Sinnvoller Einsatz von HTML
Nachdem ich jetzt einiges zu den Hintergründen und Ursachen der möglichen Probleme erklärt habe, werde ich jetzt einige Hinweise geben, wie man diese Probleme verhindern kann, wenn man eigenen HTML-Seiten erstellt. In vielen Fällen ist es sogar möglich, auch browserspezifische Tags zu verwenden, ohne Darstellungsfehler mit alten Browsern zu riskieren. Wobei "alt" hier nicht unbedingt das richtige Wort ist, denn viele Features (z.B. Frames, ActiveX, Java, JavaScript, Cookies, usw.) kann man auch abschalten, so daß sich ein "neuer" Browser dann ähnlich wie ein "alter" verhält.
Im Prinzip muß man nur wenige Regeln beachten.
- Man darf keine HTML-Tags zweckentfremden. Wie schon oben am Beispiel von <BLOCKQUOTE> gezeigt, sind die Folgen auf anderen Browsern nicht abzusehen, denn man bewegt sich hierbei außerhalb jeder Spezifikation. Auch wenn man sich absichern will, und auf mehreren Browsern testet ob hier das Ergebnis akzeptabel ist, wird es sicherlich Browser geben, die damit nicht zurecht kommen. Insgesamt gibt es für die unterschiedlichen Rechnersystem über 50 verschiedene Browser. Allein fünf verschiedene habe ich schon auf einem Atari laufen gesehen (Lynx, CAB, WenSuite, Adamas und Chimera). Zusammen mit den vielfältigen Einstellungsmöglichkeiten der Browser gibt es also viel zu viele Testkonfigurationen, als daß man hiermit ernsthaft seine Seiten testen könnte. Und es ist sicherlich keine gute Idee, den Lesern einer Webseite bestimmte Browsereinstellungen (Fonts, Fenstergröße, usw.) vorzuschlagen, mit denen diese Seiten optimal aussehen würden, denn niemand wird für jede Web-Seite die er besucht, andere Einstellungen vornehmen wollen.
- Die Verwendung von Browser-spezifischen Tags oder Fähigkeiten (Plugins, ActiveX, Java, JavaScript,...) muß gut durchdacht werden. Da diese nicht von allen Browsern unterstützt werden bzw. auch abgeschaltet werden können, sollte man sich genau klarmachen, welche Informationen verloren gehen können.
- Man sollte sich genau klarmachen, welche Ziele man mit einer Web-Seite verfolgt. Möchte man seine neuesten Java- oder JavaScript-Programme vorstellen, dann darf man beides (Java und JavaScript) natürlich verwenden. Wenn man aber z.B. für Atari-Anwender Hardwarebastelprojekte vorstellt, ist dringend davor abzuraten, den Zugang auf diese Informationen nur über ein Java-Programm zuzulassen, auch wenn dieses wahnsinnig toll aussieht. Ein großer Teil der Zielgruppe wird nämlich dann nicht an diese Informationen gelangen können, denn für die Atariplattform gibt es noch keinen Java-Interpreter.
Ein prominentes Beispiel einer Web-Seite, bei der insbesondere die letzten beiden Punkte zeitweise mißachtet wurden, war die Microsoft-Homepage.
HTML 6 / 7

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