Dies führt dazu, daß nach einem Absturz oder Reboot nicht mehr das komplette Filesystem geprüft werden muß, sondern es muß nur noch das Journal geprüft und gegebenenfalls aktualisiert werden. Dies schützt einen vor fehlerhaften Einträgen in Verzeichnissen und dem Dateisystem, allerdings nicht vor Datenverlust durch einem Absturz. Weiterhin ist das Dateisystem multithreaded, d.h. mehrere Threads können parallel das Dateisystem benutzen. Dies führt gerade in einem so intensiv auf multithreading ausgelegtem Betriebssystem wie dem BeOS zu einer deutlich verbesserten Performance. Insgesamt ist überhaupt die Performance des Dateisystems deutlich gesteigert worden.

Das Dateisystem von BeOS DR8 war wahrlich kein Ausbund an Geschwindigkeit, was sich mit dem neuen Dateisystem aber deutlich verbessert hat. Insbesondere der Bootvorgang nach einem Absturz ist durch das Journaling deutlich schneller geworden und dauert nicht länger als ein normales Booten nach einem ordentlichen Systemabschluß. Nach ca. 15 bis 20 Sekunden ist das BeOS komplett geladen. Weggefallen sind bei dem neuen Dateisystem einige der Datenbankfähigkeiten, das Dateisystem ist nun keine richtige Datenbank mehr. Neu hinzugekommen sind dafür Links und Attribute für Dateien. Jede Datei (auch Ordner) kann beliebig viele Attribute haben, und auch die Attribute sind in ihrer Länge auf 64 Bit ausgelegt. Weiterhin können die Attribute auch indiziert werden und durch Queries gesucht werden, so daß damit ein Teil der Datenbankfunktionalität erhalten bleibt bzw. anders realisiert werden kann. Weggefallen sind auch die vom Macintosh her bekannten Type/Creator-Codes für Dateien.

Dies wurde vollkommen umgestellt auf MIME Typen. So haben zum Beispiel ausführbare Applikationen jetzt den Typ application/x-be-executable. Allerdings ist die Integration der MIME-Typen in das Betriebssystem noch nicht so ganz stabil, einiges funktioniert in der AADR9 noch nicht so, wie es sollte.

Die BeOS Kolumne - 3 / 4

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