0190-Dialer
Dialer erkennen: Die Tricks der Anbieter

Klare Preis-Informationen, Hinweise zum Download und genauer Nutzen des Dialers -
all das teilt ein seriöser Anbieter seinem Kunden vor der Einwahl mit. Und vor allem
gibt er die Möglichkeit, das Angebot abzulehnen.

Automatische Downloads
Sobald man auf die Dialer-verseuchte Webseite kommt oder
auf einen simplen Link klickt, startet der Download - und der
ist häufig nicht einmal als solcher zu erkennen. Über ActiveX,
VB- und Java-Skript starten die Anbieter den Download und
die anschließende Einwahl automatisch. Nur verschärfte
Sicherheitseinstellungen am Browser können das verhindern.

Fiese Nummer: Dass die Einwahl 49,95
Euro kostet (Klick aufs Bild), erfährt der
Nutzer erst nach langem Scrollen in einem
zweizeiligen Fensterchen. 

Angebliche Highspeed-Zugänge
"Jetzt klicken für anonymen Highspeed-Zugang" oder "Gratis-Login" - mit solchen Schlagworten
locken die Anbieter ahnungslose Surfer in die Gebührenfalle. Wer einmal genau nachdenkt, kommt
schnell darauf, dass es einen Highspeed-Zugang gar nicht geben kann, denn per Modem oder ISDN
sind nun mal Datenraten von 7 beziehungsweise 8 KByte pro Sekunde die technische Grenze. Wäre
ein Angebot wirklich gratis, bräuchte man bestimmt keine zusätzliche Software installieren, sondern
könnte völlig unbehelligt auf der Website weiterklicken.

Automatisches Einwählen
Selbst wenn Sie sich entschlossen haben, einen Dialer herunterzuladen um ihn dann vielleicht auch
zu benutzen, kann der Anbieter Sie ganz schnell noch abzocken: mit einer automatische Einwahl
nach Anklicken des Dialers. Ohne vorherige Abfrage oder Gebühreninformation werden Sie zur
Kasse gebeten - und bei ISDN ist die Einwahl schneller erledigt, als Sie reagieren können.
Tipp: Im Zweifel erstmal mit gezogenem Stecker ausprobieren.

Fehlende Preisangaben
Lässt Sie ein Dialer ganz im Unklaren über die Gebühren oder müssen Sie erst lange danach suchen, sollten Sie ihn lieber gleich wieder löschen. Schließlich kann der Anbieter die Höhe der Gebühren selbst bestimmen.

Gecrackte Dialer
Vor allem per E-Mail und über Messaging-Programme wie ICQ verbreiten sich Links zu vermeintlich gecrackten Dialern für "absolut kostenlosen Sex-Zugang". Finger weg davon - einen Dialer kann man gar nicht cracken, die Kosten entstehen ja ausschließlich über die teure 0190-Einwahlnummer.

Preis unbekannt:
Erst nach dem Klick auf "Weiter" gibt's
Details zu den Gebühren.

Fast jede Woche gibt es Nachrichten über neue Tricks: Mal tarnt ein Anbieter seinen Dialer als
"Alters-Check", ein anderer kauft Domains mit kleinen Tippfehlern wie www.arbietsamt.de oder
http://www.chip.de/news_stories/news_stories_8713692.html. Die fieseste Masche: Mails mit
gefälschtem Absender. Angebliche Support-Mails von Microsoft oder T-Online stellten sich in der
Vergangenheit als 0190-Abzocke heraus. Dagegen hilft nur gesunder Menschenverstand: Sieht die
E-Mail wirklich offiziell aus oder strotzt sie gar vor Tippfehlern oder wirren Formulierungen? Im
Zweifel hilft ein kurzer Anruf beim Absender weiter. CHIP Online hält Sie über die News & Stories
täglich auf dem Laufenden.


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