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Grundlagen


Was ist TeX und LaTeX

LaTeX kann als "Buchdesigner" bezeichnet werden. Mit Hilfe von Steuerbefehlen entscheidet LaTeX, wie etwas im Dokument angeordnet wird. LaTeX richtet sich dabei nach den Regeln der Buchsetzerkunst.

TeX handelt eher als "Buchsetzer". Anhand der gegebenen Entscheidungen werden nun die Buchstaben bestmöglich angeordnet. Es ist die untere Verarbeitungsebene. Auch LaTeX greift auf TeX und dessen Befehle zurück.

Bei WYSIWYG-Textverarbeitungen sieht man sofort das Ergebnis und kann (und muß) direkt am Bildschirm Einfluß nehmen. Was bei wenigen Seiten noch einfach ist, wie z.B. das Anpassen eines Dokuments an ein gewünschtes neues Format, ist aber bei längeren Texten schwierig. Genau hier setzt der "Buchdesigner" LaTeX an


Programmkonzept und Alias-Befehle

latex (latex myfile[.tex]) ist der Befehl zum Übersetzen eines LaTeX-Dokumentes, also eines ASCII-Textes mit TeX-Befehlen, der den Befehl \documentstyle{} enthält.

glatex (oder latexg) ist das gleiche nur für deutsche Trennungsregeln.

tex (tex myfile[.tex]) ist der Befehl zum Übersetzen von Plain-TeX-Dokumenten.

bibtex (bibtex myfile) dient dazu eine im BibTeX-Format abgespeicherte Literaturdatenbank in ein LaTeX-Dokument einzubinden. Es darf keine Dateiendung angegeben werden!

Sollten diese Alias-Befehle nicht existieren, so sollten sie gesetzt werden. Anstelle von latex ist dann meist virtex &glplain und anstelle von tex: virtex &gplain zu setzen. Hierzu sollte man aber das file local.tex konsultieren oder nochmals die Installationsanleitung lesen...

Eingabe und Ausgabe

Texte werden wie gewohnt eingegeben wenn man vom Start und Ende des Dokuments mal absieht. (Siehe auch Minimales LaTeX). Anstelle von Small is beautiful sollte der Text stehen. Am Ende folgt ein \end{document}
Mehr als ein Leerzeichen im Quelltext wird ignoriert, wie auch der Zeilenvorschub. Absätze werden durch Leerzeilen voneinander getrennt. Die Anzahl der Leerzeilen ist hierbei auch wieder irrelevant.

Mit Hilfe von Befehlen oder Kommandos wird LaTeX mitgeteilt, was es zu tun hat. Diese Komandos werden immer durch ein \ eingeleitet und haben meist Parameter und Optionen. Die Eingabe von Parametern erfolgt hierbei in geschweiften Klammern {}, Optionen werdne in eckigen Klammern [] eingegeben. Verlangt ein Befehl nach Parametern so müssen diese angeben werden, wobei Reihenfolge und Anzahl einzuhalten sind. Optionen können angegeben werden.

\kommando[Option1,...]{Parameter1,...}

Normalerweise haben die Kommandos Namen, die sehr an deren Funktion angelehnt sind. Bei einigen hilft allerdings nur Lernen.

Bezüglich der Ausgabe des Resultats gibt es mehrere Möglichkeiten. Es wird generell eine DVI-Ausgabedatei erzeugt. Wenn auf dem Rechner TeX (oder genauer ein Previewer) installiert ist, kann man sich mit diesem das DVI-File direkt ansehen. Ist dies nicht der Fall und es ist ein Postscript-Previewer (ghostscript) installiert, so kann mittels dvips die Ausgabe in eine Postscriptdatei umgewandelt werden.
Die Previewer haben unter den verschiedenen TeX-Systemen verschiedene Namen. Unter X11 ist im Allgemeinen xdvi installiert, unter PasTeX (AMIGA) heißt er showdvi.


23.08.1995 ; Volker.Schmidt@dlr.de