaster.html">contact</A> information is available.
</ADDRESS>



Bieten Sie auch Nicht-Hypertext-Versionen Ihrer Hypertext-Seiten an

Obgleich das Web einen Weg bietet, Dokumente auf neue und aufregende Weise zu erzeugen, mögen doch manche Leser noch immer viele Dinge lieber »offline« lesen, im Bus oder am Frühstückstisch. Solche Leser haben echte Probleme mit Hypertext-Dokumenten, denn wenn Sie einmal damit beginnen, Hypertext für die Organisation Ihrer Dokumente zu verwenden, wird es schwierig, einfach sagen zu können »Druck das ganze Ding aus.« Der Browser kennt nämlich nur die Grenzen individueller Seiten.


Wenn Sie das Web dazu benutzen, irgend etwas zu publizieren, das auch außerhalb des Web lesbar und nützlich sein könnte, dann ziehen Sie die Erzeugung einer einzelnen Text- oder PostScript-Datei für Ihre Web-Dokumente in Betracht, die Sie als externes Dokument zum »Download« zur Verfügung stellen. Das ermöglicht Ihren Lesern, das Dokument sowohl online mit ihrem Browser zu lesen als auch das Ausdrucken des Dokuments, wenn sie das wollen, um es offline zu lesen. Sie können diese Textversion sogar in eine Verknüpfung am Beginn der Hypertext-Version aufnehmen wie hier:


Eine <A HREF="ftp://mein.heim.de/pub/meinverzeichnis/dasdokument.ps">
PostSript-Version (500 KB) </A> dieses Dokumentes ist per FTP vom System
mein.heim.de als Datei /pub/meinverzeichnis/dasdokument.ps beziehbar.


Und selbstverständlich macht sich ein kleiner Hinweis in der Textversion gut, der auf die Hypertext-Version hinweist:


"Dieses Dokument ist im World Wide Web mit dem URL
http://mein.heim.de/pub/meinverzeichnis/dasdokument.index.html
auch in Hypertext-Form zu finden."



Zusammenfassung

Sie sollten die folgenden wichtigen Gesichtspunkte beim Gestalten von Webseiten beachten:



Fragen und Antworten

Frage:

Ich habe auf dem Web Statistiken gesehen, die besagen, daß zwischen 60 und 90 Prozent aller Leute im Web Netscape benutzen. Warum sollte ich fortfahren, Seiten für andere Browser zu entwerfen und meine Seiten in anderen Browsern testen, wenn der größte Teil der Welt sowieso Netscape benutzt?

Antwort:

Sie können ausdrücklich für Netscape entwerfen, wenn Sie wollen; es sind ja Ihre Seiten und Ihr Design. Wenn man aber bedenkt, wie einfach es ist, einige kleine Veränderungen vorzunehmen, durch die Ihre Seiten in anderen Browsern gesehen und gelesen werden können, ohne viel von Ihrem Design zu verlieren, warum wollen Sie dann 10 bis 40 Prozent Ihres Publikums aussperren, nur um ein paar Extra-Kennungen einsetzen zu können? Erinnern Sie sich, daß 10 Prozent Ihrer Leserschaft bei der wachsenden Größe des Web immerhin eine Million Leute oder mehr sein können.

Frage:

Ich konvertiere vorhandene Dokumente in Webseiten. Diese Dokumente sind sehr textlastig und dazu gedacht, vom Anfang bis zum Ende gelesen und nicht bloß schnell überflogen zu werden. Ich kann den Inhalt nicht neu strukturieren oder gestalten, um den Richtlinien, die Sie in diesem Kapitel vorgeschlagen haben, besser zu folgen - dafür bin ich nicht zuständig. Was kann ich tun?

Antwort:

Manche Inhalte sind halt so, besonders, wenn ein Dokument, das in Papierform geschrieben ist, online lesbar gemacht werden soll. Im Idealfall wären Sie in der Lage, es für die Online-Präsentation neu zu schreiben und zu strukturieren, doch realistischerweise kann man häufig nicht viel mehr mit dem Inhalt tun, als ihn einfach online verfügbar zu machen.

Frage:

Ich habe einen Standard-Unterschriftsblock, der meinen Namen und meine E-Mail-Adresse enthält, Bearbeitungsvermerke für das Dokument und eine Reihe von Zeilen mit Urheberrechtsangaben, auf die der Anwalt meiner Firma besteht. Ist das nicht ein wenig übertrieben, besonders bei kleinen Seiten, auf denen die Signatur größer ist als die Seite selbst!

Antwort:

Wenn der Anwalt Ihrer Firma nichts dagegen hat, überlegen Sie sich eine separate Seite mit den Kontakt- und Urheberrechtsangaben, die Sie dann mit jeder Seite verbinden können, anstatt den Block jedes Mal zu kopieren. Auf diese Weise werden Ihre Seiten nicht mit juristischen Einzelheiten überfrachtet, und wenn die Unterschrift einmal geändert wird, muß sie nicht auf jeder einzelnen Seite geändert werden.


Copyright ©1998 by SAMS, einem Imprint der Markt&Technik Buch- und Software-Verlag GmbH.
Elektronische Fassung des Titels: HTML 4 in 14 Tagen, ISBN: 3-8272-2019-X


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