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Bug des Monats: Kein Betrieb ohne ISA-Karte
Problem: CHIP-Leser Ferdinand Klaus ist mit seinem PC mit Pentium II/450 immer noch zufrieden Internet und Korrespondenz funktionieren damit schließlich problemlos. Als er jedoch die schon etwas asthmatisch klingende Soundblaster 16 durch ein aktuelles PCI-Modell ersetzt, bootet das System nicht mehr. Auch ohne Karte geht nichts steckt er hingegen die alte ISA-Karte wieder in ihren Slot, startet der PC.
Diagnose: Im Testcenter können wir die Symptome sofort reproduzieren. Unser erster Gedanke, im BIOS des Asus-Boards könnte die Interrupt-Vergabe manuell festgelegt sein, ist falsch die Soundkarte bekommt ihren IRQ per Plug & Play zugeteilt. Ein BIOS-Update auf die aktuelle Version bringt deshalb keine Besserung. Immerhin lässt sich die PCI-Soundkarte, eine Soundblaster Live, zusätzlich installieren. Das Problem hat also offensichtlich mit dem ISA-Subsystem zu tun. Weiter finden wir heraus, dass man auch eine andere ISA-Karte in den betreffenden Slot stecken kann. Mit ISA-Karte läuft das System, ohne bleibt der Bildschirm schwarz. Schließlich bauen wir das Motherboard aus, um es genauer untersuchen zu können.
Lösung: Ein Blick auf den ISA-Slot reicht, um das Problem zu erkennen eine Kontaktfeder des Steckplatzes ist so stark verbogen, dass sie ohne dazwischengesteckte Karte mit der gegenüberliegenden Feder einen Kurzschluss verursacht. Offenbar sind die leicht korrodierten Kontakte der Karten-Steckleiste mit den Kontaktfedern verklebt, und der ISA-Slot wurde deshalb beim ersten Entfernen der Soundkarte in Mitleidenschaft gezogen. Eine der kurzgeschlossenen Federn ist die zweite DMA-Anforderungsleitung DREQ2 als Folge blockiert der DMA-Controller den Boot-Vorgang. Mit einem feinen Uhrmacher-Schraubendreher biegen wir die Kontaktfeder so weit zurück, dass es keinen Kurzschluss gibt. Der PC von Leser Ferdinand Klaus arbeitet nun einwandfrei ohne ISA-Karte.
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