Bug des Monats: Netzteil unterfordert

Problem: CHIP-Leser Gerhard Hamberger ist stolz auf seinen üppigen PC: Auf dem Asus K8V SE stecken ein Athlon 64 3400+ und 1 Gigabyte RAM; den Strom liefert ein nagelneues 480-Watt-Netzteil von Enermax – fetter geht’s kaum! Nur bei der Grafikkarte will sich Gerhard Hamberger noch Zeit lassen und setzt vorerst eine alte Radeon-9000 von HIS ein. Zu seiner Enttäuschung stellt er bald fest, dass seine Wundermaschine nicht stabil läuft: Wird der PC nicht benutzt, friert er früher oder später ein, schaltet sich mitunter sogar ab. Unter Last gibt es keine Probleme.

Diagnose: Am Aufbau des Systems gibt es nichts auszusetzen. Auch die Software-Installation sowie das Motherboard-BIOS sind auf dem neuesten Stand. In der Systemsteuerung fällt uns bei den Energie-Optionen auf, dass der PC auf minimalen Stromverbrauch eingestellt ist – so wird der Cool’n’Quiet-Modus des Athlon 64 aktiviert. Wir sind skeptisch und stellen »Desktop« ein. Ohne Cool’n’Quiet-Option läuft das System sofort dauerhaft stabil. Zufrieden stellt uns das Ergebnis aber nicht – bei einem Asus K8V aus dem Labor-Fundus funktioniert das Cool’n’Quiet schließlich! Wir aktivieren den Stromsparmodus wieder und forschen weiter. Zu guter Letzt fällt uns endlich auf, dass die Hänger immer dann auftreten, wenn sich die Festplatte zum Stromsparen abschaltet.
Lösung: Das potente Netzteil ist durch den PC unterfordert – es hat nämlich nicht nur Maximal-, sondern auch Minimal-Lasten für jede Stromschiene. Zudem besitzt es gleich zwei 12-V-Versorgungen, um Highend-Grafikkarten sicher versorgen zu können. Mit der kleinen Grafikkarte und bei abgeschalteter Festplatte wird der Mindestverbrauch von 12 Watt aus den 12-Volt-Leitungen unterschritten, das System instabil. Wir deaktivieren den Stromsparmodus, und das Problem ist gelöst.