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Erstmal bitte ich um Entschuldigung, daß es mit den "kleinen Helfern" im letzten Monat nicht geklappt hat. Ein kleinerer Motorrad-Unfall hat mich leider außer Gefecht gesetzt. Das Schlimmste hab ich überstanden und der Gips kommt voraussichtlich in 3 Wochen wieder runter. Meinem Motorrad ist auch nix weiter passiert und die Saison war sowieso schon fast vorbei. Ich hab mal wieder Schwein gehabt ;) ! Danke an alle, die mir 'ne Mail hinterlassen haben!
Da ich diesen Monat ja genug Zeit hatte, mich mit meinem Rechner und dem Internet zu beschäftigen, gibts diesmal gleich 2 Texte von mir - sozusagen als Ausgleich.
In die "Kleine Helfer"-Rubrik hab ich diesmal das Frontend "TheMPegEncGUI", den Internetservice "Downloadslave", den Gerätetreiber "DEV-Handler" und den Internet-Radio-Player "StreAmi" genommen. Ich hoffe, es ist für alle Leser was dabei.
Und los geht's...
TheMPegEncGUI:
Der Name sagt eigentlich schon fast alles. TheMPegEncGUI ist eine MUI- basierende grafische Benutzeroberfläche für Programme - sieben Stück sind's an der Zahl -, die alle irgendwas mit der Ver-/Entschlüsselung von MPEG- Audiodaten zu tun haben. Dazu gehören die MPEG3-Encoder MusicIn, NCode, MP3Enc, der "(L)ame (a)in't an (m)peg3 (e)ncoder" Lame, der MPEG2-Encoder Pegase und der MPEG-Decoder MPEGA.
Auf den ersten Blick erschlägt die Anzahl der Knöpfe und Eingabefelder den Anwender regelrecht. Da aber jedes Argument des jeweiligen MPEG-Programms unterstützt wird, ist es um so erstaunlicher, daß überhaupt alle Programm- Parameter in dem noch recht kleinen Fenster von TheMPegEncGUI Platz gefunden haben.
Praktisch ist, daß nicht alle unterstützten MPEG-Programme auch wirklich installiert sein müssen, da sich die Funktionalität z.B. der einzelnen Encoder teilweise überschneidet. Vielmehr läßt TheMPegEncGUI dem Benutzer die freie Wahl, nur diejenigen Programme zu verwenden, die auch tatsächlich auf dem System installiert sind. Das vermindert den Konfigurationsaufwand und ist auch weitaus flexibler. Ebenfalls sehr komfortabel ist der integrierte Tag-Editor, der es dem User ermöglicht, zusätzliche Informationen, wie Musikrichtung, Autor, Erscheinungsjahr, etc. in eine MPEG-Datei einzufügen.
"Klicken statt Tippen" ist die Hauptdevise von TheMPegEncGUI, die geistige Arbeit wird dem Anwender aber nicht abgenommen - will sagen, daß trotz der GUI die Anleitungen zu den unterstützten MPEG-Programmen gelesen werden sollten, um auch zu verstehen, wozu denn die ganzen Knöpfe nun gut sein sollen. Das englischsprachige Amigaguide-Dokument behandelt nur die "TheMPegEncGUI"-eigene Benutzerführung. Die MUI-Bubblehelp wird für eine weitere Klärung auch nicht unterstützt. Und mit "MUI" sind wir auch schon bei den Systemvoraussetzungen.
Generell läuft TheMPegEncGUI auf jedem Amiga, auf dem auch MUI läuft. Das ist also wirklich nicht sehr viel (020/2MB/OS2/Bla/Bla). Um jetzt aber keine grauen Haare und einen ellenlangen Bart beim (De-)Kodieren von MPEG- Audiodateien zu bekommen, wird doch mindestens eine 68060-CPU, oder besser eine PPC-Karte, benötigt. Falls eine PowerUp-Karte im Amiga vorhanden ist, sollte selbstverständlich auch das En-/Decoder-Programm diesen unterstützen.
