Der Seelenturm ist ein neues RPG von Black Legend aus der isometrischen Perspektive. Hier erstmal die Vorgeschichte: Das Reich Chaybore wird von einem Dämon namens Baalhatrok unterdrückt. Er hat sich der Kristalle bemächtigt, die Chaybore vorher vor solch unguten Einflüssen be- wahrt hatten. Es scheint, als ob es un- möglich wäre, das Reich von ihm zu be- freien. Aber noch gibt es eine Möglichkeit. Der Prophet Maylor hat vorausgesagt, daß ein Kind das Land befreien wird. Etwas später entdeckt der Bauer Kalen ein Baby namens Treeac. Er wird von dem Propheten dazu überredet, das Kind großzuziehen. Als Treeac erwachsen ist, wird er von Maylor losgeschickt, um das Reich zu befreien. Seine Aufgabe ist jetzt, ein System von vielen Pumpen im Turm des Dämons zu zerstören und danach noch an zwei Kristalle zu kommen, um diese wieder zusammenzusetzen. Ihr seit nun in der Rolle des Helden Treeac und zieht mit einem Schwert und einem Rucksack, der einen Alchemiekasten enthält, los, um das Böse zu besiegen. Keine leichte Aufgabe... Nach dem Laden des Programms gelangt man zuerst zum ewig- langen Intro, in dem die Vorgeschichte in sehr langer Form erzählt wird. Eine Feder kritzelt den schlecht lesbaren Text auf eine Schriftrolle. Dazu erscheinen noch kleine Bildchen. Das Ganze sieht zwar nett aus, wird aber nach kurzer Zeit langweilig. Außerdem liegt dem Programm noch ein kleines, 96-seitiges Buch bei, das die Vorgeschichte nochmal länger enthält. Ist man vollständig über die Story informiert kommt man zu einem schön animierten Screen auf dem man seinen Heldentypen festlegen kann. Stellt man den Zeiger auf ganz links auf der Leiste ein wird man Vollblut-Krieger, auf der anderen Seite Vollblut-Magier. Der Krie- ger kann schlechter zaubern, dafür verletzt sich der Magier schneller. Hat man sich entschieden, kommt man sofort ins richtige Spiel. Gesteuert wird mit der Maus durch ein System das virtueller Joystick genannt wird. Es gibt zwei Möglichkeiten. Bei der ersten bewegt man sich auf dem Spielfeld. Der Zeiger wird zu einem Punkt. Der Held läuft diesem Punkt nach, ist ein Feind in der Nähe färbt sich der Punkt rot. Bei der zweiten Möglich- keit wird der Zeiger zu einer Hand und man kann sich so durch die Menüs klicken. Die Steuerung läuft eigentlich ganz gut, nur manchmal gibt es aufgrund der 3D-Perspektive Probleme im Kampf. In den ersten Räumen gibt es nicht sehr viele Probleme. Man trifft nur auf feuerspuckende Steinvögel und gelegentlich mal auf eine Ratte. Alle Hebel und Schlüssel sind leicht zu finden. Durch die Hebel öffnen sich Türen und schalten sich Spikes aus. Mit den Schlüsseln lassen sich Türen und Truhen öffnen. Man kann es aber auch mit Dietrichen versuchen, was allerdings ziemlich schwierig ist. In den Truhen finden sich viele nütz- liche Dinge wie Kräuter, Rüstungsteile, Geld und Essen. Nach und nach wird das Spiel schwieriger und an manchen Stellen wäre man für Auto- mapping sehr dankbar. Das Programm besitzt zwar sowas, aber dabei werden die Räume nur sehr grob und somit unnütz mitgezeichnet. Der Rucksack ist in verschiedene Bereiche einge- teilt. Nimmt man einen Gegenstand auf und klickt mit ihm auf das Rucksack-Icon wird er automatisch richtig einsortiert. Ein weiterer Bereich ist der Alchemiekasten. Es ist sehr einfach hier verschiedene Zaubertränke zu mixen. Die Tränke reichen immer für eine be- stimmte Anzahl von Anwendungen, die durch eine kleine Zahl dargestellt wird. Der Alchemiekasten ist toll gezeichnet und ebensogut animiert. Ein paar Zaubersprüche aus dem Zauberbuch beherrscht man schon von Anfang an. Auf dem Rucksackbildschirm sieht man den Helden in voller Lebensgröße. Hier kann man die Beschädigungen an der Rüstung sehen und gegebenenfalls durch einen Zauber oder das Auswechseln der Rüstung beheben. In einem Untermenü kann man den Helden nach Wunden untersuchen und diese mit Heiltränken heilem. Das ganze Spiel ist sehr abwechslungsreich gestaltet. Man trifft immer wieder auf Kombinationsrätsel und verschlossene Türen. Oft findet man auch neue Zaubersprüche und -tränke die immer etwas zu entdecken bie- ten. Die Monster werden immer besser animiert und gezeichnet. Über- haupt ist der Seelenturm technisch sehr gut gemacht. Das Scrolling ist weich und Grafik und Animation sind sehr gut gelungen. Es nervt aber etwas das sich die Icons zum Verlassen eines Screens immer an ver- schiedenen Stellen befinden. Fazit: Der Seelenturm ist ein tolles Spiel, das technisch toll gemacht ist. Es enthält zwar ein paar kleine Fehler, die aber auf Dauer nix mehr aus- machen. Wer auf der Suche nach einem actionhaltigen RPG ist muß dieses Spiel haben. Der Seelenturm: - 5 Disketten - A1200 & A4000 - Festplatten- verbrauch: 3 MB - 1 Spieler Text & Layout von Uli Thiele