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                        Capital Punishment
                        
                        
 Welcher Spiele-Fan hat nicht schon von diesem Spiel gehört ?!
 In allen Spiele-Zeitschriften wurde es mit Vorschuß-Lorbeeren
 überhäuft:
 
 Amiga Games: "Das beste Amiga-Kampfspiel aller Zeiten !"
 Amiga Joker: "Sieg durch technischen K.O. ! Der Konkurrenz
               um Jahre voraus !"
 Amiga Computing: "Einfach unglaublich ! Eines der besten Spiele
                   überhaupt !"
 Amiga Action: "Capital Punishment ist eines der stärksten Spiele
               für den Amiga !"
 Amiga Format: "Für die Grafiken gibt es nur ein passendes Wort:
                SUPERB !"
                

 So hatte ich dieses Spiel also vor ca. 3 Monaten direkt beim
 Hersteller vorbestellt.
 Verantwortlich für dieses Spiel zeichnen sich clickBOOM und
 PXLcomputers aus Toronto (Kanada  ;-)  )
 
 All denen die wider Erwarten noch nichts von diesem Spiel ge-
 hört haben, sei erklärt, daß es sich um ein Beat´m´Up á la
 Fightin´ Spirit oder Super Streetfighter handelt.
 
 Vorbehalten bleibt das Spiel dem Amiga 1200 und dem Amiga 4000 -
 eine Festplatte ist ein absolutes Muß (wer mittlerweile immer
 noch keine hat, dem ist sowieso nicht mehr zu helfen  ;-)  ).
 Als Arbeitsspeicher wird ein Minimum von 2 MB gefordert.
 

 Geliefert wird das sieben Disketten umfassende Spiel in einem
 stabilen Karton. Die Disketten sind zudem extra luftgepolstert
 aufgebahrt, sodaß sie beim Transport nicht zu Schaden kommen.
 Im Inneren des Kartons befinden sich dann noch lediglich die
 Anleitung, eine Codekarte, sowie eine Registrierungskarte.
 Die Anleitung ist in deutsch und in englisch übersetzt. 
 Diese hat allerdings nicht die Form eines normalen Handbuches,
 sondern ist auf der Rückseite eines Posters aufgedruckt.
 Zumindest ist sie vom Inhalt her ausreichend verständlich.
 Auch die Übersetzung ins Deutsche ist gut geglückt.
 Das allerdings mit keinem Wort auf die Möglichkeiten der
 Steuerung der verschiedenen Charaktere bzw. deren Schlag-
 repertoir eingegangen wird, ist mir völlig unverständlich.
 So bleibt einem also im Endeffekt anderes übrig, als sich
 das Ganze in kleinen Trainingskämpfen selbst anzueignen.
 

 Getestet wurde das Spiel auf einem Amiga 1200, OS 3.0, 
 68030/50 Mhz., 10 MB Ram, Festplatte.
 
 Die Dateien auf den Disketten sind allesamt lha-gepackt.
 So weist auch ein kleiner, unscheinbarer Aufkleber darauf
 hin, daß es zwingend erforderlich ist, die Datei LHA.KEY,
 welche sich auf der Diskette 1 befindet, in das L-Verzeich-
 nis der Start-Partition zu kopieren.
 Als Begründung dazu wird angegeben, daß der Installations-
 vorgang und das damit verbundene Entpacken der Archive,
 nur mit einer registrierten Version von LHA fehlerfrei
 durchgeführt werden kann.
 Und da ich dieses bei meinem ersten Versuch übersehen
 hatte, kann ich dieses also nur bestätigen  ;-)
 

 Die Installation geht dann aber bequem und schnell mit dem
 auf der Diskette befindlichen Installationsskript von-
 statten. Auf der Festplatte nimmt das Spiel dann auch
 satte 14,45 MB Speicherplatz ein.
 Während der Installation hat man noch die Wahl, ob man 
 eine Kindersicherung mit integrieren will. So werden wahl-
 weise dann die Gewaltszenen, Blutspritzer, sowie eine halb-
 nackte Kämpferin deaktiviert.
 Ob das nun eine wirksame Maßnahme im Sinne des Jugend-
 schutzes darstellt, sei einmal dahingestellt.
 Weiterhin hat man die Möglichkeit, sich eine Boot-Diskette
 anfertigen zu lassen und auszuwählen, ob man die Bild-
 schirmtexte in deutscher oder englischer Sprache sehen
 möchte.
 

 In der Anleitung wird nun zwar erwähnt, daß das Spiel bei
 einem freiem ChipRam von 2 MB auch von der Workbench aus
 starten kann, aber auch nachdem ich mein ChipRam auf satte 
 1,96 MB hochgeschraubt hatte, wollte mir dieses nicht glücken.
 
 So blieb mir also die Wahl, das Spiel über die Boot-Dis-
 kette zu starten oder mein System ohne Startup-Sequenz zu
 booten und dann über das DOS zu starten.
 Die bequemste Alternative bietet dabei die Boot-Diskette.
 

 Die Geschichte des Spieles ist dann auch schnell erzählt.
 Man übernimmt den Part des letzten von vier großen Kriegern,
 der sich auf den Weg macht, um Qwesul, den Herrn der 
 Finsternis, zu besiegen.
 Da man auch seine drei befreundeten Krieger aus der Gewalt
 Qwesuls zu befreien versucht, begibt man sich nun in das Ab-
 wassersystem unter seiner Festung, wo sich einem zahlreiche 
 Wachen entgegenstellen. Dort stellen sich sogar die eigenen
 Freunde entgegen, die mittlerweile unter der geistigen
 Kontrolle Qwesuls stehen.
 So machne wir uns also auf, Qwesul zu finden und zu
 besiegen, um den Bann, der auf den Freunden lastet, zu
 brechen.
 

