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http://www.glossar.de/glossar/z_powerline.htm
Mit der "Powerline" soll sich 2001 die normale 220V-Steckdose zum Tor ins
Internet etablieren. Firmen wie Ascom und RWE entwickeln diese Technik.
Die Powerline funktioniert ein bißchen wie das so genannte Babyphone, mit dem Eltern
schon seit Jahren über die Steckdose Geräusche aus dem Kinderzimmer abhören können.
Die Stromvernetzung soll nunmehr aber auch dank digitaler Nachrichtentechnik das
Telefonieren, Faxen und Surfen im Internet durch die Steckdose möglich machen. Dazu
kommen die Fernsteuerung von Heizungen, Licht- oder Alarmanlagen. Auch entsprechend
ausgerüstete Kaffeemaschinen, Kühlschränke, Heizungen, Klimaanlagen, Beleuchtungen,
Sicherheitseinrichtungen oder elektrische Rollläden stehen im Zugriff der Automation.
Für Verwalter von Liegenschaften bietet sich darüber hinaus die Möglichkeit der
Fernüberwachung und des Fernzugriffs - ohne zusätzliches Verlegen von Leitungen. Bei
auftretenden Störungen ist damit auch eine Fernwartung via Internet oder Telefon denkbar.
Die Nutzung der neue Technik in den Bereichen Facility- und Energie-Management
versprcht enorme Zuwachspotenziale: Analysten prognostizierten Anfang 2001 gerade im
Bereich der Haushaltsautomatisierung einen immensen Wachstumsmarkt. Nach werden sich hier
die Umsätze in Europa bis 2004 mehr als verdoppeln. Einen der Gründe für den
Wachstumsschub sehen die Experten in der Datenübertragung per Stromleitung.
Lieferant von Telekommunikationsausrüstungen wie Ascom sehen ihre Kunden in erster
Linie in den großen Elektrizitätsgesellschaften. Diese stellen die Verbindung der
Trafostationen mit dem weltweiten Kommunikationsnetz her, die Verbindung zur Steckdose
läuft dann über die Stromleitung. Für die Datenübertragung werden zusätzliche höhere
Frequenzen genutzt. Vor Ort ist die Installation eines Bypasses für den Stromzähler
sowie eines Netzabschlusses notwendig. Außerdem wird ein Adapter nötig, um die Daten
herauszufiltern.
Mit dem Powerline-System können Energieversorger ihren Kunden in Zeiten fallender
Strompreise ganz neue Leistungen bieten - das online-Ablesen der Stromzähler und das
Verschicken der Abrechnung per E-Mail inbegriffen. Über das Stromnetz wäre jeder
permanent im Netz, ohne sich über die Telefonleitung immer wieder einwählen zu müssen -
wenn da nicht die Kosten wären (siehe unten)
Chronik der Powerline
Die ersten Versuche mit Strom Geräte / Technik zu steuern oder sich über den Zustand
von Anlagen zu informieren, hatten die Stromanbieter bereits in den 20er Jahren. Die
sogenannte Tonfrequenz-Rundsteuertechnik konnte jedoch nur auf Hoch- und
Mittelspannungsnetzen wenige Bits pro Sekunde übertragen. Seit Ende 1998 ist nun Internet
via Stromkabel im Gespräch:
10.12.1998 - Testkunden gehen über Stromleitung ins Internet
Das Stuttgarter Telekommunikationsunternehmen Tesion und die Energie Baden-Württemberg
(EnBW) haben die ersten Haushalte über das Stromnetz ans Internet angeschlossen. In
Herrenberg bei Stuttgart beginnt damit die 2. Phase des Digital-Powerline-Feldversuchs,
bei der erstmals in Deutschland Haushalte - und zwar 20 an der Zahl - diese neue
Technologie nutzen können.
9.3 1999 - Siemens: Daten übers Stromnetz
Der Siemens-Bereich Information and Communication Networks arbeitet nach eigenen Angaben
an einer Lösung für die Datenübertragung über das Stromnetz.
12.3.1999: Daten-Strom von RWE und Ascom
Nach Siemens und der Energie Baden-Württemberg (EnBW) will jetzt auch der
Essener Energiekonzern RWE gemeinsam mit der Schweizer Firma Ascom Daten und Sprache
durchs deutsche Stromnetz schicken.
