Es mutet zuweilen schon merkwürdig an, wie sich gewisse Dinge ergeben. Ich für meinen Teil hätte vielleicht nie von der Existenz des im folgenden vorzustellenden Programms erfahren, hätte ich nicht in einem vollkommen anderen Zusammenhang mit dem Autor desselben zusammengearbeitet. Während wir über zukünftige Erweiterungen von GEMScript (vieleicht erinnern Sie sich ja an meinen Artikel zu diesem Thema?) diskutierten, fiel eher zufällig der Name FastMail. Ich zeigte mich interessiert, und kam so zu einem Exemplar, genauer gesagt, einer Betaversion, die aber sehr interessante Funktionen bietet, auch und gerade im Bereich GEMScript.

Zunächst ist die Frage zu klären, wozu FastMail eigentlich dient. In Verbindung mit einem beliebigen Texteditor gestattet es das zügige Erstellen von MausNet-Mails. Wer das MausNet nicht kennt: es handelt sich um einen Mailbox-Verbund; jede Mailbox (Maus) hat einen mehr oder weniger großen Stamm an Benutzern, die in Gruppen (jede Gruppe bedient ein bestimmtes Interessensgebiet) Nachrichten ablegen können. Zu bestimmten Zeiten gleichen dann alle Mäuse ihren Nachrichtenbestand ab, so daß der Maus-Benutzer Zugriff auf alle in einer Gruppe abgelegten Informationen hat, selbst wenn dies ursprünglich in einer mehrere hundert Kilometer entfernten Maus passierte. Neben diesen sogenannten "Öffentlichen Nachrichten" gibt es auch Mitteilungen, die nur an einen ganz bestimmten Anwender gehen. Nachrichten (Öffentliche und private) werden normalerweise offline gelesen, das heißt ohne direkte Verbindung zur Mailbox. Der Vorgang des Ablegens von eigenen und Holen fremder Nachrichten wird Maustausch genannt. Sogenannte Maustausch-Frontends gestatten das komfortable Lesen und Erstellen der Nachrichten. Das extrem umfangreiche und mächtige CAT ist auf Atari-Seite das wohl bekannteste, wenn auch nicht das einzige. Hier stellt sich natürlich die Frage, wozu es dann noch FastMail braucht. Gerade weil CAT sehr umfangreich ist, geht das Starten nicht gerade flott von der Hand. Ein weiterer, wenn auch heutzutage nicht mehr ganz so wichtiger Punkt, ist der große Speicherverbrauch. Die Betaversion von FastMail ist mit seinen 64 KB geradezu ein Winzling. Natürlich macht ein zusätzliches Programm nur Sinn, wenn es mindestens genauso leicht zu bedienen ist, wie das Original.

FastMail - 1 / 2

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