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Künzig Shamar Rinpoche

Theravadins und Bodhisattvas

Künzig Shamar Rinpoche

Immenhausen, 30. Juli 1993

Theravada-Buddhismus zielt auf schnelle Befreiung aus Samsara, der bedingten Welt. Zu diesem Zweck verwenden die Theravadins zuerst sehr viele tiefgründige und geschickte Arten von Shine (Meditation der Geistesruhe) und anschließend ebenso tiefgründige Arten von Lhagtong (Meditation der Klaren Einsicht). So erreichen sie in recht kurzer Zeit Befreiung aus Samsara. Wie auch bei jeder zur Erleuchtung führenden Praxis machen sie sich zuerst die Ursache für Samsara bewußt und konzentrieren sich dann auf die Methode zur Heilung.

Das erste Problem, das Theravada-Praktizierende zu lösen versuchen, ist die Unruhe im Geist. Sie verwenden Methoden, um den Geist zu beruhigen, und wenn sie die Unruhe in den Griff bekommen haben, ist ihr Geist sehr stabil. Auf der Basis dieser Stabilität erlangen sie sehr tiefgründige Zustände geistiger Ruhe. Diese Stabilität nutzen sie dann, um ihre störenden Gefühle zu überwinden oder auch, um verschiedene aus Geistesruhe entstehende Qualitäten hervorkommen zu lassen. Ein bestimmter Zustand von Geistesruhe heißt zum Beispiel »Namkhai-Thaye-Samadhi« (»grenzenloser-Raumgleicher-Samadhi«), ein anderer »Namshe-Thaye-Samadhi« (»grenzenloses-Bewußtsein-Samadhi«).

Weiterhin gibt es Samadhis des Lhagtong wie zum Beispiel der »Samadhi, der die Ichlosigkeit erkennt«: In der durch Shine erlangten Stabilität ist der Geist sehr kraftvoll, präzise und grenzenlos. Man richtet diesen Geisteszustand dann auf bestimmte Ziele – wie zum Beispiel das Erkennen der Ichlosigkeit – aus, womit eine Qualität von Tiefe gemeint ist, und nicht, daß dann einfach nichts mehr existiert. Durch den Samadhi erlangt man ein grenzenloses Verständnis der Ichlosigkeit. Die Praxis des Lhagtong (sanskrit: Vipassana) ist im Theravada hinsichtlich der Anschauung ohne Grenzen, hinsichtlich der Geschicktheit der hier verwendeten Methoden jedoch begrenzt. Verglichen mit Samsara ist die Geschicktheit der Mittel natürlich auch grenzenlos, aber verglichen mit dem vollen Buddhazustand ist sie immer noch begrenzt.

Die durch Shine erlangte Geistesruhe der Theravadins ist zwar grenzenlos, aber Shine allein befreit nicht aus Samsara, weil der Geist immer noch in Samsara verwurzelt bleibt. Wenn die Theravada-Praktizierenden diese grenzenlose Geistesruhe auf die Erkenntnis der Ichlosigkeit ausrichten, so erreichen sie tiefe Ebenen des Verständnisses der Ichlosigkeit und Zustände von Klarer Einsicht. Ab einer bestimmten Ebene fühlt sich das sehr angenehm an und man möchte dort verweilen.

Diese Samadhis, Zustände tiefer Meditation, können wir uns jetzt überhaupt nicht vorstellen. Unser Geist ist immer so unruhig und haftet so sehr an seinen Projektionen, daß wir seine wahre Natur nicht erleben und uns die Erfahrung der Resultate von Shine und Lhagtong nicht vorstellen können. Wir kommunizieren ständig mit allen möglichen Projektionen des Geistes und sind völlig verwirrt, gefangen in einer neurotischen Situation. Sich daraus zu befreien bedeutet, eine nichtdualistische Erfahrung des Geistes zu machen, was etwas sehr Tiefgründiges ist. Unser dualistischer Geist kann sich jetzt aber einen nichtdualistischen Geist überhaupt nicht vorstellen. Obwohl diese Erfahrung der Natur des Geistes nicht etwas ist, was wir von jemand anders bekommen müßten, sondern schon in uns selbst liegt, erkennen wir das jetzt leider noch nicht.

