Das ATOS-Magazin 5/97

ATOS Über den Tellerrand ...


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Mögliche Beweggründe für Microsoft:
- Kartellbehörden: Microsoft hat ein gewisses
Interesse an einem vitalen Betriebssystem-Konkurrenten. Die
US-Kartellbehörden würden einem Monopolisten mehr Hemmschuhe
in den Weg legen als dem Marktführer. Die Finanzspritze greift
der strauchelnden Firma Apple PR-trächtig zum richtigen Zeitpunkt
unter die Arme.
- Internet-Technologie: Einer der gewinnversprechenden
Zukunftsmärkte ist die Internet-Technologie. Die Abstimmung der
Integration von Betriebssystem-Schnittstellen in die
JAVA-Implementierung sichert nicht nur die Kompatibilität zweier
wichtiger Plattformen, sondern ist auch ein Schlag gegen
JAVA-Entwickler SUN, der unter dem Schlagwort "Pure JAVA"
gegen Microsoft-eigene Erweiterungen zu Felde zieht. Wenn sich
Microsoft und Apple einig sind, könnte der Standard
plötzlich mit Hilfe der Marktposition verändert werden.
Zweiter Microsoft-Gegner ist Netscape: Mit der werksseitigen
Installation des Internet Explorers auf den neuen Macs könnte der
Microsoft-eigenen HTML-Auslegung Aufwind verschafft werden.
Noch-Marktführer Netscape sieht es mit Besorgnis.
- Betriebssystem-Technologie: Apple mag PR-mäßig
nicht gerade die Granate sein, in diversen Betriebssystembereichen ist
die Firma mit dem angebissenen Obst jedoch absolut up to date. Die
Nutzung von Technologien des Konkurrenten (die erst durch Beilegung
des Rechtsstreites möglich wurde) erspart so manche teure
Eigenentwicklung.
- Office-Paket: Durchaus feste Gewinne fährt dank
mangelnder durchsetzungsfähiger Konkurrenz das Office Paket
für das MacOS ein. Mit der weiteren Portierung sichert sich
Microsoft auch zukünftig einen relativ finanzkräftigen
Kundenstamm. Die kommende Version "Office 98" soll auch wieder
im Gegensatz zur halbherzig portierten aktuellen Fassung "MS
Office 4.2.1" dem Apple-"Look-and-feel" entsprechen.
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Letzte Aktualisierung am 16. Oktober 1997