Das geeignete Medium für Daten-Backup

Wir wollen unsere Rechner durch Datensicherung von einigen Altlasten befreien. Leider handelt es sich teilweise um wichtige Informationen, die in ein paar Jahren noch zur Verfügung stehen sollen. Reicht trotzdem eine Sicherung auf 3,5-Zoll-Disketten aus, oder welche anderen Möglichkeiten gibt es?

Die Frage nach dem idealen Sicherungs-Medium ist fast schon philosophischer Natur. Eine eindeutige Antwort darauf existiert nicht; es kommt immer auf die genauen Umstände im Einzelfall an.

Die herkömmlichen Disketten sind für eine Datensicherung wohl kaum mehr zeitgemäß. Gegenüber anderen Datenträgern sind sie recht langsam und haben nur eine geringe Haltbarkeit von fünf bis zehn Jahren. Einige Marken-Hersteller empfehlen sogar, Disketten nicht länger als zwei Jahre zu benutzen. Die Kapazität von rund 1,5 MByte pro Medium ist bei heute üblichen Datenvolumen völlig unzureichend. Sie eignen sich eigentlich nur noch für den Transfer kleiner Datenmengen. Die neuen Disketten-Standards gibt es im Bereich 100 MByte (LS120 oder ZIP-Drive) bis zu 1 GByte (JAZ-Drive). Laufwerke und Medien sind inzwischen erschwinglich und für Sicherungen gut geeignet.

Aber auch Streamer (Bandlaufwerke) sind als Sicherungs-Klassiker weiterhin aktuell. Neben den normalen Laufwerken gibt es die DAT-Streamer. Die sind in der Anschaffung vergleichsweise teuer, die Kosten für die Medien sind dafür ziemlich günstig, gemessen an ihrer Kapazität. Die reicht bei Streamer Bändern nämlich bis in den GByte-Bereich hinein, was im einzelnen von Gerät und Band abhängig ist. Einen allgemeinen Nachteil hat die Arbeit mit Bandlaufwerken allerdings: Der Zugriff auf die Daten ist immer nur seriell möglich. Einen direkten Zugriff wie bei Diskette, Festplatte und CD-ROM gibt es nicht. Wenn Sie Teile der gesicherten Daten benötigen, kann das also ziemlich lange dauern.

Ein alternatives Medium ist die CD mit ihren knapp 700 MByte Kapazität. Sie eignet sich auch wunderbar als Sicherungsmedium, denn mit CD-Brennern können Sie heute eigene CDs beschreiben. Die Medien kosten gerade mal um die vier Mark. Mit der passenden Software können Sie eine CD nach und nach beschreiben. Dann ist sie allerdings voll und kann nur noch gelesen werden. Es gibt zwar die wiederbeschreibbare CD-RW (Read/Write), die man bis zu 1 000mal neu beschreiben kann, die ist allerdings noch recht teuer.

Weltmeister in der Disziplin Haltbarkeit sind wohl die SpeicherMedien der magneto-optischen Laufwerke. Ihre Medien fassen bis zu 600 MByte (je nach Modell) und widerstehen am besten den Umwelteinflüsssen wie Hitze und Staub. Einziger Nachteil: Die Geräte sind nicht ganz billig. Zudem müssen Sie sich eventuell einen SCSI-Adapter zulegen.

Wenn Sie sich für ein Medium zur Datensicherung entscheiden, achten Sie auch auf die Kompatibilität zu bereits vorhandenen Geräten oder zu denen Ihrer Geschäftspartner. Dann überlegen Sie sich, wieviel Daten zur Sicherung anfallen. Außerdem müssen Sie wissen, ob Sie die Daten nur einmal oder regelmäßig neu sichern wollen und welchen Zugriff Sie auf die Daten benötigen (direkt oder seriell). Betrachten Sie zu den Anschaffungskosten des Geräts auch die Kosten für das entsprechende Medium. Manchmal ist das Gerät zwar recht teuer; dafür sind die Medien (CD, Bänder, Disketten) preiswert.

Wichtige Daten sollten Sie besser auf mehreren Medien sichern und an verschiedenen Orten aufbewahren. Bei regelmäßigen Sicherungen setzen Sie die Medien am besten abwechselnd ein; so haben Sie immer noch eine alte Kopie in der Hinterhand, wenn eine neuere versagt. Nach ein paar Jahren oder entsprechend vielen Benutzungen sollten Sie dann die Medien in Ihrem eigenen Interesse ersetzen und die Sicherung überspielen oder wiederholen.