Trauerränder am Fernsehschirm vermeiden

ATI-Grafikkarten bieten eigentlich perfekte DVD-Unterstützung, aber leider zieht der TV-Ausgang der Karten das Bild am Fernsehschirm nicht voll auf, so dass ein schwarzer Rand zu sehen bleibt. Betroffen sind alle Karten mit Rage-128- oder Radeon-Grafikchip.

Ursache des Übels ist die Hardware-Zertifizierung von Microsoft, sie verlangt von Grafikkartentreibern, dass in jeder Bildeinstellung der Zugriff auf den Startbutton möglich ist. Trotzdem ist aber in den ATI-Treibern eine Funktion vorgesehen, die das Bild voll aufzieht. Sie heißt Overscan und muss in der Windows-Registry aktiviert werden. Gehen Sie folgendermaßen vor: Besorgen Sie sich zunächst den aktuellsten Treiber für Ihre Karte von www.ati.com. Stellen Sie anschließend die Bildschirmauflösung auf 800 x 600 Bildpunkte ein. Danach starten Sie den Registry-Editor über »Startmenü | Ausführen | Eintrag« und den Befehl »regedit«. Je nach Windows-Version müssen Sie sich durch verschiedene Registry-Pfade hangeln:

Bei Windows 98 oder Me lautet der Weg: »HKEY_Local_Machine\Software\ ATI Technologies\Driver\000x\DAL«. Das äxô steht als Platzhalter für eine vierte Ziffer, die sich von Installation zu Installation unterscheiden kann.

Dort angekommen, klicken Sie mit der rechten Maustaste auf einen freien Bereich im rechten Fenster, wählen im daraufhin erscheinenden Kontextmenü »NEU« und anschließend die Option »DWORD-Wert« aus. Geben Sie als Namen »TVEnableOverscan« ein. Ein anschließender Doppelklick auf den Namen öffnet eine Eingabemaske, in die Sie als neuen Wert »1« eintragen.

Bei Windows 2000 lautet der Pfad »HKEY_Local_Machine\System\Current ControlSet\Services\ati2mtag\Devicex«. äxô steht wiederum für eine x-beliebige Ziffer. Der nötige Eintrag ist der Gleiche wie für Windows 98/Me.
Bei Windows XP wandern Sie über: »HKEY_Local_Machine\System\CurrentControlSet\Video\xxxxxxxxxxxx\0000«. Die x-Reihe steht für einen so genannten Enumerator-Schlüssel, den XP bei jeder Konfigurations-Änderung neu erzeugt. Wieder ist ein DWORD einzufügen.

Bei allen Betriebssystemen können je nach Konfigurations-Vorgeschichte auch mehrere solcher Pfade vorhanden sein. Hier hilft entweder Ausprobieren, oder Sie erzeugen den DWORD-Eintrag in jedem der Pfade. Kaputt machen kann man damit nichts.

Nach dem Neustart von Windows erscheint im Anzeigen-Dialog des ATI-Treibers bei Lage und Größe des TV-Bildes ein Button »Overscan«. Aktivieren Sie diesen und Sie können das Fernsehbild auch oben und unten bis an den Rand der Röhre schieben.

Prinzipiell funktioniert diese Vorgehensweise auch bei Notebooks mit ATI-Grafik. Allerdings gilt zu berücksichtigen, dass die Grafiktreiber hier nie von ATI selbst, sondern vom Notebook-Hersteller kommen. Deshalb können die Pfade in der Windows-Registry im Einzelfall abweichen. Mit den Windows-Me-Treibern des Gateway Solo 9500 zum Beispiel funktioniert unser Tipp genau wie bei einer Desktop-Grafikkarte. Ein Gericom-1st-Supersonic-Notebook mit Radeon-Mobility-Grafik und Windows XP verwirrt beim ersten Blick in die Registry, weil dessen Treiber offensichtlich eine einfach angepasste Version der Windows-2000-Treiber von ATI ist. Dementsprechend war der gesuchte Pfad eine Mischung aus den beschriebenen Windows-2000- und -XP-Pfaden. Im Zweifelsfall gilt also: Suchen, und nicht die Geduld verlieren.