INDEX | AKTUELL | MUSIK | LIFESTYLE | ARTIKEL | BERICHTE | PRÄSENT. | PROFILE | ALLGEMEIN | SCHLUß |
< Zurück | Hauptauswahl | Inhaltsverzeichnis | FTP | Vor > |
HousePool: Arbeitest Du noch für das Projekt "Dee-Lite" oder seid Ihr drei inzwischen auseinandergegangen? Dimitry: Ich habe noch Kontakt zu den anderen, jedoch ist jeder sei- nen eigenen Weg gegangen und verfolgt inzwischen seine eigenen Projekte. Vielleicht entsteht wieder ein innovativer Abend, indem ich mit den anderem im Studio sitze und wir weitere Tracks produzieren, wer weiss....HousePool: Welche Zukunft siehst Du eigentlich im House-Sektor ? Wird es neue Bereiche geben? Dimitry: Es wird sich im House-Sektor die nächsten Jahre immer ein Bereich finden, um ihn ausreifen zu lassen. Derzeit bewegt sich die Welle zwischen Underground-, Hard- und Elektro-House. Und da werden noch weitere Elemente aus anderen Musikstilen in House eindringen und damit neu vermischt werden.
HousePool: Stimmt es, das derzeit in amerikanischen Clubs Latin-House die Scene ziemlich unterstreicht? Dimitry: Da gebe ich Dir Recht, das in vielen House-Clubs derzeit verstärkt Latin- und Percussion-House gespielt wird. Jedoch kann ich selbst mit dieser Nische wenig anfangen.
HousePool: Ja, das habe ich gemerkt, das Du eher auf der härteren Schiene liegst und arbeitest, was natürlich auch nicht verkehrt ist. Da ich ein großer Acid-Liebhaber bin, frage ich Dich über Deine Meinung, ob Du in Acid-House eine weitere Zukunft siehst. Dimitry: Sicherlich sehe ich im Acid-Bereich noch viele offenen Be- reiche, die bisher nicht gefuellt wurden. Man denke da nur an meinen Kollegen Josh Wink, der ja mit Minimal-House sehr schoene Acid-Tracks produziert hat, oder Richie Hawtin, der Detroiter König auf dem Acid-Sektor. Da wird es auch weiterhin noch weitere Highlights geben, wie z.B. George Accosta's "Planet Soul". Daher kann ich Dich als Acid-Freak beruhigen, das Du gerne weiterhin in diesem Sektor auflegen kannst. Die meisten Produzenten machen nur den Fehler mit dem Roland 303 nicht innovativ und kreativ zu arbeiten. Man kann damit soviel verbinden, um eigenstaendige Tracks ausreifen zu lassen. Vor allem gibt es noch so viele Musikelemente, die man mit Acid verbinden kann.
HousePool: Meinst Du, das House eine Alternative für Rave werden wird ? Dimitry: Sicherlich ist es bereits jetzt schon eine gute Alterna- tive, um die Beats zu drücken und trotzdem auf harter Linie klar rüberzukommen. Es gibt ja zudem noch den Hard- und Deep-House, der zwar sicherlich nicht die Härte erreichen wird, jedoch bis zu 145 BPM schon hochgepuscht werden kann. Die Leute wollen zwar immer schneller, härter und höher, jedoch ist der Rave-Bereich schon so ausgereift, das es in dieser Richtung nicht mehr viel Neues geben wird. Man hat bereits schon alle Nischen damit ausgefüllt.
HousePool: Wie denkst Du über Trance, Acid-Trance bzw. Trance-House ? Dimitry: Ist eigentlich eine nette Mischung, die zusammengewürfelt wurde, um eine Alternative zwischen Rave und House zu finden. Da wird sich in nächster Zeit sicherlich auch noch einiges tun. Trance ist aber vorwiegend eine europäische Musikrichtung, die hier in USA nicht allzusehr unterstützt wird.
HousePool: Denkst Du, daß House eines Tages Rave ablösen und zur Mas- senmusik damit verdammt wird ? Dimitry: Nein, glaube ich sicherlich nicht, da House niemals eine Hallenkultur erreichen wird. House gehört in die Clubs und ist dort auch am besten aufgehoben. Vor allem sind noch so viele Bereiche im House-Sektor offen, um diese zu schliessen und das kann man vorwiegend nur in den House-Clubs testen.
HousePool: Wie denkst Du über die deutsche House-Scene und deren Musikmarkt ? Dimitry: Deutschland ist nach Amerika der wichtigste Musikmarkt im Techno, House und Rave-Sektor. Dieses Land hat sich weltweit mit seinen hochkarätigen Labeln und Acts ein festes Standbein geschaffen. Die letzten Jahre zeigte Deutschland ein hohes Niveau an Innovation, was man aus House alles machen kann und da gibt es sicherlich einige Highlights, auf die ich selbst gerne zugreife. House und vor allem Rave ist in Europa eine eigene Kultur mit vielen Anhängern geworden, wie man es in USA sicherlich nicht so euphorisch verfolgen könnte.
HousePool: Wie denkst Du über die deutsche DJ-Nation? Dimitry: DJ's haben in Deutschland einen viel höheren Stellenwert als bei uns in den Staaten. Alleine die hochtreibenden Gagen wären bei uns in Amerika gar nicht möglich, da wir keine Hallenkultur in dieser Form haben. Deutsche DJs haben die letzten Jahre weltweit für Furore gesorgt, da sie zu "Idolen" gemacht wurden. Europäische DJ's sind gleichwertig mit anderen Music-Acts geworden. Daher kommen amerikanische DJs auch gerne nach Europa, weil einfach die Gagen besser bezahlt sind und es auch viel mehr Spaß macht, dort aufzulegen, weil das Publikum einfach besser drauf ist und die Arbeit der DJs eher respektiert wird, als bei uns. In Amerika arbeiten die DJs mehr im Studio und formen sich ihr "Image" durch die Remixe und Mix-Arbeit von Tracks.
HousePool: Was denkst Du wird nach Rave kommen, wie kann man die Rave- Kids damit befriedigen, weiterhin mit härterem Beat ver- sorgt zu werden. Dimitry: Das kann ich Dir nicht so genau sagen, da in USA mehr auf der Techno-, House-, Soul- und HipHop-Ebene gearbeitet wird. Rave ist hauptsächlich eine europäische Bewegung, die man bei uns nicht so klar hervorheben kann. Sicherlich haben wir auch einige Rave-Clubs, die europäischen Sound präsentieren. Jedenfalls werden sicherlich Bereiche wie Elektro, Freestyle, HipHop, Triphop, Drum and Bass die nächste Zeit den Trend unterstreichen und beeinflussen.
HousePool: Danke, daß Du Dir kurz die Zeit genommen hast, um darüber zu reden. Ich hoffe, daß man von Dee-Lite bzw. von Dir noch weiterhin viel hören wird. Dimitry: Kein Problem, hat mir Spaß gemacht, darüber zu reden. Je- doch kann ich Dir mit dem Projekt Dee-Lite nicht zuviel versprechen.
Das Interview führte für HousePool Armando Saller.
INDEX | AKTUELL | MUSIK | LIFESTYLE | ARTIKEL | BERICHTE | PRÄSENT. | PROFILE | ALLGEMEIN | SCHLUß |
< Zurück | Hauptauswahl | Inhaltsverzeichnis | FTP | Vor > |