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MP3-Dateien selbstgemacht
Will man seine CDs komplett oder auch nur teilweise in MP3-Dateien verwandeln, braucht
man zwei verschiedene Programme:
- eines zum digitalen Auslesen und Umwandeln der Audiospuren in WAV-Dateien
("Grabben") und
- einen MP3-Encoder, der die Wave-Dateien dann in das MP3-Format konvertiert, also
komprimiert.
Hat man gehobene Ansprüche, kommt zwischen den beiden genannten Schritten noch ein
weiterer, nämlich die Bearbeitung der Wave-Datei. Zumindest eine Normalisierung der
Lautstärke ist bei der Zusammenstellung von Samplern mit Stücken von verschiedenen CDs
fast immer notwendig, da diese meist einen unterschiedlichen Pegel aufweisen. Ebenso
interessant kann der umgekehrte Weg sein: Aus dem Internet gezogene MP3-Dateien können
über einen Umweg über das Wave-Format in normale Audiodateien umgewandelt werden. Diese
lassen sich dann nicht nur per PC oder MP3-Player abspielen, sondern auch auf normale
Audio-CDs für die Stereoanlage oder das Auto brennen. Die hierfür notwendige
Konvertierfunktion findet man in einigen MP3-Playern wie Winamp oder Sonique.
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NAP oder Nepp:
Statt MP3 nun NAP
(Meldung von newsflash.de
vom 18.4.2001)
Mit einem fast schon tollkühn anmutenden Optimismus geht die Bertelsmann eCommerce Group (BeCG)
davon aus, dass das MP3-Format "bald vom Markt verdrängt" wird.
Entsprechend äußerte sich BeCG-Sprecher Frank Sarfeld in einem Gespräch mit der
Deutschen Presseagentur. Neue Systeme mit dem für die Unternehmen so wichtigen
Kopierschutz drängen auf den Markt, die Hoffnung auf eine urheberrechtlich neutrale
Vermarktung steigt.
Wie Sarfeld zu dieser Einschätzung gelangt, bleibt rätselhaft. Denn die Kunden
müssen weltweit zunächst einmal gewillt sein, für Musikdateien aus dem Internet zu
bezahlen. Derzeit allerdings sieht es nicht danach aus. Bertelsmann setzt dennoch
unverdrossen alle Hoffnung auf die ab 1. Juli 2001 kommerzielle Musiktauschbörse Napster. Das Brennen von Musikstücken im MP3-Format auf
CD ist allerdings nicht vorgesehen. Schon seit längerem steht fest, dass die Titel im
NAP-Format übertragen werden sollen. Der enthaltene Kopierschutz soll eine Weitergabe der
Songs wirksam unterdrücken. Unangenehmer Nebeneffekt für Napster-Kunden: NAP-Dateien
lassen sich nicht archivieren und auch auf MP3-Playern nicht mehr abspielen. Der Plan von
Bertelsmann ist unter diesen Rahmenbedingungen schon jetzt zum Scheitern verurteilt.
In einer aktuellen Umfrage der INTERNET WORLD wollte ein Großteil der Leserschaft von
einem Bezahl-Napster nichts wissen. Für das Anhören von Musikdateien bis zu 20 Mark
monatlich zu bezahlen kommt den meisten Internet-Surfern nicht in den Sinn. Die
Gütersloher erwartet ein heißer Herbst...
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Konferenz über die Zukunft
der Musik
(Meldung vom 14.1.2001)
Musiker und Manager der Plattenindustrie haben sich am 10. und 11. Januar 2001
anläßlich der ersten "Coalition for the Future of Music Policy Conference" mit
Mitgliedern des US-Kongresses in Georgetown getroffen. Die Konferenz hat sich mit den
Problemen beschäftigt, die sich für die Musikindustrie im digitalen Zeitalter ergeben,
darunter das Urheberrechtsgesetz bzw. seine Anwendungsmöglichkeiten in Bezug auf das
Internet sowie die Problematiken, die im Zusammenhang mit Napster
entstanden sind.
Laut Aussage der Organisatoren der Konferenz haben über 750 Teilnehmer teilgenommen.
