Glossar
ASCII (American Standard Code for Information Interchange)
Ein Zeichensatz-Standard, der die Zuordnung von Textzeichen zu Zahlen festlegt. Die ersten 32 Zeichen haben eine spezielle Bedeutung (Steuerzeichen) und stellen keine gültigen Textzeichen dar.
Attribute
Attribute beziehen sich gewöhnlich auf die DOS Attribute Archiv, Nur-Lesen, Verzeichnis, Versteckt, System, Volume. Unter NTFS sind Attribute Strukturen, die ganze Dateien beschreiben.
BIOS (Basic Input Output System)
Eine Software, die sich in der Computerhardware befindet und u.a. grundlegende Dienste für den Zugriff auf Festplatten und Diskettenlaufwerke zur Verfügung stellt.
Boot Sektor
Der Boot Sektor ist ein spezieller Sektor (immer der erste Sektor einer Partition) und Informationen über das Dateisystem beinhaltet, welches nach diesem Sektor folgt. Der Boot Sektor enthält einen BIOS Parameter Block (BPB) und spezifische Partitionsparameter sowie Programmcode, der ausgeführt wird, wenn die Partition startbar ist. Der Aufbau des Boot Sektors ist abhängig vom Dateisystem.
Cluster
Ein Cluster ist eine logische Speichereinheit, in der Partitionen aufgeteilt sind. Die Größe wird vom Betriebssystem verwaltet und variiert von 512 Bytes bis 65.536 Bytes, abhängig vom jeweiligen Dateisystem und der Partitionsgröße. Ein Cluster ist immer ein Vielfaches eines "Sektors". Typische Cluster-Größen sind 1, 2, 4, 8, 16, 32, 64, 128 Sektoren.
Dateisystem
Das Dateisystem (wie z.B. FAT oder NTFS) ist ein Verfahren zur Speicherung von Dateien auf Datenträgern. Verwechseln Sie dieses nicht mit dem Betriebssystem (wie z.B. Windows NT oder Windows XP). Ein Dateisystem besteht aus Dateien, Verzeichnissen sowie Informationen, die zum Auffinden dieser Elemente und für den Zugriff auf sie erforderlich sind. Dateisysteme sind im allgemeinen spezifisch für einen Typ von Computer. Die meisten IBM-kompatiblen Personal Computer verwenden das File Allocation Table Dateisystem (FAT) oder das New Technology File System (NTFS).
Datenrettung
Der Vorgang des Wiederherstellens von Dateien eines Laufwerk, die nicht mehr vom Betriebssystem gelesen werden können.
Drive Scan
Ein Drive Scan beschreibt den Vorgang des Untersuchens jedes einzelnen Sektors eines Laufwerks.
File Allocation Table (FAT)
Eine Dateizuordnungstabelle (FAT) ist eine Tabelle, die ein Betriebssystem auf einer Festplatte verwaltet, und die eine Karte von Clustern (die grundlegende Einheit, in der Speicher einer Festplatte eingeteilt ist) beschreibt, in denen eine Datei gespeichert ist. Die Clusternummern sind in einer verketteten Liste gespeichert - jeder Eintrag des FATs zeigt auf die nächste Eintragsnummer der Clusterbelegung der Datei bis der letzte Cluster mit einer speziellen Clusternummer (Ende der Datei - EOF) erreicht ist. Dieses Schema ermöglicht es dem Betriebssystem Dateien in Cluster zu speichern, die nicht hintereinanderliegen müssen.
Es gibt drei Arten von FATs: Ein 12 Bit FAT (FAT12) kann bis zu 4096 Cluster adressieren, ein 16 Bit FAT (FAT16) kann bis zu 65536 Cluster adressieren und ein 32 Bit FAT (FAT32) kann bis zu 4294967296 Cluster adressieren. Das Dateisystem verwaltet zwei Kopien von FATs: FAT1 und FAT2.
Fragmentierung
Fragmentierung ist eine Bezeichnung für Dateien, dessen Daten nicht zusammenhängend (also fragmentiert) abgelegt sind. Dies passiert durch häufiges Benutzen des Laufwerks, d.h. durch Erstellen, Löschen und Ändern von Dateien. Falls Sie in der letzten Zeit ein Defragmentierungsprogramm auf Ihrer Festplatte ausgeführt haben, sind die Chancen für eine Datenrettung relativ gut. Beachten Sie: Defragmentieren Sie NIEMALS Ihre Festplatte, wenn Sie eine Datei gelöscht haben und eine Datenrettung vornehmen müssen. Dies würde alle Reste der Datei entfernen, die Sie evtl. wiederherstellen möchten.
