Wenn 3 D-Leistung ausbleibt

Die modernsten Grafikkarten mit 3 D-Beschleunigung sind am tückischsten, wenn es ums Ausnützen der vollen Leistung geht. Tückisch deshalb, weil es keinen Mechanismus in Windows 95 gibt, der eindeutig darüber informiert, ob die 3 D-Beschleunigung einer Karte wirklich funktioniert. Hier die Fakten, die Sie wissen müssen:
Bei vielen aktuellen 3 D-Karten existieren Limits: Die 3 D-Beschleunigung ist nur in bestimmten Bildschirmauflösungen und Farbtiefen möglich. Karten mit zwei Megabyte RAM beherrschen als maximale 3D-Auflösung häufig nur den Modus 640 x 480 mit 16 Bit Farbtiefe, erst 3 D-fähige Karten mit vier Megabyte RAM unterstützen auch hohe Farbtiefen in Auflösungen bis 800 x 600. Bevor Sie vergeblich "tunen", studieren Sie das Grafikkartenmanual zu diesem Sachverhalt.
Diverse 3 D-Karten (unter anderem die Matrox Mystique) können ihre maximale Leistung nur durch PCI-BUS-Mastering entfalten. Das setzt voraus, daß die Karte in einem busmasterfähigen PCI-Steckplatz des Motherboards steckt. Nicht immer sind alle PCI-Steckplätze eines Boards Busmaster-tauglich! Weiter müssen Sie im BIOS-Setup Ihres PCs die PCI-Einstellungen prüfen. Dort findet sich meist eine Option, mit der Busmastering aktiviert oder deaktiviert wird. Für volle 3 D-Leistung muß Busmastering eingeschaltet sein.
In vielen Fällen funktioniert die 3 D-Beschleunigung nur dann, wenn die Karte
einen freien Interrupt erhält. Welchen Interrupt Ihre 3 D-Karte verwendet, stellen Sie wieder im Gerätemanager fest.
Nahezu alle 3 D-Spiele setzen unter Windows 95 einen installierten DirectX-Treiber zusätzlich zum eigentlichen Grafikkarten-Treiber voraus. In der Regel wird eine 3 D-Karte gleich mit dem aktuellen DirectX-Treiber-Satz von Microsoft geliefert. Und genau hier lauert wiederum eine Tücke: Die aktuelle Version von DirectX ist die Version 3.0, viele Karten benötigen allerdings noch den Treiber 2.0.
Wird ein DirectX-Update von Microsoft auf einem PC installiert, der bereits mit dem 3 D-Treibersatz einer 3 D-Karte ausgestattet ist, kann dies den Zusammenbruch der Grafiktreiber-Funktionalität bedeuten: Microsoft ersetzt die Original-Treiber des Grafikkartenherstellers durch eigene. Eine Rückfrage, ob dies legitim ist, erfolgt in der Regel nicht. Im ungünstigen Fall haben Sie nach dem 3 D-Upgrade zwar bessere 3 D-Leistung, die Grafikkartenleistung aber ist in allen anderen Punkten reduziert, oder der neue Treiber von Microsoft erfüllt nicht alle ihre Funktionen.
Der Fall tritt beispielsweise auf, wenn man bei einem PC mit einer Millennium-Karte DirectX-2.0-Microsoft-Treiber installiert. Dabei werden sämtliche Matrox-Konfigurationstools gelöscht. Folge ist: Die Einstellungs-Dialoge für Auflösung, Farbtiefe und Bildrate sind weg.