Automatischer Download

Wegen der Telefongebühren schlage ich mir jetzt meine Nächte bis in alle Herrgottsfrühe um die Ohren. Denn mit dem Download von Software via T-Online warte ich, um über den Mondscheintarif die Haushaltskasse etwas zu entlasten. Ich könnte mir die Augenringe aber ersparen, wenn ich meinen PC das zeitgesteuerte Auf- und Abbauen der Verbindung sowie den Download automatisch übernehmen ließe. Kann ich das mit Bordmitteln?

Das ist zwar etwas aufwendiger, aber durchaus machbar. Allerdings brauchen Sie dafür auch einige Grundvoraussetzungen: So muß Ihr Internet-Zugang nicht über den T-Online-Client, sondern über das DFÜ-Netzwerk erfolgen, damit sich die Verbindung automatisch aufbauen kann. Vergessen Sie dabei nicht, das Kennwort ebenfalls anzugeben. Eine entsprechende Anleitung zum DFÜ-Netzwerk-Zugang in T-Online finden Sie in WIN 9/97 auf Seite 219 oder auf den Service-Seiten von T-Online unter www.t-online.de.
Damit der automatische Auf- und Abbau der Verbindung funktioniert, ist auch der Internet Explorer von Microsoft erforderlich. Wenn Sie gerade den Netscape Navigator verwenden, müssen Sie also in den sauren Apfel beißen und den Internet Explorer zusätzlich installieren. In der Systemsteuerung nehmen Sie dann über das Symbol Internet auf der Registerkarte Verbindung die folgenden Einstellungen vor:
Aktivieren Sie die Optionen Bei Bedarf mit dem Internet verbinden und Verbindung nach einer Leerlaufdauer von und schalten die Option Systemsicherheit vor dem Wählen prüfen ab. Nur so ist sicher gewährleistet, daß Windows 95 beim Aufruf einer Internet-Anwendung über das DFÜ-Netzwerk eine Internet-Verbindung herstellt und sie nach Übertragungsende auch wieder trennt. Die Zeitspanne für die Trennung sollten Sie so wählen, daß eine eventuelle Stockung des Transfers nicht gleich zum Abbruch der Verbindung führt.
Dann geht die Sache weiter zu DOS, weil wir uns wieder einmal einer Batchdatei bedienen müssen, da ja Windows 95 keine Batch-Sprache kennt. Zuerst muß die Batchdatei die Abarbeitung bis zu einer bestimmten Uhrzeit verzögern. Verwenden Sie dazu folgende Anweisungen: 

:warten
echo.|time|find  ä1:00:ô >nul¶
if errorlevel 1 goto warten¶
Dieses Mini-Teilprogramm durchläuft die Schleife so lange, bis das System die Uhrzeit 1:00 meldet. Daran sollte sich direkt der nächste Teil anschließen, der per FTP und Skript die Treiber herunterlädt. Das Skript ist eine Steuerdatei, beispielsweise SKRIPT.TXT, welche die zum Download einer Datei benötigten Kommandos enthält:
ftp -n -s:script.txt ftp://ftp.server.de
Damit wird eine Verbindung zu einem FTP-Server hergestellt. Zum Download eines Archivs wie etwa /PUB/DATEIEN/DATEI.EXE müßte die Datei SCRIPT.TXT noch einige weitere Angaben enthalten und beispielsweise folgendermaßen aussehen:
user anonymous¶
mustermann@provider.com¶
binary¶
get /pub/dateien/datei.exe¶
disconnect¶
quit¶
Da jeder FTP-Server grundsätzlich einen Benutzernamen braucht, gibt die erste Zeile des Skripts einen anonymen Nutzer an. In der zweiten Zeile tragen Sie als Paßwort Ihre E-Mail-Adresse ein. Mit dem Befehl binary stellen Sie den zum Download benötigten binären Übertragungsmodus ein. Das Kommando get schließlich holt die Datei vom Server. Danach trennt der Befehl disconnect die Verbindung zum Server, und der Befehl quit beendet das Programm.
Die Struktur dieses Skripts sollte analog auch für die meisten anderen FTP-Server gelten. Sie können das aber einfach von Hand auf dem jeweiligen Server nachprüfen. Die gesamte Batchdatei sollte also folgendermaßen aussehen:
@echo off¶
:warten¶
echo.|time|find  ä1:00:ô >nul¶
if errorlevel 1 goto warten¶
ftp -n -s:script.txt ftp://ftp.server.de¶
Anstelle des Windows-95-Programms FTP.EXE können Sie selbstverständlich auch einen anderen FTP- oder WWW-Client verwenden, wenn dieser mit einer Skriptdatei oder anders zu steuern ist.