Auf der Liste der Redner, die vor mehreren Diskussionsrunden sprechen werden, war das Team
der Princeton University, dem es gelungen war, die neueste Verschlüsselungstechnik der
Musikindustrie für digitale Musikdateien zu knacken (siehe SDMI geknackt). Beobachter sagen, die Konferenz
hätte die Ambivalenz der Kongressmitglieder gegenüber der Thematik der digitalen Musik
verdeutlicht. Das demokratische Kongressmitglied Rick Boucher (Virginia) unterstützte
eine Gesetzgebung, die eine faire Nutzung des Internet fördert, und legte einen
Gesetzesentwurf vor, der Online-Speichersysteme für Musik wie z.B. My.MP3.com erlaubt,
welche von der Plattenindustrie als Instrument für die unbefugte Nutzung von
urheberrechtlich geschütztem Material bezeichnet wurden.
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MP3-Erfinder erhalten
Zukunftspreis: "Wir arbeiten am Kopierschutz"
(Meldung vom 22. Oktober 2000)
Die "Väter" des Audioformats MP3 haben den Deutschen Zukunftspreis 2000
gewonnen: Karlheinz Brandenburg, Bernhard Grill und Harald Popp vom Fraunhofer Institut (FhG) erhielten die Auszeichnung im Rahmen
einer Feierstunde auf der Expo in Hannover. Der Zukunftspreis wird von der deutschen
Wirtschaft gestiftet und ist mit 500.000 Mark dotiert. Die Schirmherrschaft hat
Bundespräsident Johannes Rau übernommen.
Harald Popp bezeichnete die Möglichkeit, noch in Zukunft Verbesserungen in den
Standard einzubauen, als die revolutionäre Neuheit des Systems. Doch die drei Geehrten
befassen sich auch mit dem Problem des Urheberschutzes im Internet, das mit dem von ihnen
entwickelten Format neu aufgeworfen wurde. "Wir sind selbstverständlich der Meinung,
dass Denkarbeit entlohnt werden sollte", so Brandenburg. "Um geistigen Diebstahl
zu vermeiden, arbeiten wir seit fünf bis sechs Jahren mit einigem Aufwand an
Alternativsystemen mit Kopierschutz."
Allerdings weisen sie auch den Plattenfirmen eine Teilschuld zu: "Die Technik ist
schon vorhanden, die 99 Prozent aller Musik, die über das Internet geht, schützen
könnte. Ein Missbrauch wäre so mit erheblichem Aufwand verbunden. Dies wäre so
durchführbar, dass der normale Verbraucher davon nichts spüren würde", sagte
Grill. Und Brandenburg führte weiter aus: "Kinder, die im Augenblick Musik am
Computer machen, ein Jukebox-System haben, stehen vor der Wahl zwischen illegalem Download
oder nichts. Dann entscheiden sie sich für den illegalen Weg." Er, Brandenburg,
würde die Vorwürfe der Musikindustrie inzwischen kontern: "Was habt ihr getan,
warum schlaft ihr seit fünf Jahren und schlaft noch länger?"
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Patent für Verschlüsselung
von Web-Musik erteilt
(Meldung der New York Times vom 3. Juli 2000)
Drei Mathematikern der Brown
University wurde Mitte 2000 ein Patent für ein System zuerkannt, das jede einzelne
Sekunde eines Musikstücks, welches von einer Webseite heruntergeladen wurde, mit einem Verschlüsselungscode versieht. Ein Lied von
durchschnittlicher Länge wird so mit über 200 verschiedenen Codes chiffriert.
Die in Rhode Island ansässige Firma NTRU Cryptosystems
hat sich jetzt die Rechte für dieses System gesichert, welches eine
Geheimverschlüsselung mit "öffentlichem Schlüssel" ("Public Key") verwendet, wodurch ein Abspielen
der Musikstücke ausschließlich auf dem Geräte des autorisierten Benutzers möglich ist.
Das System ist bei nahezu allen Formen der Datenübertragung zwischen Computern,
Mobiltelefonen, digitalen Musikabspielgeräten oder jeglichen elektronischen Geräten mit
Internet-Anschluss anwendbar. Sobald ein Benutzer ein Musikstück online aus dem Internet
bestellt, gibt der Computer oder das Musikabspielgerät des Benutzers den
Entschlüsselungscode an den Server der Webseite weiter. Dieser Code wird zur
Entschlüsselung der Daten verwendet und anschließend vernichtet. Das Musikstück wird
dann auf den Computer des Benutzers überspielt, dem der Code bereits bekannt ist.
