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- Das Spiel
LittleWing existiert schon eine ganze Weile und hat einige Flipper veröffentlicht, die eine ganze Menge Fans haben. Tristan war ihr erster Flipper und war damals recht beeindruckend, obwohl er heutzutage nicht mehr sehr viel hermacht. Einen noch größeren Klassiker-Status haben Crystal Caliburn und Loony Labyrinth, welche man beide als Vorläufer ('Prequels') von Golden Logres, dem sechsten Flipper von Littlwing bezeichnen könnte. Das Thema ist inspiriert von den Rittern der Tafelrunde. Ich finde die Story und den Background recht gut, da sie eine Verbindung zu den älteren Flippern darstellt, da diese auf dem gleichen Thema basierten. Golden Logres ist ein Multitable-Flipper, daß heißt, der erste Tisch ist mit den anderen verbunden; man wechselt von diesem zu einem der beiden anderen. Man kann natürlich auch die Tische einzeln spielen, aber um das Hauptziel des Spieles zu erreichen, muß man alle drei durchspielen und auf jedem bestimmte Aufgaben lösen. Der Tisch ist leicht geneigt, wodurch man eine 3D-Perspektive erhält (Siehe Bildschirmphotos). Der Flipper ist etwas breiter als ein halber Bildschirm und einen Bildschirm hoch, was dazu führt, daß alles recht klein wird. Obwohl ich diese Form der Darstellung nicht sonderlich mag, funktioniert sie doch recht gut.
Camelot Das Ziel dieses Tisches ist es die 12 Ritter der Tafelrunde zu versammeln. Die Ritter sind in Gruppen von 3, 4 und 5 eingeteilt. Jeder der ersten drei muß eine Mission erfüllen. Bevor er dies tun kann, muß er erst einmal durch das Treffen von neun Fallzielen in Stonehenge (Ein Halbkreis in der linken oberen Ecke) gerufen werden. Danach kann der Ritter seine Mission erfüllen, die natürlich darin besteht, eine bestimmte Kombination von Rampen und Zielen zu treffen. Bei Camelot kann man viele Extrabälle bekommen, was im weiteren Verlauf des Spieles sehr wichtig ist. Das Layout des Tisches ist recht gut - es gibt keine idiotisch oder unrealistisch plazierte Objekte auf dem Tisch - obwohl die Bälle manchmal direkt aus dem Stonehenge durch die Mitte ausgehen. Man findet sich schnell zurecht und lernt schnell, wo es was gibt und wie man effektiv spiel. Allerdings wird das Aktivieren der Ritter schnell langweilig, da man hier immer wieder die neun Fallziele treffen muß - und das zwölfmal. Die anderen beiden Tische (Lands End und Fischer King) sind da schon herausfordernder. Aber da man auf seiner Mission zwischen den drei Flippern hin- und her wechselt (Camelot nach Lands End und zurück nach Camelot oder Camelot nach Fischer King und zurück nach Camelot), ist es nicht so falsch, daß Camelot nicht so schwer ist wie die anderen und viele Extrabälle verteilt. Lands End Nachdem man vier Ritter gerufen hat (Nummer 4-7) erhält man Zugang zu Lands End. Auf diesem Tisch muß jeder der vier Ritter eine Mission erfüllen, die alle auf die Wiedererweckung des Königreiches "Golden Logres" hinwirken. Nachdem alle vier erfüllt sind, kann man nicht mehr auf diesen Tisch zurückkehren. Eine nette Idee ist es, daß man nur mit seinen Extrabällen auf diesem Flipper spielen kann (bei Fisher King übrigens auch) - sobald man keine mehr hat, kehrt man zu Camelot zurück... hier muß man dann erst wieder den Zugang zu Lands End öffnen. Das Layout ist hier etwas komplexer, da es auch mehr verschiedene Aufgaben gibt. Fisher King Hier ist das Layout etwas seltsam, wenn man die Positionierung der Flipper, Sinkholes und Bumpers betrachtet, aber es funktioniert ganz gut und die Graphik paßt gut zum Thema. Deswegen will ich mich auch nicht darüber beschweren - wirft man einen Blick auf das Bildschirmphoto bekommt man eine gute Vorstellung des Tisches. Auf diesen Tisch kommt man, wenn man die letzten fuenf Ritter gerufen hat, wovon wieder jeder wie bei Lands End eine Mission erfüllen muß. Überblick Da das wahrscheinlich alles ziemlich konfus war, möchte ich noch einmal die Grundidee des Spiels zusammenfassen. Auf dem Camelot-Flipper versammelt man die 12 Ritter an der Tafelrunde. Jeder dieser Ritter muß eine wichtige Mission erfüllen (z.B. den Heiligen Gral finden oder den roten, blauen, grünen Ritter besiegen...). Am Ende jeder Mission erhält man ein bestimmtes Objekt, das dann zurück an Camelot geht. Diese Missionen finden jeweils auf einem der drei Flipper statt, wodurch ein ständiger Wechsel zwischen Camelot auf der einen Seite und Lands End und Fisher King auf der anderen Seite passiert. Bei einem Verlust aller Bälle auf dem Camelot-Tisch ist das Spiel vorüber, aber in Lands End und Fisher King spielt man mit den Extrabällen, die man bis dahin gesammelt hat (In Camelot kann man auch Amulette einsammeln, die einen Extraball vergeben sobald man entweder Lands End oder Fisher King erreicht). Hat man alle Extrabälle verbraucht oder alle Missionen erfolgreich gespielt, kommt man zurück nach Camelot. Das Ziel ist es natürlich, das Königreich von Golden Logres wiederzubeleben.
