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konkret: conrad.com Entertainment:
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http://www.glossar.de/glossar/z_videokompression.htm
Digitale Videodaten sind sehr umfangreich und benötigen hohe Speicherkapazitäten und
Datenübertragungsraten zum Aufnehmen, Archivieren und Abspielen der Dateien. Beim
Erstellen einer "AVI"- oder "QuickTime"-Datei werden darum die Daten
komprimiert, um die Dateigröße zu verringern und die Wiedergabe des Films zu
vereinfachen. Die Daten müssen dazu eben auch bei der Wiedergabe eines Films
dekomprimiert werden können.
Es ist unbedingt darauf zu achten, dass ggfls. die bei der Video-Erstellung und
-Bearbeitung verwendeten Codecs auch auf den Systemen verfügbar sind (bzw. durch
nachträgliche Installation sein könnten), auf denen die bearbeitete Film-Dateien
abgespielt werden sollen. Dieses ist natürlich besonders wichtig bei CD- oder
DVD-Projekten - allerdings weniger wichtig, wenn der bearbeitete Film "nur"
wieder auf Videoband gespielt wird.
Für die Videobearbeitung per Computer gelten folgende Verhältnisse zwischen
Kompression und Qualität. Gemessen werden,
- wieviele Megabyte an Videodaten pro Sekunde verarbeitet werden müssen
- bzw. wieviele Minuten Film auf einem Gigabyte (1 GB) gespeichert werden können.
- Die Videoauflösung ist abhängig von der verwendeten Video/Fernsehnorm, denn das PAL-System hat eine Auflösung von 768 x 576
Bildpunkten, NTSC arbeitet mit 640 x 480 Bildpunkten
Kompressions-
verhältnis |
PAL (MB/s) |
NTSC (MB/s) |
Minuten pro GB
(PAL / NTSC) |
Bildqualität |
1:1 |
21,2 |
17,6 |
00:48 / 00:58 |
Fernseh-Studiokamera direkt |
2:1 |
10,6 |
8,8 |
01:36 / 01:56 |
Direktübertragung TV |
3:1 |
7 |
5,9 |
02:26 / 02:54 |
Betacam Digital SP, sendereif |
4:1 |
5,3 |
4,4 |
03:13 / 03:53 |
Betacam Digital SP (professionell) |
5:1
5:1 |
4,2
3,5 |
3,5
2,9 |
04:04 / 04:53
05:16 / 06:14 |
Betacam (semi-professionell)
Digital Video DV |
7:1 |
3 |
2,5 |
05:41 / 05:50 |
Hi 8, S-VHS (professionell) |
10:1 |
2,1 |
1,76 |
08:08 / 09:42 |
Hi 8, S-VHS (gute Amateurqualität) |
15:1 |
1,4 |
1,2 |
12:11 / 14:13 |
VHS (Amateurqualität) |
Für die Verwendung von z.B. "AVI"- oder QuickTime-Filmen sind
in der Regel mehrere Komprimierungs-/ Dekomprimierungs-Algorithmen (Codecs) verfügbar. Der gewählte Algorithmus
beeinflußt ganz wesentlich die visuelle Qualität einer Video-Datei und die
Geschwindigkeit, mit der sie am Monitor des Computers oder an einem TV-Bildschirm
wiedergegeben wird. Die folgenden Software-Codecs sind z.B. unter WINDOWS üblich:
- Microsoft Video 1 zur Komprimierung von analogem Video. Er bietet eine
verlustreiche, räumliche Komprimierung (siehe unten), die Farbtiefen von 8- bis 16-Bit
unterstützt.
- Microsoft RLE zur Komprimierung von Animationen und computergenerierten
Bildern. Es handelt sich um einen räumlichen 8-Bit Kompressor, der mit
Lauflängen-Kodierung arbeitet.
- Cinepak für die Komprimierung von 24-Bit Video
zur Wiedergabe von CDs. Cinepak erreicht höhere Komprimierungsraten, eine bessere
Bildqualität sowie eine schnellere Wiedergabegeschwindigkeit als der Microsoft Video 1
Codec. Er ist sowohl auf Windows als auch auf Macintosh Rechnern verfügbar. Das beste
Ergebnis erzielt man, wenn der Cinepak-Codec auf die reinen Ursprungsdaten angewendet
wird, die noch nicht mit einem stark verlustreichen Kompressor komprimiert wurden. Cinepak
ist ein sehr asymmetrischer Codec, d. h. die Dekomprimierung mit Cinepak erfolgt sehr viel
schneller als die Komprimierung. Die Datenrate für die Wiedergabe kann durch den Anwender
bestimmt werden.
