HousePool® Ausgabe 08 - August/September 1996

Von DJ´s und Parties


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Von DJs und Parties

"Mami, wenn ich groß bin, will ich DJ werden !" - das wird wohl in wenigen Jahren der Berufswunsch der Kinder sein. Die ganze Welt ist von DJs bevölkert. Schon jetzt ist ca. jeder Dritte in der Szene DJ oder wäre es gern´. Gut, man könnte auch sagen: Je größer die Szene, desto mehr Djs brauchen wir. Nee - aber jetzt mal ernsthaft. Eigentlich eine grausige Vorstellung. Mit DJ-sein meine ich Leute, die sich DJ nennen, auch wenn sie nur für sich selbst zu Hause auflegen. Na gut, die Bezeichnung "DJ" bedeutete vor ca. 3 Jahren mal Anerkennung, Mix-Können, guter Musikgeschmack (d.h. den Musikgeschmack des Publikums treffen) und mindestens drei Frauen pro DJ. Aber mittlerweile ? Jeder fünfzehnjährige nennt sich DJ, um damit die Mädchen in seinem Alter zu beeindrucken, die ja alle auf Mark´Oh, Marusha, "Haaardcooore"-Scooter oder Ravers nature stehen, die ja "... absolut geil, ey..." sind. Schaut man sich heute die meisten DJs an, sind die wenigsten, auch der bekannteren DJs, fähig anständig zu mixen. Die Meisten haben ja noch nicht einmal einen halbwegs guten Musikgeschmack. Man kann mit dem DJing ja sehr viel Geld verdienen. Viele DJs sind wohl auch nur durch gute Beziehungen DJ geworden. Mittlerweile kann mensch froh sein zu sagen: Ich bin stolz darauf, kein DJ zu sein ! Heutzutage sind DJs Superstars, Heroen und Vorbilder der neuen Generation. Wer möchte das nicht sein ? Die heutige Jugend wächst damit und mit der gesamten Partykultur auf. Jedes Wochenende sieben Parties, während der Woche vier mal in die Clubs bis zum Morgengrauen. Ein Tag muß frei sein - denn irgendwann muß Mensch ja ausschlafen. Ein Beispiel, das ich in unserer eigenen Redaktion zwischen Vertretern der nächsten Generation erlebt habe. Früher wurde gefragt: Gehst du am Wochenende feiern ?". Aber heutzutage wird anscheinend nur noch gefragt: "WO gehst du feiern ?". Ich mein´, hey, bin ich alt geworden ? Wird die von den Medien als "Partygeneration X" bezeichnete Generation etwa zur "Lost Generation" ? Früher gab´s Parties zur Ablenkung vom Alltag. Da sie selten waren, brachten sie riesigen Spaß. Aber was passiert, wenn die Party zum Alltag wird ? Na gut, durch ein großes Angebot an Parties kann mensch für sich die beste ´raussuchen. Aber für sein Image muß man, am besten gleichzeitig, auf sechs Parties am Wochenende sein. Die Preise der Parties werden auch nicht geringer. Was bleibt ? Die Macher dieser Szene verdienen natürlich viel Geld damit. Alle zwei Monate wird ein neuer DJ gehypt. Parties werden nebensächlich, da sie normal und alltäglich sind. Es kommt der Party-Overkill oder wahrscheinlicher die Party-Apokalypse. und dann ? Back to the roots natürlich ! (cawi)


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