Sonnenstich - UV-Licht zerstört selbstgebrannte CDs

Entwarnung vor Pilzen

"Pilze fressen CDs auf" - hieß es vor wenigen Wochen in den Medien. Spanische Wissenschaftler haben festgestellt, dass ein Pilz der Gattung Geotrichum Polycarbonat zersetzt und den Datenträgern gefährlich werden kann. Allerdings entwickeln die gefräßigen Schwammerln erst ab 30 Grad Celsius und einer Luftfeuchte von 90 Prozent Appetit auf den transparenten Kunststoff. Die Pilzkulturen eignen sich also höchstens zum Kompostieren von CD-Altlasten, der heimischen Sammlung droht keine Gefahr. Doch es gibt andere Umwelteinflüsse, die vor allem selbstgebrannten CD-Roms empfindlichen Schaden zufügen können.

UV-Stresstest

Zum Beispiel Sonnenlicht. Das Testcenter der Redaktion CHIP hat 41 CD-Rohlinge einem UV-Stresstest unterzogen: Alle CDs wurden 48 Stunden lang in einer Lichtkammer mit intensivem UV-Licht bestrahlt, das entspricht etwa 20 mitteleuropäischen Sonnentagen. Ergebnis: Viele CDs waren hinterher nicht mehr lesbar. Bei dem Rohling Reflex Ultra von TDK hatte das UV-Licht die informationstragende Farbschicht, den sogenannten Dye, gewissermaßen "weggebrannt". Nach dem Test schimmerte die Beschriftung von der CD-Rückseite durch. Am besten schnitt ein schwarzer CD-Rohling von Parrot ab (Parrot Blackmagic). Er besteht aus schwarz eingefärbtem Polycarbonat, das für das menschliche Auge und für UV-Strahlen undurchlässig ist. Der Laser dringt allerdings hindurch. Dass Lichtschutz keine Frage des Preises sein muss, bewies Aldi mit dem aktuellen Tevion-Rohling. Trotz seines geringen Preises von 99 Pfennig erwies sich die CD im Test als absolut lichtbeständig.

Oberflächentest

Ebenfalls getestet wurden die Kratzfestigkeit und die Beständigkeit der Oberfläche. Besonders problematisch: Rohlinge mit gar keinem oder zu dünnem Schutzlack auf der Oberseite. Schon das Aufkleben und Abziehen von Etiketten kann bei ihnen die Reflektorschicht zerstören und den Datenträger unbrauchbar machen.Die detaillierten Testergebnisse finden Sie in CHIP, Ausgabe 9/2001 - oder im Internet unter www.chip.de

Links zu diesem Beitrag:

www.chip.de