AR-Report von der World of Alternatives Die Vorgeschichte Am 10. und 11. Mai 2000 fand in der Neusser Stadthalle die erste World of Alternatives statt. Diese Messe tritt in erster Linie in die Fußstapfen von den berühmten Vorgängern in Köln - World of Amiga, World of Commodore, Computer`XX sowie der home electronics im letzten Jahr. Nach den Glanzjahren um 1990 herum ging es mit den Besucherzahlen und dem Amiga-Markt kontinuierlich abwärts, so dass die letzte Veranstaltung in Köln deutlich unterbesetzt war: Die letzte verbliebende Halle war zu einem Drittel abgesperrt, es waren sehr wenige Aussteller und vor allem wenig Besucher. Die Bilanz dürfe folgendermaßen aussehen, auch wenn uns an dieser Stelle keine genauen Zahlen vorliegen: Während 1988 zwei Hallen für ca. 60.000 begeisterte Besucher offenstanden, konnte die Zuschauerzahl in nächsten Jahr sogar noch weiter ansteigen. Ab spätestens 1995 verringerte sich diese Zahl jedoch auf ungefähr 50.000 bis auf den absoluten Minusrekord von nicht mal mehr 20.000 im Jahr 1999. Der Bericht In Neuss sollte nun vieles anders werden, etwas Neues eben: - Die Größenordnung wurde, vor allem bedingt durch die Räumlichkeiten, stark verkleinert, dies kam der Atmosphere gewissermaßen entgegen, da man zeitweise das alte gewohnte Feeling von Gedrängel und überfüllten Ständen erleben durfte. - Kleine Aussteller, wie zum Beispiel Hobby- oder Shareware-Programmierer sowie engagierte Clubs, konnten kostengünstig Ausstellungsfläche erwerben. - Es sollte ein umfangreiches Vortragsprogramm geboten werden. Abgesehen von der Tatsache, dass die sogenannten Vorführräume viel zu klein waren und bei Hightlichts wortwörtlich aus allen Nähten geplatz sind, ist ein gutes und abwechslungsreiches Programm realisiert worden. So waren alle namhaften Aussteller aus der Amiga und Atari Welt vertreten, getragen sozusagen von dem Falke Verlag, welcher auf den beiden Computer-Märkten in Deutschlang bei den Printmedien das uneingeschränkte Monopol hält (so etwas würde EU-Kommissar Monti niemals gutheißen, aber es würde sich wohl auch nicht ändern lassen...). Auf Atari-Seiten durfte Milan-Computer mit dem Milan II sicherlich das größte Aufsehen erregt haben, aber auch Papyrus - das Top-Textverarbeitungsprogramm für AtariTOS - konnte überzeugen. Allerdings hätten sich die Aussteller nicht selbst ins Bein gebissen, wenn sie statt PC-Rechnern lieber ein paar Atari-Maschinen aufgeboten hätten. Solche Präsentationen kränken die Veteranen schmerzlich und als Folge dessen wenden sich einige sicherlich von den unprofessionellen Ausstellern ab und somit auch von dem hochgelobten Programm. Schade, vor allem da die Atari-Rechner in dem Programmierhaus sicherlich existent sind, sonst könnte die Atari-Version nicht weiter gepflegt werden. In diesem Punkt hat der Amigianer in Form von Haage & Partner sicherlich das bessere Los gezogen. Egal ob in Köln oder mittlerweile in Neuss: Jürgen Haage und seine Jungs sind immer mit von der Partie. Auf einem großen Stand, gut bestückt mit Amiga-Rechnern aller Art und Herkunft, wird mit Abstand eines der umfangreichsten Angebote präsentiert. Leider fehlt es dem Grafikprogramm Art Effect immer noch an der PowerPC-Unterstützung - obwohl die Firma mit WarpUP und Warp3D maßgeblich die PowerPC-Entwicklung vorantreibt und es in diesem Punkt auch Unstimmigkeiten zum angelaufenen Amiga-ZukunftsOS (Codewort TerraFusion) gibt. Rising AmigaVerse Das AmigaVerse tauchte zum ersten Mal in der Amiga World, der Zeitung von Amiga USA, auf. Damit verbindet man die goldene Zukunft des Amigas und die Rückkehr zum ComputerSystem Nummer Eins. Insgesamt viermal trat Bill McEwen, Amiga Chef, auf die Bühne des Vortragssaals, um dieses anzukündigen und zu konkretisieren. Dabei zeigte sich auch gleich, dass sich die Veranstalter mit