T.F.: Nun, wie einige Ihrer Leser vielleicht wissen, wurde das Projekt Linux 68/k ursprünglich von Björn Brauel und Roman Hodek ins Leben gerufen. Diese beiden haben in der Frühzeit vor Veröffentlichung der ersten Distribution einen Großteil der Entwicklungs- und Programmierarbeit geleistet, die nicht zuletzt auch in dem für die ALD-Autorendistribution typischen GEM-Installationsprogramm mündete, das auch relativ unbedarften Unix/Linux-Erstanwendern eine problemlose Installation ermöglichte. In der Folge haben beide die Weiterarbeit aus persönlichen Gründen eingestellt, so daß ich quasi über Nacht vom Chefbetatester zum Chefentwickler aufgestiegen bin und mich über einen relativ langen Zeit erst in die ALD entwicklungstechnisch einarbeiten mußte. Dabei haben wir sicherlich ein gutes Jahr verloren, da das, wie sich die meisten wohl vorstellen können, eine aufreibende "Feierabendbeschäftigung" bedeuten muß, denn der Markt ist zu klein, um finanzielle Erwartungen an so eine Sache stellen zu können.

Revolution: Ich denke, daß das für die meisten gut nachvollziehbar ist. Gibt es denn inzwischen noch weitere Entwickler, die an der ALD mitarbeiten?

T.F.: Eigentlich nein. Eine Vielzahl von Anwendern, die immer mal wieder mit dem einen oder anderen Vorschlag auf mich zugekommen sind, waren zu mehr leider nicht zu bewegen. Auch hat der eine oder andere, der relativ nah in meinem räumlichen Umfeld wohnt, eine Einladung zur Vorführung des aktuellen Entwicklungsstandes nie wahrgenommen. Natürlich muß man auch dafür Verständnis haben, aber Linux 68/k ist nun mal ein Projekt, bei dem die klassische Konsumentenhaltung der jeweiligen Anwender einfach nicht gangbar ist, wenn sich das Projekt kontinuierlich weiterentwicklen soll. Allein die Anwenderbetreuung, deren Probleme mit Grafikkarten usw., müßte eigentlich von einer weiteren Person erledigt werden.

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