Es ist mittlerweile Geschichte, daß Atari auch bei der Anbindung von CD-ROM Laufwerken an Computern frühzeitig Lösungen anbot. Einschränkend sollte ich vielleicht schreiben, Atari-typisch wurde zumindest theoretisch eine Lösung angeboten, denn es ist ebenso Geschichte, daß es das berühmte CDAR 504 nur in kaum nennenswerter Stückzahl gab.
Wichtig war und ist dieses Laufwerk aber auch heute noch, denn Ataris Entwickler schufen in diesem Zusammenhang eine Betriebssystemerweiterung namens Metados. Dieses Programm hebt einige GEMDOS-Einschränkungen auf, und führte ein Konzept nachladbarer Geräte- und Dateisystemtreiber ein. Als kleines Kuriosum am Rande darf sicher gelten, daß Atari die Metados-Konfigurationsdatei CONFIG.SYS (unter MS-DOS hat diese Datei eine wichtige Bedeutung) nannte. Möglicherweise fragen Sie sich, warum ich Ihnen das ausgerechnet in einem Testbericht über einen CD-ROM-Treiber erzähle, wo doch sowohl MiNT als auch MagiC ausgereiftere Konzepte zum Nachladen neuer Treiber bieten, es also nahe läge, die zu unterstützen. Ein Einwand ist sicher, daß nicht jeder Anwender eines der beiden genannten Multitasking-Systeme einsetzt, aus welchen Gründen auch immer. Und, die Frage, warum man nicht auf Bewährtes zurückgreifen sollte, ist sicher auch nicht ohne Berechtigung.

Wir wollen uns also mit den Egon! Utilities befassen, einen auf Metados basierenden CD-ROM-Treiber. Das Programm blickt mittlerweile auf eine recht lange Geschichte zurück.

Die zum Test vorliegende Version 3.1 wird von der in Hannover ansässigen Firma M.u.C.S vertrieben. Die Installation geht dank des mitgelieferten Installationsprogramms schnell von statten. Wünschenswert wäre in diesem Zusammenhang eine Übersicht der angeschlossenen SCSI- und ACSI-Geräte. Zwar werden aus einer bereits vorhandenen CONFIG.SYS verwertbare Einträge übernommen, wer so eine Datei noch nicht hat, muß die Geräte-ID selbst ermitteln, gerade bei internen Komponenten nicht immer leicht. Weiter ist zu fragen, warum man nicht angeben kann, wohin die relevanten Dateien kopiert werden sollen. C:\METADOS ist zwar nicht schlechter als jeder andere Ort, aber meiner Meinung nach sollte man dem Anwender soviel Freiheit wie möglich lassen, wenn es um die Konfiguration seines Systems geht (natürlich bilden die Dateien METADOS.PRG und CONFIG.SYS eine Ausnahme). Schade auch, daß das Installationsprogramm (auf Wunsch) nicht gleich die beiden CPX-Module an ihren Platz kopiert.

Egon! CD-Utilities - 1 / 3

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