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 Gateway to the Savage Frontier
 A Savage Frontier Fantasy Role Playing Epic, Vol. I

 Im Jahre 1991 konvertierte SSI Gateway auf den Amiga. Gateway
 war meiner Meinung nach ein Spiel der vorletzten Generation der
 Amiga-Spiele. Während in den letzten paar Jahren sich fast alle
 großen Softwarefirmen vom Amiga verabschiedet haben und nur noch
 unbedeutende kleinere Firmen Software für unseren Rechner
 herausbringen (welche wirklich großen Hits gab es seit Ambermoon
 oder Die Siedler noch für den Amiga?), so wurde 1991/92 noch von
 den meisten großen Firmen für den Amiga konvertiert. Leider
 waren diese letzten Konvertierungen meist sehr schnell (=billig)
 umgesetzte Programme, die dementsprechend schlampig programmiert
 wurden. Die Programme sind voller Bugs, laufen auf einem A 500
 (den A 1200 gab es damals noch nicht zu kaufen) viel zu langsam
 und sind meistens nur in der Version 1.00 erhältlich. Meistens
 bedeuteten diese Spiele auch das Ende des Amiga-Engagementes der
 entsprechenden Firma.


 Beispiele hierfür sind von Sierra Robin Hood , Larry V
 und Space Quest IV oder Indy IV ( das allerdings gar nicht
 sooo schlecht war) von LucasArts, von SSI eben Gateway oder
 Treasures of the Savage Frontier.

 Gateway ist ein Rollenspiel der AD&D-Serie. Der Nachfolger zu
 Gateway heißt Treasures of the Savage Frontier (suche ich noch).
 Programmiert wurde es von Beyond Software, lizensiert von TSR
 und herausgebracht von SSI.

 Die Grafik ist relativ gut. Die Bilder sind von einem fähigen
 Grafiker gemalt und schauen auch am Amiga gut aus. Da kann man
 sich echt nicht beschweren. Die Monstergrafik während den
 Kämpfen ist zwar nicht umwerfend aber trotzdem immer noch
 brauchbar.
 Grafisch ist Gateway in Ordnung.


 Das Spiel läßt sich problemlos auf eine Festplatte installieren,
 was auch sehr zu empfehlen ist. Auf einem A 500 läuft Gateway
 quälend langsam ab. Auf meinem A 1200 mit 68020/28Mhz mit 6MB
 jedoch ist die Geschwindigkeit ausreichend schnell. Gateway
 läuft ohne Probleme am A 1200, vorrausgesetzt man verwendet ein
 Degrader-Tool wie beispielsweise EmbedderII. Auch ein
 Zurückschalten des Rechners in der early startup-sequence sollte
 natürlich genügen, ist aber nicht ganz so elegant wie die
 Softwarelösung.

 Leider ist Gateway voller Bugs. Ich habe das Spiel jetzt in
 sechs Tagen durchgespielt und unzählige davon gefunden.
 Verschiedenste Grafikfehler, logische Fehler und auch ein paar
 Gurus bei bestimmten Aktionen. Natürlich kann ein komplexes
 Programm nie ganz ohne Fehler sein, aber bei Gateway wurde wohl
 nicht so extrem viel Zeit mit der Fehlerkorrektur verschwendet.


 Das Spiel ist durch eine Handbuchabfrage geschützt. Dies ist
 absolut schwachsinnig und unnötig, da während dem Spiel laufend
 auf Absätze im Handbuch (Adventurer´s Journal) verwiesen wird.
 Ohne das Handbuch ist es unmöglich, die Hintergrundgeschichte zu
 verstehen. Im Adventurer´s Journal finden sich auch viele
 wichtige Karten und Hinweise zur Lösung des Spieles. Wozu also
 noch eine Sicherheitsabfrage? Scheinbar haben sich dies die
 Programmierer auch gedacht, denn man kann die Abfrage einfach
 durch Drücken der ESC-Taste überspringen. Sehr einfallsreich.
 Aber praktisch.

 Die Story ist nicht schlecht, aber auch nicht umwerfend. Die
 Party muß vier Statuen suchen, die im ganzen Land verteilt sind,
 um dann das Land vor einer Invasion feindlicher Streitkräfte zu
 retten. Die Benutzerführung ist nicht viel besser als bei den
 ersten Spielen der AD&D-Reihe (Pools of Radiance, Champions of
 Krynn). Oft wirkt sie umständlich und verwirrend!


 Viele Kämpfe, allerdings nicht sonderlich schwer. Einzig der
 Schlußkampf ist verdammt schwer, allerdings besteht der Clou
 darin, beim Schlußkampf nicht zu kämpfen. Man kann das letzte
 Gefecht mit Vaalgamon relativ leicht gewinnen, indem man einfach
 allen Kämpfen aus dem Weg geht! Die Rätsel sind nicht übermäßig
 schwer. Eigentlich sind sie sehr simpel. Kartenzeichnen ist
 ebenfalls nicht nötig, die Labyrinthe sind nicht sehr komplex
 und das Programm bietet eine einfache Übersichtskarte. Auch
 Anfänger sollten bei Gateway gut vorankommen.
 benötigt: Amiga mit 1MB empfohlen: Amiga 1200/28Mhz und
 Festplatte. Die PC-Version ist übrigens nicht so voller Bugs.
 Auch ist die VGA-Grafik schöner. Langsam überzeuge ich mich noch
 selber, daß ich mir einen PC auch zu Hause hinstelle...


 
 Name: Gateway to the Savage Frontier
 Company: SSI
 Genre: Rollenspiel
 Disks: 3
 A1200+HD: ja

 Wolfgang Unger