Hexadezimal
Eine Codierung, die eine Zahlenbasis von 16 verwendet, anstatt der allgemein üblichen dezimalen Basis von 10. Es gibt daher 16 Kombinationen für jede Ziffer einer Zahl. Die Zahlen 0 to 9 sind dabei äquivalent zum Dezimalsystem und die Zahlen 10, 11, 12, 13, 14 und 15 werden ausgedrückt als A, B, C, D, E und F.
Beispiel: hex A4 = dezimal 164. (10*16 + 4*1).
High-level Formatierung
Ein Vorgang, bei dem die Dateisystemstrukturen eines Laufwerks erzeugt werden, welches bereits Low-level formatiert wurde. Dies können Sie beispielsweise erreichen, indem Sie im Explorer mit der rechten Maustaste auf Ihr Laufwerk klicken und 'Formatieren' auswählen. Dadurch werden das Inhaltsverzeichnis und andere Dateisystemstrukturen des Laufwerks neu erstellt. Die Daten der Dateien und Verzeichnisse sind jedoch noch auf dem Laufwerk vorhanden und können wie beschrieben im Abschnitt 'Verlorene Daten finden' des Benutzerhandbuch wiederhergestellt werden.
INT13 Extensions
Ein BIOS Dienst zum Ansprechen von Festplatten mit einer Kapazität größer als 8 GB.
Komprimierte Dateien
Komprimierung ist ein Verfahren, um Speicherplatz zu sparen. Das NTFS Dateisystem unterstützt eine Dateikomprimierung, die transparent (d.h. nicht für den Benutzer sichtbar) erfolgt, sobald diese für eine Datei aktiviert wurde.
Logisches Laufwerk
Logische Laufwerke sind Laufwerke, die das Betriebssystem verwalten kann, z.B. A:, B:, C: usw. Diese können entweder Partitionen eines physikalischen Laufwerks sein oder ein Laufwerk ohne Unterstützung von Partitionsunterteilung (z.B. Diskette).
Low-level Formatierung
Ein Vorgang, bei dem Folgen von konzentrischen Spuren und keilförmige Sektoren magnetisch auf ein Laufwerk gebracht werden. Eine Low-level Formatierung überprüft auch die physikalische Integrität der Laufwerksoberfläche, indem jeder Sektor beschrieben und sodann wieder gelesen wird. Während die allgemein bekannte Formatierung oder Quick-Formatierung nur Dateisysteminformationen entfernt, überschreibt die Low-level Formatierung hingegen den gesamten Datenbereich eines Laufwerks.
Master Boot Record (MBR)
Der Master Boot Record enthält eine Liste von allen primären Partitionen, die auf einem Laufwerk gespeichert sind. Er enthält auch Programmcode, der als allererstes beim Starten des Computers von der Festplatte ausgeführt wird.
Master File Table (MFT)
Die Master File Table (MFT) ist eine Datenbank, die Informationen über jede Datei und jedes Verzeichnis unter NTFS enthält. Ein Eintrag der MFT wird MFT entry oder Dateieintrag genannt. Um sicherzustellen, daß ausreichend Speicher für diese Einträge vorhanden ist, reserviert Windows ein-achtel des Laufwerks exklusiv für die MFT--die MFT Zone. Die MFT ist die am meisten kritische Datei auf einer NTFS Partition und notwendig für eine Datenrettung.
MFT Eintrag
Ein MFT Eintrag ist unter NTFS ein Eintrag in der MFT (Master File Table).
MFT Nummer
Die MFT Nummer ist die Position einer Datei innerhalb der MFT.
New Technology File System (NTFS)
NTFS, eingeführt mit der ersten Version von Microsoft Windows NT, unterscheidet sich signifikant vom traditionellen FAT Dateisystem. Es bietet erhöhte Sicherheitsmerkmale, Kompression auf Dateiebene, Quotas (individuelle Speicherplatzbeschränkung), wie auch Komprimierung. Es ist das Standarddateissystem für Neuinstallationen unter Windows XP.
NTFS Attribut
Das NTFS Attribut beschreibt jede Information einer Datei unter NTFS, wie Dateiname, Zeit-/Datum, Dateigröße, Zuordnung zu Clustern, Schlüssel für Dateiverschlüsselung, Verzeichnisinhalt und mehr. NTFS Attribute können resident oder nicht-resident sein. Residente Attribute werden vollständig innerhalb des MFT Entrages abgelegt. Nicht-residente Attribute werden außerhalb mit Hilfe von Run-Listen gespeichert.