der Gestaltung der Vortragsräume gründlich vertan haben: Die Plastikwände sind aus allen Nähten gesprungen und vor allem bei den ersten Auftritten drohte eine allgemeine Revolution der enttäuschten Masse, die dem Vortrag im Saal nicht beiwohnen konnte. Bill McEwen verstand es auf großartige Weise, die Gemeinde geschlossen hinter sich zu vereinen und ließ das Amiga Herz um Längen schneller schlagen. Auf die Frage, wo Bill den Amiga in 10 Jahren sähe, gab er die großumjubelte Antwort: Number One. Die One spielt in der zukünftigen Amiga Welt ohnehin eine nicht zu verachtende Rolle, denn neben einem multifunktionelen OS, das wiederum dank eines virtuellen Prozessors auf nahezu allen Plattformen und Systemen zum Einsatz kommen soll, ist auf nicht allzuferne Sicht auch wieder ein Hardwareprojekt eingeplant: Der AmigaOne soll einfach der Rechner werden, auf dem das wahnsinns OS am besten laufen wird. Leute, diese Pläne haben etwas revolutionäres und passen somit glänzend in das Gedankengut und die Vorstellungen der Amiga-Revolution, die diesen Bericht auch dazu nutzen möchte, sich mit dem SDK (Software Development Kit) intensiv auseinanderzustzen. Wer jetzt Software für SDK entwickelt, entwickelt für die Zukunft, die dann Grenzen vergessen macht und ein neues Zeitalter der Computerwelt einläuten könnte, womit auch wieder der Bezug zum diesjährigen Ausstellungsort hergestell wäre, nämlich Neuss! Das Nachtleben Viele Amigianer haben es sich nicht nehmen lassen, auch nach Messeschluss sich zu treffen, um gemeinsam die schöne Neusser Innenstadt kennenzulernen. Bevorzugt waren dabei vor allem schöne Restaurants, in denen wir auch bereitwillig mehrere Tische zusammengetellt bekommen haben. Der Amiga begleitete uns auch über die Stadthalle hinaus und man fand sich in der gewohnt schönen Amiga Community wieder, die nicht umsonst als vorbildlich für die gesamte Amiga Revolution gilt. Der Geist des Amigas gab und gibt uns Kraft und die von Bill prognostizierte aufgehende Sonne macht uns immer größere Hoffnung. Sonntags standen dann nach Messeschluss und einem hervorragendem Abendessen das EM-Spiel und eine wunderbare Single-Party auf dem Programm, bevor es dann lustig fromm und frei nach Hannover zur Weltausstellung ging, die unser Messeprogramm optimal abrundete. In Neuss sowie später auch in Hannover fanden unsere brandneuen AR-Pullis große Anerkennung und trugen ggf. sogar zur Members-Akquisition bei. Aussichten Unter den Händlern machte sich bereits das Gerücht breit, dass es voraussichtlich im November zu einer Neuauflage der World of Alternatives kommen soll. Falls es sich bewahrheiten sollte, so wäre dies sicherlich ein Grund zur Freude, denn hinter der World o Alternatives verbirgt sich die zur Zeit wohl beste Plattform für Amiga und Atari Aktivitäten. Auf der anderen Seite wünscht man sich natürlich, dass die nächste Ausgabe dieser Messe nicht in der Neusser Stadthalle stattfinden wird und träumt bereits von der Schlagzeile: "Die World of Alternatives Nov 2000 musste aus Platzgründen auf das Frankfurter Messegelände ausgelagert werden, was vor allem auf den wiedererstarkten Amiga zurückzuführen ist." Damit wäre die Verantaltung auch an die derzeitige Hauptquelle des Amigas eingekehrt - befinden sich hier nicht neben dem Amiga International Büro in Langen auch die Software-Schmiede Nr. 1 Haage & Partner, sowie das AR-Center in Friedrichsdorf und weitere namhafte Organisationen. Übrigens wird die erste große europäische Linux-Messe im Herbst auf dem Frankfurter Messegelände stattfinden. Es werden mit ca. 70.000 Besuchern gerechnet. Auch ein wichtiges Event im Kalender eines Amiga-Revoluzzers! In großer Hoffnung und Freude auf die Zukunf Chef Chrismän und Jack Miller Quellen:
(Amiga-Revolution-News)(Exklusive Bildgalerie zur World of Alternatives)