Da jedoch ein Programm namens alien existiert, ist dies kein "richtiger" Nachteil, da auch die Pakete von anderen Distributionen verwendet werden können, wenn der User denn darauf besteht, denn im Prinzip braucht man keine anderen Pakete, weil bei der Debian sämtliche notwendige Software vorhanden sind. Doch ist es nicht immer gut, wenn man weiß, daß man auch auf andere Software zurückgreifen kann?
Der große Vorteil bei dem *.dpkg Format ist außerdem, daß eine saubere Installation mit meistens sinnvoll vorkonfigurierten Paketen möglich ist, ohne daß der Rechner neu gestartet werden müßte. Sicherlich ist bei manchen Paketen ein Neustart sinnvoll bzw. erforderlich (z.B. wenn ein Dämon-Programm installiert wurde, welches unbedingt zur boot-Zeit aktiviert werden muß). Dies ist jedoch weit seltener der Fall, als bei vergleichbaren Distributionen. Doch nicht nur die Installation sondern auch die De-Installation mit dem zugehörigen Löschen von Datenbankeinträgen etc. wird von dem Paketverwaltungstool zumeist ordentlich durchgeführt. (Es sei denn, der User hat "von Hand" etwas umgestellt, was dem Verwaltungsprogramm natürlich nicht bekannt ist).
Besonders reizvoll für die Unerfahrenen unter uns ist die Möglichkeit, fast alles, was mit der Distribution zu tun hat, über ein grafisches, menügeführtes Programm zu erledigen. (Die Menüs sind natürlich nicht GEM-like sondern ANSI-Grafik Menüs, doch man gewöhnt sich unheimlich schnell daran.). Dieses Verwaltungsprogramm für die Pakete heißt dselekt und wird nach erfolgter Installation des Basispaketes, was auch menügesteuert erfolgt, automatisch aufgerufen. Nun kann man in Ruhe auswählen, welche Software man einsetzen möchte, und muß sich keine Sorgen um evtl. Inkompatibilitäten machen.
Und wo ist der Haken?
Viele erwarten nun sicherlich, daß es keinen gibt, doch leider ist dem so. Das vorerst größte Problem dürfte sein, eine Distribution überhaupt zu erhalten, denn im Moment sind die Dateien lediglich über Internet abrufbar und bis auf einige wenige, die mit einem CD-Brenner ausgestattet sind und Debian CDs herstellen, gibt es keine Möglichkeit, eine Atari (bzw., m/68k Distribution, denn diese ist für den Atari und Amiga!) Distribution offline zu bekommen. (Doch dieses Problem dürfte recht schnell der Vergangenheit angehören, denn die für ihre erstklassigen (Atari-)CDs und ihre in der Vergangenheit bereits distributierte Linux-ALD-Version bekannte Firma Delta Labs Media hat sich bereit erklärt, bei ausreichender Nachfrage (hier ist Feedback gefragt!) eine Distribution aufzulegen.
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