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Agfa ePhoto 1280
Agfa

ePhoto 1280
Diesmal beschäftigen wir uns miteiner Digitalkamera aus dem Hause Agfa, welche sowhl durch ihr ungewöhnliches Design, als auch durch ihre Bedienungsführung besonders interessierte Hobbyfotografen anspricht. Ob sich eine Anschaffung lohnt, erfahren Sie in diesem Test.


Der erste Eindruck
Beim Öffnen des Karton finden sich neben der Kamera ein Accu-Ladegerät und eine Paket Batterien, von denen auf den ersten Blick nicht ganz klar ist, ob es sich dabei um Accus handelt, oder nicht. An Software liefert Agfa die Version 1.5 der Bildmanagement-Software PhotoWise, das einfache Bildbearbeitungsprogramm LivePix SE und das VR-Tool PhotoVista. Diese Softwareaustattung macht deutlich, daß sich Agfa mit der ePhoto 1280 nicht unbedingt an Profi-Fotografen wendet, obwohl die Kamera mit einer Auflösung von bis zu 1,2 Mio. Pixeln durchaus professionelleren Ansprüchen genügen könnte. Aber mit Highend-Kameras im Preissegment jenseits der DM 20.000,- Grenze kann die ePhoto 1280 natürlich nicht mithalten.
Ein Handbuch wird der Kamera nicht beigelegt - dieses findet sich als PDF-Datei auf der PhotoWise-CD. Allerdings werden selbst Anfänger nicht sehr häufig in die Verlegenheit kommen, die Bedienungsanleitung zu Rate ziehen zu müssen. Das immer mehr Hersteller dazu übergehen, aus Kostengründen (und eventuell aus Aktualitätsgründen) Handbücher nicht mehr in gedruckter Form beizulegen, kann vom Anwender noch ohne weiteres verschmerzt werden - daß Agfa einer Kamera im Preissegment knapp unter DM 2.000,- aber keine vernünftige Hülle beilegt, ist absolut unverständlich. Lediglich eine Plastikkappe soll die Linse vor Verschmutzung schützen - da diese Kappe aber während eines Transports nur selten an seinem vorgegebenen Ort verbleibt, ist die Schutzfunktion eher als dürftig zu bezeichnen. Eine solche Sparmaßnahme hat ein Gerät wie die ePhoto 1280 wirklich nicht verdient! Eine Plastiktasche hätte es schon sein dürfen, denn auch wenn das LCD-TFT Display von dickem Glas geschützt wird, verursacht ein Transport der Kamera in einer (wenig aufgräumten) Tasche mit allerlei technischen Spielereien doch die ein oder anderen Bauchschmerzen. Diese werden noch dadurch verstärkt, daß die ePhoto 1280 durch ihr Plastikgehäuse nicht den robustesten Eindruck macht - eine Einschätzung, die aber während der gesamten Testdauer nicht bestätigt werden konnte. Hier darf sich der Anwender nicht von der "Plastikhaut" verunsichern lassen.