OLE Storage Format
Ein standarisiertes Container-Format für Dateien, von Microsoft erfunden. Container bedeutet, dass diese Datei andere Dateien und Informationen enthalten kann. Die meisten Anwendungen, die OLE (Abkürzung für Object Linking and Embedding) verwenden, benutzen auch dieses Format.
Partition
Ein formatierter Bereich einer Festplatte. Laufwerke, die unter DOS oder Windows formatiert wurden, haben mindestens eine Partition, die mit "C:" bezeichnet wird. Große Laufwerke können in mehrere Partitionen aufgeteilt werden. Jede Partition verhält sich dann nach außen hin wie ein eigenes Laufwerk, mit eigenem Buchstaben (D, E, F, usw.)
Partitionstabelle
Die Partitionstabelle ist eine Liste von Partitionseinträgen, die sich im ersten Sektor (Sektor 0) eines physikalischen Laufwerks befinden. Falls ein Laufwerk "Erweiterte Partitionen" enthält, existiert eine verkettete Liste von mehreren Partitionstabellen auf diesem Laufwerk.
Physikalisches Laufwerk
Ein physikalisch greifbares Laufwerk welches nur ein (z.B. bei Diskettenlaufwerken) oder mehrere (z.B. bei Festplatten) logische Laufwerke enthält.
Querverbunden
Eine Datei, welche mit einer anderen Datei einen oder mehrere Cluster gemeinsam benutzt aufgrund eines Fehlers in der Dateizuordnungstabelle (FAT) oder der Run-Liste oder weil eine vorhandene Datei denselben Cluster einer gelöschten Datei verwendet.
Quick Formatierung
Ein Vorgang, bei dem nur eine High-level Formatierung des Laufwerks durchgeführt wird unter Benutzung der Spuren und Sektoren einer früheren Formatierung. Quick-Formatierungen benötigen wesentlich weniger Zeit als eine komplette Formatierung. Dieser Vorgang wird beispielsweise durchgeführt, wenn Sie im Explorer das Laufwerk mit der rechten Maustaste anklicken und dann 'Formatieren / Quick-Formatierung' anwählen. Dadurch werden das Inhaltsverzeichnis des Laufwerks und andere Dateisystemstrukturen neu erstellt. Die Daten der Dateien und Verzeichnisse sind jedoch noch auf dem Laufwerk vorhanden und können wie beschrieben im Abschnitt 'Verlorene Daten finden' des Benutzerhandbuch wiederhergestellt werden.
Run-Liste
Eine Run-Liste ist eine Liste mit Clustern, die für ein NTFS Attribut verwendet wird. Falls die Attribute zu groß sind, um in die MFT Einträge zu passen, werden einige von ihnen nicht-resident, d.h. der Inhalt des Attributes findet sich außerhalb des MFT Eintrages. In diesem Fall werden die außerhalb gespeicherten Daten durch eine Run Liste beschrieben.
Sektor
Die kleinste Speichereinheit auf einem Laufwerk. Auf PCs gängig sind Sektoren mit einer Größe von 512 Bytes an Informationen. Mehrere Sektoren werden zu einem "Cluster" zusammengefaßt.
Suchalgorithmus für Dateisignaturen
Ein Vorgang, bei dem eine Datei anhand ihres Inhalts identifiziert wird. Die Suche vergleicht Teile eines Sektors (die kleinste Speichereinheit eines Laufwerks) mit Signaturen, die in einer Datenbank für Dateiformate abgelegt sind. Diese Datenbank enthält Beschreibungen der Dateiheader der bekanntesten Dateitypen. Wenn die Signatur paßt, wird die Datei mit dem Format des in der Datenbank abgelegten erkannt. Falls die Signatur einer nicht erkannten Datei bekannt ist (z.B. anhand einer noch existierenden Datei gleichen Formats), kann die Datenbank um diesen Dateityp erweitert werden.
Verschlüsselte Dateien
Verschlüsselung ist ein Verfahren, um Benutzerdaten zu schützen. Die NTFS Dateisystem-Verschlüsselung basiert auf einem Public-Key Verschlüsselungsstandard. Einmal für eine Datei aktiviert, arbeitet die NTFS Verschlüsselung transparent (d.h. nicht sichtbar für den Benutzer). Dateien werden mit einem zufällig generierten Dateischlüssel verschlüsselt, welcher wiederum mit dem Public-Key des Benutzers verschlüsselt wird.