Noch ein kleiner Nachtrag mit ein paar grundlegenden Sätzen
zu PostScript von Christian Witt@N:
PostScript (PS) ist zuerst einmal eine Programmiersprache. Sie
wurde entwickelt zur Beschreibung von Dokumenten, aber es ist eine
vollwertige Sprache. Ursprünglich war PS nicht für die
Weitergabe von Dokumenten gedacht, das hat sich erst nach und nach
entwickelt.
Leider ist PS auch denkbar ungeeignet als Dokumentenformat,
deswegen behalf man sich mit einem Trick: Programm, die ihre Daten als
PS abspeichern (z.B. Illustrator), definieren sich in einem Header
bestimmte PS-Unterprogramme. So steht z.B. "Tr" im
Illustrator-Format für eine Unterprogramm, was einfach eine Zeile
Text ausgibt. Wenn der Illustrator nun eine PS Datei liest, so
interpretiert er tatsächlich nicht den PS-Code, sondern er sucht
gezielt nach seinen Befehlen, also hier z.B. "Tr". Ändert
man nun z.B. mit einem Texteditor alle "Tr" Befehle in
"Gr" und nennt auch das Unterprogramm so, so kann man eine
derart abgeänderte Datei zwar noch ohne Probleme auf einem
PS-Drucker drucken, aber der Illustrator wird sie nicht mehr lesen
können.
Jetzt ist vielleicht auch klar, warum man im Illustrator Dateien
mit und ohne Header speichern kann: Einmal wird der PS-Header mit den
nötigen Unterprogrammen mit abgespeichert, und einmal nicht. Im
letzteren Fall können reine PS-Interpreter (Apropos, Callipso,
alle PS-Drucker) mit einer solchen Datei gar nichts anfangen.
Der Illustrator-Importer in ArtWorx macht nun genau dasselbe wie
Illustrator auch: Er sucht nach solchen Schlüsselwörtern wie
z.B. "Tr". Das ist natürlich wesentlich einfacher zu
Implementieren wie ein echter PS-Interpreter. Diese Komplexität
von PS ist auch die Ursache dafür, daß die meisten
Programme kein PS laden und weiterbearbeiten können.
Anders dagegen Apropos oder Callipso: Das sind echte
PS-Interpreter, die das PS-Programm ausführen und die dabei
erzeugten Objekte darstellen. Das hat natürlich Vorteile: Du
kannst z.B. einfach auf dem Mac mit Hilfe des Adobe-
PostScript-Druckertreibers aus jedem Mac-Programm einfach ein Dokument
in eine PS-Datei drucken, und diese Datei anschließend mit Hilfe
von Apropos in ArtWorx weiterbearbeiten. Das klappt natürlich
nicht nur auf dem Mac, auch unter Windows habe ich das schon
erfolgreich getestet. Oder mit TeX: Einfach ein TeX-Dokument mit Hilfe
von dvips in ein PS-File gedruckt und in ArtWorx weiterbearbeitet.
Du siehst also, ein echter PS-Interpreter ist oft sehr hilfreich,
wenn es um den Import in ein Programm geht.
EPS ist übrigens normaler PS-Code mit der Einschränkung,
daß das Dokument nur eine Seite lang sein darf, und daß
einige PS-Befehle nicht erlaubt sind.
Ciao
Christian