20.5.1999: Netcologne: Internet-Zugang für 1,5 Pfennig
Das Kölner Unternehmen Netcologne bietet einen Internet-Zugang für 1,5 Pfennig pro
Minute an. Netcologne kann als City-Carrier diesen Preis aber nur seinen direkt
angeschlossenen Kunden anbietet, und auch nur dann, wenn sie ein größeres Paket an
Internet-Stunden abnehmen.
7.7.1999: EnBW weitet Test mit Digital Powerline aus
EnBW hat den Feldversuch "Internet über das Stromkabel" auf zwei weitere
Testgebiete mit 200 Anwendern ausgeweitet.
9.9.1999: Aus für Internet per Steckdose
Das britische Unternehmen United Utilities und Northern Telecom (Nortel) haben
einen Pilotversuch zum Internet aus der Steckdose eingestellt. Das berichtet das
"Wall Street Journal Europe". Die beiden Konzerne begründen ihre Entscheidung
mit eher geringen Erfolgsaussichten des Angebotes.
18.10.1999: In zwei Jahren ist Internet aus der Steckdose marktreif
Der Berliner Energieversorger Bewag will das Düne-Projekt zum Internet aus der Steckdose
nicht mehr weiterführen. Das Projekt "Datenübertragung über
Niederspannungsenergienetze" (Düne) wird nun von den Entwicklern in Eigenregie
weiterbetrieben. "In zwei Jahren haben wir das Projekt zur Marktreife gebracht",
erklärte der Sprecher der Betreibergesellschaft Conaxion, Frank Brandt, gegenüber ZDNet.
23.2.2000: Aber jetzt: Internet aus der Steckdose
VEBA hat einen erfolgreich abgeschlossenen Pilotversuch mit Internet aus der
Steckdose bekannt gegeben. Seit Februar 1999 wurde im Umland von Magedeburg der Test mit
acht Haushalten durchgeführt. Jetzt soll der Feldversuch mit mehreren hundert Teilnehmern
folgen. Die Markteinführung ist für Ende 2000 geplant.
29.2.2000: Zweiter Powerline-Pilotversuch in Essen
Der Stromerzeuger RWE setzt auf der CeBIT 2000 seine Marketing-Macht ein, um die
"Powerline" zu propagieren. 15 internationale Unternehmen zeigen Anwendungen
für die Technologie zur Datenübertragung via Stromleitung. Mitte März soll in Essen ein
zweiter "Powerline"-Pilotversuch gestartet werden. Im Norden der Stadt können
sich 200 Haushalte und Geschäftskunden an dem Projekt beteiligen.
16.3.2000: Mannheimer können über das Stromnetz surfen
Der Mannheimer Energieversorger MVV will in Zusammenarbeit mit der Firma Fuchs Petrolub ab
Juli Internet aus der Steckdose anbieten. Nach Angaben von MVV Energie sollen mit den
"Powerline Services" Übertragungsraten erreicht werden, die "weit über
der herkömmlicher ISDN-Leitungen liegen".
4.4.2000: Markteinführung für Steckdosen-Internet im Frühjahr 2001
"Im Frühjahr 2001 wollen wir mit der Markteinführung von EnBW Powerline
Communication beginnen", erklärte der Vorstandschef der EnBW Energie
Baden-Württemberg, Gerhard Goll. Dazu kooperiere man mit Siemens und Tesion, einer
Tochtergesellschaft von EnBW und Swisscom. Die Übertragungsraten betragen derzeit mehr
als ein MBit/s.
März 2001: Siemens legt Powerline aufs Eis
Überraschend hat sich Siemens aus dem Bereich Powerline - Internet via Stromkabel
zurückgezogen - und das nur wenige Tage vor der Genehmigung des Konzepts durch den
Bundestag. Der Ausstieg kam umso überraschender, als Siemens bisher sehr eng mit EnBW
zusammengearbeitet hat und auf deren Websites auch teilweise noch als Partner geführt
wird. Begründet wurde der spontanen Sinnenswandel, weil das Unternehmen nicht (mehr) den
großen Markt für die Massenfertigung sieht, wie ihn sich die Branche zunächst
vorgestellt hatte. Zum anderen gäb es immer noch keine EU-weite Regelung, die die
nutzbaren Frequenzen festlegt. Und schließlich sind die Dienstkonzepte der Betreiber
bisher auf einen einfachen Internet-Zugang ohne mögliche Mehrwertdienste ausgelegt.