Bodhisattva-Weg und Theravada haben dieselbe Grundlage, und auch die Methoden zum Erlangen von Samadhis sind gleich. Der Unterschied liegt jedoch darin, wie diese Methoden angewendet werden. Die Bodhisattvas arbeiten zwar auch mit Shine und Lhagtong, können jedoch bis zum Zustand voller Erleuchtung weitergehen und erlangen zusätzlich die Fähigkeit, Wunder zu vollbringen, weil sie die Ursachen der Illusionen kennen. Sie sehen die Ursachen für die Illusionen der anderen fühlenden Wesen sogar noch klarer als die Ursachen ihrer eigenen Illusionen und wissen überhaupt sehr viel über Illusionen und deren Ursachen.

Zuerst arbeiten sie mit ihren eigenen Täuschungen, aber nicht um – wie alle Wesen – in Samsara zu bleiben, sondern zu einem ganz anderen Zweck: Ein Bodhisattva weiß genau, was das jeweilige positive Resultat von Freigebigkeit, Geduld und all den anderen positiven Handlungen sein wird. So praktizieren Bodhisattvas diese Handlungen zum Wohle anderer Wesen gerne und bleiben zu diesem Zweck freiwillig in Samsara. In dieser Weise erlangen sie Erleuchtung und die Fähigkeit, alles zu manifestieren, was den fühlenden Wesen hilft, Befreiung zu erlangen.

In Samadhi zu verweilen, reicht dafür aber nicht aus. Sie müssen auch noch etwas anderes tun: So wie die Wesen durch negative Handlungen viele Ursachen ansammeln, die zu ihren negativen Illusionen führen, sammeln die Bodhisattvas durch positive Handlungen die Ursache für positive Resultate an. Die buddhistischen Meister erklären diese positiven Handlungen manchmal als sechs, manchmal auch als zehn verschiedene Handlungen, die sogenannten Paramitas: Freigebigkeit, Geduld etc. Sie werden in dieser Weise beschrieben, damit der Schüler sie gut verstehen kann. Eigentlich geht es jedoch einfach nur darum, daß ein Bodhisattva jede nur denkbare positive Handlung tut, damit Gutes für die Wesen entsteht.

Das »Paramita der Wunsch-Gebete« ist für den Bodhisattva am wichtigsten, denn er macht sehr viele Wünsche für die Wesen. Alles was man tut – ob negativ oder positiv – wird ein Resultat haben, und das Resultat, das die Bodhisattvas anstreben, ist, daß etwas Gutes für die Wesen geschieht. Sie wünschen zum Beispiel, daß die Wesen in einer guten Welt leben mögen.

Nur dafür zu beten, reicht aber nicht, denn es sind unsere eigenen Illusionen, die die Welt erschaffen haben. Damit der Wunsch der Bodhisattvas nach einem guten Universum in Erfüllung gehen kann, müssen die Ursachen dafür geschaffen werden. Diese Ursachen sind einerseits die Wünsche der Bodhisattvas und andererseits auch ihr Verhalten. Auf der Grundlage ihres Verhaltens können ihre Wünsche verwirklicht werden. Das Paramita der Wunsch-Gebete bedeutet, daß die Bodhisattvas grenzenlose Wünsche machen. Werden dann die positiven Handlungen der Bodhisattvas vervollkommnet, so werden sie zu Paramitas.

Schauen wir uns unser Universum, die Menschenwelt, an: Erst waren wir Affen, entwickelten uns dann ein bißchen weiter zu Menschen und lernten alle möglichen Dinge zu tun. Dann setzten wir Leute als Chefs an die Spitze. Manchmal taten sie Gutes und manchmal nicht, weil sie eben Menschen waren. Warum aber sollten wir nicht ein besseres Universum haben? Eine Welt, die von einem perfekten Menschen, einem Buddha, geführt wird? Wir hätten an sich die Möglichkeit dazu; es fehlt nur die Ursache. Bodhisattvas schaffen solche Ursachen. Etwas Gutes von den Wesen kommt mit noch viel mehr Gutem von den Bodhisattvas zusammen und manchmal entsteht dann tatsächlich so eine Welt wie zum Beispiel das Reine Land Dewachen.

