Ich hoffe, liebe Leserin, lieber Leser, sie haben in der Sommerpause die gewünschte Ruhe und Entspannung (oder auch Action, ganz wie Sie mögen) gefunden. Jedenfalls darf ich Sie herzlich zum zweiten Teil meiner Java Einführung begrüßen. Sie erinnern sich, im ersten Teil habe ich Ihnen die Sprache Java und ihr Umfeld von einem eher allgemeinen Blickwinkel aus vorgestellt. Wir haben uns ihre Entstehungsgeschichte angesehen, grundlegende Konzepte (Java virtual machine, Plattformunabhängigkeit) kennengelernt, und ein erstes kleines Beispielprogramm geschrieben.
Wir werden auch in diesem Kursteil programmieren, allerdings kommen wir nicht umhin, mit einer gehörigen Portion Theorie zu beginnen. Zunächst soll es uns nämlich um ein Kernkonzept Javas gehen, die sogenannte Objektorientierung.
Was ist Objektorientierung? Fragen wir zunächst allgemein: Was ist ein Objekt? Spontan werden uns Dinge aus unserem täglichen Leben einfallen, seien es Autos, Computer, Fahrräder, Bücher. Egal für was wir uns entscheiden, wir können jedem Objekt zwei Eigenschaften zuordnen. Es befindet sich in einem Zustand und zeigt ein Verhalten. Und: wie viele Autos wir auch sehen, ihnen allen liegt offensichtlich ein abstraktes Konzept, wenn Sie so wollen: eine Grundidee, zugrunde. Wir Menschen haben solche Konzepte verinnerlicht. Wann immer wir ein bestimmtes Objekt sehen, können wir spontan entscheiden, ob es ein Auto ist oder nicht. Ganz intuitiv ordnen wir also Objekte bestimmten Klassen zu.
Ganz nebenbei sind wir auf Kernbegriffe in der Objektorientierung gestoßen. Bevor wir sie vertiefen, wollen wir allerdings einen kurzen Blick auf ein kleines, nicht in Java geschriebenes, Programm werfen. Schließlich wurden Programme in Hochsprachen entwickelt, lange bevor es objektorientierte Programmiersprachen gab.
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