Vor allem aber habe man die Fachleute der PLC-Projektgruppe dringend im Projekt
IP-Konvergenz gebraucht.
30. 3.2001: Bundesrat genehmigt Powerline
Der Bundesrat hat den Weg für das Internet aus der Steckdose freigemacht: Die
Länderkammer stimmte insgesamt drei Verordnungen zu, mit denen diese neue Art der
Datenübertragung auf rechtlich einwandfreie Füße gestellt wird. Damit kann die
Powerline-Technik in Deutschland vermarktet werden, solange sie Funkdienste nicht
beeinträchtigt.
1.7.2001: offizieller Start der Powerline in Deutschland
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Forrester prognostiziert
trübe Aussichten für Powerlinetechnologie
(Meldung vom 3.7.2001)
Das Internet aus der Steckdose startete zum 1. Juli in Deutschland. Bei der jetzigen
Preisstruktur und der Geschwindigkeit des Infrastrukturausbaus ist jedoch nicht zu
erwarten, dass sich Powerline zu einem Massenmedium entwickeln wird. Nachdem verschiedene
Unternehmen eine Reihe von Feldversuchen durchgeführt haben und die behördliche
Zulassung der Powerlinetechnologie erfolgt ist, werden Energieversorgungsunternehmen wie
RWE, EnBW Energie Baden-Würrtemberg und MVV Energie die Vermarktung von Internetzugängen
an Endverbraucher über die Stromleitung in zunächst begrenzten Gebieten aufnehmen.
Nach Einschätzung von Jörg Nußbaumer, Analyst bei Forrester Research, sind die Erfolgsaussichten für Powerline aber
alles andere als rosig. "Gerade technische und preisliche Unzulänglichkeiten
verhindern den schnellen Erfolg," so Nußbaumer. "Powerline tritt in den
nächsten Monaten in direkte Konkurrenz zur DSL-Technologie.
Mit dieser wird sie sich messen müssen und dabei unterliegen," ist Nußbaumer
überzeugt. Schwachstellen treten insbesondere in folgenden Bereichen auf:
- Geschwindigkeit nicht garantiert: Bei Powerline handelt es sich um ein sogenanntes
"Shared medium", d. h. alle an der gleichen Ortsnetzstation angeschlossenen
Nutzer teilen sich die maximale Zugangsgeschwindigkeit, die sich mit steigender Anzahl der
Nutzer deutlich reduziert.
- Nutzung zu teuer: Alle bisherigen Anbieter haben Preismodelle, die auf der genutzten
Datenmenge beruhen. Wenignutzer können damit nichts anfangen, und für Vielnutzer ist
Powerline wesentlich teurer als alternative Technologien.
- Infrastruktur nicht flächendeckend: Der Powerlinedienst wird von allen Betreibern nur
sukzessive ausgebaut. Es erfolgt eine Beschränkung auf wenige ausgewählte Regionen, und
erst ab 2003 gibt es ein Angebot nahezu im gesamten Versorgungsgebiet. Ein klarer Nachteil
gegenüber dem relativ zügigen DSL-Ausbau der Deutschen Telekom.
Aufgrund der genannten Unzulänglichkeiten räumt Forrester der Powerlinetechnologie
keine große Bedeutung im Breitbandmarkt in Deutschland ein. Powerline erfolgreich im
Markt zu platzieren, gelingt nur dann, wenn bisher vernachlässigte Kundengruppen gezielt
angesprochen werden. So hat RWE frühzeitig Schulen als eine geeignete Zielgruppe für ihr
Angebot identifiziert. Allerdings wird es dennoch notwendig sein, attraktive Preise zu
bieten.
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SYSTEMS PowerlineArea
Die ganze Welt des Internets aus der Steckdose
(Meldung vom 5.5.2001)
Dem Thema "Datenübertragung über Stromnetze" widmet die SYSTEMS 2001 einen
eigenen Bereich. In der 400 Quadratmeter umfassenden PowerlineArea informieren
Stromversorger, Gerätehersteller und Diensteanbieter die Fachbesucher über diesen neuen
Kommunikationskanal.
Der Zeitpunkt für eine konzentrierte Präsentation der in PLC engagierten Unternehmen
auf der SYSTEMS 2001 vom 17. - 19. Oktober kann vermutlich kaum besser gewählt werden.
