Domain Name Service
October, 17. 1996

Wie Sie im Kapitel Internet Adressierung gelernt haben, werden eindeutige "Computernamen" eindeutigen *IP-Adressen. zugeordnet. Der Grund dafür war und ist, daß man sich Namen leichter merken kann als Nummern. Damit das ganze funktioniert, muß eine einfache Datenbank vorhanden sein, in der die Information welcher Name zu welcher IP-Adresse gehört. In den Anfangszeiten des Internet handelte es sich um eine einfache Datei, die auf jedem Rechner installiert war.

Aufgrund der großen Zahl an Computern im Internet wurde dieses Verfahren sehr unpraktisch. Zu diesem Zeitpunkt wurden spezielle Computer an das Internet angeschlossen. Diese Computer hatten nur den einen Zweck, eine solche Datenbank zur Verfügung zu stellen und als Name *Server zu fungieren. Bitte beachten Sie, daß es sich hier nicht um einen Computer, sondern um eine ganze Reihe von solchen Computern handelt, die alle miteinander verbunden sind.

Die Namens-Information ist baumartig abgespeichert. Nehmen wir an, daß Sie einen Computer mit dem Namen www.uni-linz.ac.at ansprechen wollen. Damit Sie (besser Ihr Computer) die gültige IP-Adresse herausfinden können müßen Sie den einen Nameserver für die Adresse eines Nameservers fragen, der alle AT Adressen gespeichert hat. Das Resultat dieser Anfrage sind die IP-Adressen eines oder mehrerer solcher Server. Einer davon fungiert meistens als Backup-Server, falls ein andrer ausfällt. Nachdem Sie die Adresse des Nameservers für die AT Domains bekommen haben, fragen Sie den AT Server nach einer Adresse für einen Server, der die AC Adressen innerhalb des Domains weiß Anschließend fragen Sie den UNI-LINZ Server nach der Adresse für das WWW. Das Ergebnis dieser ganzen Abfragen ist die komplette IP-Adresse, über die dann eine Verbindung hergestellt wird. All diese Abfragen erfolgen automatisch. Das einzige was Sie als Benutzer zu tun haben, ist einen Nameserver für Ihre Internet Verbindung anzugeben. Diese Adresse ist die einzige, die Sie wirklich als IP-Adresse angeben müssen. Diese Einstellung wird normalerweise irgendwo im TCP/IP Profil getroffen. Wo genau, hägt von Ihrem Betriebssystem ab. Wenn Sie diese Einstellung nicht tätigen und Sie versuchen einen Computer über seinen Namen anzusprechen, dann werden Sie eine Fehlermeldung erhalten. Das Ansprechen über die IP-Adresse ist jedoch möglich.

Jede der oben erwähnten Ebenen (AT, UNI-LINZ, AC) wird als Domain bezeichnet. Die obige Beschreibung ist natütrlich eine stark vereinfachte Darstellung. Aber ich glaube man kann ganz gut verstehen, wie das System funktioniert. Außerdem wurden raffinierte Mechanismen implementiert, die sich Teile einer Domainanfrage merken und so die Abfrage beschleunigen. Dieser Prozeß des Nachfragens daurt normalerweise nur einige Millisekunden. Bei langsamen Verbindungen kann es jedoch durchaus einige Sekunden dauern.

Ein Computername (Domainname) besteht nicht nur aus irgendwelchen Wörtern, die durch einen Punkt getrennt sind. Jeder einzelne Domain hat normalerweise eine spezielle Bedeutung. Aus einem solchen Domainnamen kann man Informationen aus dem Dienst, der Betreiberfirme, der Art der Firma und dem Land indem der Computer steht ablesen. Nehmen wir als Beispiel die folgende Adresse;

www.uni-linz.ac.at

Der erste Domain WWW> läß auf einen World Wide Web Server schließen. Der Zweite Domain ist normalerweise der Name der Betreiberfirma. UNI-LINZ weist die Universität Linz als Betreiber aus. Der dritte Domain bezeichnet den Typ der Firma oder Organiation. AC steht für Academic. Ein anderes Beispiel wäre CO was comercial bedeutet und für eine komerzielle Firma steht oder OR, was für Organization (nicht profit-orrientiert) steht. Der vierte Domain definiert das Land in dem der Server steht. AT steht in unserm Beispiel für Österreich. Computer, die in den USA zu finden sind, fehlt normalerweise der vierte Domain (das Land). Außerdem hat der Typ (CO, OR, ...) einen Buchstaben mehr (COM, ORG, ...). Eine Liste der bekanntesten Länder- und Typendomains finden Sie in der Domainliste.


© 1996 Christian Feichtner
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