Die Meditationen sind darüber hinaus ein besonderes Geschenk an meine Schüler, die mit Gruppen arbeiten oder von Familie und Freunden gebeten werden, mal unverbindlich mit ihnen zu meditieren. Obwohl einfach in der Verwendung, enthalten sie Wichtiges aus allen Wegen Buddhas. Macht sie mühelos und genießt!
Eure Tomek, Caty, Hannah und Lama Ole.
Wir sitzen so angenehm wie wir können. Unsere Hände ruhen im Schoß, die Rechte in der Linken, die Daumen berühren sich leicht. Der Rücken ist gerade ohne steif zu sein, und das Kinn ist leicht eingezogen Zuerst beruhigen wir den Geist. Wir spüren den formlosen Luftstrom, der an der Nasenspitze kommt und geht, lassen Gedanken und Geräusche einfach vorbeiziehen, ohne an ihnen zu haften. Wir wollen nun meditieren, um den Geist zu erfahren und Abstand zu eigenen Störungen zu gewinnen. Nur dann können wir anderen wirklich nützen. Sechzehn Fingerbreit vor unserer Nase, also etwa eine halbe Armlänge von uns entfernt, entsteht jetzt ein klares, durch- sichtiges Licht. Während wir einatmen, strömt es mitten durch den Körper nach unten. Auf dem Weg hinunter wird das klare Licht immer röter. Wenn es eine Handbreit unterhalb des Nabels kurz anhält, ist das durchsich- tige Licht völlig rot geworden. Beim Ausatmen bewegt es sich nach oben und verfärbt sich dabei immer mehr ins Blaue. Eine halbe Armlänge vor uns wird das blaue, durchsichtige Licht in einem Augenblick wieder klar, und wir atmen es erneut ein. Wir halten diese Vorstellung so gut wie möglich, während der Atem natürlich kommt und geht. Ist es schwierig, Farben zu sehen, denken wir einfach: klares Licht beim Einatmen, rotes, wenn der Atem unterhalb des Nabels anhält und blaues während des Ausatmens. Nach einer Weile können uns auch rein auf die Schwingung des Atems einlassen. Beim Einatmen hören wir dann die innere Schwingung von der Silbe OM. Beim Anhalten unterhalb des Nabels ein tiefes AH und beim Ausatmen ein HUNG. Die Schwingungen stellen wir uns innerlich vor, solange es angenehm ist. Am Ende der Meditation lassen wir die Welt wieder frisch und neu entstehen. Zuletzt wünschen wir, daß all das Gute, was hier geschah, grenzenlos wird, zu allen Wesen überallhin ausstrahlt, ihnen jedes Leid nimmt und dafür das einzige Dauerglück gibt, das Erkennen des eigenen Geistes.
Diese Meditation ist auch in Heftform in den Zentren erhältlich.
Copyright © 1995 Karma Kagyu Buddhist Network