Nach zwei Jahren auf Tour meldet sich Heather Nova mit "Siren" zurück. Musikalisch wechseln sich rockige Up-Tempo-Stücke, wie "I’m a Girl" mit mid-tempigen Songs, a la "London Rain" ab. Dieses Stück, gleichzeitig auch die erste Singleauskopplung, handelt vom Traum eines Nachwuchskünstlers, von vielen Menschen gehört werden zu wollen. Nachdem dieser wahr wurde, wächst nun die Sehnsucht nach Ruhe und Liebe. Offensichtlich trägt der Text autobiographische Züge und es bleibt dem Hörer keineswegs verborgen, daß touren (vor allem in diesem Umfang) anstrengend ist. Textliche Banalitäten werden allerdings musikalisch vollstens wettgemacht, obschon man hier und da den Eindruck gewinnt, daß der eine oder andere Titel nicht unbedingt zur ersten Wahl dieser Interpretin gehören wird.

Beeindruckender als die eher rock-orientierten Songs, sind die schönen streicherunterlegten Balladen. Instrumental zum Glück nicht overproduced, getragen von ihrer stets interessanten, leicht belegten Stimme. "Valley of Sound", gleichzeitig nach eigener Aussage auch ihr Lieblingsstück der Scheibe, sticht hierbei heraus.

Letztendlich ist "Siren" ein Nachfolgewerk, daß den Erfolg von "Oyster" rechtfertigt. Leider fehlt der Song, dem man auch nach mehrmaligen Hören als "unverzichtbar" einschätzt, so daß "London Rain" bei mir insgesamt den stärksten (aber eben nicht beeindruckend) Moment der neuen Heather Noca-CD darstellt.

Fazit: Für Fans ein Muß, Neuhörer sollten eher zu "Oyster" greifen - die wirkt einfach mehr.

Heather Nova - 1 / 1

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