Seit Atari die Entwicklung und Produktion neuer Hardware, und die Weiterentwicklung des Betriebssystems TOS eingestellt hat, sind etliche Jahre ins Land gegangen. Vor allem die Verfechter der Macintosh- und Windows-Linien nahmen an, das Thema GEM habe sich damit wohl erledigt.
Nichts dergleichen. Zwar haben sich viele ehemalige Atari-Anwender nach neuer Hardware umgesehen (die Beweggründe sind dabei sehr unterschiedlich, viele taten es aus Berufsgründen, sicher war aber auch der Wunsch nach mehr Rechenleistung für viele ausschlaggebend), benutzen aber weiterhin ihre lieb gewonnenen GEM-Programme.
Möglich wird dies durch sogenannte Emulatoren, Programme, die auf einem Wirtssystem einen bestimmten Computer nachbilden. Der Umfang dieser Simulation bestimmt, wie realistisch sich der nachgebildete Rechner verhält. Die vollständige Abbildung aller Eigenschaften wird auch extrem hardwarenah programmierte Anwendungen verfügbar machen.
Auf der anderen Seite findet die Simulierbarkeit ihre Grenzen in den Fähigkeiten des Wirtssystems. Schließlich müssen auf Maschinen, die nicht mit einer 68000er CPU (oder einem kompatiblen Nachfolger) arbeiten, nicht nur das Betriebssystem und ggf. die Peripherie-Bausteine nachgebildet werden, sondern sogar der Prozessor selbst.

Dieser Artikel widmet sich (nach der Besprechung des ST-Emulators in der letzten
Revolution-Ausgabe
) zwei Emulatoren, die in ihrer Zielsetzung unterschiedlicher kaum sein könnten. MagiC PC wird von Application Systems Heidelberg vertrieben. Die Software macht den PC sozusagen zum Atari. Die Emulation ist so umfassend, daß selbst ein Original-TOS (ein Programm, das den Inhalt der Atari-ROMs ausliest, liegt bei) gestartet werden kann. Standardmäßig wird aber MagiC gebootet, was dem emulierten Rechner zu einem modernen Multitasking-System verhilft.

 

Emulatoren im Vergleich - 1 / 5

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