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Beeneath a Steel Sky
*
Eine ferne Zukunft...die Menschen leben in riesigen Industriekomplexen, führen
ein unmenschliches Leben in irgendwelchen Fabriken, und haben sich längst damit
abgefunden. Die sozial besser gestellten leben auf der Bodenebene ein Leben im
Luxus, während in höheren Stockwerken die D-Links, Menschen ohne Rechte,
schuften um irgendwelche Computerteile herzustellen.
Die Menschen in dieser Zukunft sind schon lange an ihre Lage gewöhnt. Als
D-Linc haben sie keine Rechte, keinen eigenen Besitz, keine eigene Meinung, und
keine Zukunftsaussichten. Sie haben keine Chance etwas in ihrem Leben zu ändern,
denn ein allumfassendes Computersystem, genannt Linc (Logical interneural
connection), überwacht alles und jeden.
Die Reichen haben alle Rechte, ein schönes Leben, und jede Menge Sklaven. Sie
haben keinen Grund an den Strukturen etwas zu ändern.
Die Regierung wurde irgendwann abgeschafft, als der Computer begann zu
herrschen. Es gibt zwar noch den Rat, aber dieser ist lediglich eine Marionette
von Linc. Die Sicherheit holt ihre Instruktionen schon lange nur noch aus der
Matrix, einem Cyberspace-ähnlichen Teil der Lyncstruktur.
In dieser Welt hat sich eine Form des Kapitalismus eingegliedert die schon
lange keine Grenzen mehr kennt; ein Anhalten der Produktionsbänder ist
gravierender als der Verlust eines gesamten Krankenhaus durch einen Unfall. Ein
Menschenleben ist nichts wert in dieser Welt, schließlich wird in jeder Minute
einer geboren.
Der Schauplatz des Geschehen ist Union City, eine dreckige Stadt unter einem
dreckigen Schutzschirm, der das Bischen Atemluft vor der angeblichen Verseuchung
außerhalb der Stadt schützen soll. Man hört hier und dort Geschichten, über
grauenvolle Mutanten die im Gap leben sollen. Keiner der Bürger würde freiwillig
einen Fuß nach draußen setzen.
Außer einigen Rebellen und Wiederstandskämpfern die Kontakt zu Hobart City
aufgenommen haben. Angeblich sind ihre Agenten schon überall eingeschleust, und
planen Linc zu vernichten. Und du?
Du bist unbeeinflußt von dem Abschaum der Zivilisation aufgewachsen, im Gap.
Deine Mutter wollte nach Hobart City fliehen, nachdem ihr eigener Mann auf
mysteriöse Weise verschwand. Ihr Mann war der Erbauer von Linc. Deine Mutter
nahm Kontakt zu Hobart-Agenten auf, und floh zusammen mit dir in einem
Hubschrauber. Durch Sabotage verunglücktet ihr beide mittem im Gap. Du warst
noch ein Kleinkind bei diesem Absturz, aber du wirst diesen Tag nie vergessen,
den Tag, an dem deine Mutter starb.
Seit diesen Tagen lebst du im Gap, der "Lücke" zwischen Hobart und Union City.
Die Ereignisse, die dich nach Union City brachten hast du noch immer kaum
verarbeitet...ein Sicherheitsinspektor, der dich nach Jahren der Isolation
wieder in die Stadt schleppt...eine gewaltige Explosion, die alle deine Freunde,
den alten Mann, ja, den gesamten Stamm umbrachte...und dann dieser merkwürdige
Hubschrauberabsturz kurz vor der Landung.
Um den Tod des Stammes zu rächen hast du dir geschworen, den Verantwortlichen
für diese Greueltat zu finden, und ihm den Stecker rauszuziehen- LINC! Kurz nach
deiner Flucht aus dem Hubschrauberwrack stellt dich auch schon ein
Sicherheitsbeamter, Stein. Stein, genau derselbe, der für den Tod so vieler
unschuldiger Eingeborener verantwortlich ist... Du würdest ihm am liebsten das
Herz rausreißen; aber du findest keine Gelegenheit dafür. Kurz bevor er dich
erschießen kann, wird er selber erschoßen. Seltsamerweise geschieht dies von
einer überwachungskamera von Linc...
Diese seltsamen Ereignisse bilden nur den Auftakt zu einem weit größeren
Abenteuer, dem du dich stellen wirst. Wenn, ja wenn du dich als Manns genug
erweist, Beeneath a Steel Sky zu spielen....
Soweit zur Story dieses Adventures. Wie steht es mit...
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Lieferumfang
Ja, sorry, ein dümmeres Wort ist mir nicht eingefallen...