Bedienung
Kommen wir nun zu der bereits in der Einleitung angesprochenen (ungewöhnlichen) Bedienung: Hier hat sich Agfa wirklich etwas einfallen lassen. Es ist eine Freude zu sehen, daß sich ein Hersteller wirklich Mühe gegeben hat, eine auf die Bedürfnisse seiner Zielgruppe zugeschnittene Bedienung zu entwickeln und nicht einfach die bei "normalen" Kameras vorhandenen Bedienungselementen auf eine Digitalkamera zu übertragen. Für die gesamte Bedienung sind gerade einmal drei Tasten und zwei Drehrädchen zuständig. Mit einem Drehrad werden die Modi "Play", "Rec" und "Off" gewählt - innerhalb des gewählten Modus kann mit zwei Tasten (+ und -) zwischen den gespeicherten Bildern hin- und hergeschaltet werden (im Play-Modus) bzw. gezoomt werden (im Record-Modus). Eine Info-Taste (i) gibt während des Betriebs Auskunft über den Ladezustand der Accus und die Belegung der internen Speicherkarte.
Als innovativ darf das zentrale Bedienungselement bezeichnet werden, mit dem durch die Menüs auf dem 2" TFT-Display navigiert werden kann. Hier kann u.a. zwischen verschiedenen Auflösungen gewechselt werden (im Rec-Modus) bzw. eine Thumbnail-Ansicht aller gespeicherten Bilder abgerufen werden (im Play-Modus). Auch Einstellungen, wie z.B. der manuelle Weißabgleich, die Verzögerungszeit bei Selbstauslösung etc. lassen sich über dieses Drehrad einstellen. Wenn die vielen Einstellungsmöglichkeiten eher für Verwirrung, als für Klarheit sorgen, können alle Einstellungen auch automatisch von der Kamera vorgenommen werden.
Ein tolles Feature ist die Möglichkeit, den Sucher um 270 Grad zu drehen - nie waren Selbstaufnahmen so einfach... Diese Funktion ist allerdings durchaus notwendig, denn so kann aus jeder Position heraus das integrierte LCD-Display betrachtet werden. Da die ePhoto 1280 ohne manuellen Sucher auskommen muß, ist der Anwender auf das Display als einzige "Kontrollinstanz" angewiesen - eine Einschränkung, die für Profis nicht akzeptabel ist, während Einsteiger an dieser Bedienungsführung durchaus Geallen finden können.


Qualität
Die Qualität der Bilder ist sehr gut - nicht nur in der höchsten Auflösung von 1280x960 Bildpunkten. Doch nicht nur die Auflösung, sondern auch die Farbwiedergabe ist sehr gut - wie bereits erwähnt, bietet die Kamera auch die Einstellung für einen manuellen Weißabgleich. Mangels Vergleichsmöglichkeiten können wir das Ergebnis der ePhoto 1280 nur absolut bewerten, nicht relativ im Vergleich mit anderen Kameras wie z.B. der Olympus 1400, ein im Preis und Features vergleichbares Produkt. Das die Qualität für den semiprofessionellen Bereich sehr gut ist, haben wir bereits oben festgestellt - Profifotografen werden sich mit der Qualität der Bilder sicher nicht zufrieden geben können - was aber nicht unbedingt an der ePhoto 1280 liegt, sondern daran, daß Digitalkameras in diesem Preissegment den Anforderungen von Profis einfach noch nicht gewachsen sind. Aber Agfa ziehlt mit diesem Produkt auf eine ganz andere Zielgruppe.


Software

PhotoWise CoverDie Softwareausstattung ist komplett - wenn auch die mitgelieferte PhotoWise Software ihre Windows-Herkunft nicht verleugnen kann. Eine solche Cross-Plattform Entwicklung macht sich auf Macintosh-Seite besonders durch seine unbefriedigende Geschwindigkeit bemerkbar. Allerdings hat Agfa durchaus auch an die Macintosh-Gemeinde gedacht und zusätzlich ein Photoshop Plug-In und ein Kontrollleistenmodul beigepackt, daß die Verarbeitung der Bilder am Rechner erheblich vereinfacht. Mit dem Photoshop Plug-In kann die über ein serielles Kabel mit dem Rechner verbundene Kamera direkt über das Importieren-Untermenü angesprochen werden. Dem Anwender werden alle Bilder in einer Thumbnail-Ansicht dargestellt. Das Modul für die Kontrollleiste bietet dem Benutzer die Möglichkeit, schnell alle Bilder von der Kamera auf die Festplatte zu übertragen. Besonders das Photoshop Plug-In ist eine sinnvolle Ergänzung zu der doch recht behäbigen PhotoWise Software. Wenn man allerdings bereits am Computer erstellte Bilder in den Speicher der Kamera übertragen möchte, kommt man um die Benutzung der PhotoWise Software nicht umher.


