Dualboot stört Windows 95

Ich habe als Betriebssysteme DOS 6.22 und Windows 95b installiert. Das Starten von DOS über das Windows-95-Startmenü mit dem Eintrag Vorherige MS-DOS-Version klappt einwandfrei. Wenn ich dann jedoch nach einem Neustart wieder ganz normal Windows 95 ausführen will, funktioniert überhaupt nichts mehr. Das System hat die gesamten Startdateien für Windows 95 nicht wiederhergestellt, und nur die DOS-Startdateien existieren noch. Da ich nicht weiß, ob das Umbenennen der Startdateien völlig risikolos ist, suche ich jetzt nach einer eleganteren, einfacheren und weniger zeitraubenden Methode. Kennen Sie vielleicht eine solche?

Der Dualboot-Modus von Windows 95 beruht auf einem einfachen Mechanismus. Um eine installierte, alte DOS-Version zu starten, verwendet Windows 95 Kopien von den entsprechenden Startdateien. Die Systemdateien müssen dafür mit der Endung DOS (AUTOEXEC.DOS, CONFIG.DOS, COMMAND.DOS, IO.DOS und SYSTEM.DOS) im Hauptordner des Boot-Laufwerks (normalerweise C:) liegen. Falls diese Dateien vorhanden sind, können Sie bei der Meldung Windows 95 wird gestartet die Taste [F4] drücken, um statt Windows 95 das alte Betriebssystem DOS zu starten.
Dazu benötigt Windows allerdings in der Datei MSDOS.SYS im Hauptordner noch einen speziellen Eintrag. Da diese Datei vom System mit einem Schreibschutz versehen ist, müssen Sie diesen vor der Bearbeitung entfernen. Dazu klicken Sie im Explorer mit der rechten Maustaste auf die Datei, wählen den Befehl Eigenschaften und entfernen das Dateiattribut Schreibgeschützt. Unter DOS benutzen Sie dazu den Befehl attrib —r —h —s MSDOS.SYS. Anschließend öffnen Sie die Datei mit einem Editor. Dort suchen Sie den Abschnitt [Options] und geben eine Zeile darunter den Eintrag BootMulti=1 ein. Speichern Sie die Datei und aktivieren Sie anschließend wieder den Schreibschutz im Explorer oder unter DOS mit attrib +r +h +s MSDOS.SYS.
Wenn die Dateien mit der Endung DOS nicht vorhanden sind, können Sie sie einfach von einer beliebigen DOS-6.22-Bootdiskette kopieren. Dazu können Sie beispielsweise auch die erste Installationsdiskette von DOS benutzen. Legen Sie die Diskette in das Laufwerk A: ein und führen Sie dann nacheinander folgende Befehle aus:

c:\> CD 
c:\> a:
a:\> COPY IO.SYS C:\IO.DOS
a:\> COPY MSDOS.SYS C:\MS- DOS.DOS
a:\> COPY COMMAND.COM C:\COMMAND.DOS
a:\> C:
c:\> CD
c:\> ATTRIB +R +H +S C:\IO.DOS
c:\> ATTRIB +R +H +S C:\MS- DOS.DOS
Den Inhalt der Dateien AUTOEXEC.DOS und CONFIG.DOS können Sie Ihren Anforderungen entsprechend schreiben und verändern.
Wenn Sie nun beim Starten die Taste [F4] drücken, geschieht folgendes: Windows benennt die aktuellen Startdateien in *.W40 um und setzt die *.DOS-Dateien als die aktuellen Startdateien ein. Beim nächsten Boot-Vorgang geschieht das Ganze genau umgekehrt, so daß die Windows-95-Startdateien wieder aktuell sind. Wie Sie sehen, können Sie bedenkenlos in das System eingreifen, solange abwechselnd die Systemdateien und W40- Dateien sowie die Systemdateien und DOS-Dateien vorhanden sind.
Wenn Sie beim Starten nur DOS ohne Windows ausführen wollen, können Sie Ihren Rechner entsprechend umkonfigurieren. Dazu müssen Sie wieder die Datei MSDOS.SYS verändern. Setzen Sie dort die Einstellung BootGUI= auf den Wert 0. Wenn Sie Ihren Rechner dann starten, können Sie unter Windows 95 wie gewohnt direkt DOS-Anwendungen benutzen. Windows 95 starten Sie mit dem Befehl C:\WINDOWS\WIN. Lediglich für den Einsatz älterer Software mit Versionsprüfung für das installierte DOS kann die parallele Installation von DOS 6.22 wirklich nötig sein.