0190-Dialer
Vorsichtsmaßnahmen: Richtig schützen

Da Dialer sich nicht nur über Sex-Seiten verbreiten, ist prinzipiell jeder gefährdet: Achtung auch bei E-Mails und Chat-Nachrichten von Fremden oder auf illegalen MP3-Webseiten. Wir geben Tipps zum Vorbeugen.

ISDN-Kanäle ständig überwachen
Besonders gefährlich leben Besitzer von internen
ISDN-Karten und Modems: Denn im Gegensatz zu einem
externen Modem, das auf dem Tisch liegt und blinkt und bei
der Einwahl sogar pfeift, hat man bei einer internen
ISDN-Karte keine Kontrolle über laufende Verbindungen.

Vielen ISDN-Karten liegt eine Software bei, die die
ISDN-Kanäle überwacht - bei AVMs Fritz-Karten heißt sie
zum Beispiel "ISDNWatch". Diese sollten Sie unbedingt
verwenden, denn einige so genannte CAPI-Dialer wählen
sich direkt ein, ganz ohne das DFÜ-Netzwerk zu bemühen.
Die Software, die Sie kostenlos bei CHIP Online
herunterladen können, funktioniert mit allen ISDN-Karten mit
CAPI 2.0.

All inclusive: Zum umfangreichen
Software-Paket von AVMs Fritz-Karten
zählt auch ein ISDN-Kanal-Überwacher.

Stecker ziehen - oder auf DSL umsteigen
Die beste Methode ist natürlich, eine teure Internet-Verbindung physisch zu verhindern: Stecker
ziehen und nichts kann mehr passieren. Auf der sicheren Seite sind ohnehin alle DSL-Nutzer,
die gar kein Modem oder ISDN-Karte mehr eingerichtet haben. Auch das DSL-Modem wählt
sich zwar scheinbar über das DFÜ-Netzwerk ein; tatsächlich handelt es sich bei DSL aber um
eine Art Standleitung, die über die "Einwahl" nur aktiviert wird.

DFÜ-Netzwerk regelmäßig checken
Schauen Sie einfach ab und zu ins DFÜ-Netzwerk, um dort
verdächtige Einträge zu finden. Da einige Einträge nur
erscheinen, während die betreffende Verbindung aktiv ist,
sollten Sie den Check unbedingt machen, während Sie
online sind. Prüfen Sie auch zunächst unverdächtige
Einträge, die sie vielleicht selbst angelegt haben: Einige
Dialer ersetzen kurzerhand die Einwahlnummer, ändern den
Namen der Verbindung aber nicht. Übrigens: Viele
Providernummern (zum Beispiel von T-Online und 1&1)
beginnen tatsächlich mit 0191xxxx - aber das sieht nur so
ähnlich aus. 0190 und 0193 sind die gefährlich teuren
Vorwahlen.

Der Haken macht's:
Auf diesem PC ist "sex-zugangde"
die Standard-Verbindung.

ActiveX ausschalten
Wer verhindern will, dass ein Dialer sich automatisch installiert und startet, sollte ActiveX
ausschalten. Nutzer von Netscape oder Opera brauchen davor keine Angst zu haben: Ihr
Browser unterstützt die Microsoft-Technologie ohnehin nicht. Die Einstellungen im
Internet-Explorer finden Sie unter »Extras | Internetoptionen | Sicherheit | Stufe anpassen«.

DFÜ-Einwahl nicht automatisch zulassen
Lassen Sie auf keinen Fall zu, dass sich Ihr Computer selbständig
ins Web einwählt - speichern Sie am Besten nicht einmal Ihr
normales Internet-Passwort. Prüfen Sie im Internet Explorer unter
»Extras | Internetoptionen | Verbindungen«, ob der Punkt »Immer
Standardverbindung wählen« aktiviert ist - er öffnet Dialern Tür und
Tor.

Gratis-Schutzprogramm installieren
Einen guten Schutz bieten diverse Free- und
Shareware-Programme, die im Hintergrund die Aktivitäten auf dem
eigenen PC überwachen. Wir stellen Ihnen weiter hinten in diesem
Artikel die besten vor.

Der Haken macht's:
Auf diesem PC ist "sex-zugangde"
die Standard-Verbindung.

0190-Nummern sperren
Viele Telefonanlagen können so konfiguriert werden, dass prinzipiell keine 0190-Einwahlen
möglich sind.

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Dialer erkennen: Die Tricks der Anbieter