Multiplikator-Sperre beim Athlon XP (Thoroughbred) lösen: Mehr Power für null Euro

Mit Hilfe einer simplen Drahtschlaufe beschleunigen Sie den Athlon 1700+
(65 Euro) auf das Niveau des 2600+. Mit dem Tuning-Trick sparen Sie 250 Euro.

Athlon-CPUs sind für Overclocker die Nummer eins. Doch Hersteller AMD hat die Spielregeln zuletzt verschärft: Der alte Trick, die L1-Brücken auf der CPU-Oberseite per Bleistift kurzzuschließen und so die Multiplikatorsperre auszuhebeln, schlägt bei aktuellen Athlon-CPUs aus baulichen Gründen fehl.

Die Lösung: Sie verbinden stattdessen zwei CPU-Füßchen. Dazu benötigen Sie blanken Kupferdraht mit einem Durchmesser von 0,16 Millimeter (gibtÆs im Elektronik- oder Spielwarenladen), ein feine Zange und eine Schere.

Das Ganze funktioniert aber nur bei Athlon XPs mit Thoroughbred-Kern – ältere Palomino-Modelle bleiben außen vor. Beide Varianten lassen sich einfach unterscheiden: Palomino-CPUs haben Widerstände auf der Unterseite; beim Thoroughbred sind sie ausschließlich auf der Oberseite zu finden.

Und so gehtÆs: Wenden Sie die CPU, sodass Sie auf die Pins schauen und die markierte Ecke des Prozessors nach links unten zeigt. Nehmen Sie ein zwei Zentimeter langes, blankes Drahtstück und legen Sie es um zwei außen liegende Pins. Biegen Sie den Draht zur Schlaufe und ziehen Sie die Enden zusammen, bis die Schlaufe spielfrei sitzt (1). Ziehen Sie die Öse ab. Knipsen Sie überstehende Teile ab – am besten mit einem Seitenschneider.

Jetzt wirdÆs ernst: Im regelmäßigen Pin-Muster ist oben rechts eine Lücke zu sehen. Die beiden zu verbindenden Pins befinden sich direkt oberhalb dieser Stelle. Legen Sie vorsichtig die vorgefertigte Schlaufe um die Pins. Biegen Sie die Drahtschlaufe mit einer feinen Pinzette zwischen beiden Pins zusammen, so dass der Draht fest sitzt und keine Kurzschlüsse mit benachbarten Pins verursachen kann. Setzen Sie die CPU in den Sockel. Nach der Kühler-Montage starten Sie den PC. Erhöhen Sie peu à peu den CPU-Takt via BIOS-Setup. Im Labor lief das Modell 1700+ (1.467 MHz) mit 2 GHz und lag in etwa auf dem Niveau einer 320 Euro teuren 2600+-Variante.

! Achtung: Behalten Sie die CPU-Temperatur mit der Freeware »Motherboard Monitor« im Auge. Lesen Sie dazu den PC-Diagnose-Artikel auf S. 136 in der CHIP 04/2003. Mehr Infos auf www.chip.de unter Web-Code ATH1700+.