Durch dieses Verständnis von Ursache und Wirkung kann der Bodhisattva viele wunderbare Ursachen legen und viele Wünsche machen. Wenn man die Bodhisattva-Gebete liest, bekommt man ein Gefühl dafür, wie wunderbar das ist und es macht einen ganz froh. Manchmal muß man auch lachen, denn sie beten wirklich für alles mögliche. Zum Beispiel heißt es: »Möge ich eine Insel sein«, denn früher hatten die Seefahrer manchmal große Schwierigkeiten, wenn sie kein Land fanden. Die Bodhisattvas wünschen, diesen Seefahrern als eine schöne Insel zum Ausruhen zu erscheinen.

In den Beschreibungen des Reinen Landes Dewachen heißt es, daß das Licht dort nicht von der Sonne, sondern von Buddha Öpame ausgeht. Das bedeutet aber nicht, daß Buddha Öpame ständig leuchtet, sondern daß das Licht aufgrund seiner Wünsche einfach immer da ist. Auch das Sonnenlicht, das wir sehen, hat ja eigentlich nicht die Sonne, sondern unser Karma als Ursache. Die Bodhisattvas nehmen also gerne an Samsara teil, denn je mehr sie in Samsara tun, desto mehr Ursachen für spätere gute Resultate zum Wohle der Wesen können sie legen. Zugleich üben sie auch Meditation, die Samadhi-Praxis. Wenn sie Erleuchtung erlangt haben, können sie schließlich zum Wohle der Wesen den Sambhogakaya und Nirmanakaya manifestieren, all die wunderbaren Buddhas und Bodhisattvas wie Chenresig etc.

Deswegen lassen sich Bodhisattvas immer wieder gebären und handeln entsprechend ihrer früheren Wünsche. Ihre guten Taten und Wünsche leiten sie in Situationen, wo sie für andere nützlich sein können. In dieser Weise entwickeln sie sich dann auch selbst weiter. Ein vervollkommneter Bodhisattva ist ein Buddha, ein Zustand, den niemand ermessen kann. Selbst der Bodhisattva Chenresig zum Beispiel könnte nicht die Verwirklichung eines Buddha beurteilen.

All die Qualitäten eines Buddha werden durch die Praxis des Bodhisattva erlangt. Wir haben jetzt die Möglichkeit, den ersten Schritt zu tun, so daß sich mit der Zeit all die Qualitäten eines Buddha auf den Bodhisattvastufen nacheinander in uns entwickeln werden. Aber vorstellen können wir uns all die Qualitäten jetzt überhaupt nicht. Katzen und Hunde zum Beispiel versuchen mit ihrer begrenzten Sprache alles mögliche zu sagen. In ähnlicher Weise können wir uns jetzt viele Dinge nicht vorstellen, weil unser Geist noch begrenzt ist und erst entwickelt werden muß. Wenn man sich die Erleuchtung wirklich vorstellen könnte, wäre man schon erleuchtet. Von der Basis einer gewissen Geistesruhe aus kann man sich ein bißchen mehr vorstellen und es verstehen. Wenn man noch etwas weiter ist, dehnt sich auch die Vorstellungsfähigkeit noch weiter aus.

Die Praxis des Bodhisattva bedeutet also, daß man einerseits die Meditationen der Geistesruhe und der Klaren Einsicht praktiziert und andererseits auch Verdienst ansammelt. Vor allem auch die Übung des Paramita der Wunschgebete macht den Bodhisattva aus.

