Wichtig ist, daß die komplette Funktionalität eines Objekts durch seine Variablen und Methoden realisiert wird. Bemerkenswert, und in der schematischen Darstellung gut zu sehen, ist die sogenannte Kapselung der Variablen durch die Methoden. Der Schlüssel zu Objekten sind dessen Methoden - nur die Implementierung betreffende Informationen treten völlig in den Hintergrund. Wichtig ist nicht, wie ein Objekt im Innern arbeitet, sondern ausschließlich, wie man es anspricht. Auf das zunächst paradox wirkende Verstecken von Methoden und Bekanntmachen von Variablen, das auch in Java möglich ist, möchte ich an diesem Punkt nicht weiter eingehen, für eine erste Berührung mit Objekten ist das skizzierte Idealbild (vollständige Kapselung der Variablen und Zugriff auf das Objekt durch Aufruf von Methoden) sinnvoller, weil verständlicher. Fassen wir zusammen: Objekte bestehen aus Variablen und Methoden, die gemeinsam die vollständige Funktionalität realisieren, wobei im allgemeinen ein Zugriff von außen nur durch die Methoden bereitgestellt wird, die auf den gekapselten Variablen operieren.Zwangsläufig stellt sich hier die Frage, wer überhaupt mit einem Objekt in Kontakt treten soll, und wie dies geschieht. Komplexe Programme imperativer Programmiersprachen bestehen aus vielen Funktionen und Prozeduren, die sich gegenseitig aufrufen, und so die gewünschte Funktionalität realisieren. Analog bestehen Programme in Java zumeist aus mehreren Objekten, die miteinander Nachrichten austauschen. Dieser Austausch findet durch Aufruf von Methoden statt. Natürlich können mit einer Nachricht zusätzliche Informationen, Parameter, übertragen werden. Demnach besteht eine Nachricht aus den folgenden drei Komponenten:
- das Objekt, an das die Nachricht verschickt wird
- den Namen der auszuführenden Methode
- von dieser Methode benötigte Parameter
JAVA - 3 / 10

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