Autor: | Daniel "deniil" Westerberg |
Aminet: | /mus/misc/TheMPegEncGUI.lha |
Programmversion: | 2.05 |
Homepage: | ? |
Lizenz: | Keymailware - Hört sich kompliziert an, ist es aber nicht. Nachdem man sich kostenlos (!) per EMail registriert hat, bekommt man ein Keyfile vom Autor zugeschickt. |
Downloadslave:
Beim Downloadslave handelt es sich nicht um ein typisches Amiga-Programm, sondern vielmehr um einen praktischen Internet-Dienstleister. Die Funktion ist einfach erklärt. Downloadslave schickt dem Benutzer Dateien aus dem Internet per E-Mail. Das hört sich erstmal ziemlich sinnlos an, da man sich solche Dateien ja auch mit einem Webbrowser oder einem FTP-Client besorgen kann. Ist es aber nicht (Überraschung ;) )! Wenn man sich nämlich Dateien von einem völlig überlasteten Server laden möchte, kann das eine ziemlich langwierige und, solange man nicht die Knete für eine Flatrate zur Verfügung hat, auch kostenintensive Aktion werden. Werden diese Dateien mit Downloadslave organisiert, braucht sich der Benutzer mit solchen Servern nicht mehr herumzuschlagen. Es kann dann zwar immer noch ein Weilchen dauern, bis die bestellten Dateien im Postfach ankommen, aber sie kommen(!) und können auch mit einer anständigen cps-Rate vom (nicht überlasteten) E- Mail-Server geladen werden.
Um diesen Dienst verwenden zu können, muß zuerst das Registrierprocedere absolviert werden. Das kostet nix und tut auch nicht weh. Dazu muß einfach eine E-Mail an "data@downloadslave.com" geschickt werden. Die "Subject"- Zeile muß leer bleiben und in der Mail darf auch sonst kein weiterer Text drin stehen. Kurze Zeit später bekommt man eine Mail zurück, in der ein Passwort und eine kleine Anleitung zur Benutzung von Downloadslave steht. Am besten gibt man dieses Passwort niemandem weiter, sonst könnte es passieren, daß am 1. April einige unbestellte MP3-Dateien im Briefkasten liegen ;). Möchte der Anwender jetzt ein paar Dateien aus dem Internet laden, sollte die komplette URL notiert werden (mit "http://" oder "ftp://"). Unter Verwendung der Clipboardfunktionen von AWeb und Co. ist das auch ohne Papier und Bleistift schnell und komfortabel geregelt. Im E-Mail-Progi sollte nun eine neue Mail erstellt werden, die an "data@downloadslave.com" adressiert ist. In die erste und zweite Zeile muß/kann die URL eingetragen werden, in die Dritte kommt das Passwort in der Form:
PASS:ABCDEFGHIJ
Holt man dann später seine E-Mail ab, landen die bestellten Dateien in Form von Attachments im Postfach. Zusätzlich zu diesen Mails, wird noch eine kleine Werbe-Mail verschickt, denn schließlich will ja Downloadslave.com auch von irgendwas leben. Leider ist die Anzahl der Datei-Bestellungen auf 2 Stück pro E-Mail (zumindest mit YAM, siehe w.u.) begrenzt. Da aber mehrere E-Mail-Anforderungen gleichzeitig an Downloadslave geschickt werden können, ist das auch kein großes Handicap. Etwas merkwürdiger ist schon, daß bei einer Bestellung mittels YAM, die erste Datei immer das Index-HTML- Dokument der YAM-Homepage ist. Diese Datei ist zwar nur ca. 12 KByte groß und fällt bei mehreren MegaBytes an Daten nicht weiter auf. Letztendlich ist diese Fehlfunktion trotzdem lästig, da so das Maximum an gleichzeitigen Dateibestellungen pro Mail von 3 auf 2 sinkt.
[Möglicherweise sucht Downloadslave.com in den Mails einfach nach den ersten drei URLs - und findet zunächst die im Header jeder YAM-Mail enthaltene Homepage-Adresse des Mailers. Sie lässt sich allerdings problemlos mit einem Texteditor entfernen; Anm. d. leit. Red.]
Was auch noch zu beachten ist, ist, daß die bestellten Dateien auch in das Postfach reinpassen. E-Mail-Provider (T-Online, GMX, etc.) stellen nur begrenzten Speicherplatz für das E-Mail-Postfach zur Verfügung, womit auch das Datenvolumen der Dateibestellungen begrenzt wird.
Autor: | ? |
Aminet: | |
Programmversion: | ? |
Homepage: | www.downloadslave.com |
Lizenz: | kostenlos nutzbar |
DEV-Handler:
DEV-Handler ist ein Amiga-Device-Treiber, der es ermöglicht, mit ganz normalen Amiga-Programmen auf die Sektoren eines AmigaDOS-Laufwerks zuzugreifen.