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MP3 kurbelt CD-Verkauf an
(Meldung von PC-Welt vom
17.6.2000)
Der Konsum von Musik aus dem Internet hat keine negativen Auswirkungen auf die
Absatzzahlen der Musikindustrie. Einer Studie der Digital Media Association (DMA) zufolge
werden die Web-Anwender durch die Online-Hörproben sogar zum Kauf von traditionellen
Tonträgern animiert. So hätten 66 Prozent der Surfer schon mindestens einmal eine CD
oder Musikkassette gekauft, weil sie die entsprechenden Songs zuvor übers Web gehört
hatten.
Dieses Ergebnis widerlegt andere Studien, nach denen das Herunterladen von Musik aus
dem Netz Umsatzeinbußen für die Musikkonzerne habe. Vor allem der Gratis-Tauschdienst Napster ist auf Basis dieser Argumentation in den letzten
Monaten immer wieder an den Pranger gestellt worden.
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MP3-Hits per Fernsehkabel
(Meldung von PC-Welt vom
14.3.2000)
Der Musiksender r@dio.mp3 ist auf Sendung gegangen. Es handelt sich dabei nicht um
Internet-Radio, sondern um einen Radiosender, der seine Inhalte - Musik aus den aktuellen
Charts - im MP3-Format übers Fernsehkabel sendet und
gleichzeitig begleitende Informationen - etwa den Text des gerade laufenden Liedes -
übers Internet überträgt und in einem externen Browserfenster darstellt.
Voraussetzung für die Nutzung ist neben einer TV-Tunerkarte (siehe Databroadcasting) die
r@dio.mp3-Empfangssoftware sowie ein Kabelanschluss. Die r@dio.mp3-Empfangssoftware steht
kostenlos zum Download bereit. Die Software filtert den in der Austastlücke übertragenen
Datenstrom und spielt mittels eines integrierten Players die mit 128kBit/Sekunde kodierten
MP3-Sounds in Echtzeit ab.
Während oder kurz nach dem Abspielen eines Songs besteht die Gelegenheit, diesen mit
einem Record-Button, ähnlich wie bei der Stereoanlage, für den persönlichen Gebrauch
auf dem PC aufzunehmen.
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MP3 gegen CD im c't-Hörtest: Gut
kodierte MP3-Dateien klingen wie Audio-CD
Beim Hörtest MP3 gegen CD des Computermagazins c't (Heise-Verlag) schätzten zwölf musiktrainierte Testhörer sowie ein
Tonmeister einer Schallplattenfirma mit 256 kBit/s kodierte MP3-Dateien ebenso häufig als
CD-Qualität ein wie die CD selbst, berichtet c't in der Ausgabe 6/00.
c't hatte in der Ausgabe 3/00 die Ergebnisse eines Hörtests mit verschiedenen
HiFi-Profis veröffentlicht. Von ihnen konnte auf Anhieb und ohne direkten Vergleich
niemand eine MP3-Quelle oberhalb von 128 kBit/s als solche identifizieren oder gar
gravierende Fehler darin entdecken. Die Tatsache, dass kein "Fachhörer" gut
kodierte MP3-Dateien von Audio-CDs unterscheiden konnte, überraschte selbst die
c't-Redakteure. Aufgrund zahlreicher skeptischer Reaktionen auf diesen Artikel beschloss
die c't-Redaktion, zwölf kritische Leser zum Testhören nach Hannover einzuladen.
Anhand von 17 Musikaufnahmen verschiedener Stilrichtungen sollten die Testhörer auf
einer hochwertigen Referenzanlage Audio-CDs und MP3-Aufnahmen am Klang unterscheiden. Nach
den Ergebnissen des c't-Hörtests gibt es keine Musikrichtung, die sich besonders gut oder
besonders schlecht zur Komprimierung eignet - genügend Sorgfalt bei der Kodierung und
einen hochwertigen Encoder vorausgesetzt.
Eine Datenreduktion von rund 5:1 ist bei MP3 offenbar ohne hörbaren Verlust möglich.
