Kapitel 2: Billard-Grundbegriffe

Mit Billard werden alle Spiele bezeichnet, die üblicherweise auf einem Billardtisch gespielt werden. Man unterscheidet zwischen Taschenbillardspielen, in den USA auch "Pool" genannt, und Billardspielen, die einen Spieltisch ohne Taschen erfordern. Alle in Ultimate Pool enthaltenen Spiele sind Taschenbillardspiele.

Billard ist seit Jahrhunderten ein äußerst populäres Spiel. Es ist eine Variante des im Freien gespielten Rasencroquets, nicht zuletzt aus diesem Grund sind Billardtische üblicherweise mit einer grünen Bespannung versehen. Die Billardtische, die wir heute kennen, haben sich im Prinzip seit Mitte des 19. Jahrhunderts nicht mehr nennenswert verändert.

Detailliert auf die Entwicklungsgeschichte des Billards einzugehen, würde hunderte von Seiten in Anspruch nehmen und wäre an dieser Stelle nicht angebracht. Sind Sie interessiert an der Geschichte des Billardspiels, beachten Sie bitte das Quellenverzeichnis am Ende der Anleitung.

Der Taschen-Billardtisch

Unten sehen Sie die verkleinerte Abbildung eines Billardtisches, wie er auch in Ultimate Pool verwendet wird. Die Bezeichnungen erleichtern es Ihnen, mit den Grundbegriffen des Spiels vertraut zu werden. Da die Kenntnis dieser Begriffe in den folgenden Kapiteln vorausgesetzt wird, sollten Sie den nächsten Abschnitt sorgfältig durchlesen.

Verzeichnis der Billard-Grundbegriffe

Das nachfolgende Verzeichnis enthält Begriffe, die in Ultimate Pool und in den nächsten Kapiteln verwendet werden. Lesen Sie es aus diesem Grund bitte sorgfältig durch.

Ansagen. Ist Ansagen bei einem Spiel erforderlich, so muß vor dem Stoß angesagt werden, welche Kugel in welche Tasche gespielt werden soll. Entnehmen Sie bitte den Spielregeln, in welchen Spielen Ansagen erforderlich ist.

Anstoß. Der Eröffnungsstoß, mit welchem die weiße Kugel vom Kopffeld aus in Richtung der aufgebauten farbigen Kugeln gestoßen wird. Üblicherweise dürfen Sie vor einem Anstoß die Lage der Weißen innerhalb des Kopffelds verändern.

Aufbau. Beim Aufbau werden die farbigen Kugeln in Dreiecksform über dem Fußpunkt gruppiert. Danach erfolgt der Anstoß.

Aufnahme. Die Aufnahme eines Spielers beginnt, wenn er an der Reihe ist und dauert so lange, bis er einen inkorrekten Stoß ausführt bzw. ein Foul begeht.

Ball in Hand. In bestimmten Fällen darf die versenkte weiße Kugel nach dem Wiedereinsetzen auf jeden beliebigen Punkt des Tisches gesetzt werden, nicht nur innerhalb des Kopffelds.

Ball in kitchen. Umgangssprachlich für 'Weiße im Kopffeld'. Wurde die weiße Kugel versenkt, so wird sie auf den Kopfpunkt gesetzt. Der Spieler der nun seine Aufnahme beginnt, darf innerhalb des Kopffelds eine Lageverbesserung der Weißen vornehmen.

Bande. Die filzbespannte, gepolsterte Innenbegrenzung des Tisches (siehe obenstehende Abbildung).

Bottom spin. Siehe Rückläufer.

Bottoms. Siehe Rückläufer.

Break. Siehe Anstoß.

Call Shot. Siehe Ansagen.

Effet. Bei einem Stoß mit Effet wird die Weiße links oder rechts von ihrem Mittelpunkt angespielt, was sie in eine Drehbewegung versetzt und nach ihrer Berührung mit einer Objektkugel bzw. mit der Bande in die entsprechende Richtung ablenkt.

English. Siehe Effet.

Foul. Ein unerlaubter Stoß während einer Partie (z.B. gilt das Versenken der weißen Kugel in fast allen Poolspielen als Foul). In den verschiedenen Spielen sind Fouls sehr unterschiedlich definiert.

Fußlinie. Die imaginäre Linie, die der Tischbreite nach den Fußpunkt durchquert (siehe obenstehende Abbildung).

Fußpunkt. Der Punkt, über dem die Kugeln zu Beginn einer Partie aufgebaut werden (siehe obenstehende Abbildung).

Kitchen. Siehe Kopffeld.

Kopffeld. Der Bereich hinter der Kopflinie des Tisches. Eine Kugel befindet sich im Kopffeld, wenn sich ihr Mittelpunkt auf oder hinter der Kopflinie befindet (siehe obenstehende Abbildung).

