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"Können Sie von A nach B kommen -- nur mit Hilfe von
Dingen, die Sie sehen?"
(Hilfe für eines der
schwersten Rätsel aus "The 7th Guest")
Bis hier scheint KDE nur wenig mehr zu sein als ein weiterer Fenstermanager mit einigen nützlichen Funktionen im Bereich der Arbeitsflächen. Aber bleiben Sie dran -- in den nächsten paar Abschnitten werden wir Ihnen solche Funktionen zeigen, daß sie Ihr UNIX-System hoffentlich nie wieder ohne KDE betreiben wollen!
Wenn Sie nicht nur KDE Anwendungen auf Ihrem System installiert haben, dann kennen Sie wahrscheinlich die Schwierigkeiten damit, ASCII-Konfigurationsdateien zu bearbeiten. Aber tatsächlich gibt es eine Menge anderer Dateitypen, die auf diese Weise bearbeitet werden müssen. Zum Beispiel wurde der SGML-Quelltext zu diesem Führer in ASCII-Format geschrieben genau wie der Quelltext für die KDE Programme selbst. Wir werden Ihnen jetzt zeigen, wie Sie das KEdit-Programm aus KDE benutzen, um ASCII-Dateien zu bearbeiten.
Klicken Sie auf den Anwendungsstarter und wählen Sie Persönliches Verzeichnis. Es öffnet sich ein Fenster, das den Inhalt Ihres Persönlichen Verzeichnisses enthält. Um eine detailliertere Liste der Dateien in Ihrem Persönlichen Verzeichnis zu sehen, tun Sie folgendes:
Auf der linken Seite des Bildschirm sollte eine Baumansicht Ihrer Dateistruktur erscheinen, mit allen "versteckten" Dateien -- Dateien oder Verzeichnissen, die mit einem Punkt beginnen.
Wir haben versucht, die Benutzung des Dateimanagers so einfach wie möglich zu machen. Wenn Sie andere Fenstermanager mit integrierter Dateiverwaltung kennen (auch die von anderen Betriebssystemen), dürften Ihnen viele der folgenden Konzepte bekannt vorkommen.
Oben gibt es ein Menü Datei, das Funktionen zum Öffnen und Schließen von Fenstern des Dateimanagers enthält. Sie können auch den jeweils aktuellen Inhalt ausdrucken.
Möchten Sie das Internet besuchen? Wählen Sie einfach Datei > Seite öffnen (oder drücken Sie Strg+O) und geben Sie eine URL ein. Falls Sie z.B. die KDE Homepage besuchen möchten, geben Sie www.kde.org ein. Sie können mit dieser Methode auch schnell Dateien per FTP übertragen. KDE ist "internetbereit". Das bedeutet, daß Sie Dateien nicht nur von Ihrer lokalen Festplatte, sondern ebenso von entfernten FTP- und HTTP-Servern laden bzw. sie dort speichern können. Während andere Betriebssysteme und Arbeitsumgebungen eine Unterscheidung zwischen lokalen und entfernten Dateien vornehmen, tut KDE dies nicht.
Das Menü Bearbeiten bietet Funktionen zum Auswählen, Kopieren und Verschieben von Dateien. Wir werden sie später benutzen. Wenn Sie schon das Ansicht-Menü benutzt haben, konnten Sie feststellen, daß sich der Inhalt auf viele verschiedene Arten betrachten läßt. Experimentieren Sie einfach ein bißchen damit.
Sie werden zweifellos die Lesezeichen sehr nützlich finden: Sie können sich jetzt jede Verknüpfung merken, sei es auf Ihrer eigenen Maschine oder irgendwo im Internet.
Das Menü Werkzeug hilft dabei, diese berüchtigten Dateien wiederzufinden, die man irgendwo hingetan hat -- man weiß nur nicht mehr wo. [Anm. des Übersetzers: In Version 1.1.1 ist die Suchoption ins Dateimenü verlegt worden.]
Wir werden jetzt eine Ihrer Konfigurationsdateien nehmen und
bearbeiten. Dazu müssen wir im Dateimanager das Verzeichnis
wechseln. Suchen Sie in der Baumansicht auf der linken Seite des
Bildschirms nach dem Verzeichnis /etc
. Klicken Sie doppelt
darauf. Sie sehen nun eine Liste von Dateien im rechten Fenster.
Fahren Sie hinunter, bis Sie die Datei motd
finden und
klicken Sie mit der rechten Maustaste darauf. Im
Kontextmenü wählen Sie Öffnen mit.
Ein neues Fenster springt auf. Geben Sie
kedit
ein und klicken Sie auf OK oder drücken Sie die Eingabetaste. Voilà!