Dieses Ziel zu erreichen ist ziemlich schwierig - GL ist alles andere als ein einfaches Spiel. Einige Teile der Geschichte wiederholen sich etwas zu oft, z.B. das versammeln der Ritter und ich hätte mir mehr verschiedene Multiball-Modi gewünscht. Insgesamt ist die Story aber interessant und gut, wie man das von Littlewing wahrscheinlich schon erwartet hat.
Ich will nicht sagen, daß das Spielgefühl hervorragend ist - meiner Ansicht nach ist es akzeptabel aber nicht viel mehr. Die Art wie der Ball abbremst, sobald er auf einen Schläger rollt ist ziemlich nervig. Je nachdem wie schnell der Ball vorher ist, hält er entweder abrupt an oder springt über den Schläger, was das Zielen erheblich erschwert. Meistens versuche ich den Ball ganz zu fangen und dann zu schießen. Das Fangen des Balles ist sehr, sehr einfach, denn fast jeder Ball der durch die Innenbahnen rollt, kommt auf dem hochgehaltenen Schläger zu liegen. (Normalerweise würde ein schneller Ball über den Schläger hinwegrollen.) Man erhält dadurch den Eindruck, daß der Tisch sehr schräg steht. Ein gehaltener Ball rollt langsam und holprig über den (heruntergelassenen) Schläger, wodurch es sehr schwer wird, den richtigen Zeitpunkt für einen Schuß herauszufinden. Natürlich liegt das auch an der kleinen Größe des Balles und der Schläger, aber das war für mich persönlich kein größeres Problem, da ich mit dieser Tischansicht recht gut zurechtkomme.
Death Catches, Hold Passes, etc. sind möglich, fühlen sich aber nicht sehr natürlich an. Insgesamt kann man spielen, obwohl man nicht sonderlich von dem Spielgefühl beeindruckt sein wird, aber es ist ok.
Die Fans von Littlewings älteren Spielen Loony Labyrinth und Crystal Caliburn werden sich bei diesem Flipper sofort heimisch fühlen. Es hat den gleichen Littlewings-Stil (bis auf die jetzt geneigte Tischansicht). Die Hintergrundgeschichte ist gut durchdacht und das Thema gut ausgeführt. Die Tische sehen gut aus und das Layout passt zum Thema, womit ich meine, daß sich keine niedlichen Kaninchen oder ähnliches unpassendes auf dem Tisch befinden. Die Tische sind recht schwierig und es wird eine Weile dauern, bis man das Spiel durchgespielt hat. Es hätte vielleicht etwas mehr Beiwerk geben sollen oder mehr Abwechslung beim Versammeln der Ritter. Das Spielgefühl ist nicht großartig und man wird sich davon von Zeit zu Zeit gestört fühlen, aber nicht immer. Nach einiger Zeit wird man das Verhalten des Balles akzeptieren können. Insgesamt ist Golden Logres kein gewöhnlicher Flipper - das sieht man am Thema und am Aussehen der Tische. Das Spielgefühl mag einen nicht beeindrucken, aber das Spiel macht Spaß und ist besser als die üblichen Massenprodukte oder wie man schlechte Flipper auch immer nennen mag. Ich empfehle dieses Spiel jedem, der weiß, welche Art von Flippersimulation er mag - manche werden Golden Logres mögen und andere nicht. Ich finde das Spiel gut, obwohl ich es wohl nicht jeden Tag spielen werde...
Bildschirmphotos: ![]() |