Startpartition fehlerfrei auf neue Festplatte übertragen

Sie möchten auf eine größere Festplatte umsteigen und dabei Ihre vorhandene Installation von Windows XP übernehmen. Deshalb haben Sie den Festplatteninhalt mit Norton Ghost oder einem ähnlichen Produkt geklont. Nach dem Umbau startet Windows nicht mehr.

XP-Laufwerksverwaltung bockt

Was bis Windows 2000 problemlos funktionierte, klappt unter Windows XP nur mit einem Trick: das Klonen der Systempartition. Schuld daran ist die geänderte Laufwerksverwaltung. Intern arbeitet XP nicht mehr mit den DOS-Laufwerksbuchstaben, sondern mit Identifikationsnummern (IDs) für die einzelnen Partitionen. Windows ordnet diesen IDs fest Laufwerksbuchstaben zu. Das gilt auch für eine neu eingebaute Festplatte: Sie wird beispielsweise automatisch als Laufwerk »F:« oder »G:« eingebunden. Klont man nun die Systempartition auf den neuen Datenträger, baut ihn als neues Bootlaufwerk ein und entfernt das alte, startet Windows möglicherweise nicht mehr. Der Grund: Treiber und Anwendungen werden nicht mehr korrekt geladen, da die Einträge in der geklonten Registry immer noch auf das Laufwerk »C:« verweisen. Nur solange die alte Festplatte eingebaut ist und keine Daten davon gelöscht wurden, klappt auch der Start des geklonten Betriebssystems.


Erforderliche IDs ermitteln

Zur Lösung des Problems vertauschen Sie in der Registry die Zuordnung der Festplatten-IDs zu den Laufwerksbuchstaben. Dafür müssen beide Festplatten so in den Rechner eingebaut sein, dass die neue Platte als Systemlaufwerk
arbeitet – sie muss also als Master am ersten IDE-Port konfiguriert sein. Booten Sie nun das geklonte Windows und starten Sie den Registry-Editor. Darin navigieren Sie zum Schlüssel »HKEY_ LOCAL_MACHINE\SYSTEM\Mounted Devices« – er enthält die Zuordnung der Laufwerksbuchstaben zu den IDs. Für Festplatten besteht diese Kennung jeweils aus 12 Byte, im Beispiel lautet sie »D5 33 64 DF 00 3A DF 62 02 00 00 00«. Bei anderen Laufwerken dient meist die Bezeichnung als ID, etwa »IDE#Cd Rom«. Ein doppelter Klick auf den Eintrag unter »Volume« verschafft Gewissheit.

Notieren Sie nun die IDs, die hinter »\DosDevices\C:« und hinter der zuletzt von Windows zugeordneten Festplatte stehen (auf die das Betriebssystem geklont wurde, in unserem Beispiel »\Dos Devices\H:«). Oder drucken Sie gleich den Inhalt des ganzen Schlüssel aus.


IDs neu zuordnen
Tauschen Sie nun die IDs der Festplatten. Klicken Sie dazu doppelt auf »\DosDevices\C:« und löschen Sie den Eintrag. Geben Sie dann die hexadezimale Kennung der neuen Festplatte ein. Bestätigen Sie mit »OK«. Nun klicken Sie doppelt auf den Eintrag des neuen Laufwerks, im Beispiel »\DosDevices \H:«. Ersetzen Sie die vorhandene ID durch die ursprüngliche Zeichenfolge von »\DosDevices\C:« und bestätigen Sie wieder mit »OK«. Schließen Sie die Registry, fahren Sie den Computer herunter und entfernen Sie die alte Festplatte aus dem System. Ab dem nächsten Neustart arbeitet Windows XP mit den korrekt zugeordneten Laufwerksbuchstaben und kann auch ohne die alte Systemfestplatte starten.

! Achtung: Prüfen Sie mit der Suchfunktion, ob es in der Registry noch weitere Schlüssel in der Form »MountedDevices1« gibt. Ist das der Fall, tauschen Sie dort die Zuordnungen wie beschrieben. Während der Änderungen schreibt Windows nicht auf die alte Systemfestplatte. Sollte also beim Austausch der IDs etwas schief gehen, können Sie die alte Festplatte erneut klonen und den Vorgang wiederholen. Löschen Sie die Daten auf der alten Platte erst, wenn die neue Festplatte längere Zeit reibungslos bootet und alle Anwendungen funktionieren.