Die meisten Oberflächen und Anwendungen in KDE sehen einheitlich aus und verhalten sich ähnlich. Das Menü Datei in KEdit ist ein gutes Beispiel dafür: Fast jedes andere KDE Programm hat ein solches Menü, das es Ihnen erlaubt, neue Dateien zu erzeugen oder bereits existierende Dateien aus Ihrem lokalen System oder dem Internet zu laden, sie zu speichern (auch ins Internet), sie zu drucken oder an jemand anderen zu schicken. Das Menü Bearbeiten findet sich auch in den meisten anderen KDE Anwendungen. Es erlaubt Ihnen, Informationen zwischen Programmen auszutauschen oder Text zu suchen und zu ersetzen. Mit dem Menü Einstellungen läßt sich der Editor auf viele Arten anzupassen. Sie können z.B. die Schriftgröße erhöhen, um sie der Bildschirmauflösung anzupassen -- und Ihren Augen. Natürlich finden Sie auch ein Hilfe-Menü wie in jeder anderen KDE Anwendung.
Die meisten motd
-Dateien enthalten wenig nützliche Dinge
wie "Vergessen Sie nicht, Ihre Daten zu sichern" oder
"Ärgern Sie den Systemverwalter nicht".
Lassen Sie uns den Text so ändern, daß die Benutzer bei der
Anmeldung wirklich wichtige Informationen erhalten. Sie können
mit den Cursor-Tasten durch den Text navigieren, und Textabschnitte
mit gedrückter Shift-Taste oder mit der gedrückten linken
Maustaste markieren. Benutzen Sie das Menü Bearbeiten,
um Text auszuschneiden und einzufügen. Geben Sie ein, was Sie
möchten oder benutzen Sie folgendes Beispiel:
Willkommen!
Auf dieser Maschine ist jetzt KDE installiert.
Es bietet Ihnen eine großartige, einfach
zu benutzende Schnittstelle mit einheitlichem
Äußerem und Verhalten für alle Ihre
Anwendungen. Um weitere Informationen, zu erhalten,
wie Sie KDE auf Ihrem Zugang zum Laufen bekommen,
senden Sie bitte eine Email an den Administrator.
Nachdem Sie jetzt die motd
-Datei geändert haben, sollten
Sie die Datei zu speichern, damit die Änderungen wirksam
werden. Um dies zu tun, können Sie entweder das Menü namens
Datei verwenden, oder Sie können das Symbol
"Speichern" in der Werkzeugleiste benutzen.
Schließlich beenden Sie Ihre Arbeit, indem Sie den Editor und
das Fenster des Dateimanagers schließen. Sie können das
tun, indem Sie den "X"-Knopf in der rechten oberen Ecke des
Fenster anklicken, indem Sie das Fenstermenü der Titelleiste
benutzen oder indem Sie Datei > Beenden wählen.
Wie Sie im vorhergehenden Abschnitt gesehen haben, ist das Arbeiten mit Dateien sehr einfach. Trotzdem kann z.B. andauerndes Kopieren und Einfügen ermüdend werden, wenn Sie Dateien duplizieren oder verschieben möchten. Keine Angst -- eine Vorgehensweise namens "Drag & Drop" ermöglicht Ihnen, Dateien schneller und einfacher zu kopieren und zu verschieben.
Bevor sie anfangen, sollten Sie zwei Fenster des Dateimanagers zugleich öffnen. Der einfachste Weg dazu ist, den weißen Radknopf auf der rechten Seite der Werkzeugleiste zu betätigen. Falls Sie die Baumansicht im neuen Fenster nicht sehen, aktivieren Sie sie über Ansicht > Verzeichnisbaum anzeigen.
Im ersten Fenster öffnen Sie den /etc
-Ordner und fahren
hinunter, bis Sie die motd
-Datei finden, die wir im vorigen
Abschnitt verändert haben. Im zweiten Fenster öffnen Sie Ihr
Persönliches Verzeichnis. Klicken Sie auf die motd
-Datei.
Halten Sie die linke Maustaste gedrückt und ziehen Sie die
Datei in Ihr Persönliches Verzeichnis. Lassen Sie die linke
Maustaste los (dieses Fallenlassen der Datei ist der Teil, der
Drop genannt wird). Ihnen werden drei Möglichkeiten
angeboten: Kopieren, Verschieben und
Verknüpfung. Verknüpfung erzeugt einen
symbolischen Link auf die Datei, während Kopieren und
Verschieben genau das tun, was sie versprechen. Wählen
Sie Kopieren. Sie sollten nun eine Kopie der
motd
-Datei in Ihrem Persönlichen Verzeichnis finden.
Bis hierher haben Sie nur mit Werkzeugen und Programmen gearbeitet, die KDE anbietet. Sicher werden Sie auch andere UNIX-Programme benutzen wollen. Es gibt zwei Wege, solche Anwendungen aufzurufen: über die Mini-Befehlszeile und über das Terminal.
Durch Drücken von Alt-F2 öffnet sich ein kleines Fenster, in das Sie einen Startbefehl eingeben können. Bitte beachten Sie, daß Sie von einem so gestarteten Programm keine Textausgabe erhalten. Diese Methode wird nur empfohlen, um X Window-Anwendungen zu starten und um Dienstprogramme ablaufen zu lassen, bei denen Sie nichts sehen oder eingeben müssen. Für andere Programme benötigen Sie immer noch das Terminal.