Anschlußmöglichkeiten
Gerade das angesprochene Feature, Bilder vom Computer in den Speicher der Kamera zu laden, entfaltet seine Fähigkeiten besonders in Verbindung mit der Anschlußmöglichkeit der ePhoto 1280 mit jedem PAL- bzw. NTSC-Fernseher über Cinchkabel (bzw. Scart-Adapter, der leider nicht beiliegt). Somit lassen sich schnell und äußerst komfortabel "Dia-Präsentationen" mit der Kamera durchführen - ein Einsatzgebiet, welches Olympus mit der Camedia 800 bereits vor über einem Jahr erschlossen hat, allerdings stellte sich die recht umständliche Bedienung der Camedia hierbei als Hemmschuh heraus. Die ePhoto 1280 hat durch ihre wirklich einfache Bedienung hier die Nase vorn. Wir haben dieses Feature häufig und gerne genutzt. Da die Zeit für die Darstellung eines Bildes aber von der gewählten Auflösung abhängt, empfiehlt sich für eine solche Präsentation nicht unbedingt die höchste Auflösung von 1280x960 Bildpunkten - der Aufbau eines solchen Bildes am internen LCD-Display bzw. an einem angeschlossenen TV-Gerät geht nur äußerst träge von Statten. Neben der Anschlußmöglichkeit an ein TV-Gerät bietet die ePhoto 1280 noch einen seriellen Ausgang und den Anschluß an ein optionales Netzteil. Wird die Kamera häufig und vor allem stationär eingesetzt, bietet sich ein solches Netzteil an - besonders das Farb-TFT-Display verbracht kräftig Strom. Auch wenn man ein zusätzliches Set Accus bei mobilem Einsatz nur empfehlen kann, zeigt sich die ePhoto 1280 nicht übermäßig stromfressend - selbst unter heftigstem Einsatz des Zoom-Features und der Blitzfunktion reicht ein Accu-Set locker, um die mitgelieferte 4 MB Wechselspeicherkarte zu füllen. Wer dafür allerdings die niedrigste Auflösung verwendet, wird die 60 möglichen Bilder nicht ganz mit einem Accu-Set schaffen. Unser Durchschnitt lag um die 25 Bilder pro Accu-Set - ein sehr guter Wert, wenn man bedenkt, daß das LCD-Display permanent laufen muß, da es keine andere Möglichkeit gibt, ein Motiv anzuviesieren.


Ergänzung:
Ein Leser hat uns gebeten, genauer auf die Fähigkeit der ePhoto 1280 einzugehen, Motive auch aus kurzer Distanz aufnehmen zu können.
Dieses Feature verdient tatsächlich eine Erwähnung - besonders in Kombination mit dem schwenkbaren Objektiv macht diese Möglichkeit durchaus Sinn. Denn erst damit machen nützliche (und unnützliche...) Selbstaufnahmen so richtig Spaß...



Alexander Reppel

Agfa


Im Überblick:

Hersteller Agfa
Preis DM 1900,-
Wertung sehr gut


Fazit:

Die ePhoto 1280 von Agfa weiß durchaus zu gefallen. Für alle semiprofessionellen Computeranwender, die eine leicht zu bedienende Digitalkamera benötigen, ist die ePhoto 1280 ein sinnvolles Produkt und daher uneingeschränkt empfehlens- wert. Profi-Fotografen werden sich an den wenigen Einstellungsmöglichkeiten stören, die die Kamera für Nicht-Profis eben so interessant macht - für echte Highend-Anwender ist die Agfa ePhoto 1280 nur bedingt empfehlenswert. Aber damit steht sie in ihrer Preisklasse nicht alleine da.
Der anvisierte Zielgruppe bietet Agfa ein tolles Produkt, daß durch sein ungewöhnliches Äußeres schon fast als "kultig" bezeichnet werden kann.


Relevante Website:


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Viel Spass dabei!


andi, 13.07.1998 - 10:40 Uhr
sehr detaillierte beschreibung-bravo

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