 So kann das Spiel also beginnen.
 
 Allen voran folgt eine Sicherheitsabfrage, zu der man 
 seine Code-Karte zur Hand nehmen sollte.
 Auf dieser Code-Karte muß man nun das auf dem Bildschirm
 abgebildete Bild aus den 30 abgedruckten Bildchen heraus-
 suchen und die darunter befindliche 4-stellige Zahlen-
 kombination eingeben.
 
 Ein Intro sollte man darauf folgend allerdings nicht erwarten !
 

 Der zuerst erscheinende Optionsbildschirm, bietet nun die
 Möglichkeit, die Art der Steuerung auszuwählen: Joystick,
 Joypad oder die Tastatur.
 Bis zu vier Spieler können teilnehmen.
 Weiterhin bestimmt man die Art des Spieles - so stehen 
 einem ein Turnier-, Liga- und ein Schlachtmodus zur Ver-
 fügung oder man entschließt sich einfach allein gegen
 den Computer oder im Team gegen den Computer anzutreten.
 
 Im nächsten Optionsbildschirm bestimmt man dann den
 Schwierigkeitsgrad, die Sound-Begleitung, die Hintergründe
 und noch so einiges mehr. 
 Hervorstechend ist dabei zum einen die Möglichkeit, die
 Genauigkeit der Treffer und auch andere Verhaltens-
 weisen der Gegner festzulegen, so zum Beispiel,
 den Gegner bei einer eigenen Besinnungslosigkeit nicht
 mehr angreifen zu lassen.
 Es ist also eine sehr große Optionsvielfalt vorhanden,
 auf die ich hier nicht näher eingehen möchte.
 

 Anschließende wählt man dann noch einen von vier Kriegern
 aus.
 Dabei handelt es sich um Wakantanka, Sarmon, Corbon Wedge
 und Demona. 
 Demona fällt dabei besonders ins Auge - die Wahl der Kleidung
 ist dabei besonders zu beachten und vor den Blicken von
 Kindern unter 10 Jahren besonders zu schützen  ;-)
 
 Was einem nun für die Augen und Ohren geboten wird, sucht
 dann aber wirklich nach Vergleichbarem.
 Die Figuren sind bis in jede Einzelheit animiert, die Hinter-
 gründe sind ebenfalls animiert und entsprechend der Spiel-
 atmosphäre 2gezeichnet.
 Besonders bemerkenswert ist dabei die Tatsache, daß die
 Kämpfer, der Realität entsprechend, durch ausgeleuchtete und
 auch weniger ausgeleuchtet Bereiche, wie z.B. Schatten
 hindurchgehen und dabei nicht immer gleich deutlich zu er-
 kennen sind.
 

 Man sollte vorher dringend die Möglichkeit in Anspruch
 nehmen, sich mit den Schlagmöglichkeiten seines Kämpfers
 vertraut zu machen. Dieses läßt sich dabei am einfachsten
 verwirklichen, indem man alleine mit zwei Spielern zugleich
 spielt, und so einer ungewollten Konfrontation aus dem Wege
 geht.
 
 Ohne Training wird man ansonsten schnell der Kampfkraft seiner
 Gegner erlegen sein.
 
 Hat man sich aber erst einmal eingespielt, ist die Spielbar-
 keit ohne jeglichen Tadel. Zahlreiche Schlagmöglichkeiten
 sind vorhanden.
 Auf Special-Moves á la Fightin´ Spirit wurden allerdings
 verzichtet, dann man das Spiel so realitätsbezogen wie nur
 eben möglich gestalten wollte - diesen Grund nennen zumindest
 die Programmierer.
 Zu vermissen war diese Art der Bewegungen allerdings sowieso
 nicht.
 

 Begleitet wird das Spiel von zahlreichen Fallen, die schnell
 und unweigerlich zum Tode führen können.
 Blut fließt während des Kampfes gleich literweise.
 
 Die Sound-FX, bzw. die wahlweise Hintergrundmusik sind eben-
 falls sehr gut gelungen.
 
 
 Fazit:
 
 Ich persönlich kenne nur wenige Spiele, die auf einem 
 technisch so hohen Level anzusiedeln sind.
 Als einzig Negatives wäre die Qualität der Anleitung zu 
 nennen. Dieses Manko wird jedoch locker durch die sehr
 gute Spielbarkeit wett gemacht.
 
 CAPITAL PUNISHMENT ist jedem ans Herz zu legen - auch dem-
 jenigen, der Prügelspielen bislang nichts abgewinnen konnte.
 
 Ich kann mich also den Meinungen der diversen Amiga-Zeit-
 schriften nur anschließen: Ein absoluter Mega-Hit !
 
 
 Zusammenfassung:          Titel:  Capital Punishment
                      Hersteller:  clickBOOM / PXLcomputers
                          Umfang:  7 Disketten
                          System:  Amiga 1200/4000, 2 MB Ram
                                   Festplatte erforderlich,
                                   FastRam wird unterstützt
                         Spieler:  1 - 4
                         Sprache:  deutsch/englisch
                       Anleitung:  deutsch/englisch
                       
                          Grafik:  sehr gut
                      Sound(-FX):  sehr gut
                    Spielbarkeit:  sehr gut
                      Motivation:  sehr gut
                       Anleitung:  verbesserungswürdig
                       
                          Gesamt:  sehr gut
                                                 
                         
                          Urteil:  Ein absolutes Muß  !!
                          
                          
                          
                                          Rainer Lübkemeier