Reiner User will sich den neuesten Internet Explorer von der Microsoft-Homepage holen. Es hat gehört, das dieser Browser Frames, JavaScript und Java kann, und möchte dies natürlich auch alles mal ausprobieren - schliesslich soll das ja alles so toll sein. Bisher verwendete er noch eine alte Version von Mosaic.
Kaum ist die Microsoft-Seite geladen, findet er auch schon den Link "Download Internet Explorer". Voller Erwartung klickt Reiner darauf. Die Enttäuschung ist groß, als er folgendes lesen muß:

Um diese Seiten lesen zu können, benötigen Sie einen Browser, der Frames beherrscht. Zum Download von Internet Explorer klicken sie hier:

Um einen framefähigen Browser zu holen, benötigt man also einen framefähigen Browser???
Noch schlimmer: man bekam diese Meldung unter Umständen sogar dann präsentiert, wenn man mit einer aktuellen Version von Netscapes Navigator oder dem Internet Explorer auf diese Seite zugreifen wollte - beide Browser unterstützen Frames. Die Web-Administratoren bei Microsoft waren wohl der Meinung, daß jeder Browser der Frames unterstützt, auch JavaScript unterstützt. Der Zugang zur Downloadseite war nämlich nur durch ein JavaScript-Programm möglich. Nicht nur, daß die Fehlermeldung (framefähiger Browser nötig) reichlich unpassend war, man ging auch von der (falschen) Annahme aus, daß jeder Browser JavaScript unterstützt, bzw. der Benutzer dieses auch eingeschaltet hat.

Was lernen wir daraus? Man darf niemals Annahmen darüber machen, welche Fähigkeiten die Browser haben, die die potentiellen Leser der eigenen Homepage verwenden. Nahezu alles ist individuell konfigurierbar und abschaltbar.

Teil 2 folgt in der nächsten Ausgabe der Revolution.

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