Bei der Praxis der Vorbereitenden Übungen (Ngöndro) zum Beispiel steht am Anfang das Bodhisattva-Gelübde und am Schluß das Widmungsgebet. Diese Gebete macht man, um fähig zu werden, den Nirmanakaya und Sambhogakaya zu manifestieren. Wenn man sich weiter entwickelt, wird man fähig werden, sehr viel Gutes für die fühlenden Wesen zu tun. Schon auf der ersten Bhumi (Bodhisattva-Stufe) ist man fähig, zum Wohl der Wesen viele Formen in verschiedenen Universen zu manifestieren und dort zu lehren. Es ist ein Wunder, wie im Traum, aber die Wesen erleben es als tatsächlich existent. Um diese Fähigkeiten zu erlangen, machen wir die Widmungsgebete und die Gebete für Mitgefühl.

Das Vajrayana, die Tantra-Praxis, ist ein Teil des Bodhisattvayana. Ohne das Bodhisattvagelübde als Grundlage wird man aber nicht die Resultate des Vajrayana bekommen, weil dann die Ursache für Erleuchtung fehlt.

Wenn man zum Beispiel Chenresig visualisiert, stellt sich die Frage: Wofür tut man das eigentlich? Für uns selbst brauchen wir es nicht, wir müssen uns nicht in jemand mit vier Armen verwandeln. Es ist sogar eher etwas eigenartig, wenn sich jemand vorstellt, er hätte vier Arme. In den Tantras wird zwar jeder Aspekt genau erklärt, zum Beispiel was der erste Arm bedeutet, wofür der zweite Arm steht etc. Aber man braucht es nicht für sich selbst.

Der Grund ist, daß Ihr mit diesen Visualisationen die Ursache dafür legt, daß Ihr Euch später in nützlichen Formen zum Wohle der Wesen manifestieren könnt. Ihr baut mit diesen besonderen tantrischen Methoden die Energie dafür auf. Ihr werdet später fähig sein, allen Wesen zu helfen, nicht nur in dieser Welt, sondern überall. Aber wie? Ihr könnt ja nicht überall zugleich sein. Ole zum Beispiel reist zwar überall auf dieser Welt herum, aber er kann nicht in dieser Form, in Jeans, in andere Universen gehen (Rinpoche lacht). Wesen in anderen Welten haben vielleicht zwei oder drei Köpfe oder vier Beine. Selbst wenn Ihr jetzt dahin gehen könntet, würden diese Wesen nicht auf Euch hören, weil Ihr zu verschieden von ihnen ausseht. Für sie seht Ihr sehr merkwürdig aus, weil Ihr nur zwei Beine habt.

Man muß also fähig werden, sich in entsprechender Form zu zeigen, um dort etwas tun zu können. Das ist die Bedeutung von Nirmanakaya. Für diese Fähigkeit, sich in vielen verschiedenen Formen zu zeigen, benutzen wir Buddhisten das Beispiel von hundert Spiegeln, in denen sich hundertmal die Sonne widerspiegelt. Wenn man ein sehr sehr reifer Bodhisattva geworden ist, bleibt man aufgrund seiner Wünsche in den Bereichen der fühlenden Wesen und hilft ihnen, so wie die Sonne, die in den hundert Spiegeln aufgeht.

Wenn man jetzt visualisiert, daß man Chenresig ist, und dann den Wesen hilft, wird das schon einen Unterschied zu gewöhnlicher Hilfe ausmachen; physische Hilfe zum Beispiel wird effektiver sein. Auch wenn man Samadhi-Kraft entwickelt hat und meditiert, daß man als Chenresig den Wesen hilft, ist das sehr gut. Beides wird die Kraft und Fähigkeit entwickeln, die es ermöglicht, daß später alles was man zum Wohl der Wesen wünscht, auch wirklich geschieht.

Im Bodhisattvayana nimmt man zuerst das Bodhisattvagelübde und entwickelt die Einstellung eines Bodhisattvas. Diese grundlegende Geisteshaltung bewirkt dann, daß man im Laufe der Praxis all die besonderen Fähigkeiten entwickelt. Bodhicitta, die Bodhisattva-Einstellung, ist wie ein Dünger, der alles wachsen läßt. Das Bodhisattvagelübde ist wie der Boden, die sechs bzw. zehn Paramitas sind das, was angepflanzt wird, und die Wünsche lassen alles wachsen.