Das Erzeugen einer Image-Datei von Festplatte, CD-ROM, ZIP oder einem anderen physikalischen Laufwerk wird damit zum Kinderspiel. Das Zerstören der Datenstrucktur eines solchen Mediums allerdings auch - sofern auf dieses geschrieben werden kann. Vor der Anwendung sollte der Benutzer also wirklich wissen, was er seinen Daten antun möchte.
Die Installation ist einfach. Das Archiv muß zuerst entpackt werden. Danach wird die Datei "Device-Handler" in das "DEVS:"-Verzeichnis kopiert. Die Datei "DEV" wird einfach in das Workbench-Verzeichnis Storage/Dosdrivers gezogen. Dadurch wird eine automatische Anmeldung von "DEV:" nach einem Neustart des Rechners vermieden, was durchaus ratsam ist.
Wird jetzt in einer Shell das Laufwerk "DEV:" angemeldet ("mount DEV:"), kann auf die Datenstrucktur von physikalischen Laufwerken (die RAM-Disk sowie "logische" Zuweisungen auf bestimmte Verzeichnisse wie "Fonts:", "S:" etc. sind keine physikalischen Laufwerke!) mittels AmigaDOS-Befehlen zugegriffen werden.
Soll z.B. ein Backup (eine "Disk-Image-Datei") der physikalischen Partition "hd0:" erstellt werden, gibt man in einer Shell einfach den folgenden Befehl ein:
copy dev:hd0 Backup:Workbench.image
Zu beachten ist, daß auf dem ("logischen") Laufwerk "Backup:" genug Speicherplatz vorhanden ist, da durch die genannte Kommandofolge, der Inhalt der Partition "HD0:" in die Datei "Workbench.image" auf dem logischen Laufwerk "Backup:" kopiert wird.
Da der DEV-Handler überhaupt keine Unterschiede zwischen verschiedenen Filesystemen macht, kann auf diese Weise auch von HFS- (Macintosh), MS-DOS- oder ext2fs- (Linux) formatierten Medien Image-Dateien erstellt werden.
Genauso einfach wie das Erstellen einer Image-Datei ist auch die Wiederherstellung. Dazu wird der o.g. Befehl einfach "umgedreht":
copy Backup:Workbench.image dev:hd0
Da jetzt tatsächlich auf einen Datenträger geschrieben wird, ist hier absolute Konzentration und Vorsicht geboten. Also auf gar keinen Fall die Partition hd0 mit z.B. hd1 oder dh0 verwechseln, da in diesem Fall die alten Daten der zu beschreibenden Partition in jedem Fall gelöscht (bzw. überschrieben) werden. Außerdem muß die Partitionsgröße mit der Größe der Imagedatei genau übereinstimmen.
Als sehr praktisch erweist sich der DEV-Handler auch beim Erzeugen von ADF- Dateien für Amiga-Emulationen auf anderen Plattformen. Dazu wird im o.g. Beispiel einfach das dh0 gegen das entsprechende Floppy-Laufwerk ("df0","df1", etc.) ausgetauscht.
Das Erstellen einer Amiga-Diskette aus einer ADF-Datei ist auf diese Weise auch kein Problem. Z.B. wird mit folgendem Befehl die ADF-Datei "floppy1.adf" auf die Diskette, die sich im Laufwerk "DF0:" befindet, geschrieben:
copy floppy1.adf to dev:df0
Weitere interessante Möglichkeiten ergeben sich z.B. auch mit dem "Type"- Befehl.
Mit...
type dev:hd0 hex
...wird die Datenstruktur der Partition "HD0:" im Hexadezimalformat ausgegeben.
Der DEV-Handler kann aber noch mehr. So lassen sich z.B. der Gerätetreiber, die Unit und noch einige andere Parameter an "DEV:" übergeben. Dazu sollte aber am besten die kurze englische Anleitung gelesen werden.
Autor: | Thomas Richter |
Aminet: | /util/sys/Dev-Handler.lha |
Programmversion: | 40.2.1 |
Homepage: | ? |
Lizenz: | Freeware? (Freely distributable, kostenlos - die Benutzerlizenz ist wahrscheinlich nur für Juristen verständlich ;) .) |
StreAmi:
StreAmi ist ein Amiga-Client für Internet-Radiosender, die ihr Programm als MPEG-Audiostream in den Äther oder besser gesagt ins WorldWideWeb senden. Um solch einem Radiosender lauschen zu können, wird zusätzlich zu StreAmi MUI, AHI, die mpega.library und eine laufende Internetverbindung benötigt. Wichtig ist außerdem, daß der Radiosender das Serverformat der Internet- Radio-Portale Icecast oder Shoutcast unterstützt.
