Es gibt drei grundsätzlich verschiedene Arten von Viren für die Atari Computer.

Bootsektorviren

Jede Diskette hat einen Bereich, den sogenannten Bootsektor, der beim Einschalten des Computers und nach einem Reset auf das Vorhandensein eines Programms geprüft wird. Ist dies der Fall, wird das Programm gestartet. Ein Bootsektorvirus ist nun ein solches Programm, das sich nach seinem Start resident installiert. Das bedeutet, daß das Programm im Speicher des Computers verbleibt, obwohl Sie anschließend z.B. eine Textverarbeitung starten und einen Brief schreiben können. Dies allein würde noch keine Gefahr darstellen und ist eine Eigenschaft, die durchaus sinnvolle Anwendungen kennt. Der Virus aber teilt dem Betriebssystem mit, daß es bei jedem Diskettenwechsel (und anschließend auf das Inhaltsverzeichnis der Diskette) nicht mehr die entsprechende Funktion des Computers aufrufen soll, sondern eine Funktion, die Teil des Virus ist und die den Virus im Bootsektor der eben eingelegten Diskette speichert. Anschließend läßt der Virus das Betriebssystem weiter arbeiten, als wäre nichts geschehen.
Da der Virus sehr kurz ist, bemerken Sie gar nicht, daß von der Diskette nicht nur Daten gelesen wurden, sondern gleichzeitig auch der Virus gespeichert und dadurch eine weitere Diskette infiziert wurde. Bereits in dieser Situation kann der Virus großen Schaden anrichten, denn er zerstört den Bootsektor.
Bei Spielen, die häufig einen ausführbaren Bootsektor haben, ist dann alles im Eimer, denn ohne dieses automatisch gestartete Programm kann das Spiel nicht geladen werden.

Nun soll der Virus sich (nach Willen seines Programmierers) ja nicht nur verbreiten, sondern auch in irgendeiner Form aktiv werden. Genauso wie er dem Betriebssystem mitteilt, daß er bei einer bestimmten Situation aufgerufen werden soll und sich so verbreitet, kann er dem Betriebssystem mitteilen, daß er in anderen Situationen ebenfalls aufgerufen werden soll.

Poison! - 3 / 23

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