Kopflinie. Die imaginäre Linie, die der Tischbreite nach den Kopfpunkt durchquert (siehe obenstehende Abbildung).

Kopfpunkt. Der Punkt, auf den die Weiße zu Beginn einer Partie bzw. nach einem Scratch gesetzt wird (siehe obenstehende Abbildung).

Kugelset. In vielen Spielen wird für jeden Spieler ein Kugelset bestimmt, d.h. eine Gruppe von Kugeln, die er versenken muß. Dabei handelt es sich meistens um die halben und die vollen Kugeln. Welcher Spieler welches Set erhält, wird meistens durch die erste versenkte Kugel entschieden.

Lageverbesserung. Wurde die weiße Kugel versenkt, so wird sie auf den Kopfpunkt gesetzt. Der Spieler, der nun seine Aufnahme beginnt, hat die Möglichkeit, die Weiße innerhalb des Kopffelds zu verschieben und in eine günstige Position für seinen nächsten Stoß zu bringen.

Längslinie. Die imaginäre Linie, die der Tischlänge nach durch Kopf-, Mittel- und Fußpunkt gezogen ist (siehe obenstehende Abbildung).

Leiste. Äußerer Rahmen des Tisches (siehe obenstehende Abbildung).

Mittellinie. Die imaginäre Linie, die der Tischbreite nach den Mittelpunkt durchquert (siehe obenstehende Abbildung).

Mittelpunkt. Der Mittelpunkt des Billardtisches (siehe obenstehende Abbildung).

Nachläufer. Wird die weiße Kugel oberhalb ihres Mittelpunkts angespielt, wird sie in eine Drehbewegung versetzt und läuft nach der Berührung mit einer Objektkugel dieser nach.

Objektkugeln. Bezeichnung für alle Kugeln außer der Weißen.

Offener Tisch. Sind in Halbe & Volle und in 8er Ball noch keine Kugelsets bestimmt, so ist der Tisch offen. Jede beliebige Kugel darf noch angespielt werden.

Open. Siehe Offener Tisch.

Open break. Sind nach einem Anstoß die Objektkugeln über den Tisch verteilt, spricht man von einem open break.

Opponent scratched. Der Gegner hat die weiße Kugel versenkt.

Positionsspiel. Manche Spiele verlangen geschicktes Positionsspiel. Dabei gilt das Interesse nicht nur der nächsten zu versenkenden Objektkugel, sondern auch der Lage der weißen Kugel nach dem Stoß.

Push-out. Eine spezielle Regel in Turnier-9er Ball. Sie betrifft den ersten Stoß nach dem Anstoß. Der Spieler hat die Wahl, entweder ein Push-out zu spielen, d.h. die weiße Kugel in eine andere Position zu bringen, oder die korrekte Objektkugel anzuspielen.

Queue. Der nach vorne sich verjüngende (oft farbige) "Stab", mit dem die weiße Kugel angespielt wird.

Rückläufer. Wird die weiße Kugel unterhalb ihres Mittelpunkts angespielt, wird sie in eine Drehbewegung versetzt und läuft nach der Berührung mit einer Objektkugel zurück.

Scratch. Die weiße Kugel wurde versenkt.

Sicherheitsstoß, -spiel. Mit einem Sicherheitsstoß (-spiel) wird die weiße Kugel in eine andere Position gebracht. Dieser defensive Stoß wird ausgeführt, wenn der Spieler keine Möglichkeit sieht, eine Objektkugel korrekt zu versenken und es vorzieht, die weiße Kugel für den Gegner ungünstig zu positionieren. Nach einem Sicherheitsstoß ist die Aufnahme des Spielers beendet und der andere Spieler ist an der Reihe. Einzelheiten erfahren Sie in den späteren Kapiteln.

Stoppball. Wird die weiße Kugel so angespielt, daß sie nicht über den Tisch rollt, sondern rutscht, bleibt sie nach der Berührung mit einer Objektkugel stehen.

Stoß über Bande. Ein Stoß, bei bei dem die weiße Kugel vor der Berührung mit einer Objektkugel die Bande berührt. Solche Stöße sind oft erforderlich, wenn eine Objektkugel nicht direkt angespielt werden kann. Auch wenn eine Objektkugel die Bande berührt, bevor sie versenkt wird, spricht man von einem Stoß über Bande.

Tischübernahme. Beginnt ein Spieler seine Aufnahme, so übernimmt er damit den Tisch.

Top spin. Siehe Nachläufer.

Tops. Siehe Nachläufer.

Weiße Kugel. Die weiße (elfenbeinfarbene) Kugel, mit der die Objektkugeln angespielt werden.

Weiße versenkt. Die weiße Kugel darf grundsätzlich nicht versenkt werden.

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