Destruction: All Hell Breaks Loose
Halbgare Reunions hatten wir in den letzten Monaten wirklich genug - und nun ist auch endlich die neue Platte der teutonischen Kulttrasher Destruction erhältlich, die saustark ausgefallen ist und genau da weitermacht, wo die Band seinerzeit aufgehört hatte. Das von Peter Tägtren (Hypocrisy) produzierte, dreiviertelstündige Werk biedert sich weder irgendwelchen Trends an noch ist es kommerziell ausgefallen. Auf "All Hell Breaks Loose" findet sich demzufolge bester Old School Trash Metal wieder, der sich hinter den früheren Werken der Band beileibe nicht verstecken braucht: So schafft es Frontmann Schmier auch im Jahre 2000 immer noch unvergleichbar zu kreischen und gehört sicherlich zu den besten seines Genres im Trash Sektor - zumindest wenn man bedenkt, wie gut der "Gesang" zu den messerscharfen Riffs und den polternden Drums passt. Somit ist im Grunde jeder Song vom neuen Album individuell ein Highlight, wobei insbesondere "Machinery Of Lies" (in dem die Roots des Trios am stärksten durchschimmern und der Fans der älteren Klamotten sicherlich in Dauerekstase versetzen wird), "Tears Of Blood" (Nackenbrecher par excellence) sowie das Remake "Total Desaster" an dieser Stelle zu nennen sind. Auf einem ähnlich hohen Niveau befindet sich auch das weitere Material und Ausfälle bzw. Durchschnittsware wird man auf "All Hell Breaks Loose" vergeblich suchen. Wenn man dann noch bedenkt, dass der Erstauflage als zusätzliches "Schmankerl" noch eine Bonus CD (ist wohl mittlerweile im Hause Nuclear Blast zur Gewohnheit geworden; siehe Stratovarius, Manowar etc.) mit dem `84er Demo "Bestia Invasion Of Hell" beiliegt, gibt`s für Fans des Old School Trash Metals nur eines: Unbedingt zugreifen! Wer mit diesem Genre aber nix anfangen kann, der wird nur schwerlich aus dem Gebolze etwas raushören können und sich wahrscheinlich fragen, wie man so einer Scheibe eine dermaßen gute Berwertung geben kann. Sei`s drum: Destruction haben mit "All Hell Breaks Loose" einen zukünftigen Klassiker abgeliefert und zeigen den ganzen modern ausgerichteten Trash Bands eindrucksvoll, wie richtig guter Trash Metal zu sein hat. Pflichtstoff!
Fazit: 9.5 von 10 Punkten