Es gibt Menschen und es gibt Promoter
Es ist doch so: Es werden immer wieder neue Medien entdeckt, die von
allen großen Medienkonzernen als neu und revolutionär bezeichnet
werden. "Das ist die Zukunft !" bekommst Du überall zu hören. Nun ja,
denkst Du Dir, dann nutz´ ich doch mal dieses neue, bisher kaum
entdeckte Medium und machst ein Musikmagazin für House und Techno.
Soweit, so gut. Du kriegst es auch technisch einigermaßen auf die
Reihe. Du entwickelst Dich innerhalb eines halben Jahres ständig
weiter. Du machst andere, etablierte Medien auf Dich aufmerksam, hast
Interviews und nach über einem Jahr der kontinuierlichen Arbeit und
ständig wachsender Anerkennung denkst Du, Du hast es fast geschafft.
Du wirst von einigen großen und kleineren Labels bemustert, ohne das
sie große Probleme machen. Du erklärst ihnen, was Du machst und alle
finden´s ganz interessant (An dieser Stelle ein wirklich ernsthafter
Dank an diese Label !). Und dann nach eineinhalb Jahren gibt es immer
noch Label, gerade die großen, die Dich nicht bemustern. Diese Label
sagen jedem mit großem Werbeaufwand: "Wir sind im Internet !" - wie
nett. Du schaust Dir Ihre Internet-Seiten an und bekommst einen
Schreck. "Toll, Hauptsache der Firmenname wird groß geschrieben !".
Sonst sehen die Seiten nach nichts aus und bringen gar nichts. Aber Du
gibst nicht auf und fragst weiter bei ihnen an. Sie schicken Dir
fleißig auch nach der fünften Anfrage immer wieder Bemusterungsbögen -
aber Platten gibt´s nicht. Du schreibst überall drauf "Wir sind ein
Internet-Magazine - also rein elektronisch !". Dann bekommst Du
Anrufe, wie z.B. "Hm, ja. Ganz interessant. Mal sehen. Ich muß mal
nachfragen." Und die Zeit vergeht. Du bist bei den Internet-Usern der
Techno-Szene bekannt, aber immer wieder rufen Label-Promoter an und
fragen trotz dicker Aufschrift "Wir sind ein Internet-Magazin !" auf
dem Busterungsbogen: "Kannst Du uns mal ein Demo-Exemplar schicken ?".
Und dann bekommst Du am noch am Telefon nur noch Schreikrämpfe,
schlägst auf alles ein, was sich um Dich herum bewegt. Hämmerst gegen
Wände und denkst nur noch: "Sind die blind ? Können die nicht lesen ?"
Man müßte meinen, daß gerade diese Firmen an Werbung interessiert
sind, die vierundzwanzig Stunden am Tag und auf der ganzen Welt lesbar
ist, interessiert sind. Aber alles, was Du immer wieder hörst ist:
"Kann ich ein Demo-Exemplar haben ?" Ahhrggg. Du kommst nach Hause und
hörst, daß irgendjemand von irgendeiner Plattenfirma angerufen hat. Du
weißt sofort, was er sagt, wenn Du zurückrufst: "Kann ich ein
Demo-Exemplar haben ?" Gut, daß du jüngere Geschwister hast und sie
dafür büßen lassen kannst. Aber da gibt es noch eine dritte Sorte
Label-Promoter. Du fragst bei ihnen zwecks Bemusterung an. Sie
schicken Dir ein Fax mit der Bitte, es zu veröffentlichen. Du machst
es kostenlos und wirst noch nicht einmal bemustert. Wochen später
hörst Du, daß einer Deiner Mitarbeiter , der später angefragt hat,
bemustert wird. "Wie jetzt ???" fragst Du Dich, "Ich als Chef werd´
nicht bemustert, aber unsere kleinen Gelegenheitsmitarbeiter." Du
fragst beim Label nach und was passiert ? Nein, sie fragen nicht nach
einem Demo-Exemplar - sie antworten gar nicht ! "Gut," denkst Du Dir,
"ob sie jemanden bemustern, ist natürlich ihre Sache." Aber
anscheinend sind sie nicht an guter Werbung interessiert. Und so geht
es weiter und weiter. Die Zeit vergeht. Und dann ? Gute Frage. Ich
werd´ Euch meine weiteren Erlebnisse mit Label-Promotern, die ich wohl
auch in der Zukunft haben werde, erzählen. So bald sich welche
angesammelt haben. Wird ja wohl nicht lange dauern. Oder ?
(toshie)
HousePool Magazine
Postlagernd
44621 Herne (Germany)
Fax: 02323 / 81357
HTTP://www.free.de/housepool/index.html
HTTP://sx1.HRZ.Uni-Dortmund.de/~carma/housepool.html
FTP://sx1.HRZ.Uni-Dortmund.de/pub/HousePool/
EMAIL: HousePool@sx1.HRZ.Uni-Dortmund.de
EMAIL: housepool@free.de (MAILING LISTE)
IRC: #HousePool (siehe Termine)