Wählen Sie Dienstprogramme > Terminal aus dem Anwendungsmenü. Ein Terminal-Fenster wird geöffnet. Hier können Sie normale UNIX-Shellbefehle benutzen: ls, cat, less und so weiter. Mit dem Menü "Einstellungen" können Sie den Terminal-Emulator an Ihre Wünsche anpassen.
Sicher hat jeder bereits folgendes Problem kennengelernt: Sie starten FTP, melden sich bei einer großartigen Site wie ftp.kde.org an und holen sich Dateien. Es ist spät am Abend, und Sie fahren Ihre Maschine herunter, nachdem Sie den Transfer beendet haben. Am nächsten Morgen sitzen Sie wieder an der Tastatur und beginnen sich zu fragen, in welchem Verzeichnis Sie die kürzlich übertragenen Dateien abgelegt haben. Die Benutzung des Dienstprogramms KFind macht die Suche nach Dateien zum Kinderspiel.
KFind zu starten ist einfach: Wählen Sie Dateien suchen im Anwendungsstarter. KFind nutzt einen Schnittstellenteil, den Sie vielleicht noch nicht kennen: Karteikarten. Wenn KFind startet, sehen Sie, daß Name & Pfad ausgewählt ist. Wenn Sie auf Änderungsdatum klicken, ändert sich der Karteikarteneintrag. Da Sie vorher noch nie eine Suche gestartet haben, sind die meisten Symbole und Menüeinträge ausgeblendet. Das werden wir jetzt ändern.
Solange Sie einen Teil des Dateinamens kennen, ist die Suche einfach.
Wählen Sie die Karte Name & Pfad, und geben Sie den
Dateinamen ein. Jokerzeichen dürfen benutzt
werden. Als Test geben Sie *.tar.gz
ein.
Standardmäßig fängt die Suche in Ihrem
Persönlichen Verzeichnis an, aber Sie können jedes
Anfangsverzeichnis über Suche in oder
Auswählen... einstellen. Um die Suche zu starten,
klicken Sie auf das Symbol links in der Werkzeugleiste, das wie
eine Lupe auf einem Blatt Papier aussieht. Nach einem Moment erscheint
eine Liste von Dateien im Ergebnisfenster. Falls nicht, dann haben
Sie die Suche im falschen Verzeichnis gestartet, es ist Ihnen einen
Tippfehler im Namensfeld unterlaufen, oder es existieren keine Dateien
mit einer .tar.gz-Erweiterung auf Ihrer Maschine.
Es gibt viele Kategorien, die Sie nutzen können, um Ihre Suche genauer zu gestalten. Je mehr Sie über die Datei wissen, desto größer sind Ihre Chancen, sie zu finden.
Hier können Sie angeben, daß Sie nur Dateien sehen möchten, die zuletzt in einer angegebenen Zeitspanne angesprochen wurden. Sie können auch festlegen, daß Sie nur Dateien erhalten, die vor einer bestimmten Anzahl Tagen oder Monaten angesprochen wurden.
Wenn Sie wissen, daß die Datei von einem bestimmten Typ ist (z.B. ein tar/gzip-Archiv oder ein JPEG-Bild), können Sie KFind mitteilen, daß Sie nur Dateien dieses Typs suchen wollen.
Sie können Text angeben, den die Datei enthalten muß.
Falls Sie die Dateigröße kennen, können Sie Ihre Suche auch in diesem Bereich eingrenzen.
Die Benutzung mehrerer Arbeitsflächen hilft Ihnen, die Arbeit zu organisieren. Sie können Ihre Programme auf verschiedene Arbeitsflächen plazieren und die Flächen nach Ihren üblichen Tätigkeiten dort benennen. Das ist auch hilfreich, wenn Sie im Netz surfen, statt Ihre Arbeit zu tun, und dabei Ihr Chef hereinkommt. Aber sowas ist natürlich selten -- zumindest in dem Büro, in dem ich arbeite.
Sie können zwischen den Arbeitsflächen umschalten, indem Sie die entsprechenden Knöpfe auf der Kontrolleiste anklicken. Falls Sie sie umbenennen möchten, klicken Sie doppelt darauf.
Sie können Fenster auf mehreren Arbeitsflächen nutzen. Falls Sie ein Fenster überall haben möchten, klicken Sie einfach den Anheften-Knopf in der linken oberen Ecke des Fensters an. Um ein Fenster auf eine andere Arbeitsfläche zu verschieben, klicken sie mit der rechten Maustaste auf die Titelleiste, wählen Auf Arbeitsfläche und suchen diejenige heraus, auf die Sie das Fenster verlegen wollen.
Um die Arbeit mit KDE zu beenden, können Sie den Eintrag "Abmelden" im Anwendungsstarter benutzen oder den entsprechenden Knopf auf der Kontrolleiste. Sie werden gefragt, ob Sie wirklich KDE verlassen möchten. Das Beenden schließt alle Fenster und bringt Sie zurück zu Ihrer Konsole oder zum Displaymanager. Für Informationen, wie Programme Ihre Arbeit während der Abmeldung speichern, lesen Sie bitte die Hinweise zum Abmelden.
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