Einzelne Anwendungen gezielt beschleunigen

Allen laufenden Prozessen unter Windows NT 4 ist eine bestimmte Priorität zugeordnet. Um sich zu informieren, mit welchen Prioritäten alle im Moment aktiven Prozesse versehen sind, starten Sie den »Windows NT Task-Manager«, indem Sie erst die Tastenkombination [Strg] [Alt] [Entf] betätigen und dann auf die Schaltfläche »Task-Manager« klicken.

Wechseln Sie nun in das Registerblatt »Prozesse«. Hier finden Sie im rechten Bereich des Fensters die Spalte »Basispriorität«, in der die Prioritäten der einzelnen Prozesse aufgelistet sind. Existiert in Ihrem Task-Manager diese Spalte nicht, klicken Sie im Menü »Ansicht« auf »Spalten wählen«. In dem folgenden Fenster versehen Sie den Eintrag »Basispriorität« mit einem Häkchen und schließen das Fenster wieder mit einem Klick auf »OK«.

Wollen Sie einer der laufenden Anwendungen Beine machen, können Sie dies tun, indem Sie Ihrem Prozeß eine höhere Priorität zuweisen. Da aber die Namen der Prozesse nicht immer eindeutig auf die damit verbundene Anwendung schließen lassen, wechseln Sie am besten in das Register »Anwendungen«. Dort klicken Sie mit der rechten Maustaste auf die Anwendung, die Sie beschleunigen wollen. Am unteren Rand des Kontextmenüs sehen Sie den Menüpunkt »Zum Prozeß wechseln«. Klicken Sie ihn an, so landen Sie bei dem dazugehörenden Prozeß im »Prozesse«-Register.

Klicken Sie diesen markierten Prozeß ebenfalls mit der rechten Maustaste an und wählen Sie »Priorität festlegen«. Es stehen Ihnen dann vier verschiedene Stufen zur Verfügung: »Niedrig«, »Normal«, »Hoch« und »Echtzeit«. »Niedrig« bedeutet, daß dieser Prozeß mit der Geschwindigkeit eines Hintergrundprozesses läuft, »Normal« ist die Standardeinstellung der meisten Prozesse und Anwendungen, Prozessen mit der Priorität »Hoch« wird ziemlich viel Prozessorzeit zugeteilt. Prozessen in »Echtzeit« wird sogar höhere Aufmerksamkeit als Betriebssystem-Prozessen geschenkt, was jedoch zu einigen unerwünschten Effekten wie extrem ruckende Mauszeiger führen kann. Diese Einstellung sollte deshalb nur für äußerst zeitkritische Anwendungen gewählt werden.

Häufig erscheint nach dem Ändern der Priorität eines Prozesses eine Warnung, die darauf hinweist, daß diese Änderungen zu unliebsamen Effekten führen und die Systemstabilität beeinträchtigen kann. Die Frage, ob Sie dennoch die Änderung vornehmen wollen, bestätigen Sie mit »Ja« sicherheitshalber sollten Sie aber vorher die Daten der gerade offenen Anwendungen sichern.
Die Änderung der Priorität eines Prozesses gilt jedoch nur, solange dieser Prozeß läuft. Schließen Sie die entsprechende Anwendung und starten Sie sie später erneut, läuft der zuvor beschleunigte oder gebremste Prozeß wieder mit seiner standardmäßigen Priorität.