Drakkar: Gemini


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 Drakkar: Gemini

Die italiniesche Metal Szene lebt offenbar, wie es zuletzt Bands wie Rhapsody, Labyrinth oder auch die viel diskutierten White Skull gezeigt haben. Mit "Gemini" meldet sich eine weitere Band aus dem sonnigen Italien auf der Bildfläche zurück - die Rede ist von Drakkar, die Ende `98 bereits mit ihrem Debut "Quest For Glory" (welches für ein Debut Album recht stark ausgefallen ist und an dieser Stelle empfohlen werden kann) positive Resonanzen ernten konnten. Ich persönlich war sehr gespannt auf den Nachfolger, der ohne große Ankündigungen quasi aus dem Nichts erschienen ist und ebenfalls recht gut ausgefallen ist. An der Marschrichtung der Band hat sich erwartunsgemäß nichts geändert: Immer noch spielt die Band melodischen Power Metal mit leichter teutonischer Prägung der Marke Helloween (frühe Werke dieser Band), Gamma Ray oder auch Running Wild - wenngleich man es, im Gegensatz zum Debut, geschafft hat, den Songs noch mehr Eigenständigkeit mitzugeben, womit der Band ein Großteil des plagitativen Charakters genommen wird. Neue Impulse werden Drakkar sicherlich im Bereich des Power Metals nicht setzen können, aber sie machen die Musik auf ihre eigene Art und solange sie damit so gelungene Werke wie den genialen Opener "Eridian Falls" (dem das übliche Intro vorangestellt ist), die Midtempokeule "Pure Of Heart" oder auch Ohrwürmer wie "Soldiers Of Death" und "The Voice Of The Wind" (bei dem Helloween Klampfer Roland Grapow übrigens zwei Soli beisteuerte) fabrizieren, ist dagegen auch überhaupt nichts einzuwenden. Hinzu kommen noch lupenreine Power Metal Kompositionen der Marke "The Climb" oder "The Secret", die neben den teutonischen Einflüssen ein wenig an Iron Maiden erinnern, aber dennoch voll begeistern können. Gekrönt wird das Konzeptalbum (mit einer recht netten Fantasy Story, die sehr klischeehaft daherkommt) noch von einer lupenreinen Ballade mit dem Titel "The Price For Victory", die auch gleichzeitig das Ende der fast einstündigen CD darstellt. Bleibt unter dem Strich also ein gutes Power Metal Album, das sich auf der einen Seite zwar an bekannte Muster anlehnt, dafür aber insbesondere durch den sehr akzentreichen Gesang von Luca Cappellari (wobei dieser weniger extrem ausgefallen ist als auf dem Debut) der Marke Michael Kiske (ex-Helloween) deutlich von anderen 08/15 Alben dieses Genres abhebt. Da zudem die Produktion auch recht amtlich ausgefallen ist, was beim Vorgänger ja leider nicht immer der Fall war, kann ich allen Fans des melodischen deutschen Power Metals (Helloween & Co.) sowie Fans von True Metal Combos der Marke HammerFall "Gemini" ans Herz legen. Von Drakkar wird man sicherlich in Zukunft noch hören! Fazit: 8.5 von 10 Punkten