das Ende der Welt, darunter tut es Hollywood heute kaum noch. Wie in "Deep Impact" ist wieder ein Komet der Auslöser. Und wieder wird klar, warum sich die USA (mit Hollywood als Herold) für die No.1-Nation der Welt halten. Denn als der Präsident der USA erfährt, daß ein Ding aus dem Weltall so groß wie Texas die Erde in weniger als 20 Tagen zerstören wird, verzweifelt er nicht. Er fängt nicht an zu beten, er fragt einfach den Chef der NASA: Was tun wir? Der hat (wie sollte es auch anders sein) einen Plan:
Wir bohren einfach ein Loch in den Asteroiden und sprengen ihn von innen. Und er hat auch eine Bohrmannschaft, die von Harry Stomper (Bruce Willis) - natürlich die besten Bohrer der Welt (wen sonst?).
Da weicht der Film von Jerry Bruckheimer (Produktion) und Michael Bay (Regie) von seinem pathetischen Vorgänger Deep Impact ab: Armageddon ist eine populäre, um nicht zu sagen volkstümliche Version des modernen Weltuntergangs-Rettungskinos. Denn die Typen, die da ins All geschossen werden, sind eher Rüpel, die kaum einer in ein feines Restaurant lassen würde, wenn sie es überhaupt wollten und sich in abgetakelten Bars nicht wohler fühlen würden. Ihre Berufung für die Mission erinnert an den Beginn des Filmklassikers "Die Glorreichen Sieben", und als Belohnung wollen sie einfach "nie wieder Steuern zahlen". Das ist ein Angebot, oder?

Der Film feiert tatsächlich den volkstümlichen Individualismus als Retter der Welt. Die Beamten und Militärs verursachen dagegen mit ihrer Sucht, nach Paragraphen und Vorschriften zu arbeiten, eine Verzögerung oder Panne nach der anderen. Für kopfschütteln-erzeugende Pannen sorgen allerdings auch die Maches dieses Streifens.

Armageddon - 1 / 2

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