Aber was solls, geliefert wird es in einem etwas unstabilen Wellpapp-karton. In
der Packung findet man eine etwas dürftige Anleitung (nicht einmal die
Codeabfrage wird erklärt...), ein Buch mit Aufzeichnungen von Commander Reich
sowie einen kleinen Comic mit der Vorgeschichte. Wo der Comic endet fängt das
Intro an, es bildet einen nahtlosen übergang. Weiterhin wird man von 15
Disketten erschlagen, die man tunlichst per Aminet-Installer auf die Platte
schieben sollte- der Originalinstaller braucht ca. 1½ Stunden ! Ist die
Installation erstmal geschafft, und das Spiel gestartet erwartet einen der
nächste Schreck- der Mauspointer läßt sich nicht bewegen. MCP. :-/
Ich empfehle einen Cleanboot, am besten natürlich per Firestarter (coming soon
:)))) ) Aber wenn die ersten Schwierigkeiten erstmal geschafft sind, kann man
sich ganz diesem tollen Adventure widmen.
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Grafik
Schmucke Grafik zeichnet auch dieses Adventure aus, allerdings weder im
Comicstil ala Monkey Island, noch im zart-blümchen-schwul-stil ala Simon the
Sorcerer. Im Gegenteil. Die Bilder die dieses Adventure zeichnet eine
Geradlinige Härte aus, die man nur selten findet.
Ausnahmsweise konnte ich von diesem Adventure sogar ein par Screenshots machen,
dank UAE und PPC. Die Qualität hat ein bischen gelitten, aber es sieht immer
noch recht gut aus. :)
Ein Intro hat dieses Spiel natürlich auch, leider ein bischen kurz. Dafür ist
es aber sehr hübsch gezeichnet, wie übrigens alles in diesem Spiel per Hand.
Insgesamt sehr gut geraten.
Eine Szene aus dem Intro
übrigens sind alle Grafiken im Spiel 320x192, mit oben und unten schwarzen
Rändern. Dadurch entsteht ein bischen Kinofeeling...ein bischen.
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Sound
Hm, zwar leider lange nicht so gut wie in Monkey Island, aber immer noch recht
ansehnlich. Leider nur Mono.
Was soll ich hierzu noch sagen? Sound kann man eigentlich nicht beschreiben.
Schade ist allerdings, das es im Spiel kaum Sound gibt, einmal im Intro und
zwischendurch auch ab und zu, aber halt keine Dauer-Hintergrund-Berieselung wie
in Indy oder ähnlichen Adventures.
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Das System
"Welches System?" fragst du? Ich sags dir: Das "Virtual Theatre"- System. Bei
den Lucas-Arts Adventures wurde ja das berühmte Scumm-system verwendet, an das
man sich sehr schnell gewöhnen konnte. Es gab eine Verbleiste, ein Inventory,
etc.
Und das Virtual System? Keine Verbleiste, pulldown Inventory. Keine Verbleiste?
Jawohl, im Gegensatz zu den meisten Adventures ist dies hier anders gelöst
wurden:
Ein Klick mit der rechten Maustaste auf ein Objekt nimmt es entweder auf, oder
betätigt es, z.B. einen Schalter.
Mit der linken Maustaste sieht man sich Dinge näher an, oder redet mit Leuten.
Auf diese Weise sind auf der Rechten Maustaste die Befehle Benutze, Gib, Rede,
Gehe Zu, öffne, Schließe, drücke, ziehe, etc. vorhanden.
Auf der linken findet man so Gehe zu, Schau an, Rede.
Es ist anfangs ein bischen gewöhnungsbedürftig, stellt aber IMO eine gute
gewählte Alternative zum Scumm dar. :)
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Gameplay
Im Gegensatz zu vielen anderen Adventures ist Steel Sky durchaus logisch
aufgebaut, es gibt keine schwachsinnigen Rätsel, die man nur durch ausprobieren
schafft.
Der Schwierigkeits wächst auch stetig an, nach den ersten einfachen Rätseln
gibt es schon eine ganze Latte schwerere, und eh man sichs versieht bleibt man
hängen und weiß nicht weiter. Das ist besonders blöde, da dadurch die
Athmosphäre des Spiels ungeheuer leidet. Will man ein gutes Spiel haben darf man
also nicht aufgeben, sonst geht die Spannung flöten.
Best Game ever ;-)))))
A propos Spannung: Im Gegensatz zu Monkey Island kann man in Steel Sky durchaus
draufgehen. Diese Todesszenen sind allerdings meist vorhersehbar, wer mal eben
so aus Jux und Dollerei den Reaktor ohne Schutzanzug öffnet ist halt selber
schuld...
Aber zum Glück kann man ja abspeichern- leider nur 10 Games. :( Insgesamt
gesehen recht gut, auch wenn ich ein bischen die Vielfältigkeit von früheren
Adventures vermisse...
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Fazit
Ich finde, es ist ein sehr gutes Adventure. Die einzigen Negativpunkte sind der
relativ hohe Schwierigkeitsgrad, und die Kürze des Spiels- man wundert sich, wo
die 15 Disketten abgeblieben sind. Wenn ihr es irgendwo gebraucht billig
ergattern könnt, schlagt zu. Ist besser als weiter auf Day of the Tentacle zu
warten ;-)
Beneath A Steel Sky
Grafik: 80%
Sound: 70%
Gameplay: 75%
Gesamt: 77¼ %
M a r k u s C a s t r o