Anonym surfen - so verwischen Sie Ihre Spuren im Web

Datenschutzbeauftragte des Kantons Zürich

Der gläserne Surfer ist keine düstere Zukunftsvision mehr, sondern längst Realität. Wer wissen möchte, welche Informationen sein Browser bei jedem Besuch im Netz überträgt, kann dies auf der Webseite des Datenschutzbeauftragten des Kantons Zürich testen. Schon die erste Stufe der Browser-Diagnose ermittelt problemlos die IP-Adresse, den Computernamen im Netz, die Browserversion oder das installierte Betriebssystem. Die weiteren Stufen bewerten das mit den aktuellen Browsereinstellungen verbundene Surf-Risiko.


Anonymizer

Wer beim Surfen völlig anonym bleiben will, kann auf Online-Tarnsoftware im Web zurückgreifen.
Der bekannteste Vertreter dieser Programmgattung ist der amerikanische Anonymizer. Er filtert alle persönlichen Informationen aus dem http-Header angeforderter Seiten und kann kostenlos getestet werden. Beim Arbeiten mit der Trialversion werden allerdings lästige Infofenster und Werbebanner auf den besuchten Webseiten eingeblendet. Zudem erfolgt der Seitenzugriff dermaßen gebremst, dass einem schnell die Freude an der neuen Anonymität vergeht. Werbefrei, und bis zu viermal schneller soll die registrierte Variante des Anonymizers arbeiten. Dafür sind allerdings knapp 15 US-Dollar pro Quartal fällig.


Rewebber

Der deutschsprachige Rewebber ermöglicht die Anonymität gegenüber besuchten Web-Servern durch Kodierung der angeforderten Internet-Adressen. Das Rewebber-Angebot besteht aus vier kostenpflichtigen Paketen. Drei dieser Dienste können für einen Tag getestet werden. Die Rewebber-Site ist deutlich schneller als das berühmte US-Vorbild Anonymizer. Alle registrierten Rewebber-Dienste müssen aber für mindestens 3 Monate abonniert werden. Die Preise bewegen sich zwischen 27 und 109 Mark. Die teureren Angebote ermöglichen in Firmen auch den Besuch von gesperrten Webseiten, oder verhindern die Überwachung der Surf-Aktivitäten durch den Chef.


Java Anon Proxy

Einen anderen Weg geht der von der Technischen Universität Dresden entwickelte Java Anon Proxy. Das Java-Programm muss nach dem Download auf dem eigenen Rechner installiert und der Browser für Proxybetrieb konfiguriert werden. Danach starten Sie einfach vor jedem Webausflug die Software. Alle Anfragen des Browsers werden nun nicht mehr direkt an einen Webserver gesendet, sondern über mehrere Stationen geleitet und zwischen den Anfragen anderer User versteckt. Ergebnis: weitgehende Anonymität.


Vor- und Nachteile der Tarnangebote:

+ Anonymes Surfen
+ Schutz der E-Mail-Adresse
+ Umgehen von Zugriffsbeschränkungen
+ Schutz vor firmeninternen Überwachungen
- teilweise umständlichere Handhabung
- langsamerer Seitenzugriff
- hohe Gebühren für professionelle Angebote

Die vorgestellten Anonymizer und Tarnprogramme verwischen Ihre Spuren im Internet perfekt. Allerdings arbeiten sie teilweise sehr langsam. Und Webseiten, die Cookies setzen möchten oder JAVA Applets enthalten, werden oft nicht richtig angezeigt, weil der Anonymisierer diese Elemente blockiert oder entfernt. Bei Preisen von bis zu 30 Mark pro Monat für die registrierten Dienste sei auch die Frage gestattet, wem seine Anonymität im Netz soviel Geld wert ist. Wer Anonymizer auf dem Firmenrechner zum Aufruf gesperrter Webseiten einsetzt, sollte sich darüber im Klaren sein, dass dies dennoch ein Kündigungsgrund sein kann.


Links zu diesem Beitrag:

www.datenschutz.ch
www.anonymizer.com
www.rewebber.de
anon.inf.tu-dresden.de