MP3 mit 128 kBit/s, was einer Reduktion von 11:1 entspricht, konnten die Tester jedoch in
der Mehrzahl der Fälle von CD und MP3 mit 256 kBit/s unterscheiden. Andererseits wurden
einige 128-kBit/s-Aufnahmen von der kompetenten Hörerschaft zur Überraschung aller
Anwesenden sogar durchweg besser beurteilt als die Originale von CD.
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FIREBALL eröffnet neue
MP3-Plattform
MP3 JUKEBOX bietet Musikstücke von jungen Bands als MP3-Files an
Ab Mitte August 1999 lädt die Suchmaschine FIREBALL mit der neuen MP3 JUKEBOX zum
Herunterladen und Anhören von Musikstücken ein.
In Kooperation mit dem Internet-Musikkanal LAUT (www.laut.de) werden Songs von Bands aus verschiedenen Stilrichtungen
unter der Web-Adresse www.fireball.de/musik/
kostenlos bereitgestellt. Musikgruppen haben damit die Möglichkeit, auf einer der
größten deutschen Websites ihre Songs in prominenter Weise zu präsentieren. Dabei
werden die teilnehmenden Bands von der LAUT-Redaktion ausgewählt und in der JUKEBOX
zusätzlich mit Text und Bild vorgestellt.
Damit positioniert sich die führende deutschsprachige Suchmaschine noch stärker im
Musik-Bereich, der sich durch MP3 zu einem der meist genutzten Interessensgebiete im
Internet entwickelt hat. FIREBALL-Projektleiter Dr. Detlev Kalb will über die MP3 JUKEBOX
insbesondere Bands aus dem semi-professionellen Bereich fördern: "Es gibt zahlreiche
Gruppen, die professionell produzierte Songs eingespielt haben und diese auf Ihren
Homepages veröffentlichen. Diesen Bands wollen wir mit der MP3 JUKEBOX die Möglichkeit
geben, sich über FIREBALL einer größeren Öffentlichkeit vorzustellen. So können wir
jungen oder unbekannten Bands zum Durchbruch verhelfen und unseren Usern musikalische
Neuheiten und Spezialitäten bieten."
Die MP3 JUKEBOX wird im Rahmen der "Popkomm" in Köln vorgestellt.
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Streit über Online-Musik
beigelegt
(New York Times, 5. August 1999)
Die US-amerikanische Tonträger-Industrie hat Anfang August offiziell angekündigt,
alle juristischen Schritte im Zusammenhang mit dem von Diamond Multimedia angebotenen
tragbaren MP3-Abspielgerät "Rio" für Internet-Musik einzustellen. Vertreter
der Industrie hatten gehofft, die weitere Vermarktung von "Rio" verhindern zu
können. Im Juni hatte ein US-amerikanisches Berufungsgericht jedoch entschieden, daß die
1992 verabschiedeten US-amerikanischen Bundesgesetze zum Schutz vor Raubkopien auf das
Musik-Abspielgerät nicht anwendbar sind. Zur Zeit sind Vertreter der Tonträger-Industrie
damit beschäftigt, gemeinsam mit den Anbietern von MP3-Abspielgeräten Richtlinien für
Internet-Musik auszuarbeiten, die bis zum Ende des Jahres formuliert sein sollen.
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Internet-Musik immer
erfolgreicher
(Meldung der Washington Post - Washington Business, 28. Juni 1999)
"MP3", die Bezeichnung für ein Audiodatenformat, das hochwertige
Klangqualität bei vergleichsweise geringen Dateigrößen ermöglicht, hat das Wort
"Sex" als häufigsten Internet-Suchbegriff abgelöst. Im vergangenen Jahr wurden
nach Angaben der Vereinigung der US-amerikanischen Schallplattenindustrie erstmals weniger
konventionelle Tonträger an Kunden im Alter zwischen 14 und 24 Jahren abgesetzt als
zuvor. Die Vereinigung führt die rückläufigen Verkaufszahlen auf Musik-Downloads aus
dem Internet zurück. Auf dem in diesem Monat in San Diego veranstalteten
MP3-"Gipfeltreffen" wurden 15 Geräte vorgestellt, mit denen digitale
Internet-Musik abgespielt werden kann. Das "Gipfeltreffen" zog eine Mischung von
Künstlern und Firmengründern an, die alle ein Stück des 72 Milliarden DM schweren
Tonträger-Geschäfts für sich sichern wollen. John Perry Barlow, ein ehemaliger Texter
der Gruppe Grateful Dead, kündigte in einer programmatischen Rede an, dass die Band ihren
Fans den Download tausender älterer Konzertaufnahmen über das Internet erlauben werde.
