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Unterstützung von:

n-tec
Industrieservice
Gesellschaft für
Brandschutz und
Asbestsanierung
mbH

 

http://www.glossar.de/glossar/z_asbest.htm

"Arbeiten mit oder an asbesthaltigen Baustoffen dürfen nur durch zugelassene Fachfirmen mit entsprechend ausgebildetem Personal durchgeführt werden"

"Asbest" ist der Oberbegriff für eine Reihe von natürlich vorkommenden Mineralien (Silikate) mit komplizierter chemischer Zusammensetzung und nur zum Teil vorkommender Faserstruktur. Asbest unterteilt sich in zwei Kategorien:

  • Amphibolasbest (Hornblende)
    • Amosit
    • Anthophyllit
    • Tremolit
    • Aktinolith
    • Krokydolith
  • Serpentinasbest
    • Chrysotil

Die unglaubliche Vielfalt der Verwendungszwecke von Asbest, läßt sich schon am Namen erkennen:

griechisch: asbestos = unvergänglich, unauslöschlich

Schaut man sich einmal die Materialeigenschaften der wichtigsten Asbestarten an, so wird deutlich warum Asbest so vielfältig zum Einsatz kam. Unter Zugabe von Asbest war man in der Lage, die Werkstoffeigenschaften eines Produktes erheblich zu verbessern, u. a.

  • die Brandfestigkeit
  • die Wärme- oder Hitzeverträglichkeit
  • die Zugfestigkeit (fester als Stahldrähte gleichen Querschnittes)
  • die Elastizität
  • die Chemikalienbeständigkeit u. v. m.

So konnte man z. B. durch die gute Verspinnbarkeit von Chrysotil (Weiss- oder Grünasbest) und Krokydolith (Blauasbest)

  • Schnüre, Seile, Dichtungen
  • Handschuhe, Anzüge herstellen.

Die Abbaugebiete des Werkstoffes Asbest befinden sich u. a. in Rußland, Südafrika, Australien und Kanada. In der Mitte Rußlands befindet sich eine Ortschaft mit dem Namen Asbest, die auch gleichzeitig Namensgeberin dieses Mineralstoffes ist .

Die Abbaumethode und Weiterverarbeitung des Asbestes werden bis zu dem heutigen Zeitpunkt unter den widrigsten Umständen betrieben. Das Personal arbeitet mit diesem Material bis heute ohne jegliche Schutzausrüstung. Die Folge ist, dass die Krebskrankheit "Asbestose" bei allen Mitarbeitern zu einem recht frühen Zeitpunkt eintritt. Die Lebenserwartung liegt im Schnitt bei 38 - 45 Lebensjahren.

Asbest ist als Gefahrstoff in der Gefahrstoffgruppe 1 eingestuft, da er krebserzeugend ist. Allerdings ist Asbest nicht aufgrund seiner chemischen Zusammensetzung für Menschen gefährlich, sondern wegen seiner faserförmigen Beschaffenheit. Einige Asbestarten können zu einer Aufspleissung der Fasern und Faserenden führen. Hierdurch entstehen zwangsläufig Fasern, die in Faserdurchmesser und Faserlänge einen Kanzerogenitaetsfaktor von 100 % besitzen. Solche, in der Regel aus Aufspleissungen entstandenen Fasern durchbohren die Zellen und führen zu Zellschäden, als Ausgangspunkt für eine Tumorbildung. Die Fasern gelangen über die Luft in die Lunge und können zu "Asbestose", Lungen-, Rippenfell- und Bauchfellkrebs führen.

Viele Produkte enthalten Asbest:

  • Abwasserrohre, Asbestmatten, -papier, - pappen, -textilien, Aschenbecher.
  • Backöfen, Blumenkästen, Brandschutzanstriche, -matten, -kissen, Bremsbeläge und -bänder, Bügelbrettunterlagen, Bügeleisen.
  • Dachplatten, Dachziegel, Dichtungen, Dochte, Dehnungsfugen.
  • Elektrogeräte, Entwässerungsrohre.
  • Fackeln, Farben, Formmassen, Fußbodenkleber, -belaege, Flex-Fußbodenplatten.
  • Garne, Gartenartikel, Gasmaskenfilter.
  • Haartrockner, Handschuhe, Heizdecken, Heizkissen, Heizlüfter, Heizplatten, Herde.
  • Isolierungen.
  • Kabelabschottungen, Kupplungsbeläge.
  • Lüftungsrohre.
  • Nachtstromspeicher-Heizungen.
  • Overhead-Projektoren.
  • Stahlstützenummantelungen.
  • Verteilerschränke.
  •  
  • u. v. m. ...

Das Erkennen von asbesthaltigen Werkstoffen ist nicht immer so einfach wie bei Spritzasbest. Es erfordert umfangreiches Wissen über Baustoffe, sowie ihre Zusammensetzung und Produktionszeitraum. Es sollte auf jeden Fall eine Fachfirma hinzugezogen werden, da durch unsachgemäßen Umgang besonders viele Fasern freigesetzt werden können.

Wenn also Verdachtsmomente vorliegen, werden die Stoffe nach folgenden Gesichtspunkten untersucht:

  • Farbe: meist weißgrau, häufig blaugrau
  • Ritzhärte: Fingernagel einritzbar (Promabest), mit dem Fingernagel eindrückbar (Spritzasbest)
  • Bruchtextur: kurze herausstehende Faserbüschel (Eternit)

Für die richtige, fach- und sachgerechte Beurteilung ist nahezu in jedem Fall eine sorgfältige Probeentnahme erforderlich. Dem "Minimierungsangebot" entsprechend, ist die Freisetzung von Staub oder Fasern tunlichst zu vermeiden. Für die Analyse der Materialien reichen winzigste Mengen aus. Bei Bruchstücken z. B. reicht es vollkommen aus, solche Größen zu entnehmen, die rund 1/4 einer Hemdknopfgröße entsprechen. Hat man den Verdacht, dass auch nicht asbesthaltige Werkstoffe mit asbesthaltigem Staub z. B. belegt sind, so reicht eine Tupf- oder Abklatschprobeentnahme. Diese Probeentnahme sollte möglichst direkt auf einem leitfähigen Klebeträger vorgenommen werden. Es hat sich als sinnvoll erwiesen, dies von dem jeweiligen Fachpersonal des zu beauftragenden Institutes durchführen zu lassen.

Mit der Phasenkontrastmikroskopie lassen sich an ausgewählten Proben schon bei 400-facher Vergrößerung deutlich die nadeligen Strukturen der Asbestfasern erkennen. Hingegen sind 1 Millionen Asbestpartikel pro Kubikmeter Luft mit dem bloßen Auge nicht zu erkennen.

Man unterscheidet 3 Sanierungsverfahren:

  • Entfernen: Bei dieser Methode sind absaugfähige Asbestprodukte, in der Regel im nassen Zustand, vom Untergrund abzulösen und direkt in einen staubdichten Behälter zu saugen.
  • Beschichten: Hierbei wird das asbesthaltige Produkt durch eine Beschichtung staubdicht ab-/eingeschlossen.
  • Räumliche Trennung: Hierzu kommt es, wenn sich das Asbest in einem guten Zustand befindet und wenn nicht mit Arbeiten am Produkt gerechnet wird.

Siehe TRGS 519 Ausgabe 3 - 1995 (Technische Regeln fuer Gefahrstoffe)
 

    

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