Doch lassen wir das Thema Apple mal ruhen und sehen uns die BeBox in Ruhe an. Fangen wir dabei mit der Hardware an. Die BeBox ist ein Multiprozessorrechner mit zur Zeit 2 PowerPC 603 Prozessoren, getaktet mit 66 oder 133 MHz. Neben diesen Prozessoren besteht der Rechner hauptschlich aus Standardbauteilen. Die BeBox verfügt über einen ISA-Bus mit 5 Slots und einen PCI-Bus mit 3 Slots. Dadurch kann man wohl fast jede Karte, die es für den PC gibt, in eine BeBox stecken. Ob man sie auch nutzen kann, das ist dann eine andere Frage, die von den Treibern abhängt. Zur Zeit ist die Auswahl an nutzbaren Karten noch recht gering. Ansonsten enthält das Motherboard noch einen Fast-SCSI-2 Controller, einen IDE-Controller, einen Floppy-Controller und acht SIMM-Slots, ausreichend für bis zu 256 Megabyte RAM bei Verwendung von 32 MB SIMMs. Auf einer Tochterplatine sind dann noch jede Menge Schnittstellen untergebracht. Das geht von den Anschlüssen für Tastatur und PS/2-Maus über 4 serielle Schnittstellen, zweimal Midi-In/Out, zwei analoge Joystick-Ports, drei Infrarot-Transceiver-Anschlüsse und Parallelport bis hin zum Geekport. Der Geekport ist ein 37poliger Anschluß mit 16 direkt programmierbaren I/O-Leitungen, vier A/D-Paaren und verschiedenen Betriebsspannungen, geradezu ein Paradies für Hardware-Bastler. Natürlich verfügt die BeBox auch über hervorragende Audiofähigkeiten. Über einen Codec CS4231 von Crystal ist CD-Qualität bei den Audioein- und ausgängen kein Problem. |
Audioanschlüsse sind in Form von Line-In und -Out Cinch- Buchsen sowie über einen Microphon- und Kopfhöreranschluß, jeweils als 3,5mm Klinkenbuchse, vorhanden.Von sich aus verfügt die BeBox über keinerlei eigene Grafik, diese wird über PCI-Grafikkarten hinzugefügt. Dabei ist die Auswahl der nutzbaren Karten zur Zeit noch recht gering, aber durch die Unterstützung von einigen S3-Chips ist zumindest ein gewisses Angebot an wählbaren Karten vorhanden. Als geringste Auflösung unterstützt die BeBox 640x480 mit 256 Farben, und es geht hinauf bis zu 1600x1200 in True Color. Letztere ist zur Zeit aber noch theoretisch, da noch keine 4 MB Grafikkarten unterstützt werden. Weiterhin unterstützt das BeOS in der aktuellen Developer Release DR 8.2 auch nur Farbtiefen von 8 oder 32 Bit per Pixel, so daß man entweder bei 800x600 stehen bleiben muß, falls man viele Farben haben möchte, oder bei höheren Auflösungen nur in 256 Farben arbeiten kann.
Das ganze ist dann noch verpackt in ein formschönes, kobaltblaues Gehäuse mit einer grauen Frontpartie, gestaltet von Frog Design, die auch den ersten Mac und den NeXT Cube entworfen haben. Das führt auch zu einem Platzproblem, da man die BeBox unbedingt auf den Schreibtisch stellen muß, denn so ein schönes Gerät kann man nicht unter dem Schreibtisch verstecken. Außerdem würde man unter dem Schreibtisch die beiden LED-Reihen nicht sehen, die die Auslastung der einzelnen Prozessoren anzeigen. |
Die BeBox - ein exotischer Vogel? 2/11