Und weiter mit Gutem. Silkworm, sonst eher durch lautere Töne bekannt, zeigen mit einer Unplugged-Version
ihres "Couldn´t you wait" ihr wahres Können. Fantastisches Zusammenspiel mehrerer Acoustik-Gitarren,
Bass und Percussion und mehrstimmigen Gesang - Klasse.
Danach Spoon, die mit ihren Psycho-Speed-Gitarren und harten Baßdrum/Snare-Rhythmen einen guten Song
abgeben, aber deren Sänger zu hardrock-mäßig klingt und deshalb in meinen strengen Ohren knapp durchfällt.
Danach der dritte absolute Mega-Song der CD: Liz Phair mit "Strafford on Guy".
Cool und überzeugend - mit so vielen melodiösen Pretiosen, daß sie sich in die erste Reihe der aktuellen
Frauen-Acts spielt. Was für eine coole Stimme....
Pizzicato Five, ein Vertreter des "New Easy-Listening" - und das alles auf japanisch - klingt interessant
aber ist letztlich sehr geschmacksabhängig. "Frühstück bei Tiffany" und "James Bond-Melodien" im Neunziger-Gewand.
Mark E. Smith und The Fall sollten dem einen oder anderen Leser als Heroen der frühesten Punk/Wave-Jahre
bekannt sein. Mit "Hey Student" liefern sie hier einen erstklassigen Titel in ihrer allerbesten "Container Driver"-
Tradition ab. Da bleibt kein Muskel ruhig und es treibt mich auf die Tanzfläche (ja wo ist sie denn?)...Pogo-Time.
Über die Titel 15 bis 20 will ich keine großen Worte verlieren - eher mittelmäßig und unauffällig. Bands, die
man sich nicht merken muß. Guided by Voices aus Ohio sind dann wieder gut und auffällig. Auch bei Ihnen
bestimmt eine eingängige, leicht-psychodelische Melodie und ausdrucksstarke Gesangsarbeit die Songstruktur - gut.
SF-Seals liefern mit mehrstimmigem Female-Gesang und klassischer Gitarre, Baß,Schlagzeug-Besetzung ebenso Gutes
ab. Auffällig hier der maßgebliche Einfluß eines Pianos, das insbesondere im Refrain-Teil des Songs im Ohr
bleibt und die Band zu den besten 10 Titeln der Doppel-CD zählen läßt.
What's up Matador - 3 / 4

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