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 HEART OF CHINA

 Der Nachfolger des überaus guten und aufwendig
 gestalteten Rise of the Dragon  ist
 Heart of China. Um es gleich zu sagen: Das Spiel
 ist ebenso gut wie sein Vorgänger! Das Team um Jeff
 Tunnel hat wieder einmal ganze Arbeit geleistet!
 Kennt eigentlich jemand noch das geniale und
 brutale C-64 Spiel Projekt Firestart? Schon damals
 zeigte sich das Können von Jeff, allerdings war der
 C-64 für derart aufwendige, kinogleiche Spiele fast
 nicht mehr geeignet.


 China in den 30ern. Treffpunkt östlicher Weisheit
 und westlicher Dekadenz in der Zeit der letzten
 klassischen Abenteuer.
 Lucky Masters, glück- und bargeldloser (Ex-WWI-)
 Pilot, wird vom Industrie-Tycoon Lomax angeheuert,
 um seine entführte Tochter aus den Klauen des
 chinesischen Warlords Li Deng zu befreien. Im zur
 Seite steht ein Ninja, der immer einen guten Rat
 zur Hand hat und sich von nichts aus der Ruhe
 bringen läßt. Von den belebten Straßen Hongkongs in
 das Hügelland Zentralchinas, zum Fuß des Himalayas,
 nach Istambul und schließlich von dort im
 legendären Orient-Expreß bis nach Paris führt das
 spannende Abenteuer. All dies in einer Geschichte
 über das Leben, die Liebe und den Tod, die nur
 im Herzen Chinas beginnen konnte (in Hongkong?).


 Im Spiel steuert man nicht nur Lucky Masters,
 sondern auch dessen chinesischen Ninja-Freund.

 Gegen Ende des Abenteuers kann man sich
 entscheiden, ob man die Liebe der geretteten
 Tochter zu gewinnen versucht, oder lieber nur die
 Belohnung des Vaters nimmt und abhaut. Ich würde
 das Geld nehmen. Aber welche Millionörstochter
 würde mich schon heiraten wollen?


 Auch Heart of China ist wie Rise vollkommen
 mausgesteuert, die herrlichen Grafiken werden von
 einem aufwendigen Soundtrack untermalt, HoC ist
 nicht schwer, bietet verschiedene Lösungswege, eine
 überaus spannende und kitschige Story sowie
 abschaltbare Action-Sequencen (Zweikampf auf dem
 Dach eines fahrenden Zuges, Flucht mit einem
 altertümlichem Panzer aus der Festung eines
 chinesischen Warlords).


 Für mich war dieses zweite interaktive Adventure
 von Dynamix ein absoluter Hochgenuß der Sinne, daß
 sich jeder Feinschmecker des Genres langsam und
 genüßlich auf der Zunge zergehen lassen sollte! So
 gute Soft gibt es sonst kaum für unseren Amiga.

 Ohne Festplatte würde ich HoC allerdings NICHT
 spielen. Es ist zwar möglich, aber nur für Leute,
 denen auch rituelle Selbstgeißelungen Spaß machen,
 zu empfehlen. Ohne Festplatte muß ungefähr alle
 fünf Sekunden eine Disk gewechselt werden. Einzig
 eine SEHR große RAM-Disk könnte Abhilfe
 verschaffen. Aber wer bitte hat 10MB RAM und keine
 HD? Eine 68000-CPU reicht übrigens für HoC
 vollkommen aus, ein Zweitlaufwerk wird natürlich
 unterstützt.


 HoC ist 1992 für den Amiga erschienen, 1994 kam es
 von KIXX in einer Budget-Version heraus. Mein Rat:
 Kaufen!!!!!

 ein paar Pressemeinungen:

 Amiga Magazin 3/92: 10,8 von 12 (sehr gut), Spiel
 des Monats Amiga Action: 92% Amiga Joker
 Sonderheft4: 70%

 andere Systeme: PC (EGA und VGA Versionen)

 benötigt: any Amiga (1MB)
 empfohlen: Amiga (2MB) und Festplatte (rd. 7MB frei)


 Name: Heart of China
 Company: Dynamix/Sierra
 Genre: Adventure
 Disks: 9
 Sprache: vollkommen in deutsch (gut übersetzt)
 Kopierschutz: none


 Wolfgang Unger