Mein Lieblingstitel folgt - "Musher". Melancholie at it´s best. Ein sehr schöner Gitarrensound, der die eindringliche Stimme von Carol van Dijk betont, ein "Gänsehaut-Refrain" mit Pick-Up-Guitar-Sound, leicht verzerrt/gephast - brilliant. Natürlich ist dieser Standard nur schwer zu halten und so folgt ein gänzlich anderes Stück - der Titelsong "Dust Bunnies". Ohne Baß und Schlagzeug, lediglich Gitarre und Gesang, ein zweieinhalbminütiges Zwischenspiel was erneut aufhorchen läßt, ohne völlig zu überzeugen. Eine typische Single-Auskoppelungs-Titel folgt im Anschluß: "What friends?" - eindeutige Grower-Qualität, wird mit jedem Hören besser. Klasse. Danach wird´s ruhig, fast einschläfernd: "Misery Galore" kommt nicht und geht zu spät. Up-Tempo pur danach: "Story in a nutshell", scheint mir ein überzeugendes Live-Stück zu sein, daß das Publikum gewöhnlicher Weise anheizen sollte, auf der CD aber nur knapp 80 Sekunden anhält. Tiefstes Texas bringt uns "Sugar the pill". Slide-Gitarre, Whiskey-Gesang, Baßläufe - ach ich weiß nicht, wer´s mag.
Da lob´ich mir "Rudder" - den neunten Titel. Ein schönes Stück mit Wechselgesang, einer sehr schlüssigen Dramaturgie und guter Rhythmen-Section. Geht ins Ohr und in den Bauch (und bleibt da). Ja, sehr gerne - dankeschön.
"Pork and Beans" versinkt zu Beginn ein bißchen im Hall, erinnert da ein bißchen an den Titeltrack "Dust Bunnies" und wird im Verlauf leider eher zu einem Durchschnittssong ohne besondere Überraschungen und in traditioneller Rock-Methodik.
Das zweite Mega-Teil dieser CD ist für mich "Fallen Foster". Aus ähnlicher Ecke wie "Musher" wird hier Atmosphere geschaffen und Carol van Dijk kann wieder alle gesanglichen Qualitäten unter Beweis stellen. "Co-Coward" als zwölftes und "Heaven" als Outro-Titel sind eher unauffällig, wobei zumindest das letztgenannte mit retrospektiven 80er-Jahre Go-Betweens-Sound überzeugt. Im Wissen um die Highlights der beiden anderen CDs sind Bettie Serveert endlich mal was Schönes aus den Niederlanden!

Bettie Serveert - 2 / 2

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