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  (22.5.96)

              Hey Leute, Hugo hat sich mal wieder
             n' neues Game gekauft und muß es euch
            natürlich  sofort allen sagen, so isser
                         nu mal, wie?


 Also, ich hab' mir nun Carribean Disaster von Ikarion gekauft
 und möcht's nun hier testen. Zuerst aber natürlich die Vorgeschichte:

 Wir schreiben das Jahr 1995 und befinden uns auf der kleinen, ver-
 lassenen Insel Mad Island. Doch so verlassen ist diese karibische
 Insel eigentlich nicht. Genau 14 Wahlberechtigte fristen dort
 ihr dasein. Die Geschichte scheint auf der Insel fast völlig
 vorbeigegangen zu sein, denn die Einwohner denken noch, es wäre
 das Jahr 1964 und der kalte Krieg ist auch noch nicht vorbei.


 Zum Zeitpunkt, als der kalte Krieg tatsächlich noch im Gange
 war, zogen zwei Botschafter, Ham Burger und Iwan Bolschewiki,
 auf die Insel, die allerdings so unbedeutend ist, daß diese
 zwei Erzfeinde sofort wieder von ihren Ländern vergessen wurden.
 Doch tatsächlich bekommen sie immer noch Kohle von ihrem Land,
 welche man ihnen abnehmen muß, da dies praktisch die einzige
 Einnahmequelle ist. Es geht darum, Präsident zu werden, da man
 nur als Solcher "Entwicklungshilfe" bekommt. Davon muß man seine,
 haltet euch fest, Ananasfarm in der ANTARKTIS ausbauen, auf
 welche man dann fliehen muß, wenn die Rebellen den Präsidenten-
 palast erobern. Um fliehen zu können, braucht man wiederrum eine
 Fluchtmöglichkeit, die aus vier Teilen besteht, die man sich
 abwechselnd von den Amis und den Russkies besorgen muß.


 Deshalb muß man häufig seine Einstellung wechseln. Dummerweise kann
 man nur als Minister Bauteile kaufen, weshalb man nicht immer
 Präsident bleiben kann, was dann weniger Geld bedeutet, da
 man als Minister meist nur sehr wenig Geld für den Haushalt
 bekommt. Jeder Minister hat eine andere Fluchtmöglichkeit.


 Wenn er in ein anderes Ministerium eingeteilt wird, muß
 er an der Fluchtmöglichkeit dieses Ministeriums weiter-
 arbeiten. Gewonnen hat derjenige, der es vor dem Sturm der
 Rebellen auf den Präsidentenpalast geschafft hat, seine
 Fluchtmöglichkeit fertigzustellen und die meisten Teile
 der Ananasfarm in der Antarktik besitzt. Und um dies zu
 erreichen, muß man gegen drei Gegner um die Wähler kämpfen
 denn nur als Präsidnent kommt man an das große Geld. Im
 Kampf um die Wähler bedient man sich der fiesesten Mittel:

 Leere Wahlkampfreden, Erlogene Plakate, Bestechung, Attentate,
 Einbuchtung unsympathischer Wähler, Gehirnwäsche, Saufparties
 und vieles mehr. Man sollte natürlich versuchen, möglichst
 beliebt bei den Wählern zu sein, was allerdings nicht so leicht
 ist, denn wer z.B. für kürzere Arbeitszeiten ist, findet bei
 den Arbeitern Zustimmung, nicht aber bei den Unternehmern.


 Wichtige Nachrichten werden durch den Insel-DJ an die Wähler
 vemittelt, die guten oder schlechten Einfluß auf sie haben
 können. Bei den Wählern gibt es die skurilsten Mischungen:
 Ein Fidel Kastro Abschlag, ein, im 2. Weltkrieg abgetürzter
 Kamikazepilot, ein amerikanischer und ein russischer Bot-
 schafter, ein Popcornfabrikant, ein Kardinal, ein Geheim-
 polizist, ein DJ, eine Barbesitzerin und ein Arbeiter.