- INTEL Indeo Video R3.2 für die Komprimierung von 24-Bit Video zur
Wiedergabe von CDs. Wie der Cinepak-Codec erreicht er höhere Komprimierungsraten, eine
bessere Bildqualität sowie eine schnellere Wiedergabegeschwindigkeit als der Microsoft
Video 1 Codec und ist sowohl für Windows als auch für Macintosh Computer verfügbar. Er
sollte ebenfalls auf die reinen Ursprungsdaten losgelassen werden. Wenn er mit einer
Datenrate für die Wiedergabe verwendet wird, erzeugt dieser Kompressor Filme, die
qualitativ mit denen vergleichbar sind, die mit einem Cinepak Codec komprimiert wurden.
- INTEL Indeo Video Raw, um unkomprimiertes Video aufzunehmen. Er bietet
eine hervorragende Bildqualität, da keine Komprimierung angewendet wird.
- MPEG und DivX
- Der in der Quick-Time-Version 3.0 hinzugekommene
Video-Kompressor von Sorenson setzte (damals) neue
Maßstäbe, was die Qualität von stark komprimierten Filmen angeht. Bei einer geringen
Datenrate von nur 14 KByte/s wird ein ursprünglich 240 × 180 Pixel großes Beispielvideo
ohne sichtbare Kompressions-Artefakte und
Farbverfälschungen abgespielt - selbst im Fullscreen-Modus noch ruckelfrei auf einem
Mittelklasse-Macintosh mit 150 MHz. Der bisherige QuickTime-Codec Cinepak
hätte das bei deutlich schlechterer Darstellungsqualität vielleicht gerade einmal auf
einem High-End-Rechner mit schneller Grafikkarte und Hardware-Video-Beschleunigung
geschafft.
Ebenso wie das in QuickTime 3.0 eingebaute Standardformat H.263 eignet sich der
Sorenson-Codec dank seiner Streaming-Fähigkeiten
auch für Videokonferenzen.
Digitale Filmkonserven
auf CD speichern
Zu wenig Speicherplatz und schlechte Bildqualität hielten den Anwender bisher davon
ab, seine Urlaubsfilme und Lieblingsvideos auf CD-ROM
zu archivieren. Mit neuen Kompressionsverfahren ist das kein Problem mehr, berichtet das
Computermagazin c't
in seiner 21/00.
Die Verfahren RealSystem und Windows Media (siehe auch Video-Streaming)
eignen sich ideal, um einen mehrstündigen Film auf einem herkömmlichen CD-Rohling
unterzubringen. Was Datenreduktion und Rechengeschwindigkeit angeht, lassen sie alle
anderen bekannten Video-Kompressoren weit hinter sich. Auch in der Darstellungsqualität
liefern sie gute Ergebnisse und kommen einer Aufnahme auf Videokassette sehr nahe. Beide
Kompressionssysteme können sowohl AVI-Dateien
als auch Live-Video-Daten, die zum Beispiel von einer TV-Karte stammen, verarbeiten. Wie
das geht, erklärt c't ausführlich in seiner aktuellen Ausgabe.
Problematisch wird es beim Kopieren von DVDs,
denn dafür ist die Datenmenge von 4,7 Gigabyte viel zu groß. Deshalb sorgt zur Zeit eine
illegal frisierte Version von Microsofts Video- und Audio-Codec für Furore. "DivX" schrumpft ohne signifikanten Qualitätsverlust
Videodaten auf vergleichsweise kleine Dateien zusammen, sodass Spielfilme auch auf eine
preiswerte CD-R mit nur einem Bruchteil an Speicherkapazität, nämlich 650 MByte, passen.
Etliche DVD-Raubkopien sind auf diese Weise bereits entstanden.
Inwieweit das Kopieren von DVDs grundsätzlich erlaubt ist, versuchte c't in einem
Gespräch mit einem Juristen herauszufinden. Nach Ansicht von Rechtsanwalt Stefan Jaeger
hat jeder Besitzer einer DVD das Recht, diese zu privaten Zwecken zu kopieren - zum
Beispiel, um eine Sicherungskopie anzulegen oder um das Video unterwegs auf einem Notebook
abzuspielen, das nur ein CD-Laufwerk besitzt.
Anders sieht es bei der gehackten Version des MPEG4-Video-Codecs
von Microsoft aus, wie Stefan Jaeger erläutert: "Eine eventuelle Strafbarkeit
besteht dann aber nicht wegen des Kopierens der DVD, sondern wegen der rechtswidrigen
Verwendung einer Software, die Betriebsgeheimnisse enthält." Illegal sind auch die
Websites, die aktuelle Spielfilme zum Download zur Verfügung stellen. Diese Anbieter
scheren sich nicht um Recht und Gesetz und stellen ungeniert DVD-Raubkopien ins Netz.
Damit dürfte "DivX" der Kino- und Videobranche ähnlich große Probleme
bereiten wie MP3 der Musikindustrie. |
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