Die Benutzeroberfläche ist sehr einfach gestaltet. Im Hauptfenster sind nur zwei Knöpfe vorhanden, mit denen entweder die Verbindung zum Server des Radiosenders hergestellt bzw. das Voreinstellerfenster für StreAmi geöffnet werden kann. Darüber ist noch ein Texteingabefeld mit einem Popup-Symbol, mit dessen Hilfe ein vorher konfigurierter Internet-Radio-Server ausgewählt wird. Die ebenfalls vorhandene Menüleiste ist genauso einfach gestaltet. Unter dem Menüpunkt "Project/Serverlist" läßt sich der Server-Editor öffnen (dazu mehr weiter unten), und unter "Project/Quit" läßt sich StreAmi beenden. Was sonst?
Im Lieferumfang von StreAmi ist schon eine Serverliste mit drei vorkonfigurierten Radiosendern enthalten. Zum Experimentieren reicht das eigentlich auch völlig aus. Wird jetzt mittels Popup-Knopf ein Server ausgewählt, muß nur noch der "Connect"-Knopf betätigt werden, und nach erfolgreichem Verbindungsaufbau fängt StreAmi sofort an, lustige Radiosendungen auf der Workbench abzuspielen.
Um aber nicht von lästigen Aussetzern und knacksender Musik genervt zu werden, sollte eine flinke Internetverbindung und ein schneller Rechenknecht eingesetzt werden. Von Vorteil wäre auch eine Soundkarte, die MPEG-Audio auf eigene Faust dekodieren kann und das Radiogedudel auch gleich noch in einer besseren Auflösung abspielt.
Wie oben schon erwähnt läßt sich über den Menüpunkt "Project/Server List" der Server-Editor von StreAmi aufrufen. Da in der Standardkonfiguration nur drei Server definiert wurden, ist die Auswahl an Radiosendern etwas mager ausgefallen. Aber das läßt sich ja ändern... Nur wie?? In der englischen Anleitung steht davon nämlich gar nix! Nur gut, daß ihr mich habt, denn ich hab's rausbekommen ;). Schnappt euch zuerst euren Webbrowser und ruft die Seite von www.shoutcast.com oder www.icecast.org auf. Seid ihr bei Icecast gelandet, geht ihr auf den Link "All Channels" in der Leiste auf der linken Seite. Jetzt müßt ihr euch noch ein bißchen gedulden, denn die Serverliste ist mächtig gewaltig - dort sind so ca. 1300 Sender aufgelistet. Nachdem die Liste geladen wurde, könnt ihr die Internet-Verbindung wieder trennen. Sucht euch jetzt (offline) einen Sender, der euch interessiert und bewegt den Mauszeiger über so ein "Play"-Symbol. Euer Browser zeigt euch jetzt die URL an (IBrowse und Voyager zeigen die URL ganz unten an, AWeb oben). Die sollte dann in etwa so aussehen (rot umrahmt):
Und da habt ihr schon, was ihr benötigt. Merkt euch die URL und tragt das, was bei "server=" steht, im Servereditor von StreAmi unter "URL" ein (in dem Beispiel wäre das 195.183.40.110). In das Feld "Port" kommt das, was in der URL des Radiosenders nach "Port=" kommt (also 8000). Im Texteingabefeld "Name" vom StreAmi-Server-Editor wird noch der Name des Radiosenders eingetragen. Dann noch auf "Add" geklickt, und das war's.
Etwas schade ist das Verhalten von StreAmi, wenn der definierte Radio- Server nicht existiert oder "offline" ist. Öffnet StreAmi dann nämlich einen Fehlerrequester, läßt dieser sich nicht mehr schließen - StreAmi hängt! Abgestürzt ist mir mein Amiga deswegen zwar noch nicht, aber ärgerlich ist dieses Verhalten trotzdem.
Autor: | Sebastian Jedruszkiewicz |
Aminet: | comm/misc/StreAmi.lha |
Programmversion: | 1.0 |
Homepage: | ? |
Lizenz: | Freeware |
So das war's erstmal. Ich hoffe, euch helfen die hier vorgestellten Programme irgendwie weiter. Wer Vorschläge oder Kritik loswerden will oder wer selbst einen kurzen Text über ein nützliches Tool geschrieben hat, kann mir ja mal eine Mail schicken.
Christian Aichinger <aichi@gmx.de>