 Auch das Militär spielt eine wichtige Rolle: Jeder Minister
 hat ein verschiedene Waffensystem, in drei verschiedenen
 Modellen mit verschiedenen Reichweiten. Dabei hat jedes
 Waffensystem seine Vor-und Nachteile. Die Waffen bekommt man
 nur beim Kardinal, weshalb man sich bei ihm einschleimen
 sollte. Die Rebellen kann man mit Geld-und Waffengeschenken
 unterstützen, denn wenn sie sich schlecht behandelt fühlen
 greifen sie an. Als Munition muß man Popcorn benutzen, welches
 man vom örtlichem Popcorn Produzenten erstehen kann. Ein gutes
 Verhältnis zu ihm ist natürlich nur von Vorteil. Wer seine
 Beliebtheit steigern will, kann ja Wahlkampfreden halten,
 aber man sollte darauf achten, wer anwesend ist, denn man
 kann Abwesende beschmutzen, ohne sich unbeliebt bei ihnen zu
 machen. Es ist natürlich auch sinnlos, für die Kirche zu
 predigen, wenn der Kardinal gar nicht da ist. Wer immer noch
 nicht beliebt ist, kann ja in Lola's Bar ne heiße Party
 steigen lassen. Oder man kann den DJ bestechen, damit er
 unnette Sachen über die Kontrahenten rumverzählt.


 Hat man alles erreicht, was man wollte (Fluchtgerät,
 Ananasfarm) muß man den Rebellen Waffen geben, woraufhin
 diese den Präsidentenpalast stürmen, und falls erfolgreich,
 das Spiel zuende ist. Dann entscheidet sich, wer das Spiel
 gewonnen hat.


 Soviel zum Inhalt, jetzt die technische Seite: Das Spiel
 wird in einem hübschem Karton auf vier Disks geliefert,
 die lose in der Packung rum(f)liegen. Bei der Installation
 haben die Disks ganz schön gescheppert, waren dann aber
 doch Okay. Glück gehabt! Die HD-Installation läuft wie
 geschmiert, nicht mal Assigns müssen gemacht werden. Die
 Grafik ist im witzigem Comic-Stil gehalten worden, wobei
 praktisch alle Abschnitte hübsch animiert sind. Das bringt
 Leben ins Spiel. Zu der Musik sage ich nur, daß sie von
 Chris Hülsbeck ist. Das Handbuch ist witzig und erklärt
 das Spiel recht gut, doch hatte ich beim lesen das Gefühl,
 daß das Spiel unheimlich schwer sei und daß es schwierig
 ist, den Überblick zu behalten. Iss nicht, das Spiel bietet
 zwar viele Handlungsmöglichkeiten, von denen die meisten
 aber kaum benutzt werden müssen. Außerdem ist der Schwierig-
 keitsgrad einstellbar. Alle Aktionen lassen sich flott mit
 der Maus steuern. Was ich allerdings nicht verstehe, ist, daß
 bei der Amiga-Version der 2-Spieler Modus aus "technischen
 Gründen" weggelassen wurde. AM AMIGA GIBT ES AUCH MODEMS!!!!!


 Fazit: Noch nie hat Politik so viel Spaß gemacht. Caribbean
        Disaster ist ein fröhliches Bäumchen-wechsel-dich-
        Spiel, das eine Mordsgaudi verspricht. Ein Muß für
        alle Nachwuchs-Diktatoren.


 System: ECS, ab OS 1.3, 1 MB Ram
 HD: ca. 3.2 MB
 Disks: 4
 Genre: Polit-Satire-Strategie
 Kopierschutz: Nix
 

 Grafik    : 85%
 Animation : 70%
 Musik     : 80%
 Handhabung: 85%
 Motivation: 85%
 ---------------
 Gesamt    : 82%

 Bei diesem günstigem Preis, kann ich dieses Spiel nur jedem
 empfehlen.
                     Ciao, euer Hugo