Meistens wird ein Softwarepaket mit dem Kernel als sogenannte Distribution angeboten. Die verschiedenen Distributionen unterscheiden sich hauptsächlich in der mitgelieferten Software und der Installationsroutine, doch meistens ist ein gewisser Basissatz an Programmen vorhanden. Dies betrifft vor allem die GNU-Utilities und das X-Window System. Mitgeliefert wird damit alles, was man zur Softwarenentwicklung (GNU Compiler, Libraries), Anbindung an ein Netzwerk (sei es nun "das" Internet, oder ein LAN) oder zum nur Anweden des Computers braucht. (LaTeX, Emacs als Editor).
Die heute gebräuchlichen Distributionen sind normalerweise auf einem recht aktuellen Stand, was für die Anbieter nicht so leicht zu bewerkstelligen ist, wie man sich das vielleicht vorstellt. Durch die enorm hohe Entwicklungsgeschwindigkeit von Linux und seinen Utilities, kommen fast täglich Verbesserungen und Neuerungen heraus, so daß es für eine Firma schwer ist, seine Distribution, die vielleicht sogar ein spezielles Paketformat erfordert auf dem neuesten Stand zu bleiben.
Darum werde ich in diesem und den folgenden Artikeln auch die Debian Distribution behandeln. Sie hat den großen Vorteil, daß sie - einen Internetzugang vorausgesetzt - als Download frei erhältlich ist, und zweitens von vielen freiwilligen Entwicklern gepflegt wird, so daß sie immer einen aktuellen Stand der Entwicklung widerspiegelt.
Was kennzeichnet nun die Debian Distribution?
Das verwendete Paketformat ist, man mag es kaum glauben, das Debian-Package-Format. (Erkennbar an dem *.deb am Dateinamen). Dieses Format hat zum einen den Vorteil, daß Abhängigkeiten zwischen den verschiedenen Paketen erkannt werden und der Benutzer bei der Installation direkt darauf hingewiesen wird, daß z.B. ein Mailprogramm ohne das zugehörige Mail-Transportsystem nicht sehr sinnvoll ist. Jedes Paket hat eine Prüfsumme, so daß evtl. vorhandene Defekte erkannt werden können, und keine defekte Software eingespielt wird. Außerdem liegt jedes Paket zusätzlich gepackt vor, um den Speicherplatzbedarf zu minimieren. Der Nachteil an diesem Paketformat ist, daß es zu keinem anderen vorhandenem Paketformat kompatibel ist - weder zu dem der RedHat, S.u.S.e, Slackware o.ä.. (Dies sind alles PC-Linux Distributionen, bei denen ebenfalls ein Paketformat benutzt wurde, um die oben genannten Vorteile in ähnlicher Form zu implementieren.)
Linux - 3 / 6

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