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Bug des Monats: Strom-Not auf der Grafikkarte
Problem: CHIP-Leser Gernot Krinke war die Grafikleistung seines 300-Euro-PCs auf die Dauer doch zu mickrig. Anstelle der integrierten SiS730S-Chipsatz-Grafik des Elitegroup K7SEM wollte er seinem System eine GeForce-FX5600-Grafikkarte spendieren und ersteigerte bei eBay eine No-Name-Karte mit diesem Grafikchip. Im PC tat die Karte aber keinen Mucks. Der Monitor blieb schwarz.
Diagnose: Da die Grafikkarte in anderen Rechnern im Testlabor problemlos funktionierte und andere Modelle bis hin zur GeForce FX5950 im PC von Krinke starteten, schied unsere ursprünglich vermutete Fehlerquelle, das Netzteil, aus. Dennoch inspizierten wir die Stromversorgung der Grafikkarte näher. Im Gegensatz zum Referenzdesign von Nvidia hat die gemäß FCC-Code von Best Data hergestellte Karte keinen Laufwerksanschluss zur Stromversorgung. Die dafür vorgesehenen Löt-Augen (siehe Bild) sind unbestückt. Die ab Werk leicht untertaktete Karte zieht stattdessen zwischen 40 und 50 Watt aus dem AGP-Slot. Eine Leistung, die aktuelle Boards üblicherweise zur Verfügung stellen können. Wie eine Messung mit dem Oszilloskop ergab, war die Versorgung des AGP-Slots auf dem Elitegroup-Board mit dieser Leistung jedoch überfordert. Schon beim Booten brach die Versorgungsspannung an der Grafikkarte ein, was den Rechner zum Absturz brachte.
Lösung: Da das Mainboard als Fehlerquelle identifiziert war, lag ein Board-Tausch nahe ärgerlich nur, dass der AMD Duron 1300 bei diesem Board fest aufgelötet ist und mit auf dem Müll landen würde. Wir schlagen Gernot Krinke deshalb eine andere Lösung vor: Wir tauschen die Grafikkarte gegen ein Modell mit eigener Stromversorgung aus und behalten seine Komponente als Anschauungs- und Testmodell im CHIP-Testcenter.
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