Cavin

Name:        CAVIN
Version:     1.0.14
Sparte:      Videoschnitt (Hybridschnitt)
Preis:       DM 1598,- (mit Hardware)
Quelle/Link: ProDad/Electronic Design

Kurzbeschreibung:

Die Software (ProDad) steuert die Hardware (Electronic Design). Damit werden A/B Roll Schnitte und Titel- sowie Animationseinbindungen programmiert. Laut Werbung soll auch ein externes Gerät, z.B. Sirius II Genlock ansteuerbar sein. Je nach AMIGA, können kleine Bilder für die Timeline digitalisiert werden, was die Übersicht erleichtert.
Es handelt sich dabei um Hybridschnitt, was eine Steuerung per Computer bedeutet. Die eigentliche Überspielung findet direkt vom Player zum Recorder und somit ohne Signalverluste statt.

Erfahrungen/Testbericht:

Die Anleitung wird in einem Ringbuch geliefert, welches Erweiterungen ermöglicht. Darin sind u.a. die möglichen Geräte aufgelistet, die sich derzeit per Software ansteuern lassen. Man hat die Möglichkeit, mit einem Editor die Codes selbst abzuändern und somit speziellen Funktionen anzupassen. Leider war hier meine erste Erfahrung, daß die Hardware den PANASONIC NV-FS 90 HQ nicht ansteuern konnte, obwohl sie es eigentlich können sollte. Ich mußte das CAVIN also umgehend zur (kostenlosen) Modifizierung an Electronic Design zurücksenden.
Zur Ansteuerung meines Mitsubishi E82 PC-VCR mußte ich mir ein zusätzliches RS232-Kabel (25 DM) kaufen, da sich im Lieferumfang lediglich zwei Edit/Lanc-Kabel und eine IR-Steuerung befinden.
Die Ansteuerung den E82 bereitet ebenfalls Probleme, da die Codes angeblich mit einem Nachfolgemodell entwickelt wurden. Hier bleibt mir nichts anderes übrig, als den Recorder an ProDad zur Code-Ermittlung einzusenden. Bisher weiß ich jedoch nicht, ob ich die Kosten dafür übernehmen muß.
Ein Probeschnitt vom PANASONIC NV-FS88 (Player2) zum NV-FS 90 (Recorder) ist mir inzwischen (nach der Modifizierung von CAVIN) gelungen. Die Ansteuerung der Sony Videocamera TR 3000E (als Player) per Lanc, funktionierte ebenfalls. Eine Ansteuerung eines Mischers, bzw. des Sirius II Gelock's (Port 4), ist Hardwaremäßig zwar vorgesehen, jedoch Softwaremäßig noch garnicht
ansteuerbar (siehe Bild). Dies soll jedoch laut Aussage von ProDad, mit einem (vermutlich käuflichen) Update im Spätjahr möglich sein.

Meinung:

Das Produkt wurde bereits vor langer Zeit angekündigt und war letztendlich mit einem Jahr Verspätung ab April 96 lieferbar. Die Praxis hat gezeigt, daß die Software nicht fertiggestellt ist und somit auch nicht im angekündigten Umfang funktioniert. Die Grundidee des Produktes ist sehr lobenswert zur Video-Nachbearbeitung, jedoch nützt sie dem Verbraucher nichts, wenn das Produkt (noch) nicht der Werbung entspricht.

Plus/Minus:

+ Einbindung von Titeln und Animationen welche mit Adorage erstellt wurden.
+ manuelles Kopieren ohne umstecken der Verkabelung möglich.
+ externe Stromversorgung für Hardware
+ Option weitere Geräte per Software anzusteuern

- je ein serieller und ein paralleler Port wird benötigt.
- keine Verwendung der MF III Ports möglich
- schneller Prozessor und ggf. Grafikkarte zur Digitalisierung (in Farbe) erforderlich
- bei größeren Produktionen ist eine große Festplatte (>800 MB) zur Speicherung der digitalisierten Bilder erforderlich
- fehlende Steuercodes für aufgelistete Geräte

Autor: Thomas Franger
E-Mail: TOMMY@Win-Line.Domino.De