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 Covert Action


 Wer wollte nicht auch schon mal in die Rolle eines
 ausgebufften Geheimagenten im Stile von James Bond schlüpfen
 und den Größen der Unterwelt das Handwerk legen? Im Spiel
 "Covert Action" von Programmier-Legende Sid Meier aus dem
 Jahre 1991 hat man die Möglichkeit dazu.

 Covert Action ist das erste und bisher einzige Spiel seiner
 Art, jedenfalls für Amiga. Für PCs ist mit "Spycraft" vor
 kurzem ein vom Spielprinzip her ähnliches Spiel erschienen.
 Grafisch ist es Covert Action natürlich weit überlegen, vom
 spielerischen Tiefgang her reicht es meiner Meinung nach 
 nicht mal annähernd an Covert Action heran.


 Man schlüpft in die Rolle von Max Remington, dem Star der 
 Geheimagenten in der ganzen Welt, der den Kampf gegen Spione, 
 Terroristen und Verbrecher führt. man tut all das, was man
 sich landläufig als die Haupttätigkeiten eines Geheimagenten
 vorstellt:: Einbrüche im Hauptquartier der Gangsterwelt,
 Verfolgungsjagden, Codes entschlüsseln, Beweise sammeln und
 und und.  

 Nach dem Start von Diskette oder Festplatte wählt man als
 erstes, ob man das Spiel nur mit der Tastatur oder mit einer
 Mischung aus Tastatur- und Joystick-Steuerung bedienen will.
 Nun startet man entweder ein neues Spiel oder lädt ein
 gespeichertes Spiel von Diskette bzw. Festplatte. Für
 Anfänger interessant ist auch die Möglichkeit, zuerst ein
 wenig die Action-Sequenzen zu üben. 


 Hat man sich nun dazu entschlossen ein neues Spiel zu starten,
 muß man sich zwischen einer weiblichen oder männlichen
 Spielfigur entscheiden, was allerdings keine Auswirkungen auf
 den eigentlichen Spielverlauf hat. Nun wählt man noch einen
 von 4 Schwierigkeitsgraden aus und schon kanns losgehen.

 Zu Beginn findet man sich bei der Einsatzbesprechung im Büro
 des Chefs wieder. Hier erfährt man, welche Aktionen die
 Unterweltler planen und wer nach Ansicht der Geheimdienste
 dahinter stecken könnte. Nun folgt eine kleine
 Handbuchabfrage. Nach erfolgreicher Beantwortung erhält man
 noch einige nützliche Tips, doch von nun an ist man
 weitestgehend auf sich allein gestellt.. 


 Hat man sich erst mal eine Weile in Covert Action
 eingearbeitet, läßt es einen nicht mehr so schnell los. Wie
 von einem Sid-Meier-Spiel nicht anders zu erwarten, steht
 nicht die Action im Vordergrund, sondern das Entdecken und
 Deuten von Spuren, die Identifikation und Verdächtigen und
 deren Verhaftung. Allerdings kommt die Action auch nicht zu
 kurz. Einbrüche erlebt man in einer
 "They stole a Million"-ähnlichen Perspektive. Man durchsucht
 die Gebäude nach nützlichen Informationen, versteckt
 Abhörwanzen und erwährt sich mit Pistole oder Uzi seiner Haut
 gegen aufdringlliche Wachen. 


 Weitere Action-Sequenzen umfassen Verfolgungsjagden per PKW, 
 Entschlüsselungen von Geheim-Codes und das Anzapfen von
 Leitungen  bzw. das Anbringen von elektronischen
 Autospurlesern. Für Abwechslung ist also gesorgt.. 

 Wie es sich für komplexe Spiele gehört, befindet sich in der
 Verpackung aus stabilem Karton ein umfangreiches und reich
 illustriertes Handbuch in gewohnt hervorragender
 Microprose-Qualität. Als realitätsnahe Erläuterung zu den
 einzelnen Kapitel ist sogar noch ein kleiner Thriller-Roman
 ins Handbuch integriert worden, was dem ganzen die Krone
 aufsetzt.. Auf der beiliegenden Referenzkarte sind alle 
 Tastaturkommandos zusammengefaßt, die "Technische Ergänzung" 
 klärt über Systemanforderungen und Installations-Prozedur
 auf. 


 Benötigt wird ein beliebiger Amiga mit mind. 1 MB
 Arbeitsspeicher.  Möchte man das Spiel auf Festplatte
 installieren, sind 1,5 MB erforderlich. Die
 Festplatten-Installation des sich auf drei Disketten
 befindenden Games fungoniert einwandfrei, nur Besitzer
 neuerer Amigas mit AGA-Chipsatz müssen selbigen im
 Boot-Menü deaktivieren, bevor sie das
 Installations-Programm starten. Beim eigentlichen Spiel ist
 diese Prozedur jedoch nicht notwendig, obwohl schon etwas
 älter, läuft das Spiel auf einem Amiga 1200 mit
 030-Prozessor einwandfrei.


 Grafisch reißt Covert Action natürlich keine Bäume aus,
 berücksichtigt man jedoch, daß das Spiel bereits fünf Jahre
 alt ist, kann sich die Grafik durchaus sehen lassen. Gleiches
 gilt mit kleinen Abstrichen auch für die Titelmusik und die
 guten, wenn auch spärlichen Soundeffekte.Wer Spiele wie
 Civilication und Colonization mag, der wird auch mit
 Covert Action seinen Spaß haben, allein schon wegen der
 nicht alltäglichen Spielidee.


 Verpackung:         sehr gut
 Handbücher:         sehr gut (deutsch)
 Spielidee:          sehr gut
 Langzeitmotivation: hoch
 Grafik:             weniger gut
 Sound:              naja
 Steuerung:          gut

 Gesamt:             besonders empfehlenswert


 Thomas Szedlak (The Kalauerman)