Die Kraft dieser Wünsche ist wirklich sehr stark. An heiligen Orten wie in Bodhgaya in Indien, dem Platz wo Buddha erleuchtet wurde und viele Wünsche gemacht hat, haben viele Bodhisattvas Wunschgebete gemacht. Wenn auch Ihr an solchen Stellen etwas wünscht, wird es schneller in Erfüllung gehen.

Der 16. Karmapa hat zum Beispiel bei der Verbrennung sein Herz zurückgelassen Das ist nicht einfach nur ein Stück Fleisch. Die eigentliche Bedeutung solcher Reliquien ist ein symbolischer Ausdruck der Kraft der Bodhisattva-Wünsche. Bei uns heißen sie »Wunscherfüllende Juwelen«, weil die Wünsche, die man an sie richtet, in wunderhafter Weise wahr werden.

Es gab früher einmal einen sehr berühmten Bodhisattva namens Shanku. Er fertigte eine Statue von Garuda an, um die Lepra-Epedemien in einer Gegend zu beenden. Er segnete die Statue und jeder, der sie später sah, steckte sich nicht mehr mit Lepra an. Aus westlicher Sicht gibt es keine logische Erklärung für so etwas. Es ist ein Wunder, das durch die Kraft der Bodhisattva-Wünsche geschehen konnte.

In meiner Heimat in Osttibet gab es einen Bodhisattva namens Smriti Jnana. Er lebte zuvor in Nordindien, nahe Sikkim. Seine Mutter starb und er sah, daß sie aufgrund ihres schlechten Karmas als ein bestimmter Frosch wiedergeboren worden war. Es gibt eine bestimmte Sorte von Fröschen, die in Hohlräumen von Steinen lebt. Er sah, daß seine Mutter als ein solcher Frosch in einem Stein lebte, der in einer Küche in Osttibet benutzt wurde.

Um seine Mutter zu befreien, mußte er sie aus dem Stein herausholen. Es war die einzige Möglichkeit, da sie schon in dieser Form wiedergeboren war. Er reiste also nach Tibet und stellt sich dort als »Yogi« vor. Dieses indische Wort bedeutete in Tibet aber »Weber«. Aufgrund dieses Mißverständnisses wurde er als Weber angestellt und arbeitete lange Zeit bei einer Familie. Schließlich erkannte ihn ein Lama, lud ihn in seinen Tempel ein und half ihm.

Er hatte Mühe, den Stein mit dem Frosch von der Familie zu bekommen, denn sie waren mißtrauisch darüber, daß ein Inder sich so sehr für einen ihrer Küchensteine interessierte. Sie dachten, daß vielleicht etwas Wertvolles darin sei. Schließlich, unter Mithilfe des Lamas, gaben sie ihm den Stein und er konnte den Frosch befreien. Später schrieb er auch einige Bücher. Sein Tempel steht noch immer dort in meiner Heimat.

Es gab später eine große Pocken-Epedemie und viele Menschen starben daran, auch Smriti Jnana selbst. Vorher machte er noch viele Wünsche und sagte den Leuten, daß sie seinen Körper in eine Pagode stellen sollten. Wenn in späteren Zeiten dann Pockenepedemien ausbrachen, entwickelten sich auf den Wänden der Pagode Pocken. Die Leute erkannten das als ein Wunder und wenn sie von diesen Pocken aßen, verwandelte sich ihre Krankheit in eine harmlose Pockenart. Später zerstörten jedoch die chinesischen Kommunisten diese Pagode.

Es gibt viele solche Geschichten über Wunder, die durch die Kraft von Bodhisattvawünschen geschehen. Die Heilfähigkeit der Pagode entstand nur durch Smriti Jnanas Wünsche. Es gibt keinerlei wissenschaftliche Erklärung dafür; eine Pagode kann nicht krank werden.

Wenn unsere Wünsche jetzt noch nicht so wirken, so liegt das daran, daß es uns an Verdienst, an gutem Karma, mangelt. Man muß es aber versuchen. Macht die Wünsche und eines Tages werdet Ihr fähig sein, sie alle zu verwirklichen.

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Aus: Kagyü Life Nr. 16, 6. Jahrgang (Dezember 1994)

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