Superchank und Unsane überzeugen eher, sind aber noch nicht die großen Knaller. Das hat man als Grunge oder Crossover-Rock schon besser gehört, wobei insbesondere Superchunk das Potential zu Besserem haben sollte. Unsane ist mir einfach zu lärmig, der Sänger erinnert an verhaßte Heavy-Kastraten. Bailter Space liefern einen ganz ordentlichen Titel ab, der mich im Sound phasenweise an Pink Floyd-Klänge Anno 1967/68 erinnert. Helium gilt als einer der Geheimtips der Indie-Szene und findet besonders unter Kritikern großen Anklang. Ich kann das so nicht nachvollziehen. Esoterische Variante des Girl-Rock? Irgendwo in traditionellen Wave-Klängen, Folk-Tupfern aber primär lärmige Gitarren und (zumindest hier) ein uninspirierter Titel in mittelmäßiger Qualität.
Kommen wir mit dem achten Song zu einem der absoluten Höhepunkte der CD: Cat Power. Hinter diesem Namen verbirgt sich die 24jährige US-Sängerin Chan Marshall. Hier stimmt einfach alles. Die sehr eingängige Stimme, flüsternde Gitarren die im dramaturgischen Ablauf stetig eindringlicher werden, eine überragende Komposition mit ostinanter Struktur, die den psychodelischen Effekt des Songs verstärkt und daher eine Art Psycho-Folk vom Feinsten zelebriert.

Ein weiterer Höhepunkt der ersten CD gleich im Anschluß: Bettie Serveert. Seit langer Zeit die erste holländische Band, die mir wieder gefällt und in allerbester Tradition gitarrenorientierter Indie-Pop-Bands mit Female-Vocals steht.

Ein toller Song mit eingängigen Melodien, herrlicher Vokalarbeit und schönem Gitarre-Baß-Drums-Zusammenspiel.

 

What's up Matador - 2 / 4

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