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 Die griechische Mythologie lehrt uns, daß als Tribut an 
 Minotaurus, den König von Minos, alljährlich sechs Mädchen
 nach Kreta verschifft und Minotaurus zum Fraß vorgeworfen 
 werden. Ihr befindet Euch ebenfalls auf dem Schiff und
 seit verantwortlich für die reibungslose Überfahrt. Und 
 damit indirekt auch für den Tod der Mädchen, der kurz bevor
 zu stehen scheint. Doch Ihr habt andere Pläne, als den
 armen unschuldigen Mädels den Garaus zu machen. Euer Job
 als Minotaurus´ Handlanger stinkt Euch schon seit längerem.
 Und so plant Ihr, mutig wie Ihr seit, endlich mit dieser
 barbarischen Tradition zu brechen und bei der Gelegenheit
 auch gleich dem ollen Minotaurus eins auf die Mütze zu 
 geben. Daß die sechs Mädchen in das dunkle magische 
 Labyrinth von Minotaurus gebracht werden, könnt Ihr leider 
 nicht verhindern. Also müßt Ihr erstmal diesen Irrgarten, 
 aus dem noch nie jemand lebend zurückgekommen ist, durch-
 queren und die gefangenen Mädchen befreien, um am Ende, wie 
 sollte es anders sein, dem Obermotz gegenüberzustehen...


 Gleich zu Beginn Eures Abenteuers begegnet Ihr einigen 
 unfreundlichen Zeitgenossen, die Euch an die Wäsche wollen.
 Besonders die "Golyns" sind ganz schön gemein und machen 
 Euch anfangs das Leben nicht gerade leichter. Golyns sind 
 wasserähnliche Wesen, die mit Teilen ihres Körpers schießen 
 und Ähnlichkeiten zum T-1000 aus Terminator 2 nicht leugnen 
 können. Aber auch die Orcs, die oft überraschend auftauchen 
 und sofort auf Euch zustürmen, sind nicht zu verachten.


 Um Euch gegen die Gegnerschar zur Wehr zu setzen, steht 
 anfangs nur eine spärliche Armbrust zur Verfügung, für die 
 Ihr allerdings unbegrenzte Munition in Eurem magischen 
 Köcher habt. Im Verlauf des Spiels stoßt Ihr dann auf 
 schwerere Kaliber wie Plasma- und Maschinengewehre, die in 
 herumstehenden Kisten nur darauf warten, von Euch 
 eingesammelt zu werden. Auch die altbekannte "Ich feg den 
 ganzen Screen leer"-Bombe ist wieder mit dabei. Diese wird 
 an manchen Stellen auch dazu benötigt, brüchige Mauern 
 weg- und Euch damit den Weg freizusprengen.


 Neben den Gegnern bereiten Euch vor allem zahlreiche Fallen,
 Selbstschußanlagen und Energiefelder Probleme. Auch die 
 Rätseldichte ist nicht zu verachten. Schalter müssen umgelegt,
 Druckplatten betätigt und Teleporter benutzt werden, um den 
 Levelausgang zu finden. Vereinzelt herumliegende Schrift-
 rollen geben Euch wichtige Hinweise. Ab und zu begegnet Ihr
 auch Personen, die Euch freundlich gesinnt sind und mit denen
 Ihr Euch über ein Icon-System unterhalten könnt.
 
 
 Wie Ihr an den Screenshots (von 640x256 und 64 Farben auf 
 320x256 und 32 Farben herunterkonvertiert) erkennen könnt, wird 
 die Umgebung aus der schrägen Vogelperspektive dargestellt. Mit 
 dem Joystick steuert Ihr Euren Helden durch die 5 Welten von 
 The Final Odyssey; der Feuerknopf ist, wie nicht anders  zu 
 erwarten war, zum Schießen da. Stellt Ihr Euch vor eine Tür, 
 wird diese geöffnet, sofern Ihr nicht einen Schlüssel dafür 
 braucht. Nach dem selben Prinzip werden auch Schalter 
 umgelegt oder Schrifttafeln gelesen. Mit den F-Tasten 
 aktiviert Ihr eine von fünf Waffen oder speichert Euren 
 Spielstand ab. Leider werden die zusätzlichen Knöpfe eines 
 CD32-Joypads nicht unterstützt, so daß Ihr auf nützliche 
 Steuerungsoptionen wie "Strafen" (Sidesteps nach recht oder 
 links), Beschleunigen oder Schießen im Rückwärtslaufen 
 notgedrungen verzichten müßt.
 

 Musik bekommt Ihr während des Spiels keine zu hören, statt-
 dessen Soundeffekte in guter Qualität. Das Titellied (Rockmusik 
 mit Vocals) läßt sich ebenso wie das mehrminütige Intro separat 
 starten.