Barlow kritisierte die großen Plattenlabel für den Versuch, die Musik-Vertriebskanäle
kontrollieren zu wollen und provozierte so ein Streitgespräch mit einem Anwalt, der ihm
als Redner folgte.
siehe auch:
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Diamond vor dem Kadi
(Meldung der PC-Magazin-News
vom 12.10.1998)
MP3-Player bereitet Musikbranche Kopfschmerzen Amerikanischer Musik-Verband verklagt
Diamond Multimedia wegen Unterstützung von Musik-Piraterie im Internet.
Wie das Wall-Street-Journal heute berichtet, wurde Diamond Multimedia Systems am Freitag von der "Recording Industry
Association of America" (RIAA) vor dem US-Bundesgericht in Los Angeles angeklagt. Man
wirft dem Multimedia-Konzern vor, mit seinem Rio PMP300, einem portablen MP3-Player, die
Musik-Piraterie im Internet zu unterstützen. Der Rio PMP300 ermöglicht es, bis zu 60
Minuten an digitaler Musik im MP3-Format zu speichern und abzuspielen.
Die Klage bezieht sich darauf, daß es sich bei dem Rio PMP300 um ein "illegales
Aufnahmegerät" handele, das die Copyright-Richtlinien verletzen würde. Cary
Sherman, Chefberater der Musik-Vereinigung sagte, das Gerät könne von Leuten benutzt
werden, um illegale MP3-Aufnahmen aus dem Internet zu laden. "Wir kennen rund 80
Web-Seiten mit mehr als 20 000 MP3-Dateien, die prinzipiell alle illegal sind. Das letzte,
was wir sehen wollen, ist ein portables Aufzeichnungsgerät, welches das Problem
verstärkt und viele Leute dazu ermutigt, ungesetzliche Musikstücke kostenlos
anzubieten".
Ken Wirt, Vize-Präsident der Marketing-Abteilung von Diamond, sagte die Klage sei
irreführend. Der Rio kann nur Musik abspeichern, die bereits aus dem Web auf einen PC
geladen wurde und kann nicht dazu genutzt werden, um Kopien anzufertigen. Deswegen sei das
Gerät kein Recorder im Sinne des Gesetztes. "Uns dahingehend zu verklagen ist
genauso, als ob man Drucker verbieten würde, weil irgend jemand ungesetzliches Material
aus dem Web lädt und anschließend ausdruckt".
Die RIAA ist übrigens ein Verband führender amerikanischer Unternehmen mit über 250
Mitgliedern, dazu gehören unter anderem die Filmgesellschaften Warner Bros., Columbia und
RCA.
Ergänzung - ENDE Oktober 1998
Diamond Multimedia darf den tragbaren MP3-Player Rio PMP300 doch ausliefern. Das
Central District Court of California (USA) wies den Antrag der RIAA auf eine einstweilige
Verfügung ab, die Diamond die Auslieferung untersagt hätte. Das geht aus einer
Pressemeldung hervor, die Diamond Multimedia Systems am 27.10. veröffentlichte:
Das Gericht konnte einen Verstoß gegen die AHRA nicht erkennen, da das Gerate weder von
einer externen Quelle aufnehmen, noch kopieren kann, sondern nur zum Abspielen von
digitalen Daten aus dem Internet dient.
Diamond will nun Anfang November mit der Auslieferung von Rio PMP300 beginnen. Der
Player kann mit einer Batterie bis zu 12 Stunden ununterbrochen laufen. Die Kapazität
liegt bei 60 Minuten digitaler Daten (z.B. MP3-Sound) bzw. acht Stunden Audio in
Sprachqualität. Zwei zusätzliche Flash-Memory-Karten erhöhen die Kapazität um eine
halbe bzw. um eine ganze Stunde. Der Verkaufspreis soll bei 200 US-Dollar (330 Mark)
liegen, 30-Min-Zusatzspeicher kosten 50 US-Dollar (82,50 Mark) und eine Stunde mehr
Speicherkapazität 100 US-Dollar (165 Mark) extra. |
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