Rechtzeitig zum Herbst sollten nämlich die ersten Erfahrungen mit der neuen
Kommunikationstechnik im kommerziellen Einsatz vorliegen. In der thematisch und räumlich
abgegrenzten Sonderschau können sich dann also die SYSTEMS-Besucher darüber informieren,
ob die Datenübertragung über Stromleitung das Stadium der Prototypentwicklung wirklich
verlassen und Anwendungsreife erlangt hat. Rund 15 Aussteller aus dem In- und Ausland
wollen dazu den jüngsten Stand der Entwicklungen präsentieren. Die Aussteller sind
- Strombetreiber
- Inhouse-Technologieanbieter
- Filter- und Verstärkerhersteller im Accessbereich sowie
- Service-Dienstleister und Verbände.
Die Topics der PowerlineArea werden laut Messeleitung sein:
- Informationen über die aktuelle Standardisierung
- Access- und Verbindungslösungen für den Inhouse-Bereich
- Modems und Endgeräte
- Telekommunikationspakete, Anwendungen und komplette Lösungsansätze vom Stromerzeuger
zum Anwender.
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Powerline-Tarife
von RWE - schnell aber teuer
(Stand 18.4.2001)
RWE PowerNet soll eine Übertragungsgeschwindigkeit von bis zu 2 Megabit pro Sekunde
erreichen. Damit wäre dieser High Speed Internet-Zugang bis zu 30 mal schneller als ISDN und übertrifft auch T-DSL.
Das Herunterladen einer vier Megabyte großen Datei dauere laut RWE auch beispielsweise
nur 20 Sekunden - per ISDN würde die Datenübertragung rund 10 Minuten dauern. Nur - was
nützt die Geschwindigkeit, wenn die vorgegebenen Transfervolumina eng bemessen sind?
RWE PowerNet soll den Angaben nach in der Basisversion 49 DM pro Monat kosten. Das
darin enthaltene Transfervolumen von 250 Megabyte entspricht laut RWE-Kalkulation einer
Menge von rund 2.500 E-Mails mit durchschnittlich großen Attachments.
Freunde von Napster und Co. werden damit wahrscheinlich
schnell an ihre Grenzen stoßen: Zwar können einzelne MP3-Dateien
in 20 Sekunden gedownloadet werden - aber nach gut 60 Dateien oder 20 Minuten
Download-Zeit oder gut einem Drittel der Menge, die auf eine CD-ROM
paßt, ist Feierabend. Zwar können "Intensivnutzer" gegen eine monatliche
Pauschale von 99 DM ein Transfervolumen von 2.000 Megabyte erhalten, aber auch diese
Lösung wird für Familien mit entdeckungslustigen Kindern im schulpflichtigen Alter oder
Ingenieure, die Projektunterlagen über das Internet mit Kollegen austauschen, kaum
ausreichen.
Zur Preisgestaltung: Grundsätzlich bietet RWE Powerline vier Tarife an, die den
unterschiedlichen Nutzungsverhalten gerecht werden. Das erforderliche Modem kostet
zwischen 199 und 349 DM. Die monatliche Grundgebühr für RWE PowerNet liegt zwischen 49
und 249 DM.
Nach dem Abschluß eines Pilotprojekts, an dem 200 Haushalte und eine Schule in Essen
teilnahmen, geht RWE PowerNet Mitte 2001 offiziell an den Start. Für die besonderen
Bedürfnisse von Schulen bietet RWE Powerline das Produkt RWE PowerSchool an. Damit soll
in Zukunft jeder Klassenraum eine eigene kostengünstige Standleitung ins Internet
erhalten.
Das zweite von RWE Powerline vorgestellte Produkt heißt RWE eHome Services. Es
ermöglicht dem Nutzer, seine Wohnung per Internet oder Telefon aus der Ferne zu bedienen,
Licht, Rolläden und Haushaltsgeräte und die Heizung zu programmieren. Seit März wird
RWE eHome Services lokal vermarktet. Bundesweit geht auch dieses Produkt in der zweiten
Jahreshälfte an den Start.
Die RWE Powerline GmbH ist eine 100-prozentige Tochter der RWE Plus AG in Essen. RWE
Powerline entwickelt und vermarktet Produkte in den Feldern Internet-Zugang über das
Stromkabel, ferngesteuerte Hausautomatisierung und Sicherheitstechnik. |
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