 The Final Odyssey stellt nur sehr geringe Ansprüche an Eure
 Hardware. Ein 68000-Prozessor, 2 MB RAM (mind. 1MB ChipRAM) 
 und ein CD-ROM-Laufwerk - und Ihr seit dabei. Ein AGA-Chip-
 satz auf dem Motherboard beschert Euch Render-Sequenzen und
 Standbilder in 256 Farben, auf die Spielgrafik hat es aller-
 dings keine Auswirkungen. Diese wird auch auf AGA-Maschinen 
 "nur" in 64 Farben und einer Auflösung von 640x256 Pixeln 
 dargestellt.

 Eine Festplatten-Installation ist nicht notwendig, nur für 
 die Spielstände solltet Ihr ein paar Bytes übrig haben. 
 Das Hauptprogramm liegt in zwei Versionen auf der CD:
 Eine für 68000er-CPUs und eine für schnellere Prozessoren.
 

 Auf ein gedrucktes Handbuch müßt Ihr bei The Final Odyssey
 leider verzichten. Stattdessen befindet sich eine Online-
 Anleitung mit Sprachausgabe auf der CD. Die Sprachausgabe
 gibt es aber nur in englischer Sprache, während der Text 
 auch in Deutsch verfügbar ist. Dies gilt im übrigen auch für
 das eigentliche Spiel.
 
 Es befindet sich auch ein kleines Bonusspiel mit auf der
 CD-ROM. Beim Start des Spiels werdet Ihr nach einem Passwort
 gefragt welches Ihr erst bekommt, wenn Ihr The Final Odyssey 
 durchgespielt habt. 

 Zu guter Letzt hat Vulcan Software auch noch jede Menge
 Spieledemos auf die CD gepackt. Auch die 16 MB große
 Final-Demo von "Genetic Species" ist mit dabei.


 PERSÖNLICHE MEINUNG: Vor zehn Jahren wäre The Final Odyssey
 vielleicht ein Hitkandidat gewesen, aber heutzutage kann man
 damit niemanden mehr beeindrucken. Die Grafik ist zwar ganz
 ansehnlich und mit einigen netten Effekten bespickt, aber 
 sie nutzt die heutige Technik nicht mal ansaztweise aus. Wer
 anno ´98 immer noch OCS-Spiele auf den Markt bringt, der kann 
 von mir keine Jubelstürme erwarten. Vor allem dann nicht, 
 wenn das Spiel solche steuerungstechnischen Mängel aufweist 
 wie The Final Odyssey. Wenigstens die Möglichkeit, im 
 Rückwärtslaufen schießen zu können, hätte mir beim Testen 
 einige Wutausbrüche erspart. Selbst auf einem normalen 
 1-Knopf-Joystick wäre diese Steuerungsoption problemlos zu 
 verwirklichen gewesen. Daß dies nicht geschehen ist, treibt 
 den Schwierigkeitsgrad unnötig in die Höhe. Und der ist 
 durch zahlreiche unfaire Stellen und Heerschare von Gegnern 
 schon hoch genug. 
 Wenn so die Zukunft der CD-ROM-Spiele auf dem Amiga aussieht,
 dann verkaufe ich meine Silberschleuder lieber wieder. Doch
 zum Glück gibt es auch andere Publisher, die mehr Wert auf
 Qualität denn auf Quantität legen.
 Absolute Hardcore-Fans von Action-Adventuren, die sich auch
 von einem Schwierigkeitsgrad jenseits der Schmerzgrenze nicht
 schocken lassen, können ja mal probespielen. Aber eine Kauf-
 empfehlung kann ich beim besten Willen nicht aussprechen.
 

 Entwickler:     Peter Spinaze
 Vertrieb:       Vulcan Software (www.vulcan.co.uk)
 Testmuster:     Verkaufsversion (A.Magerl/Vulcan Software)
 Genre:          Action-Adventure
 erhältlich ab:  bereits erschienen
 Preis:          ca. DM 90,-
 Minimalkonfig.: 68000, 2 MB RAM (mind. 1MB ChipRAM), 2xCDROM 
 empf. Konfig.:  68020, 5 MB RAM,(mind. 1MB ChipRAM), 4xCDROM 

 Präsentation:   68%
 Grafik:         69%
 Soundeffekte:   78%
 Musik:          65%
 Schwierigkeit:  sehr schwer
 
 SPIELSPASS:     56%


 DAS WERTUNGSSYSTEM: Ein Spiel mit 50% Spielspaß ist absoluter 
 Durchschnitt; nichts besonderes aber auch nicht grottenschlecht.
 Ab 70% ist ein Spiel für Fans des jeweiligen Genres bedingt em-
 pfehlenswert. Bei einer Wertung von 80% und höher sollten 
 Genre-Liebhaber unbedingt zugreifen, alle anderen machen beim
 Kauf aber auch nichts falsch. Und ab 90% wird´s zum Mußkauf für 
 alle Spielefans.
 

 Ich danke Paul Carrington von Vulcan Software für die rasche
 Übermittlung des benötigten Cheat-Codes.


 Thomas Szedlak (The Kalauerman)
 E-Mail: TSzedlak@gmx.de