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Seit längerem arbeiten die Hobbyprogrammierer von Unique schon an dem Turrican-Clone ACSYS. Das Spiel mit dem seltsamen Namen konnte die Aufmerksamkeit durch die veröffentlichten Screenshots immer wieder auf sich lenken. Diesen Monat wurde endlich eine spielbare Demoversion veröffentlicht. Ich habe diese Demoversion gleich mal angespielt und war wirklich begeistert. ACSYS wurde einwandfrei programmiert; die Technik des Spiels steht dem Original-Turrican wirklich in nichts nach. ACSYS spielt sich sehr flüssig, der Titelheld kann viele Sonderaktionen, wie einst Turrican. Auch die Grafik ist durchaus sehenswert und läuft sehr flüssig. In einer einzigen Sache wird ACSYS aber voraussichtlich nie mit dem Original-Turrican mithalten können: Die Musik. Meiner Meinung nach gibt es nämlich keine genialere Titelmusik als Chris Hülsbeck's Turrican-Soundtrack. Aber die Musik ist ja nicht das wichtigste.
Leider ist das Erscheinen von ACSYS alles andere als sicher: Da die Entwickler sich versichern wollen, dass das fertige Spiel auch gekauft wird, müssen mindestens 500 Vorbesteller vorhanden sein, die bereit sind, das Spiel für 59,- DM zu kaufen. Man kann also nur hoffen, dass diese Zahl erreicht wird. Eine Bereicherung für den Amiga-Markt wäre das Spiel auf jeden Fall.
Ich hatte schon die erste Demo gespielt und mir fiel daran die überragende Intelligenz (?) der Gegner sowie meiner eigenen Einheiten auf. Sobald eine gegnerischer Angriff stattfand und sich die unterlegenen Einheiten zurückzogen, marschierten meine Einheiten ohne Befehl brav hinterher ins Feuer der danach anrückenden Einheiten oder der Abwehrtürme. Auch stehen sich die Einheiten des öfteren selbst im Wege. Beim neuen Demo gibt es viele neue Einheiten zu bestaunen, z.B. den Brückenleger. Ist aber die Brücke einmal gelegt, ist sie nicht mehr abzubauen oder zu vernichten. Man merkt das in diesem Spiel, besonders in den Grafiken zwar sehr viel Liebe und Energie steckt, aber dabei ist man bei manchen Dingen über das Ziel hinausgeschossen. Das die Grafiken sehr bunt sind, ist zwar relativ (Ansichtssache) schön, aber im Spiel selbst erschwert dies ungemein die Überischt. Die Einheiten des Gegners und die eigenen sind im Gefecht nicht leicht auseinanderzuhalten. Auch die Landschaft ist mir persönlich etwas zu bunt geraten. Auch die in einigen Dingen umgedrehte Mausbedienung trägt nicht gerade zu meiner Begeisterung bei.
So, dies war der erste Streich. Der zweite folgt zugleich:
Nachdem ich die kpl. 4 Demolevel durchgespielt habe, was ja keine Kunst ist, komme ich zu folgendem Urteil. Die Gegner von Exodus gaben sich wenigstens Mühe aktiv anzugreifen. Bei Earth warten sie meistens bis sie angegriffen werden. Bei einem Level waren sogar 3 gegnerische Hauptquartiere vorhanden. Ganz gemütlich konnte ich eins nach dem anderen zermalmen oder wie die Aufgabe war einnehmen. Anders kann man es nicht ausdrücken. Auch der Nebel (beschränkte Sicht über das Spielfeld) ist von der Theorie besser umgesetzt wie bei Napalm. Vorher erkundetes Gebiet ist bei Abzug nur noch beschränkt einsehbar. D.h. das man nach Abzug der eigenen Einheiten keine neuen gegnerischen Einheiten mehr sieht. Was aber seltsam ist, das man außerhalb dieses beschränkten Sichtkreises von gegenerischen Einheiten angegriffen wird und die eigenen Einheiten zurückschießen, ohne das man selbst die Gegner sieht. Wie soll man da strategisch handeln? Hier ist die Grafik im Prinzip sehr gut gelungen. Klar und übersichtlich, soweit man sich an Grüne Einheiten auf Grüner Wiese gewöhnt hat. Die Grafik-Effekte bei den Explosionen und Laser- und Raketenbeschuß legen gegenüber Napalm nochmal zu. Was mir aber persönlich immer noch nicht den Bedarf einer Grafikkarte erklärt. Bei der sichtlich vorhandenen Farbanzahl, hätte dieses Spiel locker in 8-Bit laufen können. Napalm lief auf meinen Amiga (Konfiguration unten) in NTSC-Highres-Interlace problemlos. Halt ich habe ja was vergessen, dieses Spiel wurde ja von Windooofs rübergezogen. Dies dürfte einiges erklären.
Da meine Zeit für solche Tests sehr begrenzt ist (Familie, Sport, usw) kann ich leider keine Screenshots in meinem Test einbauen. Aber für diejenigen Amiga-User, die die Hardwarevorraussetzungen für diese Spiele erfüllen dürfte dies ja kein Problem. Auf der Seite eines Kollegen (http://home.t-online.de/home/r_team/) ist ebenfalls ein Test über diese Spiele mit Screenshots zu sehen. Diese Tests sind aber unabhängig voneinander entstanden.
Sollten sich bei den Spielen diese Punkte zum Erscheinen der Vollversion nicht geändert haben, sehe ich keinen Grund diese mir zuzulegen. Obwohl ich ein Fan dieses Genres bin, werde ich mein Geld nicht zum Fenster rausschmeissen. Ich warte dann lieber auf den Nachfolger des amtierenden Echtzeitstrategiekönigs.
Come on, Napalm 2.