0190-Dialer
Fazit: Angelockt und abgezockt

"Highspeed-Zugang gratis" - wer will das nicht? Und weil die Anbieter von
0190-Dialern so nett sind, lassen sie die Einwahl unbemerkt im Hintergrund
laufen. Ganz ohne dass sich der Nutzer davon belästigt fühlen müsste.

Leider wird der Internet-Zugang keinen Deut schneller, kostet
dafür aber richtig viel Geld. Angelockt von virtuell-willigen
Teenie-Girls landet so mancher Surfer ohne viel eigenes
Zutun auf Webseiten, deren Geschäftsmodell denkbar
einfach ist: Abzocken, wo es nur geht!

Die Tricks der Dialer werden immer dreister, und Telekom &
Co. ist das nur recht: Sie verdienen schließlich kräftig mit - für
das Geldeintreiben lassen sie sich fürstlich entlohnen.
Einwahlnummern mit frei definierbaren Kosten sind eine
absolute Frechheit, denn niemals kann der Wert der
Information, die hinter dem kurzen Anruf einer
0190-0-Nummer steht, hunderte Euro wert sein.

Florian Schuster,
Stv.Chefredakteur

Gesetze gegen schwarze Schafe
Hier ist die Politik gefragt, Gesetze härter zu formulieren und Verbraucher besser zu schützen.
Zurzeit sind die Anbieter klar im Vorteil, denn auf einen Rechtsstreit lässt sich keiner so schnell
ein. Wer will schon als 0190-Kunde abgestempelt werden oder zugeben müssen, dass er seinen
Computer nicht im Griff hat?

DSL - wirksamer Schutz gegen Dialer
"50 Prozent der 0190-Anbieter sind Abzocker", bestätigen Branchen-Insider. Da helfen oft auch
keine Schutz-Tools, denn die werden von einigen Dialern schon überlistet. Die wirksamste
Methode ist tatsächlich: ISDN- oder Modem-Stecker ziehen! Spätestens, wenn man den
Verdacht hat, sich einen 0190-Dialer eingefangen zu haben. Oder wenn man ohnehin schon auf
DSL umgestiegen ist - denn damit ist man nicht nur wirklich mit Highspeed unterwegs sondern
auch